Das Leben genießen
Ich denke, dass es keinen Widerspruch zwischen der Karriere und dem Genuss des Lebens gibt. Beides kann man, sofern man so gestrickt ist, unter einen Hut bringen. Es gibt auch Leute, die eine Großteil ihrer Zufriedenheit aus ihrem Job und ihrer Karriere ziehen. Es gibt zwar sicher bestimmte Tendenzen, die man dann als Mainstream-Haltung zusammenfassen kann, allerdings bleibt dennoch genug Spielraum für Individualität. Während der eine bei bestimmten Dingen absolute Glückseligkeit empfindet, stellt die gleiche Situation für den anderen ein Horrorszenario dar.
Ich brauche keinen Dauerurlaub, um das Leben zu genießen. Im Gegenteil - auf Dauer fände ich das wohl ziemlich eintönig. Ich studiere ja noch, möchte aber danach eben auch in meinem Wunschberuf arbeiten, da er mich einfach sehr interessiert und ich denke, dass mich dieser Beruf sehr glücklich machen wird. Als Student kann man das folgende Berufsleben natürlich noch nicht komplett einschätzen, allerdings würde mich wohl eine Teilzeittätigkeit nicht glücklich machen. Es gibt bestimmte Bereiche, die ich mir eher vorstellen kann als andere, aber das sollte alles realisierbar sein. Zum Genuss in Bezug auf die Arbeit gehört für mich, dass ich morgens aufstehen kann und mit einem positiven Grundgefühl in den Tag starten kann. Während meiner Ausbildung war das nicht so, jeder Tag war ätzend und ich war froh, als ich diese überflüssige Episode dann ein halbes Jahr früher mit einer vorgezogenen Gesellenprüfung erfolgreich beenden konnte.
Wichtig ist mir, dass ich in meiner Freizeit das tun kann, was ich möchte. Auch das sollte kein großes Problem darstellen, wenn man weitgehend für sich selbst verantwortlich ist. Glücklich machen würde mich zudem auch ein Umzug in eine meiner beiden Wunschstädte, aber dies ist ohnehin angedacht, auch als Student noch. Der Wohnort spielt für mich schon eine große Rolle, da ich mich im ländlichen oder kleinstädtischen Bereich absolut unwohl fühle.
Was mich sehr unglücklich machen würde, wären massive Einschränkungen. Ich könnte mein Leben zum Beispiel nicht genießen, wenn ich Schulden hätte. So etwas lässt sich aber vermeiden, so dass die Gefahr nicht so groß bis nicht vorhanden ist. Ebenfalls eingeschränkt und unglücklich würde ich mich fühlen, wenn ich nicht mein eigener Herr wäre und vielleicht noch eine Familie im Schlepptau hätte, die ihre Bedürfnisse hat. So ein Lebensstil, als vollbeschäftigter Vati, wäre für mich absolut unvorstellbar.
Ich merke, dass ich gar keine konkrete Vorstellung von dem habe, was für mich das Leben zu einem Genuss macht. Es gibt einfach einige Dinge, die ich nicht möchte und diese lassen sich weitgehend vermeiden. Wenn diese Faktoren ausgeschlossen sind, bin ich eigentlich schon recht zufrieden und kann mein Leben genießen.
Das Leben zu genießen, würde für mich im Klartext bedeuten, zu jeder Zeit das machen zu können, was ich möchte und mit wem. Ohne aufs Geld zu gucken und ohne auf irgendwelche Zeiten achten zu müssen. Genau genommen also leben, ohne arbeiten zu müssen, aber trotzdem immer genug Geld zur Verfügung zu haben. Leider erreicht man das aber nur, wenn man einen größeren Geldbetrag im Lotto gewinnen würde.
Also ich bin noch sehr jung und kann noch nicht wirklich sagen, wie es mal sein wird. Jedenfalls gilt es für mich, dass ich eher mein Leben genießen möchte, als Ständig die Karriereleiter hinaufklettern zu wollen. Was nicht heißt, dass ich faul bin und nicht arbeiten möchte. Wir sind allerdings eine sehr selbständige Familie mit eigenem kleinen Gastbetrieb. Dazu kommt, dass ich demnächst meine Ausbildung zur Fotografin beginne.
Mein Ziel wäre, dass ich später einmal selbständige Fotografin bin und am Wochenende in unserer Gasthütte arbeite. Sollte die Fotografie nicht reichen um davon leben zu können, würde ich arbeiten gehen und das für max. 20 Stunden/Woche. Ich gehe ja davon aus, dass ich später mal Mutter werde und da möchte ich keine 40 Stunden Woche arbeiten und die Kinder in irgendwelche Betreuungen schicken. Da ist es mir wichtiger ein konstantes (wenn auch kein übermäßig großes) Gehalt zu bekommen und im eigenen Betrieb, der mir wahnsinnig viel Spaß macht, mitzuarbeiten und fotografieren zu können.
Das Leben zu genießen bedeutet für mich von jeglicher Pflicht befreit zu sein. Das heißt, zu handeln wie es einem beliebt. Ohne Rechenschaften, ohne Verpflichtungen, ohne Zwang. Dieses Freiheitsgefühl verbinde ich mit Lebensgenuß.
Wir genießen unser Leben, indem wir sehr viele Ausflüge und Unternehmungen machen. Ich finde solch Tage wirklich sehr schön. Um uns dies Leisten zu können müssen wir natürlich die ein oder andere Überstunde schieben, finde ich aber alle mal besser als seine Stadt nicht von außen zu kennen. Ich kenne einige Familien in meinem Bekanntenkreis die den Ferseher vor ziehen und einfach nichts machen. Dies wäre überhaupt nichts für mich. Ich will mehr sehen außer das Ausgangsschild meiner Stadt. Ich denke mal wenn man die Karriere mit dem angenehmen verbindet ist es perfekt.
Ich habe festgelegt, dass ich am, Wochenende immer alles hinter mir lasse. Das ist konsequent und manchmal auch sehr schwer umsetzbar, aber das WE gehört mir und den Liebsten, ohne Ausnahme. So kann ich mein Leben genießen.
Es hat tatsächlich ein paar Jahre gedauert, bis ich es ohne schlechtes Gewissen geschafft habe, das WE komplett ohne Arbeit oder auch nur einen Gedanken daran zu verbringen, aber ich kann euch sagen: es lohnt sich.
Man müsste wirklich erst einmal für sich definieren, was es bedeutet, das Leben zu genießen und da hat nun jeder doch andere Vorstellungen. So wie Cologneboy denke ich beispielsweise auch, dass eine gute berufliche Position auch für denjenigen einfach zum Lebensgenuss gehören kann, wie es für andere dazu gehört, die Freizeit zu haben, den ganzen Tag fernzusehen. Das sind nun zwei extreme Beispiele, aber ja, das kommt wirklich auf den Typ Mensch an.
Ich habe im Moment ja doch ein relativ lockeres Leben, aber es ist nun nicht so, dass ich es unbeschwert genießen kann, so viel Freizeit zu haben. Klar, ich komme mehr zum Lesen, was ich in den Jahren zuvor doch gewaltig vermisst habe und auch andere Beschäftigungen kann ich nachgehen, ohne nun irgendeinen Zeitdruck zu haben. Aber da dies nun schon etwas länger als geplant andauert, bin ich damit nicht so ganz zufrieden. Also gehört für mich zum Leben genießen es schon dazu, auch beruflich ausgelastet und zufrieden zu sein. Anders würde es sich natürlich verhalten, wenn man beruflich nur noch Stress hat, sich nicht mehr entspannen kann und es nicht schafft, nach der Arbeit auch mental Abstand von der Arbeit zu nehmen.
Ich denke, wenn man stets nur die Karriere oder die Arbeit im Kopf hat, sich dafür aufopfert, kann es genauso schnell langweilig werden, als wenn man eben ausreichend Zeit und vielleicht auch ausreichend die finanziellen Möglichkeiten hat, um sich zu entfalten. Beim letzteren muss ich sagen, würde mir doch dieses absolute Nichtstun recht schnell auf den Keks gehen, ein paar Monate ist es ganz nett, aber dann reicht es auch wieder und eine Arbeit muss her.
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