Bank die ohne Gehalt finanziert

Schade drum, aber das war so ziemlich der letzte Strohhalm, der uns einfiel, eine Finanzierung durch eine Bank mit einem „wertvolleren“ Auto aus Sicherheit. Eine Finanzierung für ein altes Auto bekommen wir gar nicht mehr, weil die sagen, dass das Auto zu wenig Wert für sie hat.

Vielleicht habt ihr ja jemanden in der Verwandschaft der für euch bürgen würde, dann sollten euch die Banken freundlicher gesonnen sein. Geht natürlich nur, wenn der Bürge kreditwürdig ist und dann solltet ihr auch wirklich sicherstellen können, dass ihr alles bezahlen könnt.

Selbst mit jemandem in der Verwandtschaft der bereit wäre zu bürgen kann man das vergessen, da die Grundlage für eine Bürgschaft ein Schuldverhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner darstellt, z. B. eben ein Kreditvertrag. Dieser muss aber erst einmal zustandekommen indem die Grundvoraussetzungen erfüllt werden (kreditwürdig!) und kann dann durch einen Bürgen abgesichert werden.

Warum soll das so sein? Mein Bruder hat sich auch ein Auto per Finanzierung gekauft als er noch Azubi war. Gut er hatte ein Einkommen, das lag aber umgerechnet etwa auf Höhe des ALGII Regelsatzes. Er war damit nicht wirklich kreditwürdig, bekam die Finanzierung über die Autobank aber genehmigt weil unsere Eltern gebürgt haben.

Und warum sollte ich mir einen Bürgen suchen, wenn ich selbst schon die Grundvorraussetzungen erfülle. Dann bräuchte ich doch keinen mehr.

Als Azubi ist man kreditwürdig, wenn auch nur im geringen Rahmen - keine Kreditwürdigkeit haben Pi mal Daumen alle, die kein eigenes, festes Einkommen beziehen sondern vom Staat (z. B. ALG II Empfänger, Rentner, ...). Weil Selbstständige z. B. kein festes, sondern nur ein eigenes Einkommen erwirtschaften sind diese prinzipiell beinahe kreditunwürdig (neben anderen, nachteiligen Faktoren wie dem höheren Ausfallrisiko) weswegen sie auch meist die teuersten Kredite bekommen.

Den Bürgen bräuchte man für verschiedene Zwecke - entweder als selbst angebotene Sicherheit um Konditionen zu verbessern oder weil er von der Bank verlangt wird um den Kredit abzusichern. Anders gesagt: Erst wenn man kreditwürdig ist, fängt die Bank an zu arbeiten und zu prüfen ob sie das Risiko eingehen will einen Kredit zu vergeben - und wenn ihr das trotzdem noch zu hoch ist fordert sie Sicherheiten für den Vertragsabschluss ein und man bekommt letztendlich den Kredit.

Also so oder so: ALG II Empfänger / Arbeitslose gehören zu den Gruppen die in den Augen der Banken so risikobehaftet sind, dass sie von der Kreditvergabe ausgeschlossen werden - überall (in der westlichen Hemisphäre ).

Mich interessiert dieses Thema auch, ich hoffe meine (kurze) Frage ist nicht zu OT! Wie sieht das bei Studenten mit 400-Euro-Job und Bafög aus? Die Situation ist im Grunde die Gleiche, sehr altes Auto, riesige Reparaturen etc. Geld zum Abbezahlen wäre nicht das Problem, nur eben, ob das in dieser Lage (als Student) überhaupt ein Autohaus/eine Bank machen würde?

Problem ist: Studenten (mit Bafög) stehen meines Wissens mit ALG II Empfängern auf einer Stufe, da sie eben kein festes, eigenes Einkommen (aus einem Arbeitsverhältnis) beziehen, sondern BaföG vom Staat bekommen.

Bei einem 400 Euro Job, der weder befristet noch auf Probe ist, und einem gutem Bafög Satz kann man vielleicht Glück haben, wenn man bestimmte Einkommensgrenzen überschreitet (= Pfändungsfreigrenzen) und vielleicht noch einen Bürgen (Vorsicht vor selbstschuldnerischen Bürgschaften!) stellen kann.

Viele Sparkassen und Banken bieten eben auch bestimmte Finanzierungsmodelle für Azubis an (siehe Klehmchen mit seinem Beispiel ), hier könnte man versuchen reinzurutschen.

Unter Umständen ist hier auch eine Finanzierung über das Autohaus möglich. Die meisten Autohäuser finanzieren über Santander (CC-Bank). Santander-Consumer ist meistens in der Kreditvergabe etwas schmerzfreier als die meisten deutschen Banken. Vor allem, wenn man bereit ist, die viel zu teure Restschuldversicherung mit abzuschließen.

Viele Sparkassen und Banken bieten eben auch bestimmte Finanzierungsmodelle für Azubis an (siehe Klehmchen mit seinem Beispiel ), hier könnte man versuchen reinzurutschen.

Also bisher dachte ich ja aus diesem Beispiel, dass es bei entsprechendem Bürgen mit genug Einlagen eh egal ist. Aber wäre da nicht die KfW ein guter Ansprechpartner? Schließlich gibt es von denen ja auch Studentenkredite für Leute die kein oder nicht genug BAFöG bekommen.

Wofür man das Geld dann verwendet sollte denen doch erstmal egal sein oder? Natürlich bekommt man zum Beispiel beim Studentenkredit das Geld nicht auf einmal, sonder nur in Raten, aber damit könnte man dann zumindest eine Finanzierung eines Neuwagens absichern.

Also ich glaube, als Hartz IV - Empfänger dürfte es schwierig werden, ein neues Auto anzuschaffen. Selbst, wenn sich eine Bank finden sollte, die einer Finanzierung zustimmt, stehen doch noch einige Hindernisse im Raum.

Zunächst einmal darf der PKW eines ALG II - Beziehers den Wert von 7.500 Euro nicht überschreiten - es sei denn, es handelt sich um ein im Bedarfsfall behindertengerecht umgebautes Auto, dann dürfen es 9.500 Euro sein. Ist das Auto auch nur hundert Euro mehr wert, geht das Amt davon aus, dass man sein Gefährt erstmal veräußern muss, um ohne Hartz IV leben zu können. Ein entsprechendes Urteil hat der Bundessozialgerichtshof gefällt. Das wiederum würde für dich, Naffi, bedeuten, dass ein Auto mit einem Preis von 8.000 Euro schon flach fällt.

Außerdem wird die so genannte Abwrackprämie in Höhe von 2.500 Euro allem Anschein nach erst nach dem Erwerb des neuen und der Abgabe des alten PKW gezahlt. (Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege. Das ist zumindest mein letzter Stand der Dinge.) Somit könnte es im Einzelfall schwierig werden, diese als Anzahlung für das neue Auto einzuplanen - auch wenn die Automobilhersteller genau damit werben. Und auch bei dieser "Verschrottungsprämie" überlegen die Ämter schon wieder, ob sie sie nicht als Einkommen anrechnen werden.

Meine Empfehlung wäre, dass du, Naffi, erstmal beim Amt nachfragst, ob euch überhaupt eine Chance gegeben wird, ein neues Auto anzuschaffen. Denn erst wenn ihr von dieser Seite das entsprechende Okay bekommen habt, lohnt es sich überhaupt, nach einem vernünftigen Finanzierungsangebot zu suchen.

Außerdem wird die so genannte Abwrackprämie in Höhe von 2.500 Euro allem Anschein nach erst nach dem Erwerb des neuen und der Abgabe des alten PKW gezahlt. (Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege. Das ist zumindest mein letzter Stand der Dinge.)

Im Grunde richtig, aber die Praxis sieht wohl etwas anders aus. Mein Vater hat sich auch ein neues Auto gekauft und die Abwrackprämie wird erst einmal vom Kaufpreis abgezogen und man bezahlt tatsächlich die 2.500 Euro weniger.

Allerdings ist im Kaufvertrag eine Klausel, dass sich das Autohaus die 2.500 Euro vom Käufer noch holen kann, falls sie die 2.500 Euro Prämie nicht bekommen.