Gesellschaftsspiele - die Kunst verlieren zu können

vom 28.12.2008, 20:21 Uhr

Heute war bei uns ein ganz schrecklicher Nachmittag. Da es draussen so kalt war und wir den Sonntag als Familie geniessen wollten, haben wir uns entschieden gemeinsam mit der Wii Spielekonsole zu spielen.

Wir haben uns gemeinsam für das Spiel Mario Party entschieden und angefangen zu spielen. Für unser Spiel haben wir zehn Runden vorab eingestellt. Nach ca. 5 Runden hat unser Kleiner dann, nachdem er wieder einmal das Minispiel verloren hat, seine Fernbedienung zur Seite gelegt und wollte aufhören. Wir haben dann mit Engelszungen auf ihn eingeredet und dann hat er doch wieder weitergespielt.

Kurze Zeit später hat der Große dann seien Sterne verloren und rutsche auch noch auf einen der hinteren Plätze. Somit brach er denn in Tränen aus und meinte, dass es ein blödes Spiel wäre und das er nun aufhören würde weiter zu spielen. Also haben wir wieder mit Engelszungen auf das nächste Kind eingeredet und haben es dann geschafft ihn wieder umzustimmen und ihn zu bekommen weiter zu spielen.

Ehrlich gesagt, fand ich das Ganze sehr anstrengend und ich habe meinen Kindern immer wieder erklärt, dass man ja nicht unbedingt gewinnen muss. Bei solch Familienspielen ist es einfach nur schön gemeinsam zu spielen und gemeinsam Spass zu haben.

Wie ist das in Euren Familien oder im Freundeskreis. Gibt es bei Euch auch Personen die einfach nicht verlieren können?

» Fee1969 » Beiträge: 143 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei deiner Erzählung musste ich grinsen. Meine Omi konnte überhaupt nicht verlieren und hat einmal sogar, dass "Mensch Ärger Dich Nicht" Spielbrett runter geschmissen.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch viel davon abhängt, wie sich die Mitspieler verhalten. Einige können ja sehr schadenfroh sein, wenn jemand anders nicht so gut abschneidet. Das können dann auch Kinder unter einander sein. Vielleicht einfach mal den Umgang untereinander in solchen Situationen prüfen und entschärfen.

Allerdings scheint es auch Menschen zu geben, die generell nicht verlieren können, da müssen dann leider auch alle anderen durch. Mal schauen wie es bei uns noch wird.

» Kessy82 » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,17 »


Bei der Geschichte da oben, fällt mir ein, dass meine Tante ganz schlecht verlieren kann. Bei jeglicher Art von Gesellschaftsspiel, sei es noch so simpel und uninteressant und zudem noch einfach kann diese Frau nicht verlieren. Ist der Abend mal wieder ein wenig vorrangeschritten und sind die ersten Runden gespielt, dann stellt sich eben das bekannte Verhalten ein. Sie meckert, die anderen würden schummeln. Das ist in den meisten Fällen natürlich totaler Unsinn. Manchmal macht sich derjenige, der gerade die Punkte zählt aber einen Schwerz draus und mogelt absichtlich! Nach so einer Aktion wird es manchmal ganz schwer das Spiel noch ordentlich zuende zu bringen. Sie macht zwar immer noch mit, aber wie gesagt, mit richtigem Ehrgeiz, den sie ja vorher immer in Unmengen hattt, geht sie da auch nicht mehr ran.

Witzigerweise macht sie genau dann, wenn sie gerade obenauf und am Führen ist, andere für ire Spielweise runter. Das hält sich natürlich im Rahmen der Schadenfreude, aber trotzdem ist das sehr aufffällig.

Bei den kleinen und großen Jungs (und auch Mädchen) ist natürlich das Duell mit den jeweiligem Elternstück entscheidend. Als kleiner Junge wollte ich auch immer besser sein als mein Vater. Natürlich hat er mich auch manchmal nah an einen Sieg rankommen lassen und manchmal hat er auch zu hoch gepokert, aber das Bild hat sich natürlich mittlerweile gewandelt. Bei kleinen Kindern ist das natürlich schwierig. Die klienen Racker werden dann schnell quengelig und hartnäckig bockig, aber wenn das Spiel wirklich Spaß macht, machen sie doch immer wieder mit, wenn man ihnen eine Chance lässt, denke ich.

Benutzeravatar

» eMDe » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,17 »



Oh ja, Leute die nicht verlieren können sind ein Graus. Ich mein, ich frötzel auch schon mal herum, wenn ich am verlieren bin und unterstelle dem Gegenüber dass er mogelt, aber mehr auf einer spassigen Ebene, sprich nicht ernst gemeint (wobei so etwas auch gerne mal falsch verstanden wird, aber sei es drum). Mir persönlich ist es weitgehend egal, ob ich gewinne oder verliere, es kommt mir mehr darauf an, dass ich mich gut geschlagen habe.

Da hatte ich kürzlich ein sehr schönes Erlebnis und zwar habe ich angefangen Go zu spielen, das ist dieses asiatische Spiel, wo man Steinchen auf Schnittlinien setzt, habe dann mehrere Partien mit einem Bekannten gespielt, dieser spielt das Spiel schon länger, es ging uns beiden nicht darum, zu siegen, sondern eine spannende Partie zu haben, mein Gegner hat sich gefreut, nachdem ich ihn nach ein paar Runden mit der ein oder anderen durchaus geschickten Attacke konfrontiert habe und er so ins Grübeln kam. Zwischendurch habe ich auch noch Tipps bekommen und wir haben hinterher jede Partie noch einmal durchgesprochen um meine Taktik zu verbessern. So hat das Spiel wirklich Spass gemacht, selbst wenn ich von vornherein schon keine Chance auf einen Sieg hatte, so habe ich doch nötige Erfahrung dabei gewonnen.

Mit einem anderen Bekannten hatte ich ein eher unschönes Spielerlebnis, dieser hat bei jedem seiner Züge (egal welches Spiel) nicht nur geschaut, wie er möglichst gut dasteht, sondern wie er die anderen Mitspieler noch möglichst weit stören beziehungsweise deren Lage verschlechtern kann. So hat mir dass dann echt keine Freude bereitet, da ich möchte, dass jeder in der Runde Spass am Spiel hat und nicht nur einer sein Ego aufbessert, in dem er die Anderen runterputzt.

Benutzeravatar

» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Leon mein jüngster Sohn kann auch nicht verlieren. Das konnte er leider nie. Er weigert sich oft deshalb überhaupt erst mitzuspielen. Er hat so große Angst vor dem verlieren. Da kann es durchaus sein das er mitten im Brettspiel oder bei der WII auch wegläuft und sagt das er nicht mehr mitspielen mag. Er ist 4 Jahre alt und kommt mit Niederlagen gar nicht zurecht. Da kann ich mir den Mund fusselig reden. Ich komme nicht an ihn ran. Aber ich denke und hoffe das das Phasen sind und man muß dran bleiben. Meine Oma hat mich als Kind immer gewinnen lassen. Ich war wohl auch so ein Kind wo nicht verlieren konnte. Das mache ich bei meinen Kindern schon mal nicht. Ärgere mich aber wenn er auf einmal wegläuft und sagt, dass er keine Lust mehr hätte.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo!

Danke erst einmal für Eure Antworten. Ja, das mit dem gewinnen lassen kenne ich auch. Allerdings habe ich das nur gehandhabt, als meine Kinder noch sehr viel kleiner waren und sie auch ja mal einen Erfolg haben sollten.

Nun da sie etwas älter sind finde ich, dass sie ruhig auch mal feststellen dürfen, dass andere besser sind als sie selbst. So ein Gesellschaftsspiel mit Gewinnen und Verlieren stärkt einen für den Alltag. Man kann halt nicht immer im Leben gewinnen.

Fee1969

» Fee1969 » Beiträge: 143 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallöchen,

Mein Bruder war schon immer so ein Exemplar, dass er nicht verlieren konnte. Damals als kleiner Steppke hat er dann immer vor lauter Wut das Mensch- Ärgere-Dich-Nicht-Spiel umgehauen, sodass er ja eigentlich nicht verloren hatte, weil es kein ordentliches Ende gab ;).

Mittlerweile schaut er nur noch böse und verbreitet schlechte Laune. Wir haben zu Weihnachten als Familiengeschenk Monopoli bekommen und da hatte er auch verloren und ist abgedampft während wir alle noch zusammen saßen.

Ich denke es gibt einfach solche Menschen und gewinnen lassen muss man sie deswegen ganz sicher nicht. Aber wer ein Problem damit hat, nicht verlieren zu können, der sollte sich einfach mal selber klar machen, dass es nur ein Spiel ist. Da kann man als dritte Person sowieso nichts machen.

Liebe Grüße
winny

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich spiele auch sehr gerne Gesellschaftsspiele, mittlerweile allerdings nur noch mit Leuten, die auch verlieren können. Mir selbst macht es auch nichts aus, zu verlieren, da es nur ein Spiel ist, und ein Sieg oder eine Niederlage keinen Einfluß auf den Spaßfaktor des Spiels hat.

Mein ehemaliger Freund konnte nicht verlieren. Er ist dann zwar nicht ausgerastet, was ja auch bei einem Erwachsenen extrem peinlich wäre, allerdings wurde er immer recht komisch und teilweise zickig. Er hat gerne Anspielungen darauf gemacht, dass er ja verloren hätte und das ja klar gewesen sei. Im Anfang habe ich das noch toleriert, später habe ich ihn nicht mehr zu Spielabenden mitgenommen, da mir diese Aktionen zu peinlich waren.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Kessy82 hat geschrieben:Bei deiner Erzählung musste ich grinsen. Meine Omi konnte überhaupt nicht verlieren und hat einmal sogar, dass "Mensch Ärger Dich Nicht" Spielbrett runter geschmissen.

Sind wir verwandt? Meine Uroma hat das nämlich auch gemacht :lol:

Ich geb zu, ich kann auch nicht sonderlich gut verlieren. Und mein Kind auch nicht. Aber ich selbst spiele im allgemeinen auch nicht sonderlich gerne.
Spiele, bei denen man leicht verlieren kann, meide ich weitgehend. Sachen wie Mensch-ärger-dich-nicht habe ich schon seit Jahren nicht mehr gespielt. Ich werde dann nämlich auch schlecht gelaunt wenn ich verliere. Gar nicht leiden kann ich Spiele, die ewig lange dauern und bei denen ich dann am Ende doch verliere. Das finde ich dann völlig verschwendete Zeit.

Mein Kind lasse ich natürlich manchmal gewinnen wenn wir was spielen. Weil ich genau weiß, er schmeißt es sonst hin und im schlimmsten Fall wird dann auch noch geheult und das Spiel nie wieder angefasst. Und das war ja nciht Ziel der Unternehmung. Eigentlich wollte man dem Kind ja einen gefallen tun und mit ihm Spaß haben.

Spielen um des spielens Willen ist irgendwie nicht unser Ding. Man muß schon gewinnen dabei.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da fällt mir doch direkt mein Cousin ein. Wir beide sind grundverschieden. Ich hatte noch nie ein Problem damit, bei Spielen auch mal zu verlieren. Er konnte das gar nicht.

Als er etwa 10 Jahre alt war, habe ich mal einen Versuch gewagt und gegen ihn Schach gespielt. Er konnte das ziemlich gut, trotzdem habe ich überraschend gewonnen. Daraufhin ist er völlig ausgerastet und hat das Spielbrett quer durchs ganze Wohnzimmer geschleudert :lol: War irgendwie niedlich. Er hatte eher weniger Spaß. Inzwischen verkraftet er es aber auch mal zu verlieren. Ein bisschen arg sauer ist er zwar immer noch, aber lange nicht mehr so extrem wie früher.

» Morrighan » Beiträge: 199 » Talkpoints: 7,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^