Haben sehr gläubige Menschen ein besseres Leben?

vom 08.01.2009, 10:38 Uhr

Ich denke es kommt auch drauf an, ob man wirklich hinter dem steht was man ist oder tut. Wenn man gegen seinen Willen zum strengen Glauben erzogen wurde, dann ist damit sicher keiner glücklich. Aber ich denke schon, dass es genug Menschen gibt die durch ihren strengen Glauben sicher ein ausgeglichenes und schönes Leben führen.

Aber warum sollen das denn nicht Gläubige nicht auch können? Ich für meinen Teil glaube an keine Religion und führe trotzdem ein schönes und glückliches Leben. Klar ein paar Tiefs hat jeder mal, die haben aber auch die Gläubigen. Es wird wohl auch unter diesen Menschen niemanden geht, der glücklich ist, wenn ein naher Verwandter stirbt und man sagt der kommt doch jetzt zu Gott.

Im Endeffekt kommt es nicht darauf an ob man an etwas glaubt, sondern wie weit man sich mit seinem Leben und der Art und Weise wie man es führt identifizieren kann. Dann werden auch Gläubige und nicht Gläubige glücklich.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Die gleiche Frage habe ich mir vor kurzem auch gestellt. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, weil es mir eben auch so vorkam, dass sehr gläubige Menschen glücklicher sind, es ihnen besser geht und sie allgemein in ihrem Leben mehr Glück haben. Ich habe mir eingeredet, dass es besser ist gläubig zu sein, weil man so ein besserer Mensch ist. Aber das ist Quatsch. Ob man nun gläubig ist, oder nicht, hat rein gar nichts mit der Zufriedenheit im Leben zu tun.

Ich hatte früher zum Beispiel jeden Abend gebetet und wusste eigentlich selbst nicht so genau, ob ich an Gott glauben soll. Ich habe es mir allerdings versucht einzureden, dass es ihn gibt. Na ja, und ich hatte trotzdem nicht viel Glück in meinem Leben und war eigentlich schon immer ziemlich unzufrieden mit allem. Dann habe ich vor paar Monaten einfach aufgehört, zu beten und mir einzureden, es würde Gott geben, da ich doch sowieso wusste, dass ich nicht an ihn glaube. Ich hatte mir einfach durch das Beten erhofft, ich würde ein besserer Mensch sein, und mehr Glück im Leben haben.

Und mittlerweile geht es mir genauso wie vorher. Ich denke, viele gläubige Menschen sind glücklich, aber es gibt genauso viele, die gläubig sind, und nicht glücklich sind. Also ich würde diese These nicht verallgemeinern, und würde sagen, es ist unterschiedlich, wie in fast allen Dingen. Na ja, und ob man nun gläubig ist, oder nicht, hängt von einem selbst ab, und ich persönlich respektiere auch die Meinungen anderer, aber muss sagen, dass ich selbst nicht mehr an irgendjemanden glaube.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man als sehr streng gläubiger Mensch leben möchte und auch kann, dann ist man sicher mit seinem Glauben glücklicher. Wie schon erwähnt wurde hängt das aber stark davon ab, ob diese Person sich eben wirklich mit diesem Glauben identifizieren kann.

Ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen habe ich manchmal den Eindruck, dass da ein wenig der Neid aus solchen Annahmen spricht. Wie ich schon einmal erwähnte: Neid ist etwas haben zu wollen ohne den Preis dafür zahlen zu wollen. Außerdem ist es auch so, dass die meisten dieser Menschen nicht einfach so diesen starken und strengen Glauben in die Wiege gelegt bekommen haben. Nicht selten sind sie auf Grund einer Lebenskrise so wie sie sind. Bei anderen war es eine Unzufriedenheit mit dem Leben, die sie nach dem Sinn des Lebens suchen ließ; die Antwort fand sie im Glauben.

Dass streng gläubige Menschen meist dumm oder zumindest dümmer sind kann ich nicht bestätigen. Klar gibt es solche und solche. Allerdings habe ich auch beobachtet, dass manch streng gläubiger Mensch die Bodenhaftung verliert und wohl darum mit Menschen, die nicht (so streng) gläubig sind, so seine Probleme hat. Aber auch das ist nicht bei allen streng Gläubigen so.

Übrigens ich bin nicht streng gläubig. :wink:

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mag sein, dass streng religiöse Menschen glücklicher sind, als ungläubige, aber ich denke, das liegt dann daran, dass sie einfach über viele Tatsachen hinwegblicken und nichts hinterfragen, weil die Antwort auf alles bei Gott zu finden ist. Mag sein, dass das jetzt etwas überspitzt ausgedrückt war, aber ich denke, ein komplett glückliches Leben kann nur jemand haben, der gewisse Sachen ausblendet.

Und das kann ich nun mal nicht. Ich hinterfrage Sachen, mache mir Gedanken darüber und suche die Antworten, die meiner Meinung nach niemals bei Gott gefunden werden können, weil ich an keinen Gott glaube. Ich möchte niemanden seinen Glauben verbieten oder ausreden, aber für mich gibt es nun mal keinen Gott, an den man sich wenden kann und der einem immer hilft. Wenn man daran glauben kann, dann ist das für mich ein bisschen naiv, aber wenn jemand damit glücklich ist, dann soll er es sein.

Natürlich kann es einem in schweren Zeiten helfen, wenn man an jemanden glaubt, der einem hilft und der immer für einen da ist. Jedoch ist das schon der Punkt, bei dem ich mich quer stelle, denn Gott ist nicht immer für dich da, denn du kannst dich nicht auf ihn verlassen. Manchmal hilft er dir, manchmal eben nicht. Und deswegen könnte ich kein glückliches Leben mit Gott führen, weil ich nicht sicher weiß, ob er mir immer helfen wird. Wenn aber jemand fest daran glaubt, von Gott geleitet zu sein und das alles Gottes Wille ist, ist es klar, wieso er glücklicher ist: Er kann jegliche Verantwortung von sich abweisen und auf Gott schieben. Natürlich hat man dann ein sorgenfreieres Leben, aber ist das wirklich erstrebenswert? Für mich nicht.

Insofern glaube ich zwar, dass es manchen Menschen hilft, an Gott zu glauben, weil es sie persönlich glücklicher macht und sie dadurch über viele Dinge hinwegsehen können, die ein Nichtgläubiger in Frage stellt. Und genau diese Dinge beschäftigen vielleicht den Nichtgläubigen, während der Gläubige keinen Gedanken daran verschwendet, weil er die Verantwortung dafür Gott zuschiebt. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit Gott glücklicher ist als ohne. Für mich ist die Frage klar: Ich bin es ohne.

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube diese Frage kann man nicht so einfach mit ja oder nein beantworten. Ich für meinen Teil denke dass religiöse Menschen genauso glücklich oder unglücklich sein können wie nicht religiöse Menschen auch. Das hängt doch meiner Meinung nach zu aller erst von einem selber ab.

Der Glaube an einen Gott ist für viele Menschen sicher wichtig und auch oft hilfreich wenn sie an einen Gott denken und beten können. Für mich hatte Religion immer etwas mit einem "Du musst/du darfst dass nicht/...) zu tun. Das ist vielleicht auch der Hauptgrund dafür dass ich jetzt an gar keinen Gott mehr glaube. Als ich noch ein Kind war musste ich jeden Sonntag in die Kirche gehen auch wenn ich nicht wollte (was eigentlich immer war). Vor allem meine Großeltern waren jedes mal böse wenn ich irgendetwas "unreligiöses" gemacht habe, oder mal nicht in die Kirche gegangen bin (was aber so gut wie nie vorkam).

Vor allem konnte ich mir auch Sachen die in der Bibel stehen oder über Jesus erzählt werden nicht vorstellen. Wie soll denn jemand übers Wasser gehen oder Blinde heilen?

Jetzt wo ich älter bin denke ich viel mehr über religiöse Dinge nach und stelle sie auch in Frage und für mich ist das was Papst und Kardinäle und so weiter sagen auch keineswegs nachvollziehbar und veraltet. Was ist denn an einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft auszusetzen, oder an Kondomen? Diese Einstellung der Kirche zu solchen Themen wie Homosexualität, Schwangerschaftsabbruch ist sicher auch ein Hauptgrund dafür warum immer weniger Menschen und vor allem Jugendliche in die Kirche gehen.

Aber ich denke dass es ganz wichtig ist dass man die Leute die an Gott glauben und in die Kirche gehen respektiert, ob nun Christen, Juden oder Moslems. Schließlich möchte ich ja auch das andere Menschen respektieren dass ich damit nichts am Hut habe. Würden mehr Menschen gegenseitig Respekt für den anderen Glauben haben, würde es wohl keine Kriege, Anschläge etc geben und wir könnten viel friedvoller miteinander leben.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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