Produktionskosten Apple iPhone
Ich habe gerade gelesen, dass Electronista einen Check gemacht hat, wie hoch beispielsweise die reinen Produktionskosten für ein Apple iPhone sind. Mit inbegriffen sind natürlich alle Teile, die Arbeitskosten der Werksmitarbeiter, die Kosten für die Benutzung der Maschinen usw. und sie sind auf einen "errechneten / geschätzten" Wert von 174US Dollar gekommen, was beim aktuellen Dollar zu Euro-Kurs etwa 132€ wären (für ein 8GB Modell), dass größere iPhone mit 16GB soll dementsprechend mehr kosten, etwas 150€, da doppelt soviel Flash-Speicher gebraucht wird! Wenn man sich jetzt mal bei amazon o.ä. umschaut, zu welchen Preisen das iPhone verkauft wird, kann man sich schon errechnen, wieviel Gewinn Apple damit macht!
Natürlich muss man auch noch die Entwicklung miteinrechnen, die schon sehr hoch gewesen sein wird, aber es wurden ja alleine am Ersten Verkaufstag 270.000 Exemplare verkauft, nach drei Tagen waren es schon eine Million! Selbst wenn die Entwicklung 200 Millionen gekostet hat (weiß nicht ob es realistisch ist, vielleicht weiß jemand mehr), und es mit einem Gewinn von ca. 500€ / Stück verkauft hätte, hätte Apple bereits am 2. Tag die Entwicklungskosten wieder drin gehabt (400.000 Stück würden ausreichen)!
Was denkt ihr, ist Apple so Geldgierig? Oder hat die Entwicklung doch (noch) mehr gekostet? Oder haltet ihr es für unwahrscheinlich, dass die Produktion "so wenig" kostet?!
Was Du vergisst: Die Entwicklungskosten für das iPhone wurden sicherlich lange wieder reingespielt, aber es gibt noch eine Vielzahl weiterer Kosten, die gedeckt werden müssen, beispielsweise ist das Marketing auch nicht umsonst und bei Apple arbeiten auch nicht alle für nichts (die mit der Produktion oder Entwicklung direkt nichts zu tun haben, beispielsweise die Kosten für Konzernverwaltung). Das kann man lange fortsetzen, dazu kommt beispielsweise noch der Vertrieb, Zölle, Steuern usw..
Gerade die Kosten für das Marketing sind bei Apple schon immer als sehr hoch anzusiedeln was auch den Erfolg ihrer Produkte bedingt, da Apple es immer wieder schafft, Hardware und Technologie von gestern den Kunden als die von morgen zu verkaufen . Als Bauernregel kann man sowieso Pi mal Daumen rechnen (bei den Topsellern): Marketingkosten = Entwicklungskosten (x 2)!
Auch reicht es nicht zu sagen: "Entwicklungskosten eingespielt, Rest ist Gewinn!" - so funktioniert`s nun einmal nicht, denn mit den Gewinnen von heute müssen Unternehmen (gerade Technologieunternehmen) die Produkte von morgen finanzieren - eben die Entwicklung, das Marketing usw. Firmen die in diesem Sektor das vernachlässigen haben nie lange Bestand gehabt und Apple hat vor allem in schweren Zeiten die wenigen Profite dazu genutzt, sie eben genau so wieder zu investieren, Flops zu überstehen und so eben weiter bestehen zu können. Ist heute auch nicht anders .
Ich mag solche Rechnungen nicht, jeder kennt den Vergleich ja mit den Schuhen von NIKE und wie KrashKidd bereits geschrieben hat, ganz so leicht funtioniert die Welt leider nicht.
Vergleichsweise könnte man auch sagen die Produktion von Adobe´s Creative Suite 4, wenn man Verpackung, Bedienungsanleitung und 6 DVD´s miteinrechnet, liegen unter € 20,-, eine Vollversion kostet € 2.600,- (Upgrade € 850,-)macht also einen Gewinn von € 2580,- per verkaufter Creative Suite (noch besser wenn mans online kauft und sich die Software runterlädt, dann hat man 0,- Produktionskosten) Wow, echt clever diese Leute von Adobe.
Sehr treffend beschrieben andreasblue. Diese Art von Rechnungen gibt es ja schon ewig, was kostet denn zum Beispiel eine CD in der reinen Herstellung? Vielleicht 2€ und man zahlt mindestens 16€ im Laden weil eben die Musiker vorher Wochenlang komponiert haben und im Tonstudio gearbeitet haben. Außerdem mussten sie lange üben, um ihre Instrumente zu erlernen und ein gewisser Teil Begabung ist eben auch noch dabei.
Genauso ist es bei Apple. Irgendwer musste ja erst mal auf die Idee und das Konzept kommen, irgendwer musste das dann designen und technisch umsetzbar machen und dann kommen da eben noch die Produkionskosten und das ganze Geld fürs Marketing dazu. Außerdem gibt es ja auch immer noch genug Menschen, die bereit sind für zuverlässige innovatve Produkte einen angemessenen Preis zu zahlen, Apple bleibt ja ganz offensichtlich nicht auf seinen iPhones sitzen, ganz im Gegenteil. Und ich selbst habe eine ganze Weile nach einem Touch-Handy gesucht und keins von denen, die zur Zeit auf dem Markt sind hat so komfortabel reagiert und eine so ansprechende einfache und gut funktionierende Software gehabt. Deshalb habe ich mich im Endeffekt eben auch für ein iPhone entschieden und es bisher auch absolut nicht bereut.
Natürlich macht Apple einen ausgezeichneten Gewinn an seinen Geräten! Man sollte nämlich dabei bedenken, dass Apple nicht nur an dem Geräteverkauf verdient, sondern zusätzlich noch Geld von den Verträgen mit den Kunden-Telekom Verhältnis einsteckt. Deshalb gibt es das IPhone mit Vertrag auch nur ab ca. 50€.
Das Marketing ist natürlich wieder eine andere Sache. Ich würde keinesfalls behaupten, dass Apple mehr Geld für Marketing als andere Firmen ausgibt. Denn durch den Status des Unternehmens kann die Marketingleitung sicher gute Deals rausschlagen und möglicherweise auch einen Teil mit ihren Einfluss oder Produkten bezahlen.
nick1 hat geschrieben:Man sollte nämlich dabei bedenken, dass Apple nicht nur an dem Geräteverkauf verdient, sondern zusätzlich noch Geld von den Verträgen mit den Kunden-Telekom Verhältnis einsteckt.
Apple hat überall auf der Welt diese Exklusivverträge mit Mobilfunkanbietern abgeschlossen, nicht nur in Deutschland - Apple verdient also nicht nur an der Kooperation mit der Telekom! Apple verdient auch nicht den Löwenanteil über die Verkäufe, eben die besagten 50 Euro, denn das Handy wird von der Telekom hier wie bei jedem Vertragshandy gegensubventioniert / teilsubventioniert - Apple verdient hauptsächlich daran, dass sie in bestimmten Bereichen eine Gewinnbeteiligung haben, z. B. an den Preisen für Gesprächsminuten oder SMS, allgemein heißt es, Apple bekommt hier 10 %.
nick1 hat geschrieben:Das Marketing ist natürlich wieder eine andere Sache. Ich würde keinesfalls behaupten, dass Apple mehr Geld für Marketing als andere Firmen ausgibt. Denn durch den Status des Unternehmens kann die Marketingleitung sicher gute Deals rausschlagen und möglicherweise auch einen Teil mit ihren Einfluss oder Produkten bezahlen.
Du würdest es keinesfalls behaupten, hast aber im Grunde keine Ahnung wovon Du redest - die Zahlen sind für jedermann einsehbar und diese kann man z. B. hier grob abschätzen: Klick. Wie man sieht hat 2007 die Entwicklungsabteilung bei Apple satte 208 Millionen Dollar verschlungen und die Ausgaben für Verwaltung & Marketing usw. ganze 746 Millionen Dollar. Die Kosten für das Marketing, abschätzend aus den vorherigen Zahlen, kann man also locker mit 250 - 300 Millionen Dollar ansetzen. In Relation zu den Kosten ( R&D <-> M&S) anderer Konzerne liegen die Kosten hier deutlich im oberen Sektor!
Außerdem ist Apple seit Beginn auf sein Marketing angewiesen - wenn man sich mal etwas mit der Firmengeschichte Apples beschäftigt stolpert man schnell über diesen Fakt, da Apple bereits mit dem Apple II teilweise massive Absatzschwierigkeiten hatte durch die PET 2001 (& deren Klone) Konkurrenz was erst mit einem offensiveren Marketing & durch Zufall (VisiCalc Portierung für den Apple) überwinden konnte bevor es ins LISA Tief ging.
Und was heißt hier gute Deals rausschlagen und mit Einfluss oder Produkten bezahlen? Mal ein Update an Dich - wir leben nicht mehr im Mittelalter, Verträge werden nicht mehr mit Privilegien oder Viktualien vergütet und in der Werbung werden heute selten von Konzernen Verträge unter ein paar Millionen abgeschlossen. Da drehen (wenn überhaupt) ein paar verschenkte iPods & iMacs nichts am Preis.
Also auch hier merkt man finde ich mal wieder, wer den Eröffnungspost komplett gelesen hat, und wer ihn nur halb oder gar nicht gelesen hat! Denn ich habe ja nur geschrieben, was ein iPhone in der reinen Produktion kostet und eine Art Rechenbeispiel gegeben! Und ich habe sehr wohl die Entwicklungskosten mit eingerechnet, und nicht wie "andreasblue" nur die Produktionskosten! Ich habe einfach nur versucht darzustellen, wie man sich die Entwicklungskosten zu den Produktionskosten und dem daraus enthaltenden Gewinn verhalten!
Natürlich weiß ich auch, dass noch viele andere Faktoren mitreinspielen, wie Support, Ersatzteile, Werbung usw. usw.! Ich hoffe ihr versteht mich jetzt nicht falsch mit dem, was ich hier geschrieben habe!
Allerdings freue ich mich auch sehr über so eine lebhafte Diskussion!
Hi,
also da hat es andreasblue genau getroffen. Allerdings kann ich auch Jan-Niklas B. verstehen.
Natürlich ist Apple eine ziemliche Marke. Wäre nicht das Apple Logo auf dem iPhone vorhanden, dann wäre es sehr wahrscheinlich sogar schon für 400€ - 500€ ohne Vertrag zu erwerben. Eine wichtige Rolle ist meistens eben die Marke, aber die Marke ist nicht alles.
Weitere Faktoren wurden genannt, beispielsweise das Marketing. Die Werbung ist auch nicht wirklich billig. Apple macht für alles Werbung. Apple für macht für die MacBooks, die iPods und für das iPhone Werbung. Die Werbung läuft auch fast auf jedem bekannten Sender. Ich habe bisher auf Prosieben, RTL II und RTL Werbung von Apple gesehen. Wenn man bedenkt, dass die Werbung den ganzen Tag läuft, da kommt schon ein hoher Preis zusammen. Ich habe in einem Buch gelesen, dass eine Werbung bei Austrahlung der Formel Eins etwa 150.000€ kostet. Das ist nicht wenig Geld. So viel Geld kostet schon ein Haus.
Die Forschung ist natürlich auch wichtig. Die Technologie für das iPhone ist bestimmt nicht ganz so schwer gewesen, wie für die MacBooks, allerdings kostet dies auch Geld. Die Mitarbeiter müssen auch noch bezahlt werden...
Alles in allem ist der Preis eines iPhones irgendwo doch schon gerechtfertigt. Würden die Sony Ericson Handys auch so viel Werbung bekommen, dann wären diese bestimmt genau so teuer.
MfG. h4wX
Hallo!
Da könnte man jetzt 1000 Threads aufmachen, weil bei jedem Produkt die Produktionskosten so gering sind, dass der Verkaufspreis manchmal wirklich kurios erscheint. Egal, ob es in der elektrobranche ist, bei Spielsachen, Bekleidung oder auch in der Medikamentenindustrie. Die Produktionskosten sind meist sehr gering im Vergleich zum Verkaufspreis. Und dass ist nicht nur bei Apple sol Deswegen würde ich nicht sagen, dass Apple geldgierig ist. Denn schliesslich müssen die Firmen ja auch leben und auch weitere Dinge erforschen und dann weiter produlzieren. Von nichts kommt nichts,
Als einfachen Anhaltspunkt kann man diese Rechnungen sicher nehmen, sobald aber weitere Ausgaben hinzukommen, ist das ganze nicht mehr zu gebrauchen. Leider ist es immer wieder so, das die Leute diese Berechnungen sehen und denken, wow, 160 EUR Produktionskosten und ich bezahle das dreifache. Was viele vergessen, sind die versteckten Kosten.
Hier ist natürlich erstmal die Entwicklung zu nennen, derer schon sehr große Unsummen verschlingt (inkludiert alle Kosten, die benötigt werden wie Arbeit, Material, Tests udn Gutachten). Dann kommt das Marketing mit der Werbung, der Posten, der immer weiter anwächst und kein Ende kennt, denn Werbung setzt sich selber keine Grenzen, kostet aber dementsprechend.
Die Produktion an sich, denken viele, ist nicht so teuer, was aber, wenn Maschienen extra dafür angeschafft werden müssen? Diese sind teilweise richtig teuer, neue Fertigungsstraßen kosten schonmal einen dreistelligen Millionenbetrag (und damit ist kein kleiner Betrag gemeint).
Dann kommen noch Lagerkosten, Verwaltungsaufwand und Verkauf hinzu (der wird gerne vergessen, die Lohnkosten zum Beispiel, die Miete der Geschäfte, die Geschäfte an sich (Ausstattung)) und zu guter letzt, auch das wird gerne vergessen, der Service. Ohne Service geht heutzutage wenig, wenn ein gerät innerhalb der Garantiezeit einen Defekt erleidet, muss der Service ran (und wie jeder wissen sollte, kostet gerade der richtig viel Geld).
Somit dürften die Kosten sich deutlich summieren. Denoch, Apple wird nicht schlecht verdienen, die Margen sind im Gegensatz zu anderen Produkten recht hoch (liegt teilweise auch an den Arbeitsbedingungen, unter denen Apple fertigen läßt und wo es immer wieder Dementi seitens Apple gibt, das dem eben nicht so ist), so das Apple sich das leisten kann. Und letzlich ist da auch noch der Kunde, der das ganze auch kaufen muss (und gerade Apple hat sehr viele treue Kunden, die gerne Ware kaufen zu teilweise sehr hohen Preisen (in meinen Augen überhöhte Preise).
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