Ehebrecher - Menschen ohne Gewissen?
Hallo!
Immer wieder hört man, dass langjährige Beziehungen auseinander gehen, weil ein Mensch sich in diese Beziehung hineingedrängt hat und die Ehe auseinandergebracht hat. Sicher kann man jetzt sagen, dass immer zwei Leute dazugehören. Aber oftmals ist es auch der Fall, dass menschen ohne jede Skrupel sich in die Ehe drängen und den vermeintlichen Partner dann nach kurzer Zeit auch wieder "abschiessen".
Für mich ist so etwas unverständlich. Ich war und bin immer treu gewesen und hätte mich auch , als ich noch Single war, nie in eine Beziehung gedrängt. Wenn ich gehört habe, dass ein Mann vergeben war, dann war er ein absolutes Tabu und ich hätte nie diese Ehe auf dem Gewissen haben wollen.
Wie seht ihr das? Hättet ihr noch ein reines Gewissen, wenn ihr euch in eine Ehe oder Beziehung drängen würdet und die Ehe kaputt geht?
Oft ist es ja auch so, dass nicht nur eine Ehe kaputt geht, sondern oft zwei Ehen. Nämlich die Ehen auf beiden Seiten. Und leider ist es dann noch oft der Fall, dass Kinder im Spiel sind, die dann am meisten darunter zu leiden haben.
Hallo Diamante!
Ich könnte es auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, mich in eine Ehe oder eine Beziehung zu drängen. Und ich würde es auch niemals machen. Wenn ich höre, dass jemand vergeben ist, dann ist der Mann für mich tabu. Und ich denke nicht mal daran, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein.
Ich selbst möchte auch nicht, dass jemand versucht, sich zwischen meinen Freund und mich zu drängen und unsere Beziehung zu zerstören. Also würde ich das auch nie bei einem anderen Paar machen. Aber ich denke auch, dass es die Beziehung aushalten wird, wenn sich beide Partner sehr lieben und einem Dritten gar nicht die Möglichkeit geben, sich dazwischen zu drängen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass irgendwann jede Beziehung oder Ehe kaputt geht, wenn es einen Dritten gibt, der einfach nicht locker lässt.
Hallo!
Du schreibst, dass sich jemand in eine Ehe drängt. Das halte ich für eine sehr einseitige Formulierung. Denn in Wirklichkeit gibt es ja jemanden, der einen anderen in die eigene Ehe herien holt. Der Partner in einer Ehe, der fremdgeht, ist derjenige, der Schuld auf sich lädt. Er holt ganz aktiv und wissentlich jemanden in seine Beziehung hinein.
Angenommen, ich wäre derjenige, der mit einem verheiratetn Menschen eine Affaire eingeht, dann würde ich dem Verheirateten ja die Mündigkeit absprechen, wenn ich sagen würde: "Ach, ich darf keine Beziehung mit dir anfangen, weil du ja verheiratet bist. Ich muss dich vor dir selbst schützen. Du möchtest zwar mit mir etwas anfangen, aber ich weiß es besser und bin hier die moralische Instanz. Daher bestimme ich, dass wir keine Beziehung führen werden."
Da muss jeder schon vor der eigenen Haustüre kehren. Anders sieht es aus, wenn ich meine eigene Verantwortung betrachte. Da bin ich natürlich selbst Verantwortlich. Ich muss schauen, dass ich meine eigene Beziehung schütze.
Aber am besten ist immer noch, garnicht erst fremd zu gehen.
Hallo Aryll!
Klar, muss man beide Seiten sehen und ein "Ehebrecher" ist für mich auch derjenige, der seine eigene Ehe bricht. Und gleichzeitig auch der, der die Ehe zum Scheitern bringt, indem er sich dort hineinbegibt. Für mich sind beide Seiten Menschen ohne jegliches Gewissen und ich selber würde , wenn ich vergeben bin und verheiratet bin keinen in meine Ehe hineinlassen und als ich Single war, hätte ich nie und nimmer etwas mit einem verheirateten Mann angefangen. Das hätte ich mit meinem Gewissen nicht ausmachen können und für mich waren verheiratete Männer einfach ein Tabuthema. Auch wenn mir der Mann noch so gut gefallen hat oder er noch so interessant war.
Hey Diamante,
ich habe das Gefühl, dass solche Ehebrecher einen Kick verspüren, eine Ehe bzw. Beziehung nach der anderen zu zerstören. Ich persönlich finde es auch nicht in Ordnung, sich zwischen den Bund der Liebe zweier Personen zu stellen, da sie diese Verbindung ja nicht ohne Gefühle eingegangen sind. Wenn man sich in eine Person verliebt, die vergeben ist, würde ich diese meiden, um ihr zu Liebe ihre Beziehung nicht zu zerstören.
Nachvollziehen, warum Menschen sich zwischen andere Stellen wollen kann ich auch nicht. Denn wenn ich mich als Beispiel nehme, und dann seit 3 oder 4 Monaten, vielleicht auch 3 oder 4 Jahren mit meiner Partnerin zusammen wäre, und dann eine Person kommen würde, die versucht, mich dazu zu bringen, dass ich mich von meiner Partnerin trenne, deren Kontakt würde ich sicherlich meiden, da meine Freundin meine wahre Liebe wäre, und ich sie nicht wegen einer anderen Person verlassen würde.
Hallo zusammen,
ist eine sehr schwierige Situation, sehe das aber ähnlich wie Argyll. Wenn sich jemand, der in einer festen Beziehung / in einer Ehe lebt nach einem anderen Partner umschaut, kann die Beziehung zumindest für den einen ja nicht mehr so berauschend laufen.
Viel schlimmer an der ganzen Sache finde ich die Leute, die ein Doppelleben führen & dem Partner nichts davon sagen. Es gibt natürlich auch Partnerschaften, indenen das ganz normal ist mal hier mal da ein Abenteuer zu haben. Mein Fall wäre das zwar nicht, aber wenn es dem Paar zusagt - bitte.
Eine Beziehung kann immer aus ganz verschiedenen Gründen in die Brüche gehen, aber dann sollte man auf jeden Fall mit offenen Karten spielen und auch besser die Beziehung beenden als seinen Partner zu hintergehen.
Naja, ich hätte wohl auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Schuld dafür zu tragen hätte, dass eine Ehe oder Beziehung zerbrochen ist. Ich habe auch tatsächlich einmal eine Beziehung zerstört. nämlich die frühere Beziehung meines jetzigen Freundes. Allerdings habe ich keinerlei Schuldgefühle, da ich ihn liebe und auch schon damals geliebt hatte, was er wusste. Und diese Beziehung die ich sozusagen "zerstört" hatte (er ging ihr mit mir fremd), war ja auch nicht langjährig, sondern hielt gerade mal 5 Monate.
Deshalb fühle ich mich auch nicht schuldig in dem Sinne, außerdem passiert es, dass Menschen sich neu verlieben und entlieben. Würde dies nicht geschehen, dann gäbe auch keine Scheidungen. Wenn es allerdings jemand bewusst darauf anlegt, zwei Menschen auseinander zubringen, zu um seinen Spaß zu haben und den anderen danach schnell wieder abschießt und das ganze bloß als eine Affaire sieht, dann finde ich das nicht in Ordnung, denn das ist das Letzte.
Ich muss sagen, dass die Sache für mich auch relativ eindeutig ist. Ehebrecher sind für mich keineswegs sofort auch Menschen ohne Gewissen. Mag sein, dass sie es sind, aber wenn dann nicht auf Grund davon, dass sie eine Beziehung mit einem verheirateten Partner beginnen. Überhaupt kann man von einem Ehebrecher doch nur dann sprechen, wenn diese Person nichts von der Ehe weiß.
Wie auch schon Argyll und Binka bin ich der Meinung, dass zum Ehebruch immer zwei Menschen gehören. Unabhängig davon, wer den ersten Schritt macht, tragen beide, sowohl der verheiratete Partner als auch ein Ehebrecher nach obiger Definition die Verantwortung für die Konsequenzen. Die Frage ist doch auch, wieso überhaupt eine Ehebruch stattfindet. Ist es, weil der Partner nicht zufrieden oder befriedigt ist ? Woran liegt es genau ? Denn wie bereits von oben genannte Usern angerissen scheint die Beziehung ja nicht rundum gut zu laufen und eine Fortführung scheint wenigstens nochmals überdacht werden zu müssen. Denn nur auf Grund von Kindern zusammen zu bleiben, die dann möglicherweise sogar noch unter dem gespannten Verhältnis zu leiden haben halte ich für unsinnig und unverantwortlich.
Letztlich muss ich persönlich als Christ das Ganze noch einmal unter anderen Gesichtspunkten betrachten. Bereits im Alten Testament wird in den 10 Geboten Ehebruch als absolutes Tabu genannt und besonders hervorgehoben. Jesus hat das dann sogar noch genauer auf den Punkt gebracht, indem nach er laut Matthäus 5, 28 sagte:
Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Aber auf jeden Fall halte ich das, was Binka zum Schluss ihres Beitrags gesagt hat, für richtig. Wenn man schon ganz offensichtlich Probleme in der Beziehung hat, sollte man so ehrlich zu seinem Partner sein, denn man ja wohl wenigstens früher geliebt hat, und sie mit ihm besprechen, auch wenn es vielleicht schwer fällt, sie sich einzugestehen.
Was heißt hier hineindrängt? Das klingt ja fast so, als wäre der verheiratete Mensch das arme Opfer, das praktisch dazu gezwungen wurde seinen Partner zu betrügen. "Da gehören immer zwei dazu" KANN man nicht nur sagen, das IST so.
Ich bin in einer glücklichen Beziehung in der ich alles habe was ich brauche, da könnte jemand anders noch so sehr versuchen sich "hineinzudrängen", der würde auf jeden Fall eine Abfuhr bekommen. Denn ich bin wie gesagt in meiner Beziehung glücklich und habe keinen Anlass mich nach Alternativen umzusehen. Wenn ich allerdings unzufrieden und unglücklich wäre, würde das unter Umständen anders aussehen, aber dann kann man doch davon ausgehen, dass meine Beziehung eh nicht mehr lange gehalten hätte und der "Hineindränger" nur dafür gesorgt hat, dass es etwas schneller ging - und ein Ende mit Schrecken ist bekanntlich besser als ein Schrecken ohne Ende.
Solche Aussagen wie "Für mich sind beide Seiten Menschen ohne jegliches Gewissen" finde ich schon ziemlich daneben. Wie kann man den einen Menschen ein Gewissen absprechen, nur weil er sich in den "falschen" verliebt hat? (Wenn ich Christlich veranlagt wäre würde ich an dieser Stelle jetzt ein Bibelzitat ala "Du sollst nicht richten" einfügen). Habt ihr euch mal überlegt, dass es für diese Menschen vielleicht auch verdammt schwer sein kann sich gegen einen langjährigen Partner zu entscheiden? Dass sie vielleicht totale Gewissensbisse haben, vor allem wenn sie mit dem Partner auch noch Kinder haben? Ich kenne jedenfalls Leute, die ein verdammt schlechtes Gewissen haben, weil sie ihren Kindern nicht die heile Familie bieten können in der Mammi und Papi unter einen Dach wohnen und sich lieb haben. Aber ich habe unter Umständen vor Menschen, die aus einer eingefahrenen Beziehung ausbrechen und sich auf jemand neues einlassen mit allen Konsequenzen viel mehr Respekt als vor jemanden, der in einer Beziehung bleibt weil es bequemer ist und "weil man ja verheiratet ist".
Und auch wenn ich jetzt sage, ich würde nie etwas mit jemandem anfangen, der schon in einer Beziehung ist, weil so was nie stressfrei abläuft und weil ich das Verliebtsein wahrscheinlich gar nicht richtig genießen könnte, wenn ich wüsste, dass jemand anders dafür traurig ist - wie jeder andere kann ich mir auch nicht aussuchen in wen ich mich verliebe oder wer sich in mich verliebt.
Nach der Trennung von meiner Freundin, haben wir uns auch weiter noch getroffen (und auch Sex miteinander gehabt).
Ich habe am Anfang versucht mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, indem ich mir gesagt habe, sie ist schließlich gebunden, nicht ich, also brauche ich auch kein schlechtes Gewissen haben (höchstens sie). Aber als die beiden dann auch Kinder hatten, habe ich mich schon blöd gefühlt, weil ich dachte, wenn die Beziehung auseinander geht und die beiden Kinder keine intakte Familie mehr haben bin ich auch daran schuld.
Ich hatte dann später selber auch noch zwei Beziehungen und auch in dieser Zeit ist das Verhältnis mit meiner Ex weiter gegangen. Beide Beziehungen gingen aber nur kurz und es war keine tiefe Liebe im Spiel. Ich habe für beide Frauen nie das empfunden, was ich für meine Ex empfunden habe.
Das Verrückte an der Sache ist, dass ich früher derartiges Verhalten immer verurteilt hätte und Erklärungen wie "Ich konnte nicht anders" als faule Ausreden abgetan hätte. Bis es mir selbst passiert ist...
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