Ausländer sollen besser Deutsch können

vom 01.02.2009, 19:38 Uhr

Ich denke nicht das es stimmt, das "Asylanten" oder Migranten keine Chance haben, richtiges Deutsch zu lernen. Wie haben denn die Menschen vor 100 Jahren Fremdsprachen erlernt, wenn sie ausgewandert sind? Da gab es keine Sprachkurse oder Sprachschulen, es gab auch keinerlei Förderprogramme etc..

Es ist meiner Meinung nach nur eine Ausflucht, wenn man so argumentiert. Es gibt ja auch etliche Beispiele, dass das schlicht nicht stimmt. Angenommen es liegt an den schlechten Förderprogrammen, wie schafft es denn die Mehrheit aller Migranten, sich dennoch in der deutschen Sprache zurecht zu finden? Dürfte ja garnicht möglich sein.

» Rockefeller » Beiträge: 127 » Talkpoints: 19,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja, an sich finde ich das ja ganz gut. Ein paar Sprachkenntnisse können sicher nicht schaden, dann kann man auch eher sicher sein, dass die Einwanderer es ernst meinen und sich nicht nur auf irgendeiner Couch ausruhen wollen. Allerdings müsste das dann in anderen Ländern so gemacht werden, gerade wir Deutschen sind ja für unsere Sprachanpassungsunfähigkeiten sehr bekannt.

Und wenn man sich das dann überlegt, ist das schon wieder so ne heikle Geschichte. Ich möchte mal von meiner Schwester ausgehen, die nach Frankreich "ausgewandert" ist. Okay, sie war dort nur zum Studieren, aber das doch eine längere Zeit. Sie ist Bauingenieur und hat ein Doppeldiplom - eins in Deutschland und eins in Frankreich. Und sie ist damals ohne ein Wort Französisch sprechen zu können, dorthin gezogen. Inzwischen kann sie natürlich fließendes Französisch.

So und wenn man dann die, die kein Deutsch sprechen von vorn herein wieder wegschickt, dann ist das eben so ne Sache. Vielleicht sollte man Einwanderer zu einem Sprachkurs verpflichten und auch die Anwesenheit überprüfen und wie eben bei meiner Schwester in Frankreich Leistungsnachweise abverlangen. Klar, in einem Studium kommt man auf kurz oder lang nicht um Prüfungen herum, aber alle anderen Einwanderer sollte man vielleicht schon ein bisschen überprüfen, um zu sehen, dass es klappt. Bei KIndern ergibt sich das bei Schulpflicht von selbst, aber die Kommunikation mit den Erwachsenen muss ja auch irgendwie stimmen.

Man muss vielleicht nicht bei Eintritt in das fremde Land die Sprache beherrschen, aber sagen wir nach einem Jahr sollte man sich schon zumindest in grundlegenden Dingen verständigen können.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ausländer, die nach Deutschland auswandern und in Deutschland leben wollen, sollten der deutschen Sprache auf jeden Fall in einem gewissen Maße mächtig sein. Wenn ich mich im Ausland aufhalte, kann ich mich, je nachdem in welchem Land ich bin, auch nicht darauf verlassen, dass ich schon irgendwo jemanden treffen werde, der Deutsch kann und mir weiterhilft. Da muss ich mir dann auch schon selbst zu helfen wissen und allein zurecht kommen.

Bei einigen Ausländern, die hier in Deuschland leben, habe ich aber des öfteren das Gefühl, dass sie gar kein Deutsch lernen wollen. Sie wollen einfach nur hier leben, weil es ihnen hier in Deutschland, aufgrund des besseren sozialen Systems besser geht als in ihrem eigenen Land. Und von arbeiten gehen wollen kann bei manchen gar nicht erst die Rede sein.

Man kann natürlich nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt auch sehr viele Ausländer, die sich sehr gut an die deutsche Kultur anpassen, sich in die Gesellschaft eingliedern, sich einen Job suchen usw. Diese Leute sind meiner Meinung nach in Deutschland auch sehr willkommen. Aber es gibt eben auch die genauen Gegensätze dazu.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Ausländer. Das möchte ich auf jeden Fall betonen. Aber ich bin der Meinung, dass sich ausländische Bürger, wenn sie in Deutschland leben wollen, auch an die Gegenbenheiten in unserem Land anpassen sollen. Damit meine ich zum Beispiel wenigstens ein bisschen die deutsche Sprache zu lernen und sich in einem gewissen Maße an unsere Kultur anzupassen. Wenn ein Deutscher sich in der Türkei so benehmen würde, wie mancher Türke es hier in Deutschland tut, könnte er gar nicht so schnell gucken, wie er im Knast landen würde. Das ist zwar schon echt bitter, aber es leider nunmal so. Natürlich gibt es auch Deutsche, die sich im Ausland unmöglich benehmen, aber ich finde das hier in Deutschland manchmal schon sehr krass.

Man muss ja nur mal mit dem Bus fahren. Dann sitzt man da einer Gruppe von Ausländern gegenüber, die reden in ihrer eigenen Sprache und man weiß nicht, ob sie jetzt gerade über einen herziehen oder ihn beschimpfen oder sonst irgendwas machen. Und das ist immer häufiger der Fall.

Ich finde den Sprachtest für Einwanderer auf jeden Fall angebracht. Aber anscheinend gibt es da ja auch Lücken, sonst gäbe es ja nicht immer noch Ausländer, die so gut wie kein einziges Wort Deutsch können. Die ausgenommen, die schon vor Einführung des Test in Deutschland gelebt haben.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich vertrete hier auch die Meinung, dass Ausländer, wenn sie nach Deutschland kommen und dort dauerhaft wohnen, deutsch können sollten. Es muss ja nicht unbedingt perfekt sein, aber wenigstens so gut sein, dass sie sich verständigen können im Alltag und nicht dafür noch einen Dolmetscher benötigen, so wie das in vielen Familien auch heutzutage noch der Fall ist, wo die Eltern kein oder nur sehr schlecht deutsch sprechen und die Kinder dann alles übersetzen müssen.

Einen Sprachtest hingegen finde ich aber etwas übertrieben, da auch wenn man einen schlechten Test abliefert, nur der Hinweis erfolgt, dass man einen Deutschkurs belegen sollte. Das machen aber die wenigsten Ausländer. Daher könnte man sich so einen Test von Anfang an sparen, da die Ausländer, die wirklich deutsch lernen möchten auch ohne so einen Sprachtest einen Deutschkurs belegen werden.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich weiß nicht so recht, ich wäre vermutlich eher noch gegen einen Sprachtest, wenn ich wirklich entscheiden müsste. Aber mit der Regelung wäre ich auch nicht unbedingt zufrieden, mir reicht es letztlich auch aus, wenn ich mich mit Ihnen zum Beispiel auf englisch unterhalten kann, was wohl auch einfacher zu erlernen ist.

Aufgrund des Sprachtests sind schon viel weniger Menschen nach Deutschland gekommen, selbst wenn der Ehepartner hier schon wohnt. Ich kann von mir nicht behaupten, dass ich das als richtig empfinde, zumal ich mich auch nicht so toll damit auskenne, in wie fern man überall im Ausland überhaupt einfach die Möglichkeit hat "deutsch" zu lernen? Wie genau es in Deutschland geregelt ist weiß ich nun auch nicht..

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es sehr wichtig, dass Leute, die sich für einen längeren Zeitraum oder gar dauerhaft in einem anderen Land aufhalten möchten, auch die Sprache des entsprechenden Landes erlernen. Es ist natürlich spannend, wenn Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen friedlich nebeneinander und miteinander leben können und wirkliche Integration stattfindet. Leider ist das in der Realität oft nicht der Fall, so dass Abgrenzungen zwischen den einzelnen Personengruppen stattfindet. Ein Faktor, der diese Entwicklung fördert, ist die fehlende Kenntnis der Sprache des Wahllandes. Die Leute, die in das Land kommen und die Sprache nicht erlernen, bleiben dann eher unter sich, da sie sich mit anderen Leuten nicht verständigen können. Auf der anderen Seite werden die Einwanderer von der übrigen Bevölkerung auch ausgegrenzt, eben auch weil diese sich mit den Leuten nicht verständigen können und meistens auch gar keinen Einblick in diese andere Welt erhalten.

Die Sprache ist unbedingte Voraussetzung für einen guten Start in einem neuen Land. Ohne Sprachkenntnisse kann man die Integration und auch den gelungenen Start in eine neue Arbeitsstelle so gut wie vergessen. Daher finde ich es wichtig, dass Einwanderer grundsätzlich die Sprache ihres neuen Landes verstehen und sprechen können. Ich finde es auch richtig, dass man überprüft, ob ein Einwanderer die Sprache ausreichend beherrscht, um sich ohne Hilfe im Alltag verständigen zu können. Allerdings muss man dabei auch beachten, dass diese Tests realitätsnah und weder übertrieben anspruchsvoll noch zu anspruchslos sind. Bei den Leuten, die anfänglich keine ausreichenden Sprachkenntnisse nachweisen können, sollte man nach einer Weile noch einen weiteren Test machen, um festzustellen, ob derjenige sich wirklich Sprachkenntnisse angeeignet hat.

Es muss dafür gesorgt werden, dass auch diejenigen, die sich keine Sprachkurse in guten Sprachschulen leisten können, kostenlose Kurse bekommen, in denen sie die Sprache wirklich erlernen können. In solche Projekte zu investieren, ist langfristig die beste und auch die wirtschaftlichste Lösung, da man auf diese Weise auch vielfach auf den beruflichen Erfolg der Einwanderer Einfluss nehmen kann und auch auf den schulischen und sozialen Erfolg der nachfolgenden Generation. Leider ist es ja oft so, dass viele Kinder von Einwanderern enorme Sprachdefizite haben, obwohl sie selbst nicht im Ausland aufgewachsen sind.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ja, selbstverständlich sollten sie sich zumindest verständigen und die Sprache verstehen können. Wie wollen sie denn sonst Arbeit finden und diese Arbeit erledigen (selbst bei Handwerksberufen müssen sie ja verstehen, was sie machen sollen) und vor allem den ganzen Papierkram schaffen? Außerdem grenzen sie sich selbst aus, wenn sie die Sprache des Landes, in dem sie leben, nicht beherrschen.

Jedem Auswanderer wird dazu geraten, die Sprache des Landes, in das er übersiedeln will, zu lernen, und zwar möglichst so, dass er sich gut verständigen kann. Wieso also sollte umgekehrt für Einwanderer nach Deutschland da etwas anderes gelten?

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich halte Einbürgerungstest und somit auch Sprachtests und -Kurse für eine gute Unterstützung in der Integration. Wenn ich in ein Land ziehe, möchte ich dort leben, arbeiten und mich wohlfühlen. Das kann ich nicht, wenn mir die Sitten und die Sprache der Einheimischen fremd sind.

Da mag ich gar nicht an die Situation denken, wenn mich jemand mal nur nach der Uhrzeit fragt und ich vollkommen überfordert bin, weil ich nichts verstehe. Zuerst einmal kann ich nicht antworten, weil ich nichts verstehe und zum zweiten, weiss ich ja im Grunde auch gar nicht, was derjenige gerade zu mir gesagt hat. Man kann nicht einkaufen, nicht zum Arzt, man kann keinen Elternabend wahrnehmen, geschweige denn seinen Kindern die Landessprache vermitteln und verurteilt sie so doch nur dazu, ewig in der Schule hinterm Lernstoff hinterher zu hinken und später auch nur schwer einen Job zu finden.

Es gibt ja bereits solche Sprachkurse, das Problem ist nur, dass manche so eine Chance nicht wahrnehmen und die anderen leider nicht viel dadurch lernen.

In anderen Ländern ist es Gang und Gäbe, dass man ohne solche Tests gar nicht erst im Land leben darf. Das finde ich vernünftig, denn wenn ich einen Gast einlasse, muss der ja erstmal seinen guten Willen zeigen. Ich lasse ja auch niemand wildfremden in meine Wohnung, den ich nicht kenne und von dem ich nicht weiss, wie er sich benimmt oder ob er mich überhaupt versteht. In einem Land sollte es nicht anderes sein, auch mit der Option, denjenigen, der sich nicht benimmt bzw an gewisse Regeln hält, wieder "hinausbitten" zu können.

Es ist schade, wenn man Menschen sieht, die sich nicht integrieren wollen, die Landessprache nicht können, sich vollkommen abkapseln und vielleicht sogar nur in bestimmte Stadtteile ziehen, weil dort überwiegend eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird. Sowas kann doch auf die Dauer nicht gutgehen, wenn es in einem Land regelrechte "Parallelgesellschaften" gibt. Wir alle hier sitzen irgendwo im selben Boot, sollten uns gegenseitig unterstützen, oder es zumindest wollen. Wenn ich nicht mal bereit bin, die Sprache des Landes zu lernen, in dem ich leben will, sollte klar sein, dass ich nicht wirklich Interesse habe, mich einzugliedern.

Mit Sprachtests - und Kursen ist zumindest die erste Hürde gemeinsam genommen: Deutschland zahlt die Kurse, Immigrationswilligige nehmen diese wahr. So kann man dann auch jedem Nachbarn "Guten Tag", "Danke" und "Bitte" sagen, egal aus welchem Land er oder seine Vorfahren ursprünglich kommen. Ich denke, dass bei solchen Dingen eine gute Nachbarschaft anfängt. Alles andere ergibt sich bei gegenseitiger Sympathie. ;)

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meines Erachtens ist es illusorisch bis bösartig, von Flüchtlingen zu erwarten, sie müssten bei ihrer Einreise Deutsch können.

Da auf der anderen Seite die Sprachfähigkeit in der Sprache des neuen Landes zentral ist für den Erfolg in der neuen Umgebung, ist meiner Meinung nach hier der deutsche Staat gefragt, der im eigenen Interesse entsprechende Sprachlern-Angebote bereitstellen sollte. Schließlich brauchen wir die Immigranten ebenso wie sie uns.

» mfwg » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,87 »


Hallo,
ich finde das diejenigen, die nach Deutschland einwandern auch Deutsch können sollten oder sich zumindest nach ihrer Ankunft darum bemühen sollten die Sprache zu erlernen. Was den Sprachtest angeht, finde ich vollkommen in Ordnung. Es wäre aber auch in Ordnung, wenn diejenigen die nur wenig Deutsch können und auch einen guten Willen zeigen einen Sprachkurs machen müssen und das Ganze auch überprüft wird. Sie sind immerhin zu Gast hier und sollten sich anpassen und auch benehmen, ansonsten finde ich es vollkommen in Ordnung das sie zu uns nach Deutschland kommen wollen, nur die Voraussetzungen müssen stimmen.

» 3Danny » Beiträge: 10 » Talkpoints: 3,53 »


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