Energiewende in den USA
Obama macht ernst: ein Nobelpreisträger, der sich in seinen aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten mit der Reduzierung von CO2 beschäftigt wird Energieminister. Steven Chu heisst der neue Energieminister der USA udn damit setzt Obama wirklich einZeichen: ein unabhängiger Wissenschaftler besetzt einen Platz am Kabinett.
Seit vier Jahren ist Chu Leiter des Lawrence Berkeley Nationallabors. Er erforscht hier vor allem den Klimawandel und dessen Folgen. Chu ist übrigens auch in Deutschland kein Unbekannter: er erhielt den Humboldt-Forschungspreis vor zehn Jahren.
Jetzt bleibt abzuwarten, wie weit sich Chu duchsetzen kann oder ob alles an der Finanzkrise scheitert. Die Nutzung von umweltfreundlichen, regenerativen Energien wird jedenfalls von Obama als Chance gesehen nicht nur mehr Arbeitsplätze zu schaffen,sondern auch mehr Unabhängigkeit der USA gegenüber anderen Ländern zu erreichen, vor allem auch um die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Amerikas Öl-Lobby wird sich warm anziehen müssen.
Auch ich verfolge einiger Zeit sehr interessiert und aufmerksam die Nachrichtenbeiträge, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Was die letztliche Umsetzung des Ganzen dann aber angeht, bin ich allerdings noch sehr skeptisch!
Meine eigenen Erfahrungen mit Amerikanern hinsichtlich ihrer Einstellung gegenüber Energie beziehungsweise Energie sparen sind zwar schon ein paar Jahre alt, allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen dass ich seitdem grundlegend etwas in den Köpfen dort verändert hat. Sicherlich sind inzwischen auch die gestiegenen Preise für Öl und Strom bei den Menschen angekommen, doch ich denke ein so radikales und energisches Vorgehen, wie es zum Beispiel von der deutschen Regierung versucht wird zu forcieren, wird es in den USA so nicht geben. Ich bin der Ansicht, dass es bei der US-Bevölkerung einfach noch an der notwendigen Einsicht fehlt, wie sie für einen solchen radikalen Kurswechsel unbedingt von Nöten wäre.
Auf der anderen Seite kann man natürlich tatsächlich nicht klar vorhersagen, ob der kommenden Präsident der Vereinigten Staaten, der sich ja gerne als innovativ und revolutionär darstellt beziehungsweise darstellen lässt, nicht doch mit harter Hand in diese Richtung steuern wird. Wünschenswert wäre es meiner Ansicht nach auf jeden Fall, denn wenn ich mir ansehe, welche immensen Aufwand beispielsweise Deutschland in Richtung Energiepolitik betreibt, so ist der Anteil am Gesamtvolumen der Welt natürlich verschwindend winzig. Daher würden andererseits bereits verhältnismäßig "milde" Verbesserungen in einem so riesigen Land wie den USA im Endeffekt große Veränderungen bedeuten (in diesem Fall macht es einfach die Masse der Bevölkerung). Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall sehr gespannt!
Hallo!
Ein interessanter Schachzug Obamas ist die Besetzung auf jeden Fall. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es nur eine Signalwirkung besitzt oder auch einen Handlungsanstoß. Selbst die US-Amerikaner dürften mittlerweile erahnen, dass Alternativen in der Hinterhand bei Energie und Umwelt ganz clever sein könnten.
Die Energielobby halte ich jedoch für zu groß, um denen auf den Füßen rumtrampeln zu können. Man darf auch nicht ganz unterschätzen, wie viele Arbeitsplätze an dieser Branche hängen. Wie heißt es so schön in der Politik: Kompromisse, Kompromisse, Kompromisse. Aber eine Chance gibt es hier durchaus.
Ich werde auch nicht sonderlich viel davon erwarten, aber ich bin hoffnungsvoll, dass sich eines Tages doch mal alles zum Guten wenden wird. Viel mehr als abwarten und mir ansehen, ob die Amerikaner dank Obama jetzt die Kurve kratzen, kann ich ja leider nicht.
Ich halte es aber immerhin schon für einen Schritt in die richtige Richtung. Scheinbar kann man in unserer heutigen Zeit kaum mehr erwarten, wenn man nicht ständig böse Überraschungen will.
Ja, es dürfte sehr spannend sein zu verfolgen, was in den USA in den nächsten vier Jahren alles geschehen wird. Obama scheint einen gut abgestützten, realpolitischen Kurs einschlagen zu wollen. Das ist vernünftig, denn nur solche Entscheide die auch in politisch abgestützt sind können auch in Zukunft bestehen. Die schönsten Pläne nützen nichts wenn sie nicht umgesetzt werden können. Dennoch glaube ich, dass die USA in den nächsten Jahrzehnten massiv an weltpolitischem Einfluss einbüssen wird. Dies wird natürlich auch auf Kosten der EU gehen. Ausser man kann sich dort besser zusammenraufen. Aber als Schweizer kann ich natürlich da leicht reden.
Leider ist es noch zu früh von einer Energiewende zu sprechen, auch wenn die Hoffnungen berechtigter denn je sind.
Da neben Steven Chu als Energieminister auch eine Vertraute Al Gores, Carol Browner, Leiterin des Beratungsstabes für Energie und Klima wird, kann man wohl wirklich ein Umdenken und vor allen Dingen anderes Handeln der US-Regierung gegen den Klimawandel erwarten.
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