Für den Partner/ in da sein...

Hallo!

Heute morgen war ich wirklich ziemlich niedergeschlagen und hätte mal ein paar aufbauende Worte gebraucht. Ich hatte zuvor ein Gespräch mit der Arztpraxis und diese fiel leider nicht so aus, wie ich es erhofft hatte. Daher war ich sehr traurig und fertig. Ich rief also meinen Freund an und erzählte es ihm am Telefon. Ich musste mich dabei wirklich zusammenreißen, dass ich nicht weine. Das einzige was von meinem Freund kam war, dass er nicht wüsste, was er da jetzt sagen sollte. Ich war so enttäuscht, weil ich dachte, dass er wenigstens sagt, dass wir schon was finden werden und uns in Ruhe mal darüber unzterhalten. Oder das er sagt, dass wir das schon zusammen schaffen werden. Eben einfach ein paar nette Worte. Aber da kam nichts.

Er hat die letzten Tage sehr viel Arbeit und musste auch sehr viele Überstunden machen. Dafür hatte ich auch die ganze Zeit über Verständnis und habe bis spät Abends gewartet, bis er nach Hause kam. Um ihm einfach zu zeigen, dass ich für ihn da bin. Aber ich habe immer das Gefühl, dass er nicht für mich da ist. Im Moment gibt es bei mir einiges was mich belastet, danach fragt er aber nie.

Auch als ich eine Zahnop unter Vollnarkose hatte und im Bett lag. Musste ich immer rufen, wenn etwas war. Er kam nie von sich aus, um mal nach mir zu schauen. Meint ihr, dass liegt an seiner Erziehung? Das er Fürsorge dem anderen gegenüber nicht kennt? Oder das er einfach egoistisch ist und es ihm egal ist. Ich meine, es gab schon ein paar Situationen in denen ich ihn gebraucht hätte. Oder stelle ich vielleicht zu hohe Ansprüche? Wie läuft das denn in euren Partnerschaften?

Also bei meinem Mann habe ich Glück, mein Mann ist 100 % für mich da und er hat starke Schultern an die ich mich lehnen kann. Ich kann verstehen wie schwer es für Dich sein muß immer die Starke zu sein während Dein Schatz sich nur bei Dir anlehen will und ein schönes Leben haben will.

Ich würde Deinem Freund an Deiner Stelle alles sagen und auch das Du das so nicht möchtest. Du bist für ihn ja auch da. War er schon immer so? Ich meine hat er sich schon immer mehr für sich interessiert? Wie lange seid ihr denn schon zusammen? Das hört sich für mich nicht nach Vertrautheit an.

Weißt Du eben rief meine ehemalige Kollegin an die in Vorruhestand ist. Sie hat geweint am Telefon. Sie hat vor kurzem Darmkrebs diagnosiert bekommen. Ihr habe ihr eine Weihnachtskarte geschickt und sie hat vom Krankenhaus angerufen und gesagt das sie das ohne ihren Schatz Manfred nicht geschafft hätte.

Die Kollegin wurde 2 x operiert und wird nun ihren Lebensgefährten heiraten. Das ist Liebe! Die zwei sind für sich da. Das würde ich Deinem Freund erzählen. Das er endlich mal aufwacht. Ich wünsch Dir viel Glück und vor allem Gesundheit und das Du das was Du hast in den Griff bekommst.

Wenn Du keinen hast dann kannst Du vielleicht mit Deinen Eltern drüber reden? Weil wenn Dir keiner zuhört das muß die Hölle sein, gerade jetzt zur Weihnachtszeit.

Hallöchen,

Schön ist das sicherlich nicht und ich kann auch verstehen,dass du da nicht glücklich über die Reaktion von deinem Freund bist. Aber du sagst ja selber, dass er viel zu tun hatte und manche Menschen gehen mit schlechten Nachrichten einfach anders um. Die wissen dann eben nicht, was sie sagen sollen und bevor sie was falsches sagen, sagen sie lieber nichts.

Ich denke das ist am Telefon aber generell nicht einfach. Dann lieber soll er dich in den Arm nehmen,wenn ihr euch seht. Und da bedarf es auch keiner vielen Worte.

Ich glaube nicht, dass das unbedingt an der Erziehung liegt, wie gesagt, manche Menschen sind einfach so. Wie ist es denn bei ihm ,wenn er deine Unterstützung braucht? Kann es sein, dass er dann auch lieber alleine ist und das mit sich selbst regelt? Vielleicht denkt er, dass du dich erst einmal selbst damit auseinandersetzen musst und das er dabei einfach nicht stören will.

Naja und das mit der OP. Man kann ja auch nicht verlangen, dass der andere dann komplett sich nach einem richtet und vielleicht denkt er auch hier das es eher störend ist, wenn er ständig ankommt und fragt, ob du was willst oder brauchst und lieber lässt er dich in Ruhe.

Du solltest mal mit ihm darüber reden, vielleicht gibts da bei euch einfach ein Kommunikationsproblem, was auf Dauer aber wirklich zum Streitgegenstand werden kann.

Liebe Grüße
winny

Hi Nelchen,
Ein wenig egoistisch bzw. selbstbezogen klingt das schon, was dein Partner da macht. Allerdings: hast du ihn schon mal darauf angesprochen? Ich meine, natürlich ist es nicht schön, wenn er nicht von sich auch zu dir kommt, aber eventuell sieht er das anders. Vielleicht meint er einfach, dass du in solchen Momenten lieber deine Ruhe willst und er dich nur stören würde?

Oder er sieht gar nicht, dass du wirklich in so schlechter Verfassung bist und du jemanden zu reden bräuchtest. Das kann ja alles sein und daher würde ich dir raten, das einfach mal anzusprechen. Wahrscheinlich meint ers gar nicht böse bzw. vergisst er nicht auf dich, sondern glaubt so das richtige zu tun, indem er dir etwas Ruhe gönnt.

Und auch wenn er es bis dato einfach nicht gemerkt hat, solltest du ihn doch am einfachsten mal in einem Gespräch darauf hinweisen. Denn schluckst du das weiterhin runter, staut sich irgendwann deine Wut auf und es kann unschöne Szenen geben. Also rede mit ihm und erklär ihm wie du dich fühlst und was du von ihm in solchen Situationen erwartest. Wenn zwischen euch alles passt, dann ist ein solches Gespräch überhaupt kein Problem und ihr findet eine Lösung, die für euch beide gut ist.

Ich an deiner Stelle würde auch einfach mal mit ihm sprechen. Männer kommen manchmal gar nicht auf solche Sachen das sie einen ja einfach mal nach dem Befinden fragen oder so.

Zu meiner Schande muss ich aber gestehen das es bei uns genau andersrum ist, brauch ich z. B. mal meinen Mann dann rennt er sofort los um zu fragen was los ist, wenn er mich aber mal ruft dann kann das schon paar Minütchen dauern bis ich antanze. Nicht das er mir nicht wichtig ist oder so, ich bin einfach zu gemültich.

Oft haben Männer ja das Problem über ihre eigenen Probleme zu sprechen, ich schätze mal dann ist das genauso schwer anderen Leuten bei ihren Problemen zu helfen, deswegen gehen sie der Sache lieber aus dem Weg oder fragen erst gar nicht danach.

Aber es bringt ja nichts wenn du ihm jetzt im Stillen Vorwürfe machst, ich finde du solltest ruhig mal mit ihm darüber reden, über deine Erwartungen und wie sein Verhalten auf dich wirkt.

Hallo!

Wir sind seit fast 5 Jahren zusammen und wohnen auch schon ein paar Jahre zusammen. Anfangs war er schon meistens für mich da, wenn es ging. Denn am Anfang der Beziehung konnten wir uns nur am Wochenende sehen, da 186km Entfernung zwischen und lagen. Er hatte seine Schule und ich meine Ausbildung. Aber wenn ich ihn mal brauchte, konnte ich ihn immer anrufen.

Ich meine, ich habe keine schlimme Krankheit. Aber das sich das jetzt schon über Wochen hinzieht, lassen meine Nerven einfach langsam nach. Und ich könnte eben etwas Zuspruch gebrauchen. Dazu kommt noch, dass ich viel Stress hatte und es jetzt auch noch so aussieht, als ich hätte noch eine andere Krankheit. Aber auch zum Glück nichts schlimmes. Mal nichts, was man nicht in den Griff bekommen könnte. ich würde mir trotzdem wünschen, dass er mal ein paar liebe Worte für mich hätte.

Mit ihm darüber gesprochen habe ich auch schon. Als ich dann mal krank war und ihn gebeten hatte, mir etwas zu holen, konnte ich mir anhören, dass er es lieber sofort macht, bevor er sich wieder anhören müsste, dass er nicht für mich da sein würden. Das zeigte mir doch nur, dass er gar nicht verstanden hatte, was ich ihm in den Gespräch klar machen wollte. Ich fühle mich oft mit sowas einfach alleine gelassen. Ich kann mit meiner Mutter darüber reden und eine gute Freundin in Bayern habe ich auch noch, mit der ich dann schreiben oder telefonieren könnte.

Wenn meinen Freund etwas bedrückt, dann frage ich nach. Da er selbst von sich aus nie was sagen würde. Aber wenn man so lange zusammen ist, merkt man ja wenn der Partner etwas hat, was ihm zu schaffen macht. Und ich möchte auch für ihn da sein.

Hallo.

Also ich habe mit meinem Mann richtig glück, denn er hat immer ein offenes Ohr für mich egal wie dreckig es Ihm geht. Mein Schatz ist in jeder Lebenslage für mich da und ich kann Ihm alles erzählen. Er hört mir zu und gibt mir wenn ich einen Rat brauche auch gute Vorschläge.

Ich finde das ein guter Partner auch zuhören muss bzw. gut zuhören kann. Manchmal schalten natürlich Männer auch ab und hören eigentlich gar nicht zu, auch das gibt es bei uns hin und wieder. Ich bin aber genauso, daher ergänzt sich das prima.

Bestimmte Dinge hätte ich ohne meinen Schatz bestimmt schwerer gepackt und bin froh, dass er mir beigestanden hat und mich immer wieder motiviert hat. Genauso bin ich Ihm dankbar, dass er mich liebt und mir jederzeit das Gefühl dazu gibt auch nach 3 Jahren.

Ich glaube einfach das Männer nicht so feine Antennen haben wie wir Frauen, meiner ist da auch nicht wirklich besser. Das einfachste ist wohl ihm dann mal zu sagen hör mal mir geht es momentan nicht so gut, und ich muss mal gedrückt werden. Dann geht das bei meinem auch und ihm fällt dann erst auf das es mir schlecht geht. Dann werd ich auch ein wenig betütelt.

Ich glaube Frauen sind einfach ein wenig fürsorglicher und merken eher wenn es einem anderen nicht so gut geht. Meistens ist das auf der Arbeit z.B. ja auch so, das Frauen sich um das Zwischenmenschliche kümmern, während Männer sowas öfter mal verdrängen.

Wenn ich mal ein Ohr von meinem Partner möchte oder einfach mal gedrückt werden will, sag ich ihm das einfach und dann macht er das auch. Es ist auch eher selten das er mal von sich drauf kommt. Wobei als ich mal meine Zahn OP hatte hat er mir nach der Arbeit ein Buch mitgebracht, damit ich mich nicht langweile, das fand ich ganz niedlich.

Das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Ich denke, dass Männer im Allgemeinen nur durch Beobachten zu keiner vollkommenen Analyse der Situation der Frau fähig sind. Dafür fehlt ihnen ein wenig das Fingerspitzengefühl, vor allem bei Bekanntschaften, die noch nicht allzu lange dauern.

Ich hab das Problem quasi auch, nur aus anderer Perspektive. Ich möchte ja für sie da sein, aber ich hab noch keine Möglichkeit gefunden ihr das schlussendlich zu beweisen. Außerdem bin ich mir meistens nie sicher, was sie eigentlich möchte. WIr sind zwar nicht zusammen, aber sehr gut befreundet und reden und schreiben uns sehr oft, sie erzählt mir dann auch wie es ihr geht, was sie erlebt hat, was sie vorhat, halt das was sie so innerlich bewegt. Ich hör eigentlich auch immer gut zu und sie schätzt das auch sehr, aber wenn dann mal die Situation kommt, in der sie meine Hilfe braucht, dann fass ich mir immer an den Kopf und frage mich was ich jetzt machen soll. Dabei gehts natürlich um seelische Unterstützung, nicht um irgendwelche anderen Gefallen. das macht mich schon fertig irgendwie, aber unser Verhältnis bleibt weiterhin bestehen.

Teilweise, muss ich zugeben, kann ich mich natürlich auch nicht mit ihren Prolemen identifizieren und diese nachvollziehen, was vielleicht auch das Problem deines Freundes ist. Manchmal erkennt man einfach das Problem nicht als solches, oder interpretiert das Problem nicht richtig. Zum Beispiel sind mir körperliche Schmerzen, wie ZahnOP oder sonstige Sachen egal, solange sie keine weitreichenden Folgen haben, wie Kreuzbandriss oder andere Dinge, bei denen man dann tablettenabhängig ist oder so. Bei solchen Sachen brauche ich keine mentale Unterstützung. Das sieht bei ihr schon ganz anders aus. Wenn ich viel um die Ohren hab, fällt es mir natürlich auch schwer, mich in sie reinzudenken. Da vergesse ich dann so einiges und lasse sie auch mal links liegen. Das ist natürlich nicht beabsichtigt, aber es passiert halt, und sie ist dann sauer. Glücklicherweise hab ich das bisher immer gemerkt und das gleich aus der Welt geschafft.

Ich weiß genau, was ich an ihr habe und hoffe, sie nie zu verlieren, aber das was sie mir gibt, muss ich auch für sie tun. Vielleicht solltest du deinem Freund das klar machen. deine Ansprüche sind in keinster Weise überhöht. Dafür sind Partnerschaften doch da. Für einander da zu sein, ist in einer Partnerschaft ganz normal.

Als Mann kann ich sagen, dass es vielleicht oft diese chronische Bequemlichkeit ist, die einen nicht merken lässt, dass man einen Fehler damit macht. Ich bin mir sehr sicher, dass dein Freund nicht ahnt, dass er irgendetwas falsch macht mit seinem Verhalten. Man muss eben in aller Regel zuerst auf solche störenden Verhaltensweisen angesprochen werden bevor man es letztendlich merkt.

Deswegen rede mit deinem Freund ganz offen darüber. Du kritisierst ihn dabei nicht, sondern es gilt einmal auszusprechen, was du dir von ihm wünschst und dass du derzeit nicht das Gefühl hast, dass diese Wünsche erfüllt werden.

Die These, dass er das eventuell nie gelernt hat, wäre natürlich denkbar. Wer zu Hause nicht viel mithelfen musste oder eher gewohnt war alles genau gesagt zu bekommen, demjenigen mangelt es dann auch oftmals an Eigeninitiative. Aber das ist definitiv nichts, was man nicht relativ schnell lernen könnte. Das ist alles eine Frage des Willens und der eigenen Einstellung.

Zu der Frage, wie es in anderen Beziehungen aussieht: Ich bezweifle, dass du zu viel verlangst. Bei uns ist es sogar noch etwas anders: Ich habe sogar selbst das Bedürfnis "gebraucht zu werden" und helfe deshalb meiner Freundin, wo ich nur kann. Sie hat es daher eigentlich nicht nötig mich um etwas zu bitten, da ich eh von alleine darauf komme. Meine Freundin wäre jedenfalls auch alles andere als glücklich damit, wenn sie mich immer um alles bitten müsste und ich nie von selbst darauf komme ihr zu helfen.

Die netten Worte, die dir auch oft fehlen, sind eigentlich das Mindeste, was du erwarten solltest. So etwas sollte schon in einer Freundschaft Voraussetzung sein und ist daher in einer Partnerschaft ein unbedingtes Muss. Männer legen da vielleicht nicht so viel Wert darauf und versuchen eher mit ihren Problemen selbst klarzukommen. Das versuche ich in aller Regel auch. Zeige deinem Freund also, dass das bei dir ganz anders ist und dir solche netten Worte sehr wichtig sind.