Wenn der Partner keine Kinder kriegen kann

vom 29.01.2009, 11:15 Uhr

Hallo zusammen!

Neulich gab es hier ja schon das Thema "Wenn der Partner keine Kinder will", außerdem sah ich gerade, dass über Vasektomien und Sterilisationen disktuiert wird. Da stellte sich mir dann die Frage: Wie verhaltet ihr euch, wenn der Partner keine Kinder bekommen kann?


Man lernt jemanden kennen, ist eine Weile zusammen und spricht dann den Kinderwunsch an, wobei sich herausstellt, dass einer von beiden unfruchtbar, bzw. zeugungsunfähig ist. Was bedeutet das für eure Beziehung? Macht es für euch dabei dann einen Unterschied, ob derjenige sich von Geburt an nicht fortpflanzen kann, oder nachgeholfen hat?

Mein Freund und ich haben lange darüber geredet und sind dabei zu dem Schluß gekommen, dass das für uns kein Grund zur Trennung wäre. Anders liegt die Sache, wenn einer der Partner keine Kinder will, weil das ja eine Lebenseinstellung ist, mit der wir beide nicht klar kämen, wie ich schon an anderer Stelle schrieb. Die biologische Unfähigkeit aber hätte für uns vermutlich nur die Konsequenz, dass wir nach einem anderem Weg suchen würden, Eltern zu werden. Es gibt ja auch zum Beispiel noch die Möglichkeit in Kind zu adoptieren, auch wenn das wesentlich schwieriger wäre, als selber ein Kind zu bekommen. Aber wenn es biologisch nicht möglich wäre, wäre das für mich defintiv die Wahlalternative.

Wie ich dazu stehen würde, wenn ich jemanden kennenlernte, der bereits sterilisiert ist, seine Meinung nun aber geändert hat, wie Diamante das schilderte, weiß ich nicht so genau. Denn eigentlich hat er sich ja bereits gegen Kinder entschieden und zwar auf eine erstmal endgültige Weise. Das mit dem Revidieren ist jawohl nicht so einfach und sicher und davon war der Betreffende vermutlich auch ausgegangen, dass er das "Problem" abschließend löst. Das wäre für mich eine schwierige Situation und ich weiß so auf Anhieb nicht, wie ich damit umgehen würde. Denn irgendwie behagt mir die Vorstellung einer so gravierenden Meinungsänderung nicht. Wer sagt mir denn, dass er seine Meinung nicht wieder ändert? Vielleicht bin ich da etwas paranoid, aber ich fände es wie gesagt sehr schwierig, damit umzugehen.

Wie sieht es bei euch aus? Wäre eine solche Unfruchtbarkeit des Partners bei eigenem intensivem Kinderwunsch ein Trennungsgrund für euch? Oder würdet ihr ebenfalls nach anderen Lösungen suchen? Und wie sieht es mit den sterilisierten, nun aber umdenkenden Partnern aus?

Gruß
Sorcya

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Wenn die Unfruchtbarkeit oder die Zeugungsunfähigkeit erst in der Partnerschaft festgestellt wird und eigentlich Kinder geplant waren, dann ist das immer eine schwierige Entscheidung und wahrscheinlich auch ein Schock für beide, wenn einer keine Kinder bekommen kann. Aber ich sehe das so, dass die beiden Partner erst mal psyc hologische Hilfe brauchen, wenn so etwas diagnostiziert wird. Denn wenn der Kinderwunsch so groß ist, dass man alles über sich ergehen lassen würde, dann ist es bestimmt ein irrer Schock.

Ich selber hätte mich deswegen nicht von meinem Partner getrennt, weil ich mir sage, dass es Schicksal ist und man dieses Schicksal annehmen sollte.

Wenn ein Partner vor der Beziehung sich hat sterilisieren lassen und ändert in der neuen Beziehung die Meinung sehe ich nicht negativ. Denn es kann ja auch der Expartner gewesen sein, der auf dieser Sterilisation bestand.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,
ich sehe es wie Diamante. Wenn mein Mann mir gesagt hätte, daß er keine Kinder zeugen kann würde ich das Schicksal so hin nehmen. Ich kenne aber auch Ehen, wo die Liebe am fehlenden Kind kaputt ging. Jeder ist da anders. Ich persönlich suche mir den Mann ja nicht nach der Zeugungskraft aus.

Ich denke der Mann leidet da oft schon genug drunter, so das die Frau ihn bestärken soll, das auch eine Ehe ohne Wunschkind durchaus harmonisch funktionieren kann.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Meine Kollegin kann keine Kinder bekommen. Ihr Mann liebt Kinder über alles. Aus dem Grund hat die Beziehung wohl schon etwas gelitten. Sie möchte aber auch nicht nachhelfen. Sie macht keine künstliche Befruchtung. Sie meint, dass der liebe Gott sich was gedacht hat, das sie keine Kinder bekommen kann.

Ihr Mann war sehr frustriert und es hat oft gekracht. So hat sie mir zumindest erzählt. Sie hat ihm auch gesagt bzw. angeboten, dass er gehen kann wenn er damit nicht klar kommt. Sie will nicht schuld sein für ihr Leben das er sich nicht weiter fortpflanzen kann. Er könnte ja zeugen und sie ist praktisch schuld an der Kinderlosigkeit. Aber er hat sich nicht von ihr getrennt. Die Liebe ist zu stark.

Wir haben auch drüber geredet ich und mein Mann. Also wir im Jahre 2000 geheiratet haben, haben wir auch die Katze im Sack geheiratet. Keiner von uns beiden wusste ja ob ich Kinder bekommen kann bzw. mein Mann zeugen. Wir haben trotzdem geheiratet. Wenn es nicht geklappt hätte, hätten wir alles versucht. Wenn nicht vielleicht eine Adoption angestrebt oder einfach lernen müssen damit zu leben.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn meine Freundin eines Tages feststellen sollte, dass sie keine Kinder bekommen kann, wäre das für mich auf gar keinen Fall ein Grund zur Trennung. Wir wollen zwar beide Kinder haben, aber wenn wir aus biologischen Gründen keine bekommen könnten, dann wäre das Schicksal. Wir haben uns noch nicht darüber unterhalten, was wäre wenn, aber ich bin davon überzeugt, sie sieht das genauso wie ich und würde sich nicht von mir trennen.

Dass eine solche Feststellung erstmal ein Schock wäre, ist ganz logisch. Dann den Partner zu verlassen, wäre aber ziemlich mies. Gerade in der Situation braucht er viel Liebe und Hilfe, um darüber hinwegzukommen und es zu akzeptieren. In einer solchen Situation wird die Liebe auf eine harte Probe gestellt. Ich weiß aber für mich, dass ich meine Freundin als Mensch sehr liebe, und nicht nur mit ihr zusammen bin, weil ich später mal Kinder haben möchte. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir dann nach anderen Möglichkeiten suchen würden, ein Kind zu bekommen.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann zu diesem Thema aus eigener Erfahrung berichten. Für meinen ersten Mann und mich war es ziemlich schnell klar, das wir zusammen Kinder haben möchten. Wir haben das dann auch über einen längeren Zeitraum versucht, aber leider hat es mit dem Kinderwunsch nicht geklappt. Als nächstes habe ich dann meinen Frauenarzt aufgesucht, der festgestellt hat, das bei mir alles in Ordnung ist.

Nachdem wir dann ohne positives Ergebnis fleissig weiter geübt haben, ist mein Mann zum Arzt gegangen, mit niederschmetterndem Ergebnis. Durch einen Samenleiterverschluss, so wurde festgestellt, war er zeugungsunfähig. Er wollte aber nicht aufgeben und hat sich danach einem operativen Eingriff unterzogen, der das beheben sollte. Das der operative Eingriff nur vorübergehend Erfolg bringen würde, wurde uns direkt mitgeteilt, es war also klar, das sich die Samenleiter wieder verschlissen würden.

In der Zwischenzeit, es waren nur ca. 3 Monate, blieben unsere Versuche auch wieder erfolglos, so, das wir uns damit abfinden mussten, das wir wohl kinderlos bleiben würden, oder mit ärztlicher Hilfe nachhelfen müssten. Wir haben uns gegen weitere Massnahmen entschieden, da wir die ganze Anspannung, die damit einhergegangen wäre, nervlich nicht mehr geschafft hätten.

Trotz der ungewollten Kinderlosigkeit waren wir noch viele Jahre verheiratet und die Situation war für uns dann auch so in Ordnung, nachdem wir uns damit abgefunden hatten. Für mich war die Zeugungsunfähigkeit kein Grund zur Trennung, allerdings mag es durchaus Menschen geben, egal, ob nun Mann, oder Frau, die damit nicht leben können und ich würde das auch nicht verurteilen. Für mich stand allerdings fest, ich habe den Mann geheiratet, weil ich ihn liebe, das stand für mich immer an allererster Stelle und nicht der Wunsch nach einem Kind, der kam erst hinterher und war unter anderem auch darin begründet, das die Partnerschaft eben sehr harmonisch war. Ein Kind, oder auch mehrere, wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Freundin hat gerade einen sehr netten jungen Mann kennen gelernt, mit dem sie nun seit ca. einem Monat fest leeirt ist. Sie hat bereits ein kleines Mädchen und will (wollte?) auch weitere Kinder. Die beiden sind nach dieser kurzen Zeit (und einigen nächtlichen Marathontelefonaten) bereits so weit, dass das Gespräch auf weitere Kinder fiel. Natürlich erstmal rein hypothetisch.

Einige Tage nachdem sie nun dieses Gespräch geführt haben, kam ihr Freund zu ihr und erklärte sehr offen, dass er leider keine Kinder zeugen könne, was ihm ein Arzt bereits vor dem 20. Lebensjahr diagnostiziert hat. Eine kleine Zwischenfrage: Kann man das in diesem Alter schon 100% sagen, es gibt doch immer wieder solche kleinen Wunder, wo es trotz dieser Diagnose klappt?

Meine Freundin reagierte zunächst gelassen und gab ihm das Gefühl, dass es absolut okay für sie sei. Als sie mir später davon erzählte wirkte sie allerdings weniger gelassen und auch ich bin ein wenig erschrocken über den Umstand. Zum einen tut mir natürlich der Mann total leid, zum anderen weiß ich, wie sehr meine Freundin sich weitere Kinder wünscht.

Für ihn scheint diese Beziehung nun natürlich wie ein Jackpotgewinn, bekommt er doch nicht nur eine supernette Freundin, sondern auch ein zuckersüßes Baby dazu. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich nun darauf reagieren soll. Ich meine, ich werde mich nicht ungefragt einmischen, aber ich kenne meine Freundin nur zu gut und weiß, dass sie das eigentlich nicht möchte.

Ich hoffe eigentlich nur, wenn es soweit kommen sollte, dass sie umbedingt noch eines möchten, alles irgendwie doch klappt und der Arzt sich einfach nur vertan hat. Ich weiß im übrigen nicht, wie ich mich in einem solchen Fall entscheiden würde, da ich noch nicht in dieser Situation war, allerdings weiß ich, dass ich irgendwie schon Kinder haben möchte.

» LillyBietz » Beiträge: 131 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte schon sehr früh einen Kinderwunsch und daher muss ich sagen, dass ich bei allen Partnerschaften so etwas wichtiges für mich vorher geklärt habe. Mir war immer klar und so habe ich das auch geäußert, dass ich nicht sofort ein Kind will, sondern es auch passen muss und ich mir auch sicher sein muss, dass er der Richtige ist, aber dennoch wollte ich es vorher klären. Hätte der Jenige mir dann geantwortet, dass er keine Kinder will oder noch zwanzig Jahre warten will, dann wäre aus uns nichts geworden.

Wenn mir mein Gegenüber dann sagt, dass er sterilisiert ist, dann gehe ich generell davon aus, dass er andere Ziele im Leben hat als ist, nämlich ohne Kinder und dann hätte es für mich auch nicht funktioniert.

Ich war auch über fünf Jahre mit meinen Mann zusammen, als wir uns bewusst gegen die Verhütung und für ein Kind entschieden. Hätte sich dann raus gestellt, dass einer von uns beiden keine Kinder bekommen kann, wäre es kein Trennungsgrund für mich. Allerdings haben wir und damals auch darüber unterhalten und waren uns einig, dass wir alles versuchen würden, ein Kind zu haben.

Erst einmal würden wir alle medizinischen Mittel ausschöpfen. Geht das nicht, dann käme für uns auf jeden Fall auch eine Adoption in Frage. Da das aber in Deutschland sehr schwer ist, hätten wir dann ins Ausland gehen müssen. Da ist es von Vorteil, ich gebürtige Polin bin und dort adoptieren könnte. Aber es wäre irgendwie machbar.

Auch heute noch muss ich sagen, dass ich gerne noch mindestens ein zweites Kind möchte. Viel lieber würde ich auch adoptieren, weil es für uns keinen Unterschied macht. Aber da es mit sehr viel Geld und auch Aufwand verbunden ist, weil man in Deutschland nicht so einfach adoptieren kann, ohne entsprechendes Einkommen vorweisen zu können, werden wir wahrscheinlich ein zweites leibliches Kind bekommen.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo zusammen!

Bei mir kann es wegen einer Krankheit sein, dass ich keine Kinder bekommen kann. Sicher weiß ich aber weder, ob ich Kinder kriegen oder ob ich keine bekommen kann. Das werde ich dann wohl irgendwann sehen, wenn es denn soweit ist und wir Kinder wollen.

Ich habe meinen Freund auch mal gefragt, was denn wäre, wenn ich nun keine Kinder bekommen kann. Er meinte, dass man dann weiter sieht und das wir da auch irgendeine Lösung finde würde. Es scheint für ihn kein Trennungsgrund zu sein.

Allerdings finde ich es auch wirklich nicht in Ordnung, wenn man seinen Partner verlässt, weil der aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen oder zeugen kann. Solches Verhalten finde ich dann schon wirklich traurig. Anders sieht es da aus, wenn einer der Beiden keine Kinder möchte, auch wenn er welche bekommen könnte. Das wäre dann schon ein Trennungsgrund.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo!

Ich denke mal bei so einem Thema spielt ja auch oft das Alter eine große Rolle. Meine Mutter hatte ja schon Kinder und wollte daher danach keine mehr das sagte sie dann auch immer ihrem Partner von Anfang an. Später ließ sich dann sterilisieren und das sagte sie dann auch immer gleich.

Als ich meinen Freund kennenlernte war auch mitunter ein Thema ob wir Kinder wollen und wieviele. Als wir dann jedoch ein Kind haben wollten war das alles nicht so einfach. Es lag zwar kein gesundheitlicher Grund vor doch trotzdem erlitt ich eine Fehlgeburt nach der anderen. Mein Freund verließ mich deshalb aber nicht und ich auch ihn nicht. Wir versuchten es eben weiter. Mein Freund wäre aber auch ohne ein Kind mit mir zusammen geblieben.

Daher kann es ja sein das sich erst während einer Beziehung rausstellt das jemand keine Kinder zeugen oder bekommen kann. Dann würde ich das nicht als Trennungsgrund sehen. Sollte man jemanden kennenlernen der von Anfang an offen und ehrlich ist, dann sollte das auch kein Problem darstellen. Sollte jedoch jemand davon wissen und es verschweigen dann finde ich es nicht so gut und ich denke das wäre wohl ein Trennungsgrund für mich.

Auf der anderen Seite ist es ja als Frau einfacher ein eigenes Kind zu bekommen, auch wenn der Mann das nicht zeugen kann. Umgekehrt sieht es ja schon viel schwerer aus. Sollte die Frau also keine Kinder bekommen können, so kann der Mann innerhalb von Deutschland auch nicht auf legallem Weg ein eigenes Kind bekommen.

Es ist aber auf jeden Fall einfacher mit jemanden zusammen zu sein der kein Kind zeugen bzw. bekommen kann, als wie jemanden der keine Kinder möchte. Denn das könnte mal ein richtiges Problem werden, wenn der andere Partner eines haben möchte.

» lassie222 » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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