Wie "schwer" ist Wirtschaftsmathematik?

Ich habe ja in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich mein Studienfach wechseln möchte. Ich überlege nun, ob BWL für mich eine Alternative wäre. Allerdings habe ich gehört, dass viele davon behaupten, dass Wirtschaftsmathematik einfach sehr schwer sei und das der Grund ist, warum viele das Studienfach aufgeben. Ich möchte mich allerdings lieber schon informieren, bevor ich ein Studium anfange, nicht dass ich dann wieder wechseln muss.

Ich habe bisher auf den Uni-Homepages, auf denen ich mich informiert habe, nichts hilfreiches dazu gefunden, welche Bereiche werden denn davon umfasst? Bisher habe ich nur von einem Studenten gehört, dass er vor Allem Stochastik schrecklich findet.

Ich hatte in der Schule einen Mathe-LK und unser Lehrer war schon ziemlich anspruchsvoll, würde ich sagen. Ich war also schon ziemlich gefordert und an sich wäre mir etwas weniger lieber gewesen, allerdings waren meine Mathenoten immer okay. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie anspruchsvoll das bei einem BWL-Studium sein würde. Kann mir das jemand sagen?

Ob Wirtschaftsmathematik schwer oder leicht ist, wird häufig subjektiv beurteilt. Jeder empfindet das etwas anders. Ich an deiner Stelle würde mir selbst ein Bild davon machen und nur am Rande auf die Meinung der anderen hören.

Ich habe aber schon von Studenten, welche Mathematik als Studienfach hatten, gehört, dass der Stoff in den Vorlesungen recht zügig durch genommen wird (das hängt aber auch vom jeweiligen Professor ab). Wenn du dir mit Büchern und Skripten den Lernstoff selbst aneignen kannst, dann sollte auch das kein Problem sein.

Ihr habt doch sicher eine Unibibliothek. Schaue doch dort in die Bücher rein Frage danach welche Bücher häufig in der Wirtschaftsmathematik verwendet werden. Du wirst sowieso viel mit Büchern arbeiten müssen, um Erfolg zu haben. Nachdem du in die Bücher reingeschaut hast, solltest du selbst in der Lage sein, zu entscheiden ob du dir das zutraust oder nicht.

Wichtig ist, dass du vom Anfang an am Ball bleibst. Es gibt sicher Studenten, welche zu Beginn des Semester fast gar nichts tun und am Ende nicht mehr hinterher kommen. Genau diese Studenten jammern dann, wie schwer alles gewesen sei und wie unmenschlich der Professor ist (so war es bei mir im Studium - ich habe allerdings nicht Wirtschaftsmathematik studiert).

Wenn du Mathe LK hattest und hier mit guten Noten abgeschnitten hast, bringst du übrigens schon gute Vorraussetzungen mit

Ich habe noch nicht so ganz verstanden: möchtest Du nun BWL studieren und hast Angst vor der Mathematik in diesem Fach oder möchtest Du gleich Wirtschaftsmathematik studieren?

Stochastik nimmt in der Wirtschaftsmathematik in der Tat einen großen Teil ein, immerhin werden stochastische Methoden auf wirtschaftliche Fragen angewandt. Wer mit der Stochastik

Allgemein kann man wohl keine Angaben machen, da der Schwierigkeitsgrad nicht nur von Uni zu Uni sondern auch von Lehrkraft zu Lehrkraft variiert. An Deiner Stelle würde ich gezielt zu Studenten der Wunsch-Studienrichtung Kontakt aufnehmen (beispielsweise über den Fachschaftsrat) und mich informieren. Da kannst Du dann auch konkrete Informationen über Lehrkräfte erhalten.

Mit einem LK im Abi hast du schon mal gute Voraussetzungen! Es ist wohl richtig, dass in einigen Unis im Fach Mathe und Statistik im Grundstudium ganz schön ausgesiebt wird und die Durchfallquoten sehr hoch sind.

Bei uns war das Problem, dass der Mathekurs wirklich bei Alpha angefangen hat. Also natürliche Zahlen, Grundrechenarten, Brüche, Exponenten...das hat ca 2 Wochen gedauert und dann ging es aber richtig los mit Analysis und eben Stochastik. Das ging dann wirklich ratzfatz und man hätte sich sicherlich mindestens 3-4 Stunden die Woche hinsetzen müssen und nur Aufgaben rechnen. Hab ich nicht gemacht und trotzdem knapp bestanden - auch mit nur einem mittelmäßigen Mathe Grundkurs im Abi.

Es geht also alles, ist doch ganz normal dass man für manche Sachen mehr und für manche weniger Vorbereitung braucht. Im Zweifel mach doch einfach Mathe gleich im ersten Semester und wenn du es nicht schaffst, weißt du es halt und hast nicht viel Zeit verschwendet!

Den Leistungskurs belegt zu haben, ist in der Tat eine gute Voraussetzung, da stimme ich zu. Ganz verstanden habe ich allerdings nicht, ob du Angst vor einem Studium der Wirtschaftsmathematik oder an den wirtschaftsmathematischen Vorlesungen der BWL hast, das sind zwei ganz verschiedene Sachen.

Die Wirtschaftsmathematik ist ein Zweig des Mathematikstudiums, sie beschäftigt sich vor allem mit den Bereichen Stochastik oder der Optimierung. Im Bereich der Stochastik gibt es da zum Beispiel Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik, Finanzmathematik, Versicherungsmathematik.

Das Niveau liegt bei jedem Mathematikstudium, sei es Wirtschaftsmathematik oder reine Mathematik sehr hoch, würde ich sagen. Mit Fleiß und Motivation allerdings kann man es schaffen und nicht zu vergessenen guten Kommilitonen und Teamgeist. Mathematik ist eine Wissenschaft, die ohne gemeinschaftliches Arbeiten nicht auskommt. Mathematik ist daher auch nicht unbedingt eine Wissenschaft, bei der man alleine im Keller sitzt und irgendwas berechnet oder programmiert, wie so oft behauptet wird. Wenn du Fragen bezüglich dieses Studiums hast, kannst du mir gerne eine PN schicken, ich beantworte jede Frage sehr gerne.

Die finanzmathematischen Methoden, die ich zusätzlich in BWL gebraucht habe, waren im Vergleich zur Wirtschaftsmathematik ein Klacks, alles sehr sehr einfach gehalten. Dazu muss gesagt werden, dass einiges so einfach war, weil ich eben die Wirtschaftsmathematik schon kannte und die höhere Mathematik höre. Wenn du Interesse an Mathematik hast, würde ich dir empfehlen neben der BWL auch noch eine Grundstudiumsvorlesung in höherer Mathematik zu hören, diese sind nämlich oft nicht Pflicht in BWL-Vorlesungen, helfen aber massiv dem Verständnis.

Hinzufügen möchte ich noch, dass nicht alle Bereiche der BWL sonderlich mathematisch sind. Bereiche wie Organisation, Marketing, Planung zum Beispiel kann man auch mit der Schulmathematik verstehen. Finanzierung, Investition, Controlling hingegen versteht man mit Kenntnissen der höheren Mathematik leichter, so zum Beispiel mehrdimensionalen Ableitungen oder ähnlichem. Auch die VWL, die man eventuell nebenbei noch hört ist leichter zu verstehen mit höheren Mathematikkenntnissen. Aber du solltest keine Angst vor einem reinen BWL-Studium haben. Der Mathematikanteil ist nicht so groß, zumindest nicht hier an der TU Berlin.

Also das was ich von der Mathematik in BWL gehört habe, ist ein "Witz". Selbst kann ich es nicht beurteilen, habe mich aber in den Richtungen auch schon viel umgehört. Es hieß immer, wenn du LK Mathe hattest, dass du dann die Mathematik im BWL Studium im Schlaf schaffst.

Anders sieht es da natürlich bei der höheren Mathematik aus, im BWL Studium ist es ja mehr das rechnen, als das ständige Beweisen von den einzelnen Schritten, also schon viel schulorientierter. Berichtigt mich, wenn ich falsch liege.

Du liegst da schon richtig, es gibt aber durchaus Unterschiede in einzelnen Disziplinen der BWL, die findet man aber schnell und trotzdem ist die Mathematik der BWL echt leicht, das ist meist Rechnen, die Beweise, die dort gemacht werden sind nicht kompliziert. Es kommt unter anderem auch auf den Professor an, da gibt es auch viele Unterschiede. Man kriegt recht schnell mit, welche Disziplinen zu mathematisch werden und kann notfalls ja auch wechseln.

Warum setzt du dich nicht in entsprechende Kurse und Vorlesungen, um mal einen Eindruck von Wirtschaftsmathematik zu erhalten? Bei der Gelegenheit würde ich ehrlich gesagt das Gespräch mit den Studenten dort suchen und die eben fragen, wo sie Probleme sehen, wie schwer das Studium ist und ob sie es empfehlen würden.

Da kann man ja auch gleich nach der Durchfallquote fragen und ob das Studienfach empfehlenswert ist. Ich finde, dass da nichts gegen spricht und halte so eine Taktik strategisch für am klügsten. Schließlich ist jede Universität anders und keiner von uns weiß, welche Uni du in dieser Hinsicht favorisierst und wie gut das Fach dort unterrichtet wird.