Manchmal wäre ich gern so dumm, wie alle anderen
Ich kann noch nicht so richtig nachvollziehen, was dein Thema (was anscheinend in erster Linie HartzIV-Empfänger betrifft?) mit Dummheit oder Intelligenz zu tun haben soll.
Es geht dabei doch eigentlich viel eher um Faulheit, oder? Ich finde nicht, dass man besonders intelligent sein muss, um die Hauptschule zu schaffen und mit 18 nicht schwanger zu werden. Viel eher ist man das einfach gewohnt von den Leuten, die einem das im Umfeld so vorleben und da kann man so schlau sein wie man möchte: Wenn man faul ist und keinen Ansporn hat, dann wird das nichts.
Aber naja, ich finde es sehr merkwürdig, dass du dir wünschst, genauso zu sein und so tust als könnte man sich aussuchen welche Charaktereigenschaften einen ausmachen. Diese Leute mögen zwar bestimmt nicht die Hellsten sein und mit jeder Menge Probleme beladen, aber gerade deshalb kann ich nicht verstehen, woher da dein Neid kommt. Glaubst du nicht, diese Leute hätten nicht gern heimlich doch ein ganz anderes Leben, in der Karriere und schicke Autos im Vordergrund stehen?!
Hartz IV ist ein endloses Streitthema. Leider zähle ich auch zu denjenigen, die Hartz IV beziehen. Und ich bin verdammt nochmal froh, wenn ich da wieder raus bin.
Eine Wohnung wird für 2 Personen bis 60qm und 432€ Warmmiete ( in Schwerin) bewilligt. Ich darf jetzt nämlich umziehen, weil ich mich von meinem Mann getrennt habe, und dadurch das er aussieht, bekomme ich die jetzige Wohnung nicht gehalten, da sie 5€ zu teuer ist.
Auch so, ist es kein angenehmes Leben, und ausgeschlafen hab ich schon die letzten 3 Jahre nicht mehr. Auch nicht, wenn ich könnte. Ich schreibe jeden Monat zig Bewerbungen, damit ich, wenn meine Tochter im August in den Kindergarten kommt, auch arbeiten gehen kann.
Neidisch wäre ich an deiner Stelle nicht drauf. Ich stehe lieber auf eigenen Beinen und verdiene mein eigenes Geld, als das ich mich vom Staat aushalten lasse.
Der Thread ist wirklich witzig und merkwürdig zugleich. Welcher Mensch will denn so dumm sein? Ich denke keiner. Ich glaube es ist eher der Neid, dass diese dummen Menschen einfach alles in den Arsch gesteckt bekommen und man selbst hart dafür arbeiten muss. Ich denke aber die Alternative zu Arbeiten ist viel besser, denn dann weiß ich was ich geschafft habe.
Es ist wiedermal das Spiel der Politik, klar man kann diese Menschen ja nicht ohne Unterstützung lassen etc. aber ich denke es sollte der unterstützt werden der es auch verdient hat und auf der Suche nach Arbeit und nach einem Lebenswandel ist und nicht die, die gar nix machen und das Leben mit Schlafen und Essen verbringen.
tussy hat geschrieben:Eine Wohnung wird für 2 Personen bis 60qm und 432€ Warmmiete ( in Schwerin) bewilligt. Ich darf jetzt nämlich umziehen, weil ich mich von meinem Mann getrennt habe, und dadurch das er aussieht, bekomme ich die jetzige Wohnung nicht gehalten, da sie 5€ zu teuer ist.
Hat zwar nicht mehr ganz direkt was mit dem Thema zu tun, aber du nüsstest nicht ausziehen. Richtig ist nur, dass du nicht die komplette Miete bekommst. Du könntest aber der Arge anbieten, den fehlenden Betrag zur Miete selber zu bezahlen. Bei gerade mal 5 Euro sollte das möglich sein. Und dann musst du auch nicht ausziehen.
Sollte dir der Mann von der Arge etwas anderes erzählen ist dies einfach falsch und man will auf dem Amt wohl nur etwas Geld sparen, weil du vielleicht in eine Wohnung ziehst die unter dem Regelsatz liegt.
Wenn ich mir so die ganzen Antworten durchlese, muss ich auch mal meinen Senf dazugeben. Natürlich mag es frustrierend sein im eigenen Umfeld mitzuerleben, dass man auch ohne arbeiten zu gehen (bzw. sich um neue Arbeit zu bemühen) gut leben kann. Allerdings betrifft das nur eine kleine Gruppe der Hartz4-Bezieher. Die meisten wollen sicher arbeiten gehen. Gerade in struckturschwachen Gebieten bzw. wenn man aufgrund von Krankheiten oder Familie nicht sehr flexibel ist, gestaltet sich die Arbeitssuche schwer. Ausserdem sind wohl kaum alle Hartz4-Empfänger faul und ungebildet.
Sieh es doch einmal anders: du zahlst "Arbeitslosenversicherung" und das jeden Monat von deinem Bruttogehalt. Das gleiche tut dein Arbeitgeber. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du jahrelang hoche Versicherungssummen zahlen würdest, wenn es aber zum Versicherungs- bzw. Schadensfall (in diesem Fall eben der Arbeitslosigkeit) kommt, dann mit einem Bruchteil dessen, was du vorher verdient hast, zufrieden wärst.
Wenn man sich vor Augen führt, dass viele Arbeitslose jahrelang gearbeitet haben und mit Mitte 50 arbeitslos werden (also leider trotz jahrelanger Erfahrung kaum reale Chancen auf dem 1. Arbeitsmarkt haben) mit Schulabrechenr etc gleichgestellt werden, dann macht das schon nachdenklich. Die erste gruppe hat jahrelang eingezahlt, die zweite nicht. Trotzdem bekommen beide gleichviel(wenig).
Ob es jemals eine "gerechte" Lösung auch für die derzeitigen "Finanzierer" ( sprich die jetzigen Erwerbstätugen) geben wird ist da wohl fraglich.
Du solltest diesbezüglich wirklich nicht in Selbstmitleid versinken. Bist du wirklich so naiv zu glauben, dass es Hartz 4 Empfänger einfacher haben, als du? Du stehst im Moment noch am Anfang einer Ausbildung, aber sieh mal in die Zukunft. Was ist, wenn du mal richtig im Beruf drin bist und mehr verdienst, als jetzt? Dann kannst du dir eine größere Wohnung und viele andere Dinge problemlos leisten und dann wirst du das ganze nicht mehr so sehen wie jetzt. Du wirst völlig unabhängig vom Staat sein und du wirst dir auch mal einen Urlaub oder irgendwas anderes schönes leisten können. Deine Schwester wird das nicht.
Deine Schwester scheint wirklich einen äußerst niedrigen IQ zu haben, aber sieh es mal so: Sie hat keine Zukunft vor sich und du schon. Sie bekommt zwar das Geld, ohne sich dafür anzustrengen, aber es wird auch wirklich nur so viel Geld wie nötig sein. Ihr Kind wird später wahrscheinlich mit irgendwelchen Secondhand Klamotten auskommen müssen und sparen werden sie auch müssen, denn trotz aller Hilfe vom Staat, solche Leute haben es trotzdem schwer. Sie wird auch keinen besonders angesehenen Status in der Gesellschaft haben, so ganz ohne Beruf und Bildung. Ist das wirklich eine erstrebenswerte Zukunft?
Ich denke in der Hinsicht kannst du ruhig mal ein bisschen stolz darauf sein, dass du nicht dumm bist. Sicher gibt es dieses Klischee, vom faulen Hartz 4 Empfänger, der andere für sich arbeiten lässt, was einem zunächst verlockend erscheint. Und das trifft am Beispiel deiner Schwester sogar zu. Aber nicht alle Hartz4 Empfänger sind so drauf, die meisten würden alles für eine vernünftige Berufseinstellung geben, darauf kannst du dich verlassen.
Ich finde es auch ein wenig zu einfach, sich hinzustellen und den Hartz 4 Empfänger an einen allgemeinen, pauschalisierten Pranger zu stellen. Damit wird nur ein Sündenbock geschaffen, der für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich sein soll.
Genau da sehe ich nämlich auch dein Problem: Du konzentrierst dich auf das Leben deiner Schwester, die ja deiner Meinung nach "alles richtig macht", indem sie ohne Schulabschluss mit Hartz 4 ein Kind bekommt. Vollkommen ungerührt von ihrem Schicksal stehst du da und stellst dich auf eine höhere Ebene als sie, indem du deinen Text mit Ironie spickst ("Im nächsten Leben werde ich dümmer") und somit implizierst, etwas besseres als sie zu sein.
Glaubst du, das löst dein Problem? Jenes nämlich, dass dir offenbar an deinem eigenen Leben etwas nicht gefällt und du nicht weißt, wie du das lösen sollst?
Bevor man so ein Urteil fällt, sollte man sich eine Minute überlegen, wie sich deine Schwester fühlen könnte. Wie es sich anfühlt, zu einem Beamten zu gehen, der einen mit hochgezogener Augenbraue kritisch mustert und ihn um Geld anbetteln zu müssen. Wie es sich anfühlt, den Hohn, den Spott und das Urteil in den Augen anderer Menschen zu lesen, wenn man ihnen sagt, dass man von Hartz 4 leben muss. Ich glaube nicht, dass deine Schwester verkündet, dass sie das ganz toll findet. Jetzt bekommt sie "auch noch" ein Kind. Vielleicht hat sie nun zum ersten Mal das Gefühl, gebraucht zu werden. Eine Aufgabe gefunden zu haben, der sie gerecht werden und die sie erfüllen kann. Das wird ihr Selbstwertgefühl stärken und somit auch die Kraft in ihr, einen ordentlichen Beruf anzufangen.
Ich glaube nicht, dass es diesen abgestumpften Hartz 4 Empfänger so oft gibt, von dem so oft naserümpfend gesprochen wird, der nur ausschläft, in der Nase popelt und sich ansonsten seines scheinbar mühelosen Lebens freut. Die mag es geben. Sie sind aber ganz bestimmt nicht in der Überzahl!
Ich an deiner Stelle würde den Fokus wieder auf mich selbst richten. Mich fragen, wie es dazu kommen konnte, dass ich so hämisch auf andere herab schauen muss. Ist es für dich so wichtig, was andere tun? Oder über dich denken könnten? Fehlt dir die Anerkennung? Die kann dir doch nur fehlen, wenn du sie dir selbst nicht zugestehst.
Ich kann dich sehr gut verstehen und finde es schon sehr krass, was hier teilweise vor geht. Viele Menschen werden unterstützt, die einfach dumm sind oder sich dumm stellen. Auch wenn sie es nicht verdient haben, bekommen manche alles und andere, die es vielleicht eher verdient hätten, bekommen gar nichts. So ist das hier nun einmal und ich finde das auch sehr traurig.
Ich kenne viele Fälle, die dem deiner Schwester ähneln. Im ersten Augenschein sieht es so aus, als würde sie alles richtig machen und mit ihrer Art gut durch das Leben kommen. Allerdings hat so ein Leben auch viele Schattenseiten und es gibt auch sehr viele Menschen, die ungewollt in so etwas rein geraten und es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht besser wissen. Deswegen solltest du einfach auf den Zeitpunkt warten, an dem sie merkt, was sie für einen Mist gebaut hat und dich braucht.
Was ich da gelesen habe, ist nicht nur bei Deiner Schwester, sondern auch bei vielen anderen jungen Leuten Realität. Schon in der Schule hätte man andere Maßnahmen ergreifen müssen, dass es erst gar nicht so weit gekommen wäre. Ich sehe keinerlei Berufschance für sie, so leid es mir tut. Sie wird sich ihr ganzes Leben lang so durchschnorren. Und Vater Staat bezahlt.
Die Drogenprobleme sollte sie allerdings in den Griff bekommen. Aber ein Kind austragen, wenn man selbst an der Nadel hängt, ist für das Kind wirklich riskant. Das darf nicht sein. Gehe doch mit ihr mal zu einem Arzt, der Drogenerfahrung hat, vielleicht gibt es die Möglichkeit, eine Ersatzdroge zu bekommen. Eventuell benötigt sie auch psychische Betreuung. Schade, dass sie eine Drogentherapie grundsätzlich ablehnt. Gibt es keine Möglichkeit, sie von dem Freund, der ja bestimmt auch drogensüchtig ist, fernzuhalten. Vielleicht kann man auch beiden gemeinsam helfen. Du kennst sie, ich nicht.
Schwarzweissewelt, Du fühlst Dich zu Unrecht angegriffen. Hier geht es um junge Menschen, die zu faul zum Lernen in der Schule waren und die jetzt keinen Bock auf Arbeit haben, Junge Leute, die sich nur durchschnorren. Wenn Du kein Bett hast, warum sprichst Du nicht mit der Arge. Soviel ich weiß, werden nach Prüfung Möbel gestellt. Es sei denn, da hat sich grundlegend was geändert.
Desi 1985, Du willst doch nicht allen Ernstes mit Deiner Schwester tauschen?
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