Rund um Speedcubing
Heute möchte ich einmal einen interessanten Wettbewerb vorstellen und zwar das Speedcubing. Beim salopp übersetzen Schnellwürfeln muss man nicht möglichst schnell Zahlen erwürfeln sondern einen verdrehten Rubik's Cube oder auch Zauberwürfel in möglichst kurzer Zeit wieder entwirren, sprich alle sechs Seiten des Würfels müssen wieder einfarbig gedreht werden. Gute Zeiten sind dabei unter einer Minute und die besten "Speedcuber" schaffen sogar Zeiten vom um die 15 Sekunden. Allerdings wird hierbei eine Durchschnittszeit von drei Lösungen des Zauberwürfels herangezogen, damit man nicht zufällig eine gute "Mischung" erwischt und damit dann eine unschlagbare Zeit erhält. Die Nummer eins der Rangliste hat sogar im Schnitt nur 11,28 Sekunden gebraucht und beim besten Einzelergebnis lediglich 7,08 Sekunden.
Für diese Wettbewerbe gibt es ein recht strenges Reglement, dort wird vorgeschrieben, wie ein Zauberwürfel zu mischen ist, wann er als gelöst gilt, wie die Zeit genommen werden muss und so weiter. Somit sind die Ergebnisse vergleichbar. Das Reglement wird verfasst von der WCA, der World Cube Association. Es ist in verschiedenen Sprachen abzurufen, allerdings leider noch nicht in Deutsch.
Es gibt natürlich nicht nur das Lösen auf Zeit, sondern auch das Lösen mit möglichst wenig Zügen, weiterhin gibt es diese beiden Herausforderungen nicht nur für den klassischen Zauberwürfel (dieser wird als 3x3 oder auch 3x3x3 bezeichnet, weil der Zauberwürfel eben auf drei Seiten jeweils aus drei Reihen Teilen besteht). Es gibt da noch verschiedene andere Formen wie Pyramiden oder einem Dodekaeder (dieses Spiel wird Megaminx genannt), aber eben auch den klassischen Zauberwürfeln mit mehr als drei Teilen pro Reihe. Bis zu sieben Teile pro Reihe sind inzwischen gebräuchlich.
Ausserdem werden die Lösungsversuche auf Zeit oder Züge mit den verschiedenen "Geräten" auch noch in verschiedenen Versionen unternommen, gebräuchlich sind das normale zweihändige lösen, einhändiges lösen, lösen mit verbundenen Augen (man darf den Würfel dann vorher ansehen und muss dann blind arbeiten), einhändig und mit verbunden Augen und sogar lösen mit den Füssen.
Was haltet ihr von diesen Wettbewerben, findet ihr das auch faszinierend oder sind die Teilnehmer für euch eher Freaks?
Jetzt noch ein paar Informationen zu dem "Sportgerät", in diesem Fall aber nur dem normalen 3x3x3 Würfel. Prinzipiell ist jeder Würfel geeignet, auch ein billiger aus dem Ein-Euro-Laden, jedoch sind diese schwerer zu drehen, da sie sich oft verhaken, daher ist es sinnvoll zumindest einen original Rubik's Zauberwürfel zu nehmen, dieser kostet zwischen 10 und 15 Euro, je nach dem wo man ihn kauft.
Dieser Würfel muss nun erst einmal "eingespielt" werden, damit sich die Mechanik einschleifen kann. Anschliessend kann man mit ein wenig Silikonspray in den Würfel reinsprühen, dies geht, in dem man die "cubis" (so werden die kleinen Würfelchen aus dem der Würfel besteht genannt) etwas auseinander drückt, mit dem Röhrchen des Sprays dazwischen geht und vorsichtig etwas von den Spray hineingibt. Nun wird der Würfel noch einmal etwa 30 Minuten bespielt, so verteilt sich das Silikon gut.
Nun haben wir einen Würfel in der Hand, welcher sich gut und schnell drehen lässt, damit lassen sich dann schon ordentliche Zeiten aufstellen, wenn auch nicht unbedingt Bestzeiten. Für letzteres empfiehlt sich ein "Do It Yourself Cube", diese bekommt man zum Beispiel über Ebay aus China zu einem Preis von etwa 15 Euro, da sind die Versandkosten schon drin und einer Wartezeit von vier bis sechs Wochen.
Der Do It Yourself Cube wird wie der Name es schon andeutet in Einzelteilen angeliefert, man muss diesen dann selber zusammen bauen und die Aufkleber auf den Seiten aufbringen. Dieses hat den Vorteil, dass man die Spannung der Federn, welche den Würfel zusammenhalten selbst einstellen kann, ausserdem sind die Teil so gefertigt, dass sie sich möglichst wenig verhaken und sich gut drehen lassen. Hier kann man dann - entsprechende Übung vorausgesetzt - schon wirklich gute Zeiten abliefern.
Hi,
ich bin ebenfalls interessiert an dem Lösen des Zauberwürfels und finde die Wettbewerbe dazu eine gute Idee. Meiner Meinung nach motiviert eine Einzelsportart erst richtig, wenn es auch Wettbewerbe gibt, wo man sich mit verschiedenen Teilnehmern messen und sich verbessern kann.
Für mich sind diese Leute auf den Turnieren ganz und gar keine Freaks, sondern einfach nur Leute, die sich eben fürs Speedcubing interessieren.
Ich verstehe es allgemein nicht, wieso Leute als "Freaks" bezeichnet werden, wenn sie ein großes Interesse an einem bestimmten Gebiet - hier Speedcubing - haben und dadurch viel Zeit investieren. Große Fußballer oder Ähnliches, die tagtäglich trainieren, werden ja auch nicht als Freaks bezeichnet.
Ich habe übrigens jetzt einen neuen Zauberwürfel erworben, dieser nennt sich Void Cube, dort fehlt auf jeder Seite die mittlere Fläche, so kann man durch den Würfel hindurchsehen. Man kann einen bewundern in diesem Youtube Video.
Dieser Würfel ist minimal schwerer zu lösen gegenüber dem normalen, weil man sich beim normalen Zauberwürfel mit den Farben in dem mittleren Feld orientiert, was nun nicht mehr möglich ist, so dass man sich an den Ecken orientieren muss und das halt etwas genaueres Hinsehen nötig macht.
Wenn du bereits einen Speedcube besitzt brauchst du auch keinen Void Cube, da du ja die Kappen der mittleren Cubies abnehmen kannst. Du hast dann im Prinzip auch einen Void cube. Nur eben nicht mit der schönen Durchsicht-Optik
Ich würde gern einmal an einem Wettbewerb einfach so zum Spaß teilnehmen. Schließlich zählt ja: Dabei sein ist alles. Außerdem lernt man auf diesen Events tolle neue Leute kennen, die einem auch Tipps geben können. Solang die Teilnehmer ihre Freizeit nicht die ganze Zeit mit dem Cuben verbringen halte ich die für keine Freaks.
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