Bush Schuhwerfer hat 133.000 Freunde bei Facebook

vom 28.01.2009, 11:17 Uhr

Der irakische Journalist Muntadar al Zaidi hat Geschichte geschrieben, als er im Dezember letzten Jahres seine Wut gegen Bush und dessen Irak-Politik äußerte, indem er sein Paar Schuhe bei einer Pressekonferenz nach ihm warf. Leider hat die Aktion für ihm ein gerichtliches Nachspiel, er muss sich wegen "Angriffs auf ein ausländisches Staatsoberhaupt" stellen, Höchststrafe 15 Jahre!

Auf Facebook kann man auf al-Zaidis Seite seine Unterstützung bekunden, 133.747 haben das bereits gemacht indem sie ihm in die Freundesliste aufgenommen haben. Ich finde den Mut und diese Courage sollte man man unterstützen. Also Leute, jede Stimme zählt :!:

Oder, was hält ihr von solchen Leuten, sind das evetuell nur verwirrte Wichtigmacher, die die Politk im Ganzen nicht verstehen? Sollte es mehr von solchen geben? Wäre so etwas auch in unserer zivilisierten Welt vorstellbar?

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch in "unserer zivilisierten Welt" sind schon Farbbeutel und Eier auf Politiker geworfen worden. Anscheinend sind wir doch nicht so viel "zivilisierter" als der Irak. :wink:

In dem Fall kann ich die Motivation des Mannes sehr gut verstehen, obwohl es natürlich absolut respektlos ist den gewählten Präsidenten eines Landes mit etwas zu bewerfen. Aber ich bezweifle ob er damit das erreicht hat was er erreichen wollte. Es herrscht weltweit eine große Antipathie gegen Bush und deshalb waren die Berichte über diesen Vorfall schon sehr geprägt von Schadenfreude. Ich will mich da auch nicht ausschließen, ich habe auch erst mal gelacht. Aber was dieser Mann doch eigentlich erreichen wollte ist auf die Situation in seinem Land aufmerksam zu machen und seinen Unmut darüber zu äußern und das wird nur am Rand erwähnt, wenn überhaupt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Zu aller Erst frage ich mich ernsthaft, wie man solch eine Straftat dermaßen gutheißen kann, denn genau das ist es. Körperverletzung, wenngleich versuchte, sollte man keineswegs glorifizieren, egal unter welchen Umständen. Wie jemand da von Mut und Courage sprechen kann ist mir unbegreiflich.

Des Weiteren wüsste ich ganz gerne, wozu man sich denn nun, ungeachtet der oben genannten Tatsache, eigentlich mit besagter Person bei Facebook anfreunden sollte. Inwiefern unterstützt ihn das bitte ? Ihm selbst wird es wohl kaum Trost spenden, da es in irakischen Gefängnissen meines Wissens nach keine für Sträflinge zugängliche Computer mit Internetverbindungen gibt. Und in 15 Jahren wird der Account wohl kaum noch existieren, es sei denn, seine Angehörigen oder Freunde pflegen ihn und vorausgesetzt dem Fall, Facebook existiert bis dahin noch.

Zur Strafe selbst muss ich sagen, dass ich 15 Jahre Freiheitsstrafe ohne Bewährung trotz des Straftatbestandes ein wenig sehr viel finde. Ich kann einerseits verstehen, wieso das Strafmaße höher ausfällt (Vergleich tätlicher Angriff auf Beamten in Deutschland), aber andererseits sind 15 Jahre wirklich eine enorm lange Zeit, zumal unter den Bedingungen irakischer Gefängnisse.

Zum letzten Teil deines Beitrags gibt es auch noch etwas zu sagen. Erstens hört es sich meiner Meinung nach ziemlich arrogant an, von uns als "zivilisiert" zu sprechen und sich dabei so stark vom Irak abzugrenzen. Zweitens glaube ich nicht, dass jener Journalist als "verwirrter Wichtigmacher" zu bezeichnen ist und "die Politik im Ganzen nicht versteht". Andernfalls wäre er wohl kaum ein Journalist und wäre er nur ein Wichtigmacher, ist es unwahrscheinlich, dass er 15 Jahre Gefängnis für einen kurzen Moment Ruhm auf sich nehmen würde.

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der arme irakische Journalist ist nun (noch nicht rechtskräftig) zu 3 Jahre Gefängnis verurteilt worden.

Demut hat geschrieben:Zu aller Erst frage ich mich ernsthaft, wie man solch eine Straftat dermaßen gutheißen kann, denn genau das ist es. Körperverletzung, wenngleich versuchte,

Ich denke nicht, dass er ihm verletzen wollte, er hat ja keine Bombe, Messer, oder sonstwas gefährliches geworfen und was hätte er mit einen Schuh-Wurf schon anrichten können? Er wollte seine Haltung zum Ausdruck bringen und viele und auch ich können ihm da gut verstehen.

Demut hat geschrieben:Erstens hört es sich meiner Meinung nach ziemlich arrogant an, von uns als "zivilisiert" zu sprechen und sich dabei so stark vom Irak abzugrenzen. Zweitens glaube ich nicht, dass jener Journalist als "verwirrter Wichtigmacher" zu bezeichnen ist und "die Politik im Ganzen nicht versteht"

Hast du die Fragezeichen hinter meinen Sätzen bemerkt? Damit stellt man gewisse Fragen in den Raum. Man bringt nicht damit seinen Standpunkt zum Ausdruck, sondern möchte - wenn möglich - eine Diskussion anregen.

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» andreasblue » Beiträge: 264 » Talkpoints: -0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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