Perfekter Blumen-Garten - fast kostenlos

Vielleicht geht es Euch auch, man schlendert durch einen Bau- oder Gartenmarkt und sieht viele wunderschöne Pflanzen, die teilweise richtig teuer sind. Aber viele der Pflanzen kann man ganz einfach selbst ziehen und vermehren und sicherlich findet man auch Tauschpartner in der Gartennachbarschaft.

Hier einige Tipps zur Vermehrung. Bilder zu den Pflanzen findet Ihr am besten, wenn Ihr in der Bildersuche von Google den Pflanzennamen eintippt.

Tulpen:
Immer im Herbst und im Frühjahr findet man günstige Tulpenzwiebeln. Einmal gepflanzt bilden sich sogenannte Tochterzwiebeln, die im nächsten, vielleicht auch erst im übernächsten Jahr dann ebenfalls blühen. Man kann Tulpen aber auch über den Samen vermehren: Wichtig hierbei ist, dass der Samen schon recht dunkel ist. Den Samen dann einsammeln und gut trocknen, z.B. für rund 2 bis 3 Stunden im Backofen bei maximal 50 Grad.

Den Samen dann noch einige Tage liegen lassen bevor man ihn wieder aussäht. Hierfür sollte man spezielle Aufzuchtschalen verwenden (oder günstiger natürlich, Joghurtbecher mit einem Loch unten drin). Bis aus dem Samen dann eine blühende Tulpe wird vergehen allerdings 3 bis 4 Jahre, dafür ist die Ausbeute gigantisch und es kann durchaus vorkommen, dass sehr interessante Kreuzungen dabei sind. Also einfach mal ausprobieren. Bei Edeltulpen sieht es zwar nicht so toll aus wenn man den Stiel so lange stehen lässt bis die Samen reif sind, aber vielleicht hat man ein Eck, wo man es mal probieren kann.

Kletternde Kapuzinerkresse
Vermehrt sich ganz einfach, in dem man die vielen Samen einsammelt, die sich an jeder Blüte bilden. Leider vermehrt sich die Pflanze unglaublich schnell selbst, wenn man nicht die Samen am Boden einsammelt und entsorgt. Die Pflanze bietet zudem als Kohlpflanze einigen Schmetterlingsarten ideale Versteck- und Nahrungsmöglichkeiten, so dass sich schnell auch Schmetterlinge im Garten einfinden. Und der Fraß der Schmetterlingsraupen hält sich in Grenzen, da die Pflanze sehr schnell wächst, was auch für normale Kapuzinerkresse gilt.

Übrigens: die Blüten sind essbar und man sie oft in edlen Salaten als Beilage am Tellerrand. Ich hab es aber noch nicht probiert, finde die Blüten im Garten schöner als auf dem Teller...

Wicken:
Duft-Wicken sind ideal, um hässliche Maschendrahtzäune zu kaschieren. Auf dem Balkon kann man sie im Blumenkasten mit leichter Kletterhilfe als Sichtschutz verwenden. Sie bilden viele Samen, die man problemlos erkennt und abnehmen kann, wenn die Hülle braun ist. Trocken über den Winter lagern, wer mag im April vorziehen oder ab Mai im Freiland ausbringen. Wachsen sehr schnell und blühen in vielen Farben (jede Sorte in ihrer Farbe, aber es gibt viele Sorten). In naturbelassenen Gebieten findet man auch wilde Formen, deren Samen man natürlich auch im Garten ausbringen kann. Kosten dafür Null Euro.

Dahlien:
Sehr einfache Vermehrung, einfach die Zwiebeln im herbst ausbuddeln und im Frühjahr die vielen kleinen Zwiebeln teilen und jeweils die Hälfte der Zwiebeln getrennt einsetzen. Überwintern sollte man sie am besten in einem kühlen Eck auf etwas Sand, sie müssen nicht ganz abgedeckt werden.

Das ist nur eine kleine Auswahl der Pflanzenvermehrung, aber so hat man auch immer Tauschmaterial für den Nachbarn...

Bei der Kapuzinerkresse sind nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter essbar, man kann sich daraus z. B. einen Kapuzinerkressesalat machen, der allerdings noch gut mit anderen Sachen vermischt werden sollte da die Kapuzinerkresse doch oft sehr scharf ist.

Sie riecht schon so stark, also bisher hatte ich echt noch nicht den Mut, das zu probieren. Ist ja auch ein wenig ungewöhnlich, wenn man die Pflanzen aus dem Garten einfach so auf den Tisch legt, zumindest was Blütenpflanzen angeht ...

Was sich auch in jedem Blumengarten gut macht, sind zum Beispiel Pfingstrosen. Diese hatten wir auch jahrelang in unserem Garten, bedürfen bis auf das schneiden, relativ wenig Pflege und lassen sich auch gut vermehren. Die zitierten Wicken hatten wir auch, aber die fand ich nicht so toll, weil die vermehren sich ja wie Unkraut.

Und was ist daran fast kostenlos? Auch die Samen kosten etwas und teilweise liegen diese auch nicht viel billiger, als wenn man eine ausgewachsene Pflanze kauft die mehrere Jahre hinterher auch überlebt und hält. Zudem man dann ebenfalls Zeit und Aufwand investieren muss, teilweise in spezielle Erde, mehrere Töpfe usw. und damit ist das ganze ebenfalls nicht kostenlos.

Man kann sich auch die teuren und netten Blumen schenken lassen, wenn man auf Facebook und Co schaut, dann werden diese gerne und häufig auch verschenkt. Dort habe ich vieles meiner Sachen her und nichts davon gekauft, oder auch vom Nachbarn mal hier etwas bekommen, im Schrebergarten hat sich auch einiges an Blumen wild angesiedelt welches hinterher ausgegraben und in meinen Garten gesetzt worden ist.

Da kann man durchaus Kreativ sein und muss nicht immer alles kaufen was man an Pflanzen sieht. Schaue ich hier in die Kleinanzeigen hinein, dann finde ich auch wieder zig Angebote über Pflanzen und Blumen, wie auch Haushaltsauflösungen bei denen man immer einiges aus diesem Bereich finden kann für keines Geld oder gar kostenlos. Die Rosen von mir stammen von meinem Nachbarn, der sie entsorgen wollte und dankbar war, dass ich sie nahm da sie doch zu schade für die Tonne waren.