Bücher, bei denen man weinen muss lesen?

vom 28.01.2009, 14:39 Uhr

Ich frage mich öfter mal, wenn ich ein besonders trauriges Buch lese, bei dem ich weinen muss, warum sich Leute eigentlich solche Bücher antun? Warum liest man ein Buch, das einen so traurig macht, dass man dabei anfängt zu weinen?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es nicht weiß. Wenn ich Ausschnitte aus Romanen lese und dabei weinen muss oder traurig werde, lese ich meistens gar nicht weiter und es ist sehr selten, dass ich mal ein ganzes Buch durchlese, was mich total traurig macht.

Eigentlich macht es doch niemandem Spaß, traurig zu sein und man sollte deswegen am ehesten Bücher lesen, die einem zum Lachen anregen, oder? Ich selbst lese jetzt eigentlich keine besonders humorvollen Bücher, aber das wäre doch viel nachvollziehbarer. Was meint ihr?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe gerade im Rahmen einer Rezension ein Buch gelesen, bei dem mich auch manche Stellen vor Rührung zum Weinen brachten, aber ich habe das Buch jetzt nicht zu ende gelesen, weil ich ja die Rezension noch schreiben muss, sondern weil ich einfach sehen wollte, ob es doch noch ein schönes Ende gibt, oder zu mindestens ein versöhnliches Ende.

Meistens lese ich Bücher, die mich zum Lachen bringen, denn das Leben ist ernst genug, aber manchmal finde ich Bücher, die aus dem Leben gegriffen erzählen sehr schön und da gibt es eben ein auf und ein ab. Oder war dir in deinem Leben noch nie so richtig zum heulen zu Mute? Wenn ich natürlich gerade eine stressige Phase durch mache, dann brauche ich keine traurigen Bücher, jedenfalls nicht freiwillig, das gebe ich gerne zu.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, man "tut sich solche Bücher an" aus demselben Grund, warum man Horrorfilme guckt, Liebesschnulzen schaut oder Gruselgeschichten liest - man erhofft sich wohl einfach, emotional ein wenig aus der Ecke geholt zu werden. ;) Ich lese gerne Bücher, die mich emotional fordern, denn dann sind sie für mich interessant und gelungen.

Ein Buch, bei dem ich sehr weinen musste, war "Die Wolke" von Gudrun Pausewang. Daran hatte ich sehr lange zu knabbern gehabt, habe es aber auch sehr oft gelesen, denn es ging mir nicht aus dem Kopf. Habe es auch meinen Freunden weiterempfohlen, denen ging es ähnlich wie mir.

Also, ich liebe es, wenn Bücher einem als Leser einiges abverlangen. :)

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» Kaethe » Beiträge: 309 » Talkpoints: 48,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke es kommt ganz drauf an was für ein Typ Mensch man ist. Nicht jeder fängt gleich an bei einer traurigen Stelle im Buch zu weinen. Warum hörst du dann auf zu lesen? Wie du schon sagtest es sind Ausschnitte in einem Roman die traurig sind. Das heißt ja nicht, dass der ganze Roman traurig ist. Außerdem muss ich sagen, dass man auch aus den Ausschnitten des traurigen Romans einiges lernen und für sich persönlich daraus nehmen kann.
Ich finde, dass es in einem Roman einfach beide Seiten geben muss um auch die gewisse Spannung hervorzurufen. Also ich würde dir raten auch trotz trauriger Stelle weiterzulesen, denn in den meisten Fällen lohnt es sich.

» asuckau » Beiträge: 279 » Talkpoints: -0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir ist es auch schon ein paar Mal passiert, dass ich wegen dem Inhalt eines Buches weinen musste. Allerdings wusste ich vorher nicht, dass auch trauriges in dem Buch stehen würde. Bewusst traurige Geschichten würde ich mir wohl nicht kaufen und sie lesen.

Aber es kommt ja oft in Romanen vor, dass es auch mal trauriger wird. Meistens weiß man das ja vorher nicht, so ging es mit bisher zumindest immer. Ich würde das Buch deswegen dann aber trotzdem bis zum Schluss lesen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe zwar noch nie darüber nachgedacht aber jetzt wo du es sagst, fällt mir auf, dass es eigentlich schon seltsam ist traurige Bücher zu lesen. Meistens sind sie aber nicht von Anfang an so, sondern beginnen meiner Meinung nach mit einer Geschichte, die einfach Lust auf mehr macht. Wenn dann die traurigen Stellen kommen, hoffe ich immer, dass es schließlich doch ein happy end gibt und lese deshalb weiter.

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» Sonea » Beiträge: 189 » Talkpoints: 1,74 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich mag vor allem spannende Bücher, und dazu zählen halt auch Bücher, die einen traurigen Hintergrund haben. Besonders Bücher, wo es inhaltlich um Kinder und Babys geht, bringen mich grundsätzlich zum Weinen. Und wen die Geschichten auch noch wahr sind, dann noch um so mehr.

Ich erinnere mich an ein Buch, wo es um eine Mutter von kleinen Zwillingen ging, die etwa 2 Jahre nach deren Geburt an Krebs erkrankt ist, und ihre ganze Story in Emails an ihre Freunde verfasst hat. Aus diesen Emails wurde dann das Buch geschrieben. Leider ist die Frau dann auch verstorben, und ich habe echt geweint, weil es eben auch eine wahre Geschichte war. In einem anderen sehr traurigen Buch ging es um ein früh geborenbes Baby, Hannah, die dann auch leider verstorben ist, also die Eltern haben die Maschinen abstellen lassen, dies ist auch eine wahre Geschichte.

Warum lese ich solche dramatischen Sachen? Tja, ich weiß es auch nicht! Ich kann dir da wirklich keine Antwort geben. Aber ich denke mal, das man unbewusst die Leute bemitleiden und trösten möchte. Oder man ist vielleicht selber in einer ähnlichen Situation und braucht einfach Hilfe und Tipps, damit man selber besser damit umgehen kann.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Gibt es so etwas wirklich? Ich meine mal mit Ausnahme des Sparbuches ist mir eigentlich kein solches Buch bekannt. Falls es so etwas gibt, wird es sicher auch gelesen. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen das man feigwillig Horrorbücher liest und trotzdem gibt es sie.

Ich hatte mal eine Praktikantin in meinem Büro sitzen, eine ganz zarte Person von vielleicht zwanzig Jahren, die las so etwas und hat mir mal ein Buch zum durchblättern mitgebracht. Das war einfach grauenhaft, Menschen wurden bei lebendigen Leibe mit der Kettensäge langsam zerhackt, Augen aufgebohrt und von Maden angefressen. Mich schauderst heute noch wenn ich daran denke.

Ich hatte mal ein Buch angefangen zu lesen, es hieß „Anleitung zum Unglücklichsein“, weinen musste man da nicht aber es waren sehr pessimistische Geschichten darin, die sicherlich auf den Gemütszustand der Leser Einfluss haben. Menschen mit Depressionen oder pessimistischer Grundeinstellung könnten da vielleicht zu weinen beginnen. Ich könnte mir vorstellen das eventuell dieses bestimmte Klientel zu diesen Büchern greift.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich lese sehr gern und muss zugeben, dass auch ich schon Bücher gelesen habe, bei welchen ich weinen musste. Für mich ist dies jedoch überhaupt nicht schlimm, sondern ein Zeichen, dass mir dieses Buch besonders gefällt. Schließlich kann sich eine Geschichte nur richtig auf meine Emotionen übertragen, wenn es mich tatsächlich und absolut berührt. Jedes Buch, bei welchem ich die ein oder andere Träne verdrückte gehört heute zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Dies aber nicht, weil ich gern traurig sein möchte, sondern weil das jeweilige Buch einfach so grandios geschrieben ist, dass ich mich voll und ganz mit den Figuren identifizieren kann und mich wirklich in die Handlung hineinversetzen kann.

Ich bin der Meinung, dass ein Buch, welches überhaupt keine Emotionen beim Leser hervorruft, nicht sehr gut sein kann, ein Buch soll einen doch gerade in eine andere Welt entführen und helfen, vom Alltag abzuschalten. Wenn man sich nicht in die Figuren hineinversetzen kann, erfüllt das Buch meiner Meinung nach seine Aufgabe nur bedingt. :wink:

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich lese eigentlich sehr gerne traurige Bücher, warum weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so genau! Aber ich fühle mich sehr gerne in die Hauptpersonen des Buches ein und wenn die dann traurig sind werde ich das eben auch. Außerdem finde ich um den Inhalt des Buches zu verstehen und sich richtig einfühlen zu können sollte man auch bei solchen Stellen weiter lesen! Das zeigt ja nur wie sehr man in dieses Buch vertieft ist und sich in die Personen einfühlen kann, das ist ja auch irgendwie der Sinn eines guten Buches! Zumindest für mich macht das ein gutes Buch aus, wenn der Autor schafft, den Leser damit so zu rühren und die Gefühle rüber zu bringen!

» dennis145 » Beiträge: 208 » Talkpoints: -0,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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