17-Jähriger wusste nicht, dass Tod dauerhaft ist

vom 14.01.2009, 20:33 Uhr

Der Junge wusste garantiert, was er da tut. Ich nehme ihm einfach nicht ab, dass er nicht wusste, dass der Tod dauerhaft ist. In den 17 Jahren seines erbärmlichen Lebens wird er doch mindestens ein- oder zweimal mitbekommen haben, wie jemand aus seiner Familie, dem weiteren Bekanntenkreis oder sonst jemand gestorben ist. Bei einem Klassenkameraden stirbt die Oma, ein Verwandter hat vielleicht einen Unfall oder oder eine schwere Krankheit. In dem verlinkten Thread ist zudem die Rede davon, dass der Junge erst nach seinem Snowboard-Unfall begonnen hat, intensiv irgendwelche albernen Konsolenspiele zu spielen. Davor hat er vermutlich auch einen einigermaßen normalen Zugang zum realen Leben gehabt. Er wird ja nicht in der Zeit, in der er begonnen hat, diese Spiele zu spielen, plötzlich alles vergessen haben, was vorher selbstverständlich war.

Wie Crispin schon geschrieben hat, ist das einfach nur eine Verteidigungsstrategie, um diesen Straftäter (und nichts anderes ist er) möglichst unschuldig erscheinen zu lassen. Es gibt sicher Menschen, die den Bezug zur Realität so weit verloren haben, dass man ihnen für selbst verübte Straftaten leider nicht mehr die volle Verantwortung aufbürden kann. Dabei handelt es sich dann aber um schwere psychische Störungen und ich wage zu bezweifeln, dass das hier der Fall war. Es wäre schon ein ziemlich blöder Zufall, wenn in dem einen Jahr, in dem der Junge sich intensiver mit seinen Spielen auseinandergesetzt hat, plötzlich alles weg wäre, was er vorher wusste und sich eine realitätsferne Wahrnehmungsstörung in diesem Ausmaß entwickelt hätte.

Jeder Straftäter ist daran interessiert, dass das Strafmaß möglichst gering ausfällt. Mit solchen extremen Behauptungen wie in diesem Fall drückt sich der Täter bequem vor der Verantwortung und kann, sofern er damit durchkommt, seine Zeit in einer psychiatrischen Einrichtung absitzen und muss sich dem harten Knast-Alltag nicht stellen. Auch im Jugendknast ist es sicher nicht lustig, so dass er natürlich bestrebt ist, gar nicht erst dort hinein zu kommen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube nicht das er dies nicht wusste. Das ist doch totaler Quatsch. Ich hätte gern mal das Gesicht von dem Richter und den Geschworenen gesehen als er gesagt hat das er dies nicht wusste. Dachte er drückt auf play und sie leben wieder ?

Ich glaube mit der Reife, ist er reif für die geschlossene Anstalt. Ich kann es gar nicht glauben das der Richter dazu noch gesagt hat das er ihm glaubt. Vielleicht dachte er das er mit der Nummer als unzurechnungsfähig erklärt wird und auf freien Fuss kommt.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Als ich diesen Beitrag gelesen habe war ich auch erstmal verblüfft. Das kommt ja nich so häufig vor, dass jemand nicht weißt, was passiert, wenn man jemanden erschießt. Aber wenn man sich ein bisschen in das Thema einliest kommt einem schnell der Gedanke (wie Vorposter bereits erwähnten), dass der Junge vielleicht wirklich nicht wusste, was passiert, da er in seiner eigenen (Traumwelt könnte man es nennen) Welt gelebt hat. Ich finde es echt traurig und schade, dass so etwas passiert und sich nicht um ihn gekümmert wird.

Das Urteil finde ich aber auch ein wenig anzweiflungswürdig, denn wenn es wirklich so war, dass dieser Junge das nicht wusste, ist es auch meiner Meinung nach eine bessere Lösung ihn in eine Anstalt zu schicken, wo ihm beigebracht wird, wie das Leben abläuft, so dass er irgendwann wieder auf eigenen Beinen stehen kann und nicht nur sinnlos in einem Knast seine Strafe absitzen muss, wie es jetzt der Fall ist.

» UnsightlyRogue » Beiträge: 97 » Talkpoints: 11,69 »



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