Richard Strauss Hommage an Wien

vom 01.02.2009, 20:30 Uhr

„Der Rosenkavalier“ ist die bekannteste Oper von Richard Strauss. Nach „Salome“ und „Elektra“ wollte Strauss etwas ganz anderes komponieren. Es sollte eine Oper im Stile Mozarts werden. Musik die nicht mehr aggressiv, laut und dunkel klang sondern anmutig, hell und heiter. Sein Librettist Hugo von Hofmannsthal schickte ihm kurz darauf ein Libretto das alles hatte was Strauss wollte. Es war eine Verwechslungkomödie zur Zeit Maria Theresias in Wien.1909 begann Strauss mit der Komposition und beendete diese anderthalb Jahre später. 1911 fand die erfolgreiche Premiere in Dresden statt

Der erste Akt spielt im Schlafgemach der Fürstin Werdenberg, sie verbringt ihre Nächte mit dem jungen Grafen Oktavian. Als draußen auf dem Flur Geräusche zu hören sind versteckt sich dieser. Es erscheint nun der dicke Vetter der Fürstin Baron Ochs auf Lerchenau Er hat eine Bitte an die Fürstin, währenddessen versucht Oktavian als Zofe Mariandl verkleidet das Zimmer zu verlassen was aber nicht so leicht ist weil der Baron Gefallen findet an der Zofe endlich kommt er zu dem Grund seines Besuches. Er will die Tochter des reichen Emporkömmlings Faninal heiraten. Die Fürstin solle einen Brautwerber bestimmen, der für ihn die silberne Rose als Zeichen seines Antrages überreicht. Die Fürstin bestimmt Graf Oktavian für diese Aufgabe. Nachdem der Baron gegangen ist wird die Fürstin schwermütig und denkt über das Älter werden nach. Sie weiß das sie Oktavian eines Tages verlieren wird.

Im zweiten Akt befindet man sich im Hause Faninals, hier wartet man aufgeregt auf den Brautwerber. Als Oktavian erscheint und Sophie die Silberne Rose überreicht entwickeln sich zwischen beiden erste Liebesbande, welche aber gleiche durch das polternde Auftreten des Baron unterbrochen werden. Sophie ist von ihrem zukünftigen Bräutigam überhaupt nicht begeistert und während die Männer im Nebenzimmer den Ehevertrag unterzeichnen, bittet Sophie Oktavian zu Hilfe. Als der Baron und Faninal wieder erscheinen kommt es zum Eklat, Sophie weigert sich den Baron zu heiraten, ihr Vater droht ihr darauf mit dem Kloster, Oktavian versucht Sophie vor dem Baron zu schützen und verwundet diesen leicht am Arm , worauf er das ganze Haus zusammenschreit. Er beruhigt sich sich aber schnell wieder, als ihm ein Brief zugesteckt wird der ihm ein Stelldichein mit der Zofe Mariandl verspricht.

Der dritte Akt spielt im Extrazimmer eines Gasthofes. Hier wird die Komödie vorbereitet die den Baron bloßstellen soll . Baron Ochs und Oktavian als Zofe Mariandl sitzen bei Suppe, leider werden die Annäherungsversuche des Baron immer wieder von irgendwelchen Spukgestalten unterbrochen ,die nur er angeblich sieht. Als denn auch noch eine fremde Frau mit einer Kinderschar erscheint und behauptet es wären seine wird es ihm zu bunt und er ruft die Polizei, als diese erscheint, behauptet er Mariandl wäre Sophie Faninal um selber keiner Ärger zu bekommen. Dieses hört der hinzu kommende Faninal und zerreißt erbost den Ehevertrag. Jetzt bleibt dem Baron nur noch Mariandl, aber die ist auch verschwunden. Da erscheint die Fürstin und durchschaut die ganze Komödie, sie schickt ihren Vetter nach Hause und gibt schweren Herzen Oktavian und Sophie ihren Segen.

Mit dem „Rosenkavalier“ vollzog sich eine Trendwende im Schaffen von Richard Strauss, er bevorzugte danach auch weiterhin Stoffe die einen hellen ,optimistischen und auch komischen Grundton besaßen, wie „Arabella“, „Die Schweigsame Frau“ und „Ariadne auf Naxos“.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Den Rosenkavalier fand ich immer eine interessante Oper, weil sie nicht unbedingt die Erwartungen des heutigen Publikums erfüllt. Der Titel der Oper klingt nach leichter Operette oder gar einem Musical, aber die Musik ist - typisch für Richard Strauss - durchaus komplex, harmonisch dicht und mit Dissonanzen angereichert.

Das führt dazu, dass sich schon so mancher Gelegenheits-Opernbesucher in der Pause verabschiedet hat, weil die Musik doch weniger beschwingt ist als erwartet. Außerdem hat die Handlung einen melancholischen Touch, denn es geht auch um Vergänglichkeit, das Älterwerden und den Verzicht auf Liebe.

Alles in allem zählt der Rosenkavalier zu meinen Lieblingsopern von Richard Strauss, auch wenn ich die wuchtig-düsteren Opern, wie z.B. Elektra oder Salome noch stärker bevorzuge, denn zu diesen Handlungen passt die musikalische Sprache von Strauss noch besser als zu einer vergleichsweise heiteren Handlung.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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