Politiker fordern: nur 1x Fleisch die Woche
Hallo!
Was haltet ihr von der Forderung der Politiker, dass man nur noch einmal Fleisch die woche essen soll? Es soll für die Umwelt besser sein, weil die Tierzuchten für das Klima schlecht sind und das gedrosselt werden soll.
Ich halte nichts davon, weil ich ehrlich gesagt nicht auf Fleisch verzichten möchte und es nur noch Sonntags auf den Tisch kommen soll. Vor allem denke ich, dass es schlecht wirklich kontrollierbar ist. Das einzige wirksame ist, dass Fleisch so teuer wird, dass es sich kaum noch jemand leisten kann und man froh ist, wenn man es einmal die Woche bekommt.
Würdet ihr auf Fleisch verzichten, weil die Politiker das wollen? Würdet ihr nur noch einmal die Woche Fleisch essen, weil es für die Umwelt besser ist? Was machen Imbissbuden oder Gaststätten? Wie ist es auf Rummelmärkten. Denn entweder ist die Currywurst dann nicht mehr bezahlbar oder es gibt nur noch Pommes und Reibekuchen auf den Jahrmärkten.
Ich verzichte sogar auf Fleisch, ohne dass die Politiker das wollen. Aber im Ernst: es stimmt schon, dass so eine Sache praktisch nicht kontrollierbar ist: Man kann ja nicht bei allen daheim in den Topf schauen.
Die Idee an sich ist aber schon nicht schlecht. Wenn die Preise für Fleisch steigen, wäre es den Landwirten auch möglich, die Tiere artgerechter zu halten. Das führt meiner Meinung nach auch zu einer besseren Fleischqualität. Natürlich könnten sich finanziell nicht so gut gestellte Familien wirklich seltener Fleisch leisten, aber wenn man von klein auf an wenig Fleischkonsum gewöhnt wird, bedeutet weniger davon zu essen auch nicht unbedingt Verzicht. Und ungesund ist es ja auch nicht.
Wir haben als Kinder immer mittags bei meiner Oma gegessen, wo es auch seltener Fleisch gab (lag vielleicht an ihrem Alter, in der (Nach-)Kriegszeit gab es ja nicht jeden Tag Fleisch). Mir fiel dann der "Umstieg" auf gar-kein-Fleisch-essen nicht schwer, d.h. ich esse kein Fleisch, für mich bedeutet das aber nicht Verzicht. Meine Geschwister essen auch oft fleischlose Gerichte, ohne dass ihnen was fehlen würde. Das ist eben Gewohnheitssache.
Die Gastronomie hat es sowieso schon schwer. Die Preise sind ja allgemein gestiegen. Das könnte sich durch teurere Fleischpreise schon noch verstärken. Aber gerade auf Jahrmärkten o.ä. würden die meisten Leute vermutlich einfach eine Pommes essen, wenn es keine oder nur teure Wurst gibt. Das Essen dort dient ja nur dazu, den Magen zu füllen, und ist im Stehen eher weniger Genuss.
Wer fordert denn bitte sowas? Wo soll das ansetzen? Soll das den Methanausstoß in den Viehställen reduzieren? Oder geht es um den Transport des Fleisches durch Europa und die Welt? Dann muss aber konsequenterweise auch gefordert werden, dass wir auf Produkte der Konsumgüterindustrie aus Fernost oder Öl aus Arabien verzichten sollen. Dann verzichten wir eben auf das Fleisch, dann muss halt Gemüse, Käse, Getreide durch die Gegend gekarrt werden.
Der Wahlkampf scheint schon loszugehen, und das hat wohl ein Grüner gesagt. Derjenige sollte sich lieber andere nachhaltige Konzepte ausdenken, als solche unausgegorenen Forderungen aufs Tableau zu bringen.
Fordern kann man ja viel, aber in mein Privatleben lasse ich mir von niemandem reinreden. Ich esse was ich für richtig halte. Das Problem der Treibhausgase sehe ich woanders. Das sehe ich in den Schwellenländern, die keinen Wert auf Umweltschutz und Energiesparen legen. Schon gewusst, dass die Ukraine der viertgrößte Gasimporteuer der Welt ist? Das kommt daher, dass veraltete Industrieanlagen unmengen an unötiger Energie verbrauchen. An solchen Punkten muss angesetzt werden.
In einigen Punkten kann ich da_freak zustimmen und für meine anderen Vorredner kann ich kaum Verständnis entgegen bringen.
Zum einen sind wir Menschen "Allesfresser" und ohne Fleisch müssten wir extrem auf unseren Lebensmittelkonsum achten um die wichtigen Nährstoffe auszugleichen die wir durch das Fleisch, was wir in dem Fall nicht essen, wieder hereinzuholen.
@wirreszeug
Was du schreibst ist der größte Blödsinn in diesen Thread. Zumindest bisher! Erstmal ist das essen von Fleisch nicht schädlich, sondern eher das Gegenteil ist der Fall. Wer komplett auf Fleisch und tierische Produkte verzichtet muss stark auf seine Ernährung achten um nicht elendig vor sich hin zu vegetieren. Wie Bekannte von mir zu sagen pflegen: Vegetarier/ Veganer sind Blutarm. Hört sich zwar prollig an, aber auf der anderen Seite könnte da was dran sein, wenn man denkt das diesen Personen viele lebenswichtige Nährstoffe und Vitamine fehlen.
Der nächste Blödsinn den du da vom Stapel lässt ist die Aussage das Fleisch daran schuld sein soll, das Menschen übergewichtig sind bzw. werden. Das einzige was "dick" macht ist Zucker und Fett mit einer gewissen Portion an fehlender Bewegung. Alles in Maßen ist das Zauberwort und es mag dich vielleicht wundern, aber wenn man bestimmte Fleischgerichte kocht kann man durchaus weniger Fett verwenden als bei einigen vegetarischen Gerichten. Da fällt mir spontan Pesto ein, was nicht gerade Fettarm ist.
Wenn du Fleisch als teuer ansiehst tust du mir auch ein bisschen leid, da die Produktionen teilweise auf so niedrigen Preisniveau sind, das wir Europäer uns noch glücklich schätzen können. Außerdem kannst davon ausgehen das die Tiere eine angenehmeren Lebenzyklus erleiden, wenn der Preis dafür "überdurchschnittlich (bzw. unterdurchschnittlich) billig" ist.
Eine Idee wäre es vielleicht die extreme Überproduktion einzudämmen. Aber dann bestimmt nicht über so einen Weg. Bevor sowas in betracht gezogen werden sollte, sollten die Politiker sicher eher um wichtiger Dinge kümmern und vielleicht erstmal ein Auge auf die großen umweltschädlichen Raffinerien/ Fabriken werfen.
So oder so finde ich die Idee, diesen Aspekt in betracht zu ziehen, mehr als lächerlich und noch schwerer durchsetzbar. Die Parteien die sowas wirklich vorantreiben wollen, werden sich sicher nicht allzu großer Beliebtheit erfreuen.
Studia hat geschrieben:Die Idee an sich ist aber schon nicht schlecht. Wenn die Preise für Fleisch steigen, wäre es den Landwirten auch möglich, die Tiere artgerechter zu halten.
Das wäre das erste mal in der Geschichte, dass geringere Nachfrage die Preise steigen lässt. Was wäre wirklich die Folge?
Riesen Bauernsterben, die Bauern leben nun mal hauptsächlich vom Verkauf an den Schlächter und nicht von der schönen Natur, sie haben die schönen Wiesen nur, weil es das Futter der Tiere ist.
Fleisch Industrie geht den Bach runter, damit verbunden zig-tausend Arbeitsplätze, die werden nicht alle auf BIO-Bäcker umschulen können.
Erhöhung des Treibhauseffekts! Gut zu sehen am Beispiel Bio-Diesel, die EU hat bei Diesel verpflichtend einen Anteil, jetzt bin ich mir nicht sicher, aber ich glaub es waren 10% Bio-Diesel vorgeschrieben und was war die Folge? Die Preise für Rapsöl stiegen, die Bauern bauten deswegen mehr Rapsöl an, es wurde lukrativ den Urwald zu roden um daraus Ackerfläche für Rapsöl zu gewinnen, so nebenbei stieg weltweit dann auch, durch das geringere Angebot an Weizen, noch die Preise für Grundnahrungsmittel, was in den ärmsten Ländern zu Aufständen führten.
Gesundheit? Ob nur einmal in der Woche wirklich so gesund ist, darauf wurde hier von meinen Vorposter schon eingegangen.
Und die ganze Aufregung wegen das biserl rum-gepupse der Rinder?
Ich habe jetzt mal nach einer Quelle gesucht und nach längerer Zeit sogar gefunden. Ob Politiker das fordern? Nun ja eher einer und das ist Der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Andreas Troge. Ein recht interessantes Interview mit dem Herrn Professor findet sich hier. Neu ist das Thema also nicht, aber durch die Aussagen auf der grünen Woche wieder hochgekocht.
Es geht nicht nur darum, dass die pupsenden Kühe Klimaschädlinge sind, auch was bei der Herstellung des Tierfutters an klimaschädlichen Stoffen anfällt sollte man mal berücksichtigen, also die Umweltbelastungen, die allgemein durch die mittlerweile industrielle Fleischerzeugung anfallen.
Und das Fleisch nicht unbedingt gesund ist, sollte auch klar sein. Es kommt schon erheblich auf die Art und Menge des verzehrten Fleisches an. Außerdem: Es geht ja nicht darum, völlig auf Fleisch und Wurst zu verzichten, es ging um Mäßigung! Jedenfalls im Original. Man sollte einfach mal überdenken, wie oft man Fleisch und Wurst verzehrt und so wieder zu einem vernünftigeren Verzehr finden.
Insgesamt finde ich es aber höchst interessant, was die Boulevardmagazine und -blätter mal wieder aus einem eigentlich sehr vernünftigen Anstoß zum Nachdenken machen! Die bösen Politiker wollen uns mal wieder was vermiesen
Naja, es kommt auch darauf an, was für ein Fleisch man verkonsumiert. Wenn ich sehe, wie manche Leute einkaufen, dann müssen es unbedingt 2Kg Schwein für unter 5 EUR sein, weniger will man nicht kaufen, im gegenzug aber auch nicht mehr bezahlen. Hier liegt das Problem (unausgesprochen, warum es immer wieder Fleischskandale gibt).
Ich esse für mein leben gerne Hackfleisch in alles Variationen, ich bin aber auch bereit, dafür Geld auszugeben, wobei Hackfleisch nicht gerade teuer ist, aber teuer sein kann. Es kommt eben auf die Qualität an.
Eine Beschräknung von seiten der Politiker ist wie sooft nicht durchführbar, die sollten eher mal aufhören, ihre Drogen zu konsumieren, dann würde vielleicht auch etwas vernünftiges bei den Diskussionen rauskommen.
Jeder sollte so leben, wie er es für richtig hält, aber bevor ich eine zähle Ledermasse mit Wassergeschmack esse, die wie Fleisch aussieht, kaufe ich entweder kein Fleisch mehr oder nur noch sehr selten. Das wird sich aber bei vielen nicht durchsetzen. Es muss eben viel Fleisch sein, das billig ist, egal, woher es kommt (das sind dann aber auch die ersten Konsumenten, die laut aufschreien, wenn es wieder einen Skandal gibt und die ersten, die wieder zugreifen, wenn es wieder was im Sonderangebot gibt).
Drum, der Mensch reguliert sich selber und man sollte ihn lassen, jeder macht das, was er für richtig hält (auch wenn das andere für falsch halten).
JotJot hat geschrieben:Es geht nicht nur darum, dass die pupsenden Kühe Klimaschädlinge sind, auch was bei der Herstellung des Tierfutters an klimaschädlichen Stoffen anfällt sollte man mal berücksichtigen, also die Umweltbelastungen, die allgemein durch die mittlerweile industrielle Fleischerzeugung anfallen.
Da gibt es weit aus wichtigere Dinge um die es sich zu kümmern gibt, als die Maßregelung der Ernährung des gemeinen Volkes. Eine Verschärfung des Jugendschutzgesetzes wäre doch mal wieder von Nöten, oder?!
JotJot hat geschrieben:Und das Fleisch nicht unbedingt gesund ist, sollte auch klar sein. Es kommt schon erheblich auf die Art und Menge des verzehrten Fleisches an. Außerdem: Es geht ja nicht darum, völlig auf Fleisch und Wurst zu verzichten, es ging um Mäßigung! Jedenfalls im Original. Man sollte einfach mal überdenken, wie oft man Fleisch und Wurst verzehrt und so wieder zu einem vernünftigeren Verzehr finden.
Es sollte aber auch klar sein das kein Fleisch zu essen auch nicht gesund ist. Außerdem hat die Art der Zubereitung auch einen gewissen Anteil darüber wie gesund es ist. So ein "Denkanstoß" ist meiner Meinung nach extrem unnötig.
Ob Politiker das fordern tangiert mich nicht. Artikel 2 GG sieht vor: "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt [...]". Sieht man sich nun an, was freie Entfaltung bedeutet, so sollte klar sein, dass dies auch Kultur einschließt. Essen gehört u.a. zur Kultur. Des weiteren sieht Artikel 4 GG vor: "Die Freiheit [...] des Gewissens [...] [ist] unverletzlich". Somit bin ich der Einzige, der entscheiden darf, ob ich unsere Kutur - und dazu gehört nunmal auch Fleisch - ablehne oder gutheiße. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass dies ein Eingriff in die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung, somit also Verfassungswidrig, ist.
Dementsprechend ist es mir absolut egal, ob ein Politiker das fordert, meinetwegen der ganze Bundestag. Würde soetwas tatsächlich als Gesetz verabschiedet, würde ich Widerstand leisten. Dann würde es Zeit, für seine Rechte auf die Straße zu gehen. Es geht ja nicht um das Fleisch, auf das ich sicherlich verzichten könnte, sondern darum, dass dies ein nicht gerechtfertigter Eingriff in meine Persönlichen Lebensumstände ist. Und das kann ich nicht tolerieren.
otsego hat geschrieben:JotJot hat geschrieben:Und das Fleisch nicht unbedingt gesund ist, sollte auch klar sein. Es kommt schon erheblich auf die Art und Menge des verzehrten Fleisches an. Außerdem: Es geht ja nicht darum, völlig auf Fleisch und Wurst zu verzichten, es ging um Mäßigung! Jedenfalls im Original. Man sollte einfach mal überdenken, wie oft man Fleisch und Wurst verzehrt und so wieder zu einem vernünftigeren Verzehr finden.
Es sollte aber auch klar sein das kein Fleisch zu essen auch nicht gesund ist. Außerdem hat die Art der Zubereitung auch einen gewissen Anteil darüber wie gesund es ist. So ein "Denkanstoß" ist meiner Meinung nach extrem unnötig.
Es gibt da einen gewissen Unterschied zwischen Fleisch und tierischen Produkten. Komplett auf tierische Produkte zu verzichten (Veganismus) muss übrigens absolut nicht ungesund sein, allerdings kann es das natürlich sein wenn man sich nur noch von Reis und Bohnen ernährt. Da häufig Veganer wie auch Vegetarier generell mehr über ihre Ernährung nachdenken als Otto Normal es tut ("gegessen wird halt was auf'n Tisch kommt, passt schon" / "ach was koch ich heut denn mal") ist der Vorwurf, sie würden ungesund leben, in 80% der Fälle schlichtweg unwahr. Und wie schon gesagt wurde geht es hier nicht darum, Vegetarier zu werden, sondern weniger Fleisch zu essen. Das weniger etwas anderes als gar nichts bedeutet ist doch logisch?
Und ein von Politikern gefordertes Verbot herrscht auch nicht, was man sogar ohne Eigenrecherche in Erfahrung bringt in dem man einfach nur dem Threadverlauf folgt. Gesetze und die Verfassung sind hier also fehl am Platz. Aber nebenbei bemerkt: Ich würde mich auch nicht vom Staat bevormunden lassen wollen - gerade in so einem Punkt. Und: derzeit halte ich unseren Bundestag für nicht vollständig abgehoben und meine das denen selbst klar wäre, dass es erstens derzeit andere Themen gibt und zweitens sie nicht mal ohne Weiteres in das bürgerliche Privatleben eingreifen können.
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