Kann man Auto fahren verlernen?

vom 13.01.2009, 12:59 Uhr

Also ich habe dasselbe Problem. Und ich kann mir auf keinen Fall einen Automatik Wagen kaufen. Das ist wohl das größte Problem. Also ich kaufe das Auto, wenn es geht in einem Dorf, und fahre dann einfach los wohl am Sonntagmorgen. Dann muss ich 200-400 Km nach Hause fahren. Ich fahre halt immer etwas im Kopf und versuche den Körper wieder reinzubringen. Aber es ist schon ein Risiko und ich mach auch ein 5 Tage Testament.

Ich konnte natürlich sofort Elektroroller fahren, habe aber auch eine Woche lang auf einem Seitenweg geübt. Dann musste ich meinen ersten Roller - nach Jahren Elektroroller holen meinen ersten Benziner. Ich bin dann ebenfalls in die Seitenstraße und habe Anfahren und Bremsen geübt. Ich musste dann aber los, und es ging anfangs gut. Dann nach nach knapp einer Stunde und als ich den Weg erst suchen musste, habe ich angefangen zu denken. Und dann bekam ich Angst und habe den Roller erstmal abgestellt. Als eine Frau vorbeikam, habe ich sie nach dem Weg gefragt und erwähnt, welche Probleme ich habe. Ich habe dann noch etwas gewartet und bin dann bewusst weitergefahren und habe versucht zu lernen. Es ging gut, war aber gefährlich.

Ich bin aber schon jahrelang Verkehrsteilnehmer aber eben mit dem Roller. Es geht nicht anders an ein Auto und an das Autofahren wieder ranzukommen. Einfach ein Sprung ins kalte Wasser. Ich fahre zunächst mit 40-50 von Dorf zu Dorf und versuche klarzukommen. Auf gar keinen Fall parke ich irgendwo wo andere Autos in der Nähe sind. Dann nach 1 Stunde gehe ich auf die Autobahn. Da will ich dann so nach Hause wie nach 1 1/2 Stunden durchfragen mit dem Roller. Wobei ich da natürlich immer vor den Kraftfahrstraßen hing und den Weg durch die Dörfer finden musste.

Das einzige Problem ist das Schalten, da muss ich eben den 3. Gang die meiste Zeit bemühen, damit ich mich aufs Fahren konzentrieren kann. Dann wenn ich hier durch die Stadt muss und schon müde bin, werde ich das Auto wohl abstellen und mit einem Kumpel wiederkommen und dann auf den Übungsplatz gehen um von Ampel zu Ampel und vor allem Parken zu üben. Ich habe dann weitere 4 Tage Zeit es zu lernen und 1 Jahr später melde ich es dann über den Sommer an für 3 Monate. Und wenn gar nichts geht mache ich eine Pause, trinke 2 Radler, warte 45 Minuten und dann bringe ich es. Sprung ins kalte Wasser so ging es auch mit den Fahrstunden vor 15 Jahren los.

Ich bin mitten auf der Straße eingestiegen und sollte sofort losfahren und am Verkehr teilnehmen. Übungsplatz macht man heute nicht mehr. Außer bei ganz schweren Fällen. Ich bin dann mit 20 losgezockelt, habe beim Abbiegen etwas die Vorfahrt genommen und der Fahrlehrer hat kurz geflippt, wollte aber Recht behalten und nix Übungsplatz. Wo ist denn dann der Unterschied zu meinem Vorgehen, zumal ich Außerorts und Autobahn sofort konnte? Und wie gesagt, ganz wichtig ist das man im Kopf seine alten Strecken fährt, damit das Hirn die Info bootet und bereit hat!!! Das machen Spitzensportler so und Magager etc. etc. nur Profi-Radfahrer nicht, die nehmen Dopingmittel und dröhnen sich voll. Das klappt schon, wenn man sich gut vorbereitet.

» MatisseGroening » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,04 »



Ein Auto zu führen zu verlernen, nein, aber wenn man lang nicht gefahren ist, hat man natürlich keine Praxis und braucht erst einmal etwas Zeit, um wieder zum Fahren zu kommen und um überhaupt den Mut zu haben, zu fahren. Ist man sich selbst noch zu unsicher, kann es schon ausreichen, einen erfahreren Fahrer neben sich sitzen zu haben, aber auch Fahrschulen bieten Auffrischungskurse an, die wieder ein sicheres Fahrgefühl vermitteln sollen. Ich gehe mal davon aus, dass die besagte Freundin inzwischen schon selbst wieder in der Fahrpraxis drin ist, aber für andere könnte so ein Auffrischungskurs in Frage kommen. Aber auch eine Runde auf dem Verkehrsübungsplatz ist noch eine gute Möglichkeit.

Nun war ich nicht mehrere Monate am Stück, sondern längstens sechs Wochen nicht in der Lage, zu fahren. Als ich wieder nach Hause kam, war es schon ein merkwürdiges Gefühl, hinter dem Steuer zu sitzen. Jedoch bin ich relativ schnell wieder hineingekommen und habe die Angst vor dem Auto fahren verloren, weil ich im Grunde keine andere Wahl hatte und dazu auch relativ gern Auto fahre. Ich denke, wenn man einen Zugang dazu hat und nicht ganz so ängstlich an die Sache herangeht, dann klappt es auch nach einer Pause wieder mit dem Fahren. Ist dazu die Möglichkeit gegeben, vielleicht eher auf dem Dorf wieder die ersten Fahrten zu machen, noch besser, bei Fahrten in größeren Städten ist es auch relativ schwierig.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Autofahren kann man selbst zwar nicht verlernen, aber was man verlernen kann,ist die Fahrpraxis. Ich habe beispielsweise vier Jahre lang kein Auto gehabt, und als ich wieder angefangen wollte, habe ich einfach mal in der Fahrschule angefragt, ob ich zum Eingewöhnen nicht ein paar Fahrstunden wieder nehmen könnte. Das hat den Vorteil, dass man einen Fahrlehrer noch neben sich hat, der mit Rat und Tat zur Seite steht und vielleicht noch ein paar Tipps geben kann. Dies hat mir sehr gut gefallen und würde ich auf jeden Fall wieder machen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man das Autofahren verlernen kann, jedenfalls halte ich das für fast ausgeschlossen, wenn man lediglich ein Jahr lang nicht gefahren ist. Dass man sich erst wieder daran gewöhnen und sich einige Abläufe nochmal neu vor Auge halten muss, kann ich mir schon vorstelle, wenn man noch keine sonderliche Fahrpraxis erlangen konnte, nachdem man die Führerscheinprüfung bestanden hat, wenn man also direkt danach für einige Monate nicht fahren kann. Aber dass man das Erlernte komplett so vergisst, dass man sich an gar nichts mehr erinnern kann, kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Meine Mutter besitzt seit Jahrzehnten einen Führerschein, ist aber auch seit Jahrzehnten nicht mehr am Steuer eines Autos gesessen, weil immer mein Vater gefahren ist und meine Mutter wohl immer meinte, dass sich das auch so gehöre. Ein eigenes Auto hatte sie nie, sodass sie also nicht nur keine Übung in Sachen Autofahren hatte, sondern sich auch mit der voranschreitenden Technik gar nicht vertraut machen konnte.

Eines Tages hatte sich mein Vater einer Operation unterziehen müssen und meine Mutter sollte ihn am Entlassungstag aus dem Krankenhaus abholen. Da die Zugverbindungen und das öffentliche Nahverkehrsnetz in unserer Gegend aber nicht sonderlich gut ausgebaut waren, musste sie mehr oder weniger das Auto nehmen, jedenfalls hielt sie das für notwendig. Ich weiß noch gut, dass ich damals als Jugendliche draußen vor der Garage fand und darauf wartete, dass meine Mutter endlich los fuhr, was aber sicherlich eine halbe Stunde Zeit in Anspruch genommen hat.

Damals konnte ich das nicht wirklich nachvollziehen, heute, wo ich selbst Autofahrerin bin, denke ich allerdings, dass ihr diese Situation, selbst am Steuer zu sitzen, nach all den Jahrzehnten so ungewohnt und neu war, dass sie sich wirklich erst in Erinnerung rufen musste, was sie damals erlernt hat und sich überhaupt erst mal mit diesem deutlich neuwertigen, fortschrittlicheren Fahrzeug auseinandersetzen musste, das sicherlich keinen Vergleich zu ihrem damaligen Fahrschulkäfer dargestellt hat.

Geschafft hat sie es aber dennoch wirklich ganz gut, es hat eben nur seine Zeit gedauert, bis sie es gewagt hat, rückwärts aus der relativ engen Garage zu fahren. Der Rest verlief aber durchweg gut, sie hat das Auto auch nicht abgewürgt und mir ist auch sonst nichts Entsprechendes aufgefallen. Deshalb meine ich wohl auch so sicher, dass man das Autofahren so schnell nicht verlernt, und so wahnsinnig komplex ist es auch nicht.

Diese verschiedenen ineinander greifenden Abläufe wie das Kuppeln und Schalten brauchen zwar einige Übung und das immer wieder erneute Bewusst machen des jeweiligen Ablaufs in seiner genauen Abfolge, wenn man sie in der Fahrschule denn ausführt. Ich weiß aber von mir, dass man eben diese Abläufe allesamt relativ schnell so verinnerlicht, dass man kaum noch in der Lage ist, theoretisch zu beschreiben, wie diese Abläufe in welcher Reihenfolge vonstatten gehen müssen, um richtig ausgeführt zu werden – man macht es einfach, und man macht es automatisch richtig.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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