Volksbank - Genossenschaftsanteile

Ich habe seit 1988 3 Anteile bei der Volksbank, dazu habe ich für meinen Sohn ein Anteil bei der Volksbank vor Jahren abgeschlossen. Nun habe ich im letzten Jahr meine kompletten Genossenschaftsanteile gekündigt, da ich die Bank gewechselt habe nach meinem Umzug.

Habe gestern angerufen bei der Volksbank und wollte wissen, wann das Geld ungefähr eintreffen wird, da ich es verplant hatte für wichtige Anschaffungen in unserer Wohnung. Mir wurde jedoch gesagt, das dies erst im Mai/Juni auf mein Konto überwiesen wird nach der Jahreshauptversammlung.

Nun interessiert mich natürlich wieso man solange warten muss. Warum muss man warten, bis diese Jahreshauptversammlung vorbei ist ?! Was haben meine Anteile, die ich ja gekündigt habe mit der Jahreshauptversammlung zu tun ?! Wird dort diskutiert, ob man das Geld, das man nach der Kündigung der Anteile bekommt überhaupt bekommt ?! Der Herr am Telefon konnte mir nicht wirklich viel dazu sagen leider, außer das es nach der Jahreshauptversammlung überwiesen werden würde.

Keine Angst. Du bekommst deine Anteile. Und die Jahreshauptversammlung muss man abwarten, damit man weiß, wieviel dir ausgezahlt wird. Die Kündigungszeit ist bei diesen Genossenschaftsanteilen sehr lang. Ich habe damals, weil ich die Bank gewechselt habe durch Umzug meine Anteile im April gekündigt und erst im darauffolgenden Jahr im November habe ich das Geld bekommen. Die Bank arbeitet so lange mit dem Geld. Und wenn du dir den Vertrag ansiehst, dann steht auch darin, dass die Kündigung bis Jahresende ist und dann eben im darauffolgenden Jahr erst die Anteile ausgezahlt werden.

Als mein Vater gestorben ist, haben wir auch die Anteile gekündigt, weil er ja tot ist und dann habe ich auch fast 2 Jahre warten müssen, ehe das Geld ausgezahlt wurde.

Damals war es sogar so, dass man kein Konto bei der Volksbank eröffnen konnte, wenn man nicht wenigstens für 100 DM Anteile kaufte.

Also bei uns kann man nur noch 1 Anteil kaufen. Mehr ist nicht mehr möglich. Damals konnte man noch 5 Anteile kaufen. Mein Vater hat leider keinen Vertrag davon mehr und so konnten wir nicht ausfindig machen, wielange es bei diesen Anteilen andauert. Schätze jedoch genauso lange wie bei dem einen Anteil von meinem Sohn. So warte ich eben ab bis
die Jahreshauptversammlung vorbei ist. Was anderes bleibt mir nicht übrig.

Vorausgesetzt natürlich, dass man dass Geld nicht dringend braucht, wäre das halten dieser Anteile vielleicht eine bessere Lösung. Es ist normal, dass es so lange dauert aber die Dividende ist bei manchen Genossenschaften gar nicht so schlecht. Des Weiteren muss man bei den meisten Instituten gar nicht die Anteile verkaufen wenn man das Konto kündigt! Das hatte ich schon bei zwei Volksbanken gehabt, dass ich die Anteile erst zehn Jahre nach der Kündigung des Girokontos verkauft hatte. Man kann keine Anteile kaufen, wenn man kein Kunde ist, aber man kann welche halten auch ohne andere Verpflichtungen bei der Bank zu haben, weil man mit den Anteilen ein Mitinhaber der Genossenschaft ist!

Die Genossenschaften haben ein strikteres Gesetz zu befolgen, was die Genossenschafts-Anteile betrifft als die Aktiengesellschaften wo jeder kommen und kaufen darf (zumindest auf der Börse). Deshalb dürfen neue und alte Mitglieder ausdrücklich nur bei der Hauptversammlung angenommen oder gekündigt werden. Da besteht also, rein theoretisch auch die Möglichkeit, dass die Genossen ein nein sagen könnten, weil nur sie (auch nicht der Gesetzgeber!) das Recht dazu haben. Wenn sie sich also nur einmal im Jahr treffen, und die Kündigung mindestens drei Monate (manche vielleicht auch mehr) vor Ende des Geschäftjahres eingehen muss, dann kann es schon passieren dass es bis vierundzwanzig Monate dauern kann. Im optimalen Fall wären das aber mindestens fünfzehn Monate.