Von Geburt an Vegetarier - was haltet ihr davon?
Da ich früher einmal am Arbeitsplatz eine Zeitlang eine Kollegin hatte, die Vegetarierin war (oder noch ist) und deren Lebensgefährte ebenfalls kein Fleisch isst, kam mir der Gedanke, ob hier auch Eltern sind, die ihrem Kind von Geburt an kein Fleisch geben bzw. wie ihr das findet.
Die Tochter dieser Kollegin nämlich bekam von Geburt an kein Fleisch. Ich kann mich daran erinnern, dass sie einmal ihre damals 4-jährige Tochter zum Essen mitnahm und diese dann unbedingt an dem Abend Fleisch probieren wollte, was ihre Mutter ihr aber verbot. Als ihre Mutter dann kurz das Zimmer verlies, erzählte sie einer anderen Praktikantin, dass sie das doof fände, dass ihre Mutter ihr partout kein Fleisch erlaube und sie gerne einmal Fleisch probieren wolle.
Ich persönlich finde es nicht so gut, wenn Kinder schon von Geburt an kein Fleisch essen dürfen, denn Fleisch ist eine gute Eisenquelle und diese ganz wegzulassen, halte ich nicht unbedingt für erstrebenswert. Man kann seinem Kind ja sehr wenig Fleisch geben oder nur bestimmte Fleischsorten bzw. Bio-Fleisch, aber das Ganze als Tabu hinzustellen, finde ich übertrieben. Wie seht ihr das?
Hallo,
Vegatarismus ist doch eine Einstellungssache und nur sekundär eine Ernährungssache. So sehe ich das jedenfalls. Ich denke die meisten Vegatarier sehen das genauso, oder? Also dass es dabei darum geht, gegen Massentierhaltung, Tierquälerei und das Töten von Tieren generell zu sein.
Ich denke man sollte sein Kind so erziehen, dass es selbst eintscheiden kann, ob es das will oder nicht, beziehungsweise solange neutral zu erziehen, bis es sich seine eigene Meinung darüber bilden kann. Wenn ein Kind nunmal Fleisch probieren will, dann sollte man es auch lassen.
Wirklich eine sehr spezielle Einstellung, seinem Kind Fleisch zu verbieten. Dieser Schuss geht möglicherweise nach hinten los und das Kind wird sich einen unvernünftigen Umgang mit Fleisch angewöhnen. Es wäre wohl sinnvoller dem Kind einen bewussten Umgang mit Fleisch vorzuleben. Vielleicht einmal die Woche Bio-Fleisch. Man sollte mit allen Nahrungsmitteln unseres Kulturkreises in Kontakt kommen und dann zu gegebener Zeit selbst entscheiden was man konsumieren möchte und was nicht. Verbieten sollte man nur, was wirklich schädlich oder von Gesetzes wegen nicht erlaubt ist. Alles andere kann man vielleicht einschränken, aber es zu verbieten erhöht nur den Reiz.
Zudem ist Fleisch ja auch ein wichtiger Eiweiss- und Eisenlieferant. Wenn man da nicht genau Bescheid weiss, dann kann es besonders bei Kindern schnell zu Mangel- oder Fehlernährung kommen. Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Ohne Fachwissen geht da schnell etwas schief.
Hallöchen,
ich finde es auch sehr fragwürdig, wenn man seinen Kindern von Geburt an Fleisch verweigert. Hier wurde ja schon erwähnt, dass Kinder andere Bedürfnisse haben als Erwachsene und ein Kind kann das ja noch nicht selbst entscheiden.
Wenn man als Erwachsener kein Fleisch ißt, dann steckt ja eine gewisse Haltung dahinter und die beruht auf eigenen Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. Ein Kind hat diese Erfahrungen nicht und ist auf seine Eltern angewiesen. Auch wenn es den Eltern schwer fällt, ich würde meinem Kind und seiner Entwicklung zu Liebe nicht auf Fleisch verzichten (jedenfalls in der Ernährung des Kindes) bis das Kind sich selbst entscheiden kann.
LG P-P
thisnamewasfree hat geschrieben:Zudem ist Fleisch ja auch ein wichtiger Eiweiss- und Eisenlieferant. Wenn man da nicht genau Bescheid weiss, dann kann es besonders bei Kindern schnell zu Mangel- oder Fehlernährung kommen. Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Ohne Fachwissen geht da schnell etwas schief.
Das ist schon richtig. Aber zumindest als verantwortungsvolle (!) werdende Mutter die mit starker Überzeugung vegetarisch lebt gehe ich eigentlich davon aus, dass man sich früh genug und an den richtigen Stellen informiert, wie man dem Kind dann auch ohne "Nahrungsergänzung" in Tablettenform oder so trotzdem genügend Eiweiss und auch Eisen gibt.
Im Bekanntenkreis habe ich auch einen Fall in dem die Mutter dem Kind von Geburt an kein Fleisch zu essen gegeben hat, zu Mangelerscheinungen kam es nicht da sie sich eben auch entsprechend informiert hat. Sie hat dem Kind aber auch, als es alt genug war um auch auf die Idee zu kommen zu fragen, ihre Überzeugungen erklärt und dabei scheint sie selbst auch sehr überzeugend auf ihr Kind gewirkt zu haben, denn das Kind wollte gar nicht "um jeden Preis" Fleisch probieren. Ich würde sagen, das ist auch der "blödeste" Fehler den man machen kann: Dem Kind einfach stumpf zu verbieten, Fleisch zu probieren ohne jegliche Erklärung dazu.
An sich finde ich es nicht so großartig, allerdings bei den gegebenen Faktoren dass das Kind eben keine Mängel an irgendwelchen Nährstoffen hat finde ich es in Ordnung.
Hier wurde ja schon mehrfach gesagt, dass ein Kind noch nicht entscheiden kann. Bei "normal-Essern" kann man als Kind ja auch noch nicht entscheiden ob man eigentlich Fleisch essen möchte, man bekommt es auf den Teller und findet's wahrscheinlich auch lecker und dann wird's eben gegessen. Hier entscheidet sich ein Kind aber auch nicht dafür, Fleisch zu essen, sondern bekommt es aufgrund des Elternhauses so mit. Aber weil das eben die Regel ist, dass Fleisch gegessen wird, muss das ja keineswegs das richtige sein. Man kann sein Kind ja auch so lange vegetarisch ernähren, bis es sich seine Meinung darüber selbst bilden kann, und dann kann das Kind/Jugendlicher genauso Fleisch essen wie jeder andere auch.
Ich denke auch nicht, dass es Kindern schadet, wenn man Fleisch weglässt. Viele Vegetarier ernähren sich - und damit auch ihre Kinder - ja wesentlich gesünder als eine "normale Fleischesserfamilie". Allerdings würde ich den Kindern nicht vollkommen verbieten, mal Fleisch zu probieren, da Verbotenes normalerweise viel interessanter wird.
Taline hat geschrieben:thisnamewasfree hat geschrieben:Zudem ist Fleisch ja auch ein wichtiger Eiweiss- und Eisenlieferant. Wenn man da nicht genau Bescheid weiss, dann kann es besonders bei Kindern schnell zu Mangel- oder Fehlernährung kommen. Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Ohne Fachwissen geht da schnell etwas schief.
Das ist schon richtig. Aber zumindest als verantwortungsvolle (!) werdende Mutter die mit starker Überzeugung vegetarisch lebt gehe ich eigentlich davon aus, dass man sich früh genug und an den richtigen Stellen informiert, wie man dem Kind dann auch ohne "Nahrungsergänzung" in Tablettenform oder so trotzdem genügend Eiweiss und auch Eisen gibt.
In meinem Bekanntenkreis gibt es auch eine Familie, die schon lange vor der Geburt der Kinder vegetarisch lebte und keinerlei Mangelerscheinungen hatte - auch ohne Nahrungsergänungsmittel. Entsprechend gut gerüstet waren sie schon vorher, haben sich aber trotzdem noch mal genau informiert, was es bei Kindern zu beachten gilt. Und auch die Kinder sind sehr gesund, mehr als manch anderes Kind, das nicht vegetarisch lebt. Allerdings ist diese Familie auch offen dafür, dass die Kinder auch mal Fleisch probieren dürfen. Zwar wurde darüber gesprochen, warum die Eltern freiwillig fleischlos leben; allerdings ohne unbedingt überzeugen zu wollen.
Ich denke auch, dass ein einfaches Verbot ohne jegliche Erklärungen nichts bringt. Verbotene Dinge sind doch erst recht interessant. Am besten ist es wirklich, dem Kind zu erklären, warum man eine bestimmte Überzeugung hegt und dann das Kind selbst entscheiden lassen. Früher oder später muss das Kind das eh tun.
Genauso unmöglich finde ich es übrigens, wenn eine fleischessende Familie die Kinder immer wieder dazu drängt Fleisch zu essen oder sich darüber lustig macht, dass es eben kein Fleisch essen mag.
Hallo zusammen!
Ich finde, dass Kinder schon Fleisch bekommen sollten, auch wenn die Eltern keins essen. Die Kinder sollten wenigstens die Möglichkeit haben, Fleisch kennenzulernen. Sie können dann ja selbst entscheiden, wenn sie alt genug sind, ob sie Fleisch essen möchten oder nicht.
Wenn die Kinder nur vegetarisch ernährt werden, lernen sie Fleisch ja gar nicht als Nahrungsmittel kennen und werden es dann später sicher auch nie essen wollen. Da ihnen die Eltern ja vorgelebt haben, dass Fleisch nicht gegessen wird. Ich finde, dass den Kindern in vegetarischen Familien Fleisch angeboten werden sollte und die Kinder dann selbst entscheiden sollten, ob sie es später weiterhin essen möchten oder auch lieber darauf verzichten.
Wenn man es richtig macht ist vegetarische Ernährung genauso gesund wie jede andere Ernährung und man braucht bestimmt kein Fleisch um Eisen zu bekommen, das ist auch in Gemüse und Getreide enthalten. Allerdings ist Vegetarische Ernährung nicht grundsätzlich gesünder, wie jemand hier behauptet hat. Wenn ich mich von Pizza mit doppelt Käse, Spaghetti mit Tomatensauce oder Pudding ernähre ist das auch vegetarisch aber mit Sicherheit nicht gesünder als Fisch oder Fleisch mit Gemüse.
Ich finde es aber generell problematisch, wenn man Kindern etwas bestimmtes zu essen verbietet. Eine Schulfreundin von mir hat zum Beispiel zu Hause überhaupt keine Süßigkeiten bekommen, auch keine Limo zu trinken und die Eltern haben eh immer sehr viel wert auf gesunde Ernährung gelegt - dieser Freundin war wirklich bei fast jedem Kindergeburtstag schlecht weil sie so viel Kuchen, Cola, Schokolade, Pizza und sonstige Sachen zu sich genommen hat. Und im Studium hat sie erst mal an die 20 Kilo zugenommen weil sie sich in den ersten Semestern fast nur von Junk Food ernährt hat. Bei mir zu Hause gab es jeden Tag, nachdem ich mit den Hausaufgaben fertig war zum Tee eine kleine Süßigkeit und einmal die Woche wurde das gekocht was meine Schwester und ich uns wünschen, deshalb hatte ich auch nie das Gefühl irgendwas nachholen zu müssen wenn ich außerhalb meiner Familie gegessen habe.
Und wie jemand anders schon erwähnt hat, geht es beim vegetarisch essen ja in erster Linie sowieso um die Ideologie und nicht um gesündere Ernährung und um das zu verstehen muss das Kind ja auch ein bestimmtes Alter haben. Verbote ohne sie zu erklären sind selten wirkungsvoll.
Hallo,
in unserem Bekanntenkreis gibt es auch einige Vegetarier. Eine davon habe ich mal vor ein paar Jahren gefragt ob sie ihrem Kind Fleisch zu essen geben würde oder nicht. Und sie meinte, dass sie ihr Kind ebenfalls vegetarisch ernähren würde. Das Ganze artete dann noch in einer kleinen Disskusion aus, weil ich das nicht gut finde. Mittlerweile hat besagte Bekannte eine kleine Tochter und sie gibt ihr ab und zu ein wenig Fleisch. Ich denke das liegt vor allem daran, weil der Vater des Kindes kein Vegetarier ist und nicht möchte, dass seine Tochter so aufwächst.
Ich finde es nicht gut, wenn Fleisch übermäßig oft verzehrt wird, aber einmal die Woche finde ich schon, das Fleisch auf den Tisch gehört einfach weil darin wichtige Spurenelemente und Vitamine enthalten sind die man sonst nur durch Tabletten aufnehmen könnte. Und da geht es jetzt nicht nur um Eiweiß, denn Eiweiß kommt auch viel in anderen Lebensmittel vor (Hülsenfrüchte wie Linsen z.B.).
Meiner Meinung nach muss man einem Kind ein gesundes Essverhalten beibringen, und dazu gehört eben auch, dass man nicht zu wenig aber auch nicht zu viel isst, die Lebensmittel achtet und nicht als selbstverständlich hin nimmt aber auch nicht taburisiert. Fleisch gehört für mich dazu, denn in unserem Kulturkreis ist es völlig normal Fleisch zu essen (für die meisten Menschen). Und gesund ist es auch noch (wenn man nicht das billigste Fleisch kauft, sondern gutes Qualitätsfleisch) und darum finde ich, dass Kinder auch Fleisch essen sollten. Wenn sie sich irgendwann dagegen entscheiden ist es ja ok, aber solange die Eltern noch dafür verantwortlich sind was ihr Kind isst gehört für mich dazu, dass ein Kind vollwertig und ausgewogen (und das bedeutet für mich, dass auch Fleisch dabei ist) ernährt wird.
LG Mrs.B
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