BWL - Fragen zur Prüfung / zum Stoff

vom 21.01.2009, 22:18 Uhr

Hallo zusammen,

ich schreibe bald eine Prüfung in BWL und habe noch ein paar offene Fragen, bei denen ich denke, dass Sie vielleich drankommen könnten.

1. Wann wird das führen von Büchern gefordert? Wer hat interesse daran und warum?
2. Welche Aufgaben im Sinne der GoB kann ein Kontenplan erfüllen?
3. Warum sind viele international tätige Unternehmen Konzerne?
4. Welchen Konzernabschluss muss ein Konzern machen, der an der NYSE notiert ist?
5. Eine AG ist Muttergesellschaft eines Konzerns und nicht börsennotiert. Welche Abschlüsse muss oder kann die Gesellschaft erstellen?

Schon mal vielen dank für eure Antworten.

» kaho88 » Beiträge: 330 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Folgende Antworten ohne Gewähr:

1. Es besteht für jeden "Kaufmann" eine Buchführungspflicht. (§ 238 HGB) Das sind alle Geschäftstreibenden, Zusammenschlüsse zu Gesellschaften wie z.B. OHG oder KG oder auch Kapitalgesellschaften wie eine AG. Im Grunde alle, die im Handelsregister eingetragen sind (wer nicht eingetragen ist, kann auch kein Geschäft aufmachen).

Interesse an eine ordnungsgemäße Buchführung haben alle irgendwie betroffenden Parteien:

- Der Kaufmann bzw. die Firma selbst, um ihren Umsatz und Gewinn zu bestimmen und weitere Entscheidungen z.B. bzgl. Investitionen usw. treffen zu können (Grunddaten für Controlling etc.)
- Das Finanzamt, um die Korrekte Steuerschuld zu ermitteln
- Die Mitarbeiter, um z.B. die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes besser einschätzen zu können (Informationsaspekt)
- Die Anteilseigner wie z.B. Aktionäre oder stille Gesellschafter, um die Rentabilität ihrer Kapitalanlage abschätzen zu können bzw. Dividendenansprüche u.ä. ableiten zu können
- Fremdkapitalgeber wie Banken, um die Sicherheit der Rückzahlung abschätzen zu können. (Gläubigerschutz) Ordentliche Buchführung ist auch unabdingbar für Firmen, um an Kredite zu kommen.
- Interessierte Öffentlichkeit (Informationsaspekt; gute Bilanzen dienen auch dem Marketing oder der Personalsuche)
- Potentielle Mitarbeiter, um ein besseres Bild des Unternehmens zu haben
- Konkurrenz, um die Marktsituation besser abschätzen zu können und sich ggf. besser abzugrenzen
- Wissenschaftler zwecks Forschung

2. Ein Kontenplan dient der Übersichtlichkeit und Klarheit der Buchführung. Konten erleichtern auch die vollständige Erfassung und Zuordnung der Geschäftsfälle.

3. Die Frage ist wesentlich schwerer zu beantworten, wie es auf den ersten Blick scheint. Eine Konzernstruktur ermöglicht eine gezielte und anpassungsfähige Organisation der Unternehmung. Dinge wie effiziente Arbeitsteilung und Kostenersparnisse spielen da ebenso eine Rolle wie Synergieeffekte und die Eroberung ausländischer Märkte.

4. Ausländische Konzerne, die an der New Yorker Börse notiert sein wollen, müssen neben ihren normalen nationalen Bilanzierungsverpflichtungen (z.B. IFRS) einen amerikanischen Konzernabschluss anfertigen nach dem General Accepted Accounting Principles (GAAP) der NYSE.

5. Da bin ich möglicherweise nicht mehr auf den aktuellen Stand, aber sie muss auf jeden Fall einen Abschluss als Steuerbilanz erstellen. Dazu einen handelsrechtlichen, da die AG nicht börsennotiert ist, hat sie die Wahl nach HGB oder IFRS.

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. :)

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo zusammen,

schon mal vielen dank für die Antworten. Die haben mir sehr weitergeholfen. Ich habe aber nochmal eine Frage:

1. Was ist eine deduktive Ermittlung der GoB?
2. Was ist eine induktive Ermittlung der GoB?

Nochmals danke für eure Hilfe.

» kaho88 » Beiträge: 330 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dazu ist es wohl sinnvoll sich zuerst klar zu machen, was Induktion und Deduktion im Allgemeinen bdeuten. Induktion bedeutet, dass man aus mehreren Einzelbeobachtungen, auf allgemeine Aussagen schließen kann. Wenn man die erfolgreichen Firmen google, ebay und apple hernimmt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass ein "e" im Firmennamen Erfolg induziert. Dediktion besagt, dass aus allgemeinen Aussagen, auf spezielle Aussagen geschlossen wird. (1)"Pfälzer essen gerne Saumagen" (2)"Horst ist aus der Pfalz". Bei einer Deduktion folgt daraus, dass Horst gerne Saumagen isst.

Bei den grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung beudeutet eine induktive Ermittlung, dass man auf etablierte und weit verbreitete Methoden zurückgreift, die ehrenwerte und ordentliche Kaufleute für richtig halten.

Die deduktive Ermittlung stützt sich auf hypotetische Gebote, die eingehalten werden müssen. Es beschreibt das Verfahren eines Kaufmannes um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Es wird versucht, aus der Menge der möglichen Buchführungs- und Bilnzierungsarten durch Nachdenken diejenigen herauszufinden, mit denen Man den Zweck des Jahresabschlusses und der Buchführung erreichen kann. Dies nennt man dann Hermeneutik.

Die vorherschende Meinung in heutiger Zeit ist die Deduktion alleine ausreichend um geeignete GoB zu gewinnen.

Meine Quelle: Hartmut Bieg - Buchführung (5.Auflage 2008)

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» da_freak » Beiträge: 240 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo zusammen,

leider sind immer noch nicht alle Fragen geklärt.

Weshalb unterscheiden sich die Rechnungslegungsvorschriften der Einzelkaufleute und der Personenhandelsgesellschaften von denen der Kapitalgesellschaften und was unterscheidet sich? Wo unterscheiden Sie sich sich im Jahresabschluss? Welche Abschlüsse muss eine AG bzw. eine GmbH in Deutschland machen und welche können solche Unternehmen machen?

Nochmal danke für eure Hilfe.

» kaho88 » Beiträge: 330 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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