"Kölner Aufruf" gegen Computerspiele
Wie vielleicht einige von euch mitbekommen haben, gab es im Dezember 2008 den sogenannten „Kölner Aufruf“ gegen Computerspiele in dem es hieß: „Diese sogenannten ‚Spiele’ sind in Wirklichkeit Simulationen der Kriegsrealität“. Das hat nun für heftige Kritik seitens der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) gesorgt.
In dem Kölner Aufruf, den unter anderem der bekannte Spielekritiker und Kriminologe Christian Pfeiffer unterschrieben hat, hieß es weiterhin, dass Computerspiele „Landminen für die Seele“ seien. Man verglich die Spieleindustrie sogar mit einem militärischen Komplex und meinte, dass es eher einer „Kriegsindustrie“ ähneln würde. Das veranlasste die GMK dazu die Unterzeichner zu einer angemessenen und seriösen Argumentationsweise aufzurufen.
Der Verband musste mit erschrecken feststellen, dass der Kölner Aufruf die Käufer solcher brutalen Spiele als Kameraden der einflussreichen Spieleindustrie darstellt. Auch die Behauptung, dass mehr als 3.500 wissenschaftliche Untersuchungen bereits einen Zusammenhang zwischen Mediengewalt und steigender Aggressivität nachgewiesen haben sollen, weist die GMK zurück. Dies sei zwischen den Wissenschaftlern noch sehr umstritten und keinesfalls handfest belegt.
Laut des Verbandes versucht man mit diesem Aufruf dieses komplexe, gesellschaftliche Thema mit ganz einfachen Erklärungen zu beschreiben und somit Andersdenkenden unter Pauschalverdacht kriminelle Handlungen vorzuwerfen.
Auch die Zusammenhänge zwischen Computerspielen und Schulversagen werden rigoros zurückgewiesen. Natürlich lässt sich ein Wahrheitsanteil nicht leugnen, jedoch gibt es dafür keine wissenschaftlichen Belege, wie behauptet wurde.
Zudem soll die Spieleindustrie Wissenschaftler und Studien gekauft haben, um positive Ergebnisse in diesem Thema vorweisen zu können. Das hält auch die GMK für eine Unterstellung. Spiele gehören zu unserer Kultur und diesen Status dürfe man den Computerspielen nicht absprechen. Immerhin würde sich dies gegen den Deutschen Computerspielpreis richten, der von der Bundesregierung gestellt wird. Dieser Wettbewerb habe nämlich das Ziel Anreize für entwicklungsfördernde Computerspiele zu schaffen.
Wie seht ihr das? Seid ihr eher auf der Seite der GMK – also der Befürworter der Computerspiele – oder würdet ihr Aktionen wie den Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele unterstützen?
Man kann ja nicht alle Computerspiele unter Pauschalverdacht stellen, denn es gibt gute, harmlose Spiele und eben auch harte, brutale Spiele. Ich denke, der Aufruf richtet sich wohl nur gegen die Kriegsspiele und Shooter und dergleichen, in denen es ausschließlich darum geht, sinnlos herumzuballern.
Ich denke nicht, dass man ausschließlich Computerspiele für diverse gesellschaftliche Probleme verantwortlich machen kann. Sie können nur ein Teil der Ursache sein, wenn ihre Wirkung auf fruchtbaren Boden fällt. Beispiel Schulversagen: ich denke, gute und intelligente Schüler werden sich kaum derart von Computerspielen fesseln lassen, dass sie darüber ihre schulischen Verpflichtungen vergessen. Wohingegen schwächere Schüler, für die die Schule einzig ein notwendiges Übel ist, durchaus nächtelang zocken und dann unausgeschlafen in die Schule gehen. Was dann zum Versagen führt.
Mir persönlich erschließt sich allerdings nicht der Sinn von Gewaltspielen, das muss ich auch zugeben. Von mir aus bräuchte es die nicht geben. Andere Spiele, in denen auch ein bisschen Intelligenz und Logik gefragt sind, halte ich dagegen für sinnvoll und förderlich, solange die Spieldauer im Rahmen bleibt und man es nicht übertreibt. Bei denen kann man auch von Kultur sprechen, bei Ballerspielen wohl eher nicht.
Also komplett kann ich mich nicht auf die eine oder andere Seite schlagen, aber überwiegend bin ich doch ein Befürworter der Computerspiele.
Tidus9 hat geschrieben:Zudem soll die Spieleindustrie Wissenschaftler und Studien gekauft haben, um positive Ergebnisse in diesem Thema vorweisen zu können.
- Ist es nicht eher anders herum? Wurde doch schon oft genug bewiesen das an den Anschuldigungen dieses Aufrufs nichts dran ist bzw. das meiste (wenn nicht sogar alles) an den Harren herbeigezogen ist.
Die GMK geht recht locker mit diesen Beschuldigungen um, da es eh blödsinnig ist was Pfeiffer und Co. da vom Stapel lassen. Menschen die ein wenig Plan von der Materie haben, belächeln die Person sowieso nur und nehmen ihn kaum ernst.
Tidus9 hat geschrieben:Wie seht ihr das? Seid ihr eher auf der Seite der GMK – also der Befürworter der Computerspiele – oder würdet ihr Aktionen wie den Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele unterstützen?
Dann wohl auf der Seite der GMK . Ich spiele Spiele weil sie mir gefallen und weil ich Lust darauf habe. Ich unterstütze niemanden und finde es eher lachhaft, was Leute unternehmen wenn sie zu viel Zeit oder kein erfülltes Arbeitsleben haben.
Man kann ja nicht alle Computerspiele unter Pauschalverdacht stellen, denn es gibt gute, harmlose Spiele und eben auch harte, brutale Spiele. Ich denke, der Aufruf richtet sich wohl nur gegen die Kriegsspiele und Shooter und dergleichen, in denen es ausschließlich darum geht, sinnlos herumzuballern.
Das hast du aber gut erkannt. Scheint so als hättest du den Eröffnungsthread komplett gelesen. Obwohl ich mir auch gut vorstellen kann das Pfeiffer am liebsten alle Spiele verbieten würde. Auch "Barbies Ponyhof"!
...ich denke, gute und intelligente Schüler werden sich kaum derart von Computerspielen fesseln lassen, dass sie darüber ihre schulischen Verpflichtungen vergessen. Wohingegen schwächere Schüler, für die die Schule einzig ein notwendiges Übel ist, durchaus nächtelang zocken und dann unausgeschlafen in die Schule gehen. Was dann zum Versagen führt.
Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Es geht doch hier um das steigende aggressive Potential, wenn man brutale Spiele spielt und das die Spieleindustrie als Kriegsmaschinerie bezeichnet wird.
Was du da schreibst kann man auch von Fernsehen oder draußen um die Häuser ziehen behaupten. Außerdem wird die Gesellschaft immer durch den Durchschnitt reflektiert. Wenn alle Schüler strunzen dumm wären und sich leicht von Spielen beeinflussen lassen würden, wäre der weg von Pfeiffers Gesellen sicherlich einfacher.
Mir persönlich erschließt sich allerdings nicht der Sinn von Gewaltspielen, das muss ich auch zugeben. Von mir aus bräuchte es die nicht geben. Andere Spiele, in denen auch ein bisschen Intelligenz und Logik gefragt sind, halte ich dagegen für sinnvoll und förderlich, solange die Spieldauer im Rahmen bleibt und man es nicht übertreibt. Bei denen kann man auch von Kultur sprechen, bei Ballerspielen wohl eher nicht.
Ist ja nun nicht so das es bei jedem Shooter um sinnlose Gewalt geht. Die Spiele die du meinst sind eher die Ausnahme. Gerade Kriegsspiele fordern einen gewissen Intellekt wenn es darum geht Taktisch vorzugehen. Besonders wenn man über Internet gegen andere Menschen spielt und sich so messen kann.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-52930.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3132mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Kosmetik in München 1217mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Sumapede · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Kosmetik in München
- Lohnen sich Asien Fonds? 4201mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5649mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen