Industriell hergestellter Fruchtjoghurt = Süßigkeit ?
Gestern hatte ich ein längeres Gespräch, in dem es darum ging, ob Fruchtjoghurts Süßigkeiten sind oder eher ein gesundes Milchprodukt.
Meiner Meinung nach sind Fruchtjoghurts Süßigkeiten. Erst recht, wenn sie industriell hergestellt wurden. Denn diese Joghurts enthalten oft eine nicht unbeträchtliche Menge Zucker. Durch ihren geringeren Fettanteil sind sie zwar weniger ungesund als beispielsweise Schokolade, aber eben dennoch nicht sehr gesund.
Darum gibt es bei uns höchstens einen solchen industriell hergestellten Fruchtjoghurt täglich. Sonst lieber Naturjoghurt, den man mit frischen Früchten aufpeppen kann.
Wie seht Ihr das? Ist Fruchtjoghurt in Euren Augen eine gesunde Zwischenmahlzeit oder eine Süßigkeit?
Also hier in Baden-Württemberg gibt es eine Organisation für Kind und Jugendernährung. Diese nennt sich Beki (Bewußte Kinderernährung Baden-Württemberg). Da war neulich im Kindergarten ein Beratungs-Elternabend für Schleckermäuler und Suppenkasper. Unter anderem hatten wir auch das Thema Zwischenmahlzeit. Natürlich muß ein Kind auch Milch zu sich nehmen. Da ist es egal ob als Joghurt, Käse oder Milch pur. Die Frau die den Vortrag gab, hat gestanden das sie Naturjoghurt auch nicht runterbekommt.
Sie hält nicht viel von Fruchtjoghurts. Lieber dann Naturjoghurt essen und Haferflocken oder Früchte reinschneiden. Aber sie mag Fruchtjoghurts auch viel lieber und es ist in Ordnung jeden Tag einen zu essen. Aber es ist richtig und es handelt sich in einer Form (auch bei der Ernährungspyramide) auch um eine Süssigkeit. Insbesondere Fruchtzwerge und Monte sind keine Joghurts laut ihr, sondern sind gleichzustellen mit Süssigkeiten. Ich denke man muß sehen was man kauft. Allerdings ist wirklich erschreckend wieviel Zucker in einem Becher Joghurt steckt. Gesunder sind natürlich die blanken Naturjoghurts. Aber es sind leider nur wenig Kinder die den essen.
Ich seh das ähnlich wie ihr und würde nicht mehr als einen von den industriell hergestellten essen. Aber was ich sehr gut finde ist, die Naturversionen mit Honig zu süßen und dann selber Früchte draufschnibbeln! Das ist nicht nur viel gesünder sondern auch leckerer und man hat unendlich viele Sortenvariationen!
Sehr gut kommen auch Nüsse oder eben Haferflocken. Mit ca 300 Gramm Joghurt, Haferflocken und einer Frucht (z.B. Apfel) hat man dann echt nen wahnsinnig leckeres, gesundes und sättigendes Frühstück. Und wenn man es als zwischenmahlzeit essen will, dann stellt man sich die Zutaten halt vorgeschnibbelt oder so schon bereit, denn ich finde man sollte es möglichst frisch anmischen! Haferflocken z.B. werden ja sonst matschig.
Natürlich ist es gesünder, wenn man sich einen Biojughurt ohne Zusatzstoffe mit Obst mischt, schon allein wegen den Ballaststoffen und sonstigen Inhaltsstoffen, die in Fruchtpüree mit künstlichen Aromastoffen und Zucker nicht enthalten sind. Und es macht bei ungefähr gleicher Kalorienmenge auch länger satt als ein fertiges Furchtjoghurt, weil man durch das frische Obst ein größeres Volumen hat. Allerdings hat man nicht immer Zeit oder die Möglichkeit sich so etwas zuzubereiten und wenn ich mir dann anschaue, was sonst so als Zwischenmahlzeit angeboten wird (Milchschnitte, Gebäck, Nutella to go, Minisalamie ...) ist der Fruchtjoghurt mit schätzungsweise 150 Kalorien pro Becher nicht die schlechteste Wahl.
Richtig schlimm finde ich aber Fruchtzwerge und solche Sachen, die speziell für Kinder beworben werden. Da werden dann oft Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt, die total unnötig sind, da Mangelerscheinungen so gut wie gar nicht vorkommen bei uns und die der Körper deshalb zum großen Teil einfach wieder ausscheidet. Und dann wird damit geworben, wie gesund das Produkt ist, während es in Wirklichkeit eine richtige Kalorienbombe ist. Genauso wird bei fettreduzierten Fruchtjoghurts verschwiegen, dass der Geschmacksträger Fett durch Zucker ersetzt worden ist und manche so fast genauso viele Kalorien enthalten wie das normale Produkt.
MoneFö hat geschrieben:Natürlich muß ein Kind auch Milch zu sich nehmen.
Natürlich muss ein Kind keine Milch zu sich nehmen. Die Milchindustrie erzählt ja immer gerne die Geschichte vom gutem Kalzium und sonstigen Inhaltsstoffen der Milch, aber die kann man sich genauso gut aus anderen Nahrungsmitteln holen und überhaupt verträgt die Mehrzahl der Menschen nicht mal Laktose. Das heißt jetzt nicht, dass Milch ungesund ist, sondern nur, dass das Marketing der Milchindustrie von vielen Menschen überhaupt nicht hinterfragt wird.
Ich stimme euch zu!
Wenn ich manchmal die Werbung sehe von Fruchtzwerge, dann dreht sich mit der Magen um. Die schaffen es tatsächlich ihr Produkt so anzupreisen, dass Mütter denken, das wäre wirklich gesund und das Beste für ihr Kind.
Für mich sind das ganz eindeutig Süßigkeiten. Das gilt eigentlich auch für die meisten anderen Fruchtjoghurts. Alleine wenn man sich man anguckt wieviel Zucker da drin ist, weiss man Bescheid.
Ich bin auch für die Variante Naturjoghurt mit Früchten, mir ist aber natürlich klar, dass das auch nicht immer so schnell geht und einem da die Lust dafür fehlt. Deshalb hab ich mich auch vor einer Weile über die verschiedenen Fruchtjoghurts informiert und bin damals bei dem von Landliebe hängen geblieben. Die haben mit Abstand am wenigsten Zucker und ich find auch, dass die sehr lecker schmecken.
Wir kaufen meistens die größeren Gläser davon und wenn wir zu faul sind, selbst Joghurt zu machen, essen wir paar Löffel davon. Meinem Kind würde ich davon auch was angeben.
Aber in Maßen eben.
Also ganz ohne industriell hergestellten Joghurt geht es auch bei uns nicht. Es ist gar nicht mal der Zeitaufwand, der mich zum Kauf verführt. Oft sind es auch Sorten, die man gerade im Winter gar nicht allein herstellen könnte, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. So hatte ich letztens eine total leckere Sorte von Landliebe. Und auch die Ecken des Monats kaufe ich gern mal.
Ich bevorzuge übrigens einen Eßlöffel Dinkelkleie und einen Eßlöffel Weizenkeime in Naturjoghurt, lecker und nussig. Mein Kind mag lieber pürierte Erdbeeren, die es ja auch im Winter ungesüßt in der Tiefkühlabteilung zu kaufen gibt.
Fruchtzwerge und Co. finde ich auch nicht so prickelnd. Aber wenn selbst in einer Kurklinik, die sich u. a. der gesunden Ernährung widmet, den Kindern diese Süßigkeit angeboten wird, dann ist es gar nicht so einfach das Kind davon zu überzeugen, dass es eben doch nicht so gut ist.
Aber wie meine Urgroßmutter schon zu sagen pflegte: zu wenig und zu viel verfehlt so manches Ziel. Darum will ich auch gar keinen totalen Verzicht predigen, aber eben einen vernünftigen Umgang.
Hallo!
Ich finde nicht, dass man Fruchtjoghurt als Süßigkeit betrachten kann. In den meisten ist ja auf der Zutatenliste gar kein Zucker aufgeführt, oder nur ganz wenig, so dass man das vernachlässigen kann (heutzutage ist so gut wie jedem Produkt Zucker zugesetzt, ist Brot für euch jetzt auch eine Süßgikeit?).
Ich würde Fruchtjoghurts also wirklich als gesundes Milchprodukt werten, allerdings ist natürlich ein Naturjoghurt mit frischem Obst gesünder. Dabei muss man dann aber auch beachten, dass auch frisches Obst sehr viel Fruchtzucker enthält. Den nimmt man nicht so wahr wie den Industriezucker, aber er ist trotzdem vorhanden.
Ich muss auch sagen, dass ich Fruchtjoghurt jetzt nicht wirklich süß finde. Klar, der ist zwischendurch mal ein leckerer Snack, aber als Alternative zu einer richtigen Süßgkeit käme mir das niemals in den Sinn. Wer den Joghurt allerdings als Süßigkeit betrachtet, der kann ja statt industriellen Süßigkeiten einfach den Fruchtjoghurt essen, so nimmt man weniger Kalorien zu sich und es ist gesünder.
LG!
pepsi-light hat geschrieben:Ich finde nicht, dass man Fruchtjoghurt als Süßigkeit betrachten kann. In den meisten ist ja auf der Zutatenliste gar kein Zucker aufgeführt, oder nur ganz wenig, so dass man das vernachlässigen kann (heutzutage ist so gut wie jedem Produkt Zucker zugesetzt, ist Brot für euch jetzt auch eine Süßgikeit?).
Bei den meisten Joghurts sind die Nährwertangaben ja inzwischen ziemlich deutlich auf der Verpackung abgedruckt, deshalb habe ich grade mal nachgeschaut um diese Aussage zu überprüfen. Bei meinem Freund im Kühlschrank stehen die ganz normalen Standard Joghurts (Bauer, Ehrmann, Landliebe) und da sind bis zu 15 Gramm Kohlenhydrate, also Zucker, je 100 Gramm angeben. Das sind also ganze 15% des Produktes, die fast ausschließlich aus Zucker bestehen, das finde ich nicht gerade wenig.
Und ob man etwas als süß empfindet oder nicht ist eine ziemlich subjektive Angelegenheit. Wenn man eine Zeit lang auf alles Süße verzichtet und danach etwas Süßes isst, nimmt man es auch viel intensiver wahr als vorher. Ich habe früher zum Beispiel regelmäßig Cola getrunken und fand den Geschmack normal. Jetzt trinke ich fast nur noch Wasser und wenn ich jetzt mal einen Schluck Cola trinke nehme ich das als sehr süß wahr.
Das ist sicherlich richtig, was Cloudy24 sagt. Ich habe früher auch das Süße nur so verschlungen und es überhaupt nicht richtig genossen. Jetzt nasche ich zwar ebenfalls häufiger mal, aber ich lasse mir immer total viel Zeit beim Essen und dann esse ich auch automatisch weniger Süßes, weil ich es eben total genießen kann und dies ist wirklich sensationell für mich persönlich. Auf jeden Fall sehe ich den Fruchtjoghurt aber als Süßigkeit an.
Weil ich aber generell nie so wirklich weiß, wie ich meinen Tagesbedarf an Milchprodukten denn nun decken soll, mache ich das oftmals mit Pudding oder Joghurt. Schließlich sind dies ja zweifelsfrei Milchprodukte, was natürlich nicht heißt, dass es keine Süßigkeiten sind. Dennoch sollte man es natürlich niemals übertreiben mit dem Konsum, das kann bitterböse enden. Jedoch sollte man das bei Kindern nicht so eng sehen. Ich persönlich würde einen Joghurt nämlich immer noch der Schokolade + Co. vorziehen, weil man wenigstens weniger Fett im Produkt hat. Dennoch ist und bleibt es eine Süßigkeit, das ist doch sonnenklar.
Für mich ist Joghurt so eine halbe Süßigkeit, jedenfalls wäre ein Pudding für mich mehr eine Süßigkeit oder von mir aus auch einen Fruchtzwerg, wobei ich die Fruchtzwerge für mich als Diabetikerin wiederum sehr praktisch finde. Dass die irreführende Werbung ein Ende gefunden hat, freut mich persönlich ungemein, aber dennoch esse ich hin und wieder so einen kleinen Becher. Immerhin kann ich den als eine Broteinheit berechnen, was es für mich wieder einfacher macht.
Ich esse hin und wieder gern mal einen Joghurt, habe aber schon dabei aufgrund des süßen Geschmacks ein schlechtes Gewissen. Allerdings, dazu stehe ich, bin ich selbst zu faul, mir hin und wieder nur einen Naturjoghurt zu kaufen und dann das klein geschnittene Obst mir selbst hinein zu geben und gegebenenfalls noch zu süßen und mit Nüssen zu verfeinern. Wenn es aber eben nun bei einem Joghurt am Tag bleibt, finde ich es besser, als eben jeden Tag einen Riegel Schokolade zu essen oder sich mit Keksen zu ernähren.
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