Telefonat mit Oma, Opa oder den Großeltern
Nachdem ich zunächst geschaut habe, ob es nicht schon einen ähnlichen Threat zu diesem Thema gibt, habe ich mich entschlossen einen neuen zu eröffnen. JA, es gibt schon Beiträge zu dem Thema „Großeltern“, aber eben keinen der sich konkret mit dem Gebiet Telefonieren befasst. Wundert mich eigentlich, denn immer wenn in meinem Bekanntenkreis das Thema aufkommt (was nicht sonderlich oft der Fall ist), können (fast) alle mitreden.
Ich muss gestehen, ich bin keine Musterenkelin und ich fahre auch höchst selten zu meiner Omi. Das hat allerdings damit zu tun, dass sie sich nicht für mich zu interessieren scheint und immer wieder das Gleiche erzählt. So läuft es darauf hinaus, dass ich sie ca. 4x im Jahr anrufe.
Nun gut, im „Leben einer Omi“ gibt es vielleicht auch nicht mehr sonderlich viel Neues zu berichten, aber ist es dann nicht eigentlich gerade von Vorteil, wenn man die Enkelin auch mal zu Wort kommen lässt und sich so neuen Redestoff besorgt? Meistens läuft es dennoch darauf hinaus, dass ich ganz kurz am Anfang des Gesprächs berichte, wie beschäftigt ich bin (denn das muss ich ja zwangsläufig vorgeben, warum sollte ich sie sonst nur 4x im Jahr anrufen?), wie es mir geht (natürlich NUR gut, denn sonst würde sie sich vielleicht sorgen.) und wie meine (nicht-vorhandene) Karriere verläuft (das scheint ganz interessant für sie zu sein.).
Dann geht es los: Krankheiten, ihre weiteren Vorzeige-Enkelkinder (die und das meine ich nicht böse, gerade mal die Grundschule beendet haben und die ja schon sooo viel in ihrem kleinen Leben erreicht haben. Trotzdem reicht das für mindestens zwei Stunden (tot)quatschen), vielleicht auch mal die Nachbarn oder Headlines in der aktuellen Tageszeitung, gefolgt von laangen Erfahrungsberichten aus der KRIEGSZEIT.
Als ich klein war, fand ich diese Kriegsstories sicherlich auch noch interessant. Zumindest reichten sie aus, um mich in den Schlaf zu quatschen (ups sorry wiegen, meine ich). Das soll wirklich nicht böse rüberkommen, dennoch frage ich mich zuweilen, warum sie gar nichts von mir wissen will. Oder bekomme ich das einfach nicht mit?
Ich habe gemeiner Weise auch schon diverse Taktiken entwickelt, mir die Zeit „mit Oma“ ein wenig zu versüßen. Dazu gehören die neuste InStyle, Onlinepoker und Kochen, Baden oder was auch immer.
Kennt ihr das, wenn ja wie soll man denn damit umgehen, außer einen großen Streit oder eine Diskussion im mildesten Fall anzustiften? Stört euch das überhaupt? Haltet ihr es auch für eine Pflicht diese Telefonate trotzdem zu führen?
Hallo!
Ich muss ehrlich sagen, dass ich es schon traurig finde, wie du über die Gespräche mit deiner Oma schreibst.
Ich telefoniere oft mit meiner Oma. Ich habe sein super Verhältnis zu ihr und sie bedeutet mir sehr viel. In meiner Kindheit war ich sehr oft bei ihr und wenn ich irgendein Problem oder Kummer habe, dann kann ich mich auch immer an sie wenden. Wir wohnen leider 180 km auseinander und sehen uns deswegen nicht oft. Sie kann nicht herkommen oder zumindest selten, dass machen ihre Knochen eben nicht mehr so mit. Aber ich versuche sie schon öfter zu besuchen.
Wenn wir telefonieren unterhalten wir uns über Gott und die Welt. Wir finden immer Themen die uns beide interessieren. Meine Oma findet gefallen an Handarbeiten und schönen Dekosachen, ebenso wie ich. Meine Oma ist zwar schon älter, aber gehört noch lange nicht zum alten Eisen.
Sie lässt mich vieles erzählen, genauso wie ich ihr dann gerne zuhöre. Bei uns ist das kein einseitiges Gespräch. Ich freue mich immer, wenn sie mich mal anruft. Aber bei den Gesprächen lesen oder baden würde ich nicht. Ich finde sie nämlich alles andere als langweilig. Daher kann ich die Gespräche, die du mit deiner Oma führst gar nicht nachvollziehen. meinst du nicht auch, dass deine Oma vielleicht merkt, dass du ihr nicht richtig zuhörst und neben dem Gespräch noch mit anderen Dingen beschäftig bist?
Ich finde es auch sehr traurig, dass du deiner Oma so wenig Aufmerksamkeit schenkst. Es gehört sich einfach nicht, dass man neben einem Telefonat noch etwas anderes macht, ert recht nicht wenn der Gesprächspartner ein lieber Familienangehöriger ist, und zweimal nicht wenn du deine Oma sowieso nur so selten anrufst.
Meine Großeltern und ich wohnen nur etwa acht Kilometer auseinander, wir sehen uns etwa slle zwei bis drei Wochen. Trotzdem rufe ich sie zwei Mal in der Woche an. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern wei ich einfach gerne hören möchte wie es ihnen geht. Mein Opa telefoniert nicht gern, er gibt mich meist an Oma weiter, wenn er weiss, dass es uns allen gut geht und auch sonst alles in Ordnung ist. Mit meiner Oma rede ich dann nochmal etwa 15 Minuten, und zwar in Ruhe, ohne nebenher etwas anderes zu tun. Meist rufe ich auch erst an wenn die Kinder schon im Bett sind, damit ich wirklich in Ruhe telefonieren kann und ihr meine ganze Aufmerksamkeit widmen kann.
Die Oma meines Mannes hat 15 Kinder und unzählige Enkelkinder, aber fast alle verhalten sich genauso wie du. Du glaubst gar nicht wie oft ich seine Oma schon habe weinen sehen, weil sie oft so einsam ist und sich niemand für sie interessiert. Du denkst vielleicht deine Oma merkt nicht, dass du nebenher noch etwas anderes machst, vielleicht ist es auch so. Falls sie es aber doch merkt sagt sie vielleicht nichts, aber sie ist garantiert genauso enttäuscht darüber wie die Oma meines Mannes.
Also ich kann meinen beiden Vorschreibern nicht zu stimmen. es gibt nunmal Menschen, die interessieren sich nur für sich selber und suchen sich dann aus der Familie jemanden heraus, den sie glorifizieren, aber die anderen Menschen sehen sie dann nicht mehr.
Die Mutter meiner Freundin sieht nur den Enkel von ihrem Sohn, die drei von meiner Freundin (alles ganz tolle Kinder) sind irgend wie naja, okay, der eine wir an der Uni in Mathe gefördert, aber der Enkel vom Sohn, der (auch gerade mal Grundschule) ist einfach schon so weit und toll.
Und dass man Pflichtanrufe, die nunmal in der Familie von Nöten sind nicht gerade genießt, kann ich auch verstehen. Da habe ich auch so ein paar, die ich dann gerne wegbügel, übrigens weiß ich, dass der Gegenpart nicht anders ist, weil dann immer aufeinmal irgend welche Geräusche kommen, die zu einem " Ich konzentriere mich jetzt auf dich" Gespräch nicht kommen würden.
Also LillyBietz, mach dir deswegen keine Gedanken, Verwandte hat man, Freunde sucht man sich aus. Zum Glück sind nicht alle Verwandten so, aber du hast da wohl leider ein Exemplar von der Sorte, "oh, mein Enkel hat mir ein Seidenkissen selbst bemalt geschenkt. Das passt aber nicht zur Einrichtung, das färbe ich schwarz ein, dann passt es" Und das ist jetzt kein Scherz, so ist es meinem Sohn ergangen
JUHU - ich freu mich so, ich war wirklich schon am Zweifeln, ob ich nicht eventuell doch sehr unsensibel und egoistisch bin. Vor allem der Satz "Familie hat man, Freunde sucht man sich aus." finde ich in diesem Zusammenhang super und absolut zutreffend.
Im Endeffekt fühle ich mich so, wie eines der Kinder deiner Freundin.
Natürlich würde ich auch gerne etwas daran ändern, denn man weiß ja auch nie wie lange man sich hat und ich respektiere meine Omi und was sie geleistet hat sehr. Ohne sie wäre ich letzten Endes auch gar nicht hier, am anderen Ende des DSL-Anschlusses und würde versuchen eine Diskussion über "Telefonate mit Omi" anzustiften. Auch hätte ich mich nicht mit dem Gedanken überhaupt rumgeschlagen, wenn es mir komplett egal wäre, was meine Oma so treibt.
In diesem Sinne: Jedem seine Betrachtungsweise und Geschicht, ohne schnelle Schlüsse zu ziehen, wie unsensibel ein Mensch ist.
Mein Verhältnis zu meinen Großeltern ist auch ein wenig unterkühlt. Also ich liebe meine Großeltern wirklich über alles aber irgendwie haben wir den Draht zueinander verloren.
Meine Großelter leben in Polen, früher als wir noch klein waren sind wir jedes Jahr hingefahren, alles war toll, wir haben immer Geschenke bekommen, doch je älter wir wurden desto weniger wollten wir unsere Ferien damit verbringen die Großeltern zu besuchen.
Da ich sowieso nicht so der Telefonfan bin fallen die Telefonate mit meiner Oma auch immer ziemlich kurz aus. Meistens tauschen wir nur Formalitäten aus wie es uns so geht und was der Kleine so macht aber ansonsten nichts. Ich persönlich finde das schon traurig aber irgendwie ist das nunmal so.
Hallo,
erst einmal muss ich sagen, dass ich es auch nicht allzu schön finde wie du über deine Oma redest. Sie ist immerhin (logisch) deine Oma und liebt dich sicher sehr! Ich telefoniere auch manchmal mit meiner Omi. Ok das Problemchen ist sie Spricht eine andere Sprache allerdings beherrsche ich diese einigermaßen und da geht das. Allerdings habe ich auch dieses Phänomen das sie die ganze Zeit redet und mich kaum zu Wort kommen lassen möchte ist echt ein wenig komisch aber was soll’s.
Ich sag dann immer schön Ja und Sehe ich genauso aber drüber lustig mach ich mich nicht da es da nichts lustiges gibt sie erzählt nun mal ihre kleinen Geschichten und dann lass ich sie auch gerne diese erzählen. Nehme mir das nicht übel aber ich wollte meine eigene Meinung vertreten sowie auch sagen .
Ich habe nie viel mit meiner Oma telefoniert. Sie wohnte nur 3 km weiter im Nachbarort und damit war es einfacher hinzufahren. Und auch wenn wir nicht das beste Oma-Enkel-Verhältnis hatten, da doch mein älterster Cousin allen vorgezogen wurde, war ich einmal die Woche dort. Heute, wo ich ein Stück weiter weg wohne würde ich sicherlich mehrmals die Woche mit ihr telefonieren. Nur geht dies nichtmehr, da sie von ein paar Jahren verstorben ist.
Und auch wenn man nicht der Lieblingsenkel ist, so kann man ein halbwegs vernünftiges Verhältnis pflegen. Und dazu gehört nun auchmal der regelmässige Kontakt.
Ich kann dich schon verstehen, dass ein Telefonat, das sich dermaßen in die Länge zieht, und das anscheinend so gar nichts mit Rückfragen bezüglich deines eigenen Lebens, sprich, wie es dir geht, zu tun hat, nervt.
Meine Oma ruft fast nie an, das Verhältnis meiner Mutter zu ihren Eltern ist eher so la la. Meine andere damals heißgeliebte Oma ist schon vor langer Zeit verstorben. Daher habe ich das Problem nicht, kann aber schon nachvollziehen, das es nervt.
Für die Kriegsgeschichten hätte ich aber Verständnis, das sind halt Erlebnisse, die sich bei Menschen einbrennen, und viele alte Leute brauchen nun mal jemandem zum Reden. Nur, dass sie ständig von ihren Lieblingsenkeln redet, das würde mir auch auf die Nerven gehen.
Hallo,
ich denke jeder kann beide Seiten verstehen. Meine Oma hatte auch mal Tage wo sie echt zum langweilen war. Aber überlege doch mal was im Leben deiner Oma so passiert. Genau, wohl nicht viel bis garnichts. Da ist sie doch froh über jedes Lebenszeichen dein Enkelin.
Meine Oma ist letztes Jahr gestorben, und ich bin bei ihr aufgewachsen, hatte also ein besonderes Verhältniss zu meinen Großeltern. Jetzt, wo sie nicht mehr lebt habe ich sehr oft ein schlechtes Gewissen an manchen Tagen gemein gewesen zu sein und ich wünschte ich könnte mich noch entschuldigen. Also überlege lieber 3mal ob du als erwachsener Mensch so einem anderen Menschen gegenüber treten darfst.
Sicher merkt deine Oma innerlich die Abneigung, dumm sind ältere Menschen ganz gewiss nicht. Und trotzdem ist sie froh über jedes Telefonat mit dir. Eigentlich zum heulen.
Mal ne andere Frage - Geschenke oder Geld zum Geburtstag nimmst du gerne oder verzichtest du wegen mangeldem Interesse darauf?
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