"Wir schenken uns nichts zu Weihnachten"

Bei uns ist es so, dass irgendwie nur die Generation über einem was verschenkt oder 2 Generationen springen. D.h.: Meine Mutter mir, ich meinen Kindern, aber meine Kinder meiner Mutter und ich meiner Oma. Kompliziert, scheint aber so einzureißen und sich ernsthaft zu festigen, der eigenartige Brauch. Eigentlich finde ich ihn sehr hübsch, denn zwischen uns Erwachsenen ist das sonst mehr so wie Werte hin und her schieben, und das ist ja nun wirklich nicht der Sinn von Weihnachtsgeschenken. Was mich dabei manchmal berührt, ist, dass meinen Mutter im ankündigt, nur eine Kleinigkeit zu schenken, und dann werden doch immer mehrere hundert Euro daraus. Nun ja, es ist ihr Geld und sie ist erwachsen.

Völlig auf Geschenke verzichten würde ich wirklich nicht wollen, so kleine Gaben sind ein schönes Zeichen für Aufmerksamkeiten, wir schenken uns gegenseitig schon etwas und auch gerne.

Diesen Spruch kenne ich nur allzu gut. Und es ist scheinbar immer falsch, wie man damit umgeht. Hält man sich daran und schenkt wirklich nichts, dann kann es vorkommen, dass einige Leute beleidigt sind, weil sie sich doch eine Kleinigkeit erhofft haben. Schenkt man eine Kleinigkeit und der andere hat sich daran gehalten, ist der verlegen, weil er nichts hat. Schwierig, wenn sich nicht alle an die Abmachung halten.

Meine Stiefgeschwister und ich haben ausgemacht, dass wir uns nichts zu Weihnachten schenken, da wir erstens nie wissen, was wir schenken können und meistens auch keine Kleinigkeiten mehr auf dem Wunschzettel stehen, die im finanziellen Rahmen wären. Und bevor wir uns stundenlang den Kopf zerbrechen und nachher etwas schenken, wovon wir nicht genau wissen, ob es gefällt, haben wir lieber darauf verzichtet. Das größte Geschenk ist dabei, dass wir nicht mehr völlig planlos Geschenke einkaufen müssen. Bei uns hält sich aber zum Glück auch jeder daran und schenkt nichts.

Ich kenne das auch. Mein Freund und ich hatten ausgemacht, dass wir uns nur eine Kleinigkeit schenken. Wir haben nicht viel Geld und wollten uns trotzdem gerne etwas schenken. Ich habe mich auch daran gehalten, aber mein Freund hat mir mehr als nur eine Kleinigkeit geschenkt. Ich habe mich dann auch mies gefühlt, weil ich mir mit meinen Kleinigkeiten lächerlich und doof vorkam. Mein Freund meinte aber, dass er sich über mein Geschenk auch gefreut hat und das meins doch auch nur eine kleine Sache wäre.

Ich finde, dass man sich schon daran halten sollte, wenn man sowas abmacht. Mit meiner Schwester habe ich ein Preislimit ausgemacht und das haben wir auch beide eingehalten. Es bringt doch die beste Absprache nichts, wenn man sich nicht daran hält.

Sehr inkonsequente Leute scheint ihr zu kennen. Wenn ich mit jemandem ausgemacht habe, dass nichts verschenkt wird, dann war es bisher auch immer so, dass sich alle daran hielten.

Beispielsweise schenken mein Lebensgefährte und ich uns gegenseitig nichts zu Festtagen. Es hat eine ganz einfache Bewandnis: Wir haben sowieso nur ein Konto, sind finanziell nicht zu üppig dran, da ist es rein wirtschaftlich logischer, wenn man sich eben nicht aus kulturellem Zwang irgendetwas schenkt, was man möglicherweise gar nicht benötigt oder was einem auch gar nicht gefällt. Stattdessen kauft man sich lieber so irgendwann etwas von dem Geld. Selbst, oder eben gemeinsam. Da weiß man wenigstens, es hat einen Zweck. Auch, wenn das jetzt vielleicht irgendwie herzlos klingen sollte.

Außerdem boykottiere ich bewusst den Geschenkzwang in unserer Gesellschaft. Hier hat jemand geschrieben, jemandem, den man liebt, müsse man doch zu Weihnachten etwas schenken. Da ist wohl jemand genau dem Gruppenzwang aufgesessen. Mal ernsthaft: Wieso sollte mir irgendein Datum vorschreiben, wann ich jemandem etwas zu schenken hätte, und wann nicht? Weihnachten bedeutet mir als Nicht-Christ nicht wirklich etwas, abgesehen davon, dass ich ein paar Tage frei habe.

Meine Liebe äußert sich eher darin, dem Partner ohne Grund etwas zu schenken, ab und zu einfach so mal. Das finde ich auch ehrlicher, als nur etwas zu schenken, weil ein bestimmtes Datum ist. Das ist so verkrampft. Wenn ich jemanden liebe, kann ich ihm doch immer etwas schenken, wenn mir danach ist! Ich brauche keine gesellschaftlichen Vorgaben dafür.

Genauso schrecklich finde ich übrigens diesen krampfigen Wettstreit um das teuerste Geschenk, der bei vielen Leuten ausbricht. Das hat doch mit Liebe nichts zutun. Und wenn man Liebe am Preis eines Geschenkes macht, dann hat man meiner Meinung nach ohnehin nichts verstanden. Das denke ich mir immer wieder, wenn ich gleichaltrige junge Frauen motzen höre, das Geschenk ihres Freundes sei viel zu billig gewesen, "nicht einmal 100 Euro!". Also, ich wäre froh, hätte ich so viel Geld einfach mal so für ein Geschenk übrig.

Also, ich verschenke zu Weihnachten nichts, und das wissen auch alle. Meine Eltern schenken mir dennoch etwas, weil sie es so wollen. Das nehme ich dann an. Es hatte auch schon Gespräche gegeben, wo ich meinte, sie bräuchten mir nichts schenken, aber sie bestanden darauf. Also lasse ich ihnen das. Sie sind allerdings auch damit einverstanden, dass ich eben nichts verschenke, und sie haben mir deswegen auch noch keinerlei Vorwürfe gemacht. Das käme mir auch bekloppt vor.

Diesen Spruch kenne ich sehr gut und ich habe bisher noch nie erlebt, dass sich wirklich jemand daran gehalten hat. Ich frage mich auch, warum die Leute jedes Jahr das gleiche alberne Theater abziehen, wenn doch jeder weiß, wie es letztendlich wieder enden wird.

Ich denke, dass die meisten Leute, die sich immer wieder gegenseitig erzählen, dass sie sich dieses Mal ganz bestimmt nichts schenken werden, insgeheim doch hoffen, dass sie etwas bekommen. Wenn sich nämlich mal jemand an die Vereinbarung hält und wirklich nichts mitbringt, gibt es in der Regel lange Gesicher. Natürlich kommen dann solche Sprüche wie: "Gut, dass du dich an unsere Vereinbarung gehalten hast". Dennoch sieht man den Leuten richtig an, dass sie sehr verwundert darüber sind, wenn dann wirklich mal jemand mit leeren Händen vor ihnen steht, weil derjenige sich an diese Absprache gehalten hat.

Ich finde eigentlich, dass etwas fehlt, wenn man Weihnachten die Bescherung komplett ausfallen lässt. Erwachsene freuen sich doch auch über ein nettes Mitbringsel. Es muss ja nichts Großes sein. Eine Kleinigkes ist finde ich allerdings immer recht schön. Ich denke nicht, dass Geschenke nur etwas für Kinder sind.

Bei uns wird schon seit langer Zeit erzählt, dass die Erwachsenen sich untereinander nichts schenken. Letztendlich gibt es aber immer eine Kleinigkeit, meistens Lottoscheine, Blumen oder ähnliche Dinge.

Ich mag Verbindlichkeiten und kann es nicht leiden, wenn man Absprachen trifft, die dann letztendlich doch nicht eingehalten werden. Wenn jemand vorschlägt, dass man sich doch bitte nichts gegenseitig schenken sollte, dann halte ich mich auch daran. Allerdings möchte ich dann hinterher auch nicht in die Situation gebracht werden, dass der andere dann doch etwas mitbringt.

Ich beobachte das bei zwei Familienmitgliedern regelmäßig, dass diese sich bei Geburtstagen und zu Weihnachten immer gegenseitig Vorhaltungen machen, dass sie sich doch eigentlich nichts schenken wollten. Jeder hält dem anderen dann vor, dass dieser doch wieder etwas mitgebracht hat, obwohl er selbst es ja auch nicht anders gemacht hat. So etwas kann ich absolut nicht nachvollziehen und amüsiere mich über diesen Zwergenaufstand einfach nur.

Wir haben in der Familie schon ganz unterschiedliche Schenksysteme ausprobiert, z.B. gabs einmal den Auftrag für jeden, eine Aktion oder Darbietung für den Weihnachtsabend vorzubereiten, meine Mutter bastelte ein Tischfeuerwerk mit Sprühkerzen und anderem Zeugs, das dann mit einem Dominoeffekt abbrannte. Es gab auch Weihnachtsgeschichten, meine Schwester und ich haben einen Weihnachtsrap mit Beatbox vorgetragen.

Lustig bei vielen Verwandten und Bekannten auf einen Haufen: jeder bringt ein Geschenk mit, dass einen bestimmten Eurobetrag nicht überschreiten darf (z.B. 5 -7 Euro). Der Geschenkehaufen wird dann ohne Beeinflussung des Schenkenden verteilt, z.B. durch eine Geschenkefee. Nachdem jeder was bekommen hat beginnt der große Tausch- und Feilschbasar, weil bestimmt ein Opa die aufsetzbaren Plastikschweinsohren bekommen hat, aber lieber die dicken Socken hätte. Und so weiter. Kann du richtigem Spaß ausarten, und niemand muss persönlich beleidigt sein, denn das Geschenk wurde ja nicht für eine bestimmte Person ausgesucht.

Weihnachten soll ungezwungen sein, und nicht aufgesetzt besinnlich, was eh nicht immer zu verhindern ist.

Mein Freund und ich schenken uns zu Weihnachten und zu den Geburtstagn nichts. Das haben wir vor zwei Jahren so besprochen und bisher klappte das eigentlich auch ganz gut. Es war nur etwas blöd als er mir im letzten Jahr zum Geburtstag dann doch etwas kaufte - Das hat mich sehr geärgert und ich hab ihm eben dann gesagt, dass wir etwas besprochen haben, an das er sich auch zu halten hat. Genau das ist nämlich oft das Problem: Viele behaupten zwar, sie würden sich auch daran halten, aber dann stehen sie auf einmal doch mit einem Geschenk in der Hand vor der Tür und man selber kommt sich total blöd vor, weil man nichts besorgt hat.

Das war aber auch das einzige Mal, dass so etwas vorkommen ist. Seither halten wir uns beide daran und machen an diesen Tagen mit dem Geld lieber etwas, das wir zusammen teilen. Mir würde aber nie einfallen so etwas mit meinen Eltern zu vereinbaren. Das Schenken über Weihnachten macht nämlich ziemlich viel Spaß und ich mache das sehr gerne.

Naja, direkt in der Familie gibt es das bei mir nicht. Bei uns wird sich einfach auf Krampf beschenkt. Aber in meinem Freundeskreis ists ganz oft so. Immer werden erst große Reden geschwungen von wegen "Dieses Jahr erleichtern wir uns das Weihnachtsfest und schenken uns mal nichts!" Letztendlich gibts immer einen, der es sich trotzdem nicht verkneifen konnte.

Ich muss allerdings sagen, dass ich dann nicht wirklich ein schlechtes Gewissen habe. Abmachung ist Abmachung, wer sich darüber hinaussetzt, der soll es meinetwegen machen, ist dann seine Sache. Passiert mir auch manchmal, dass ich mich selbst nicht an die Vereinbarung halte und zwar nicht mit dem Gedanken, dem anderen ein paar miese Gefühle zu bescheren, sondern einfach aus Spaß an der Freude.

Manchmal sieht man ja irgendwo etwas und dann nimmt man es einfach mit, weil es so gut zu einem Freund passen würde. Dann schenkt man einfach gerne und ich selbst erwarte dann auch nichts zurückgeschenkt. Manchmal sagen mir meine Freunde, dass sie mich dann auf was zu Essen oder zu Trinken einladen, das soll mir dann recht sein. So kann man sich immer gut aus der Schlinge winden, die man sich eigentlich nur selbst gedreht hat.

Bei uns heißt es vor Weihnachten auch immer das wir uns heuer nichts schenken und nur meine Tochter Geschenke bekommen soll. Wäre ja auch schön wenn sich jemand daran halten würde.

Bei meinem Bruder und der Schwägerin funktioniert es eh ganz gut. Aber bei meinen Eltern weiß ich immer das ich mit einer Überraschung rechnen muß. So haben wir heuer, wie jedes andere Jahr auch, schon eine Kleinigkeit besorgt. Und wir lagen nicht falsch. Kaum waren wir am 25. zum essen angekommen gabs auch schon Geschenke. Na so standen wir wenigstens nicht mit leeren Händen da.

Bei uns ist das nicht so. Ich finde es immer ein bisschen sinnlos, da es eben meistens sowieso nicht eingehalten wird. Deswegen lasse ich mich auf solche Vorschläge gar nicht mehr ein und sage immer gleich, dass ich auf jeden Fall etwas besorgen werde.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das für dich unangenehm war, aber die anderen sind doch im Prinzip selber Schuld, wenn sie so etwas vorschlagen. Deswegen solltest du da kein schlechtes Gewissen oder sonstiges haben und dir auch keine Gedanken machen. Für das nächste Jahr weißt du es einfach besser.