GEZ mahnt Friedrich Schiller
Kürzlich habe ich eine interessante, lustige und zugleich peinliche Story über die so geliebte GEZ in der Zeitung gelesen:
Eine Schule im sächsischen Weigsdorf-Köblitz bekam Post von der GEZ. Unter der Anrede „Sehr geehrter Herr Schiller“ wurde Herr Schiller gebeten, sein Radio und/oder Fernsehgerät anzumelden. Der Clou: die Schule trägt den Namen „Friedrich-Schiller-Schule“. Ähnliche Post habe es wohl bereits vor zwei Jahren gegeben, woraufhin der Direktor der GEZ mitgeteilt habe, dass Herr Schiller Dichter gewesen sei und nicht mehr lebe. Trotzdem kam jetzt wieder ein solches Schreiben.
Da fragt man sich doch schon, was für Leute eigentlich bei der GEZ arbeiten und ob die auch mal ihren Kopf einschalten, um zu denken. Wer Friedrich Schiller war, sollte ja eigentlich jedem bekannt sein.
Hallöchen,
Das ist ja witzig. Dürfte dann aber auch mehrere Schulen betreffen, da ja viele nach berühmten Menschen benannt wurden. Die Frage ist ja, zahlen Schulen eigentlich GEZ-Gebühren, oder nicht? Die haben ja eigentlich auch Radio und gegebenfalls auch ab und an mal Fernsehn.
Dann wäre es gar nicht so unberechtigt, da ein Schreiben hinzuschicken. Aber du hast natürlich recht, dann sollte man schon an den Direktor adressieren, und sich mal informieren, wer den Friedrich Schiller war.
Liebe Grüße
winny
Tja Sachen gibt es auf diesem Planeten, wo man sich einfach manchmal fragen muss, warum es so viele arbeitslose Menschen gibt. Ich meine wenn man doch einfach eine weitere Person einmal damit beauftragen würde, die Adressen zu kontrollieren, dann gäb es einen Arbeitslosen weniger und man könnte sich gleichzeitig einiges an Bürokratie sparen.
Aber das wird mit Sicherheit eh nicht zum tragen kommen. Dafür müsste sich ja etwas bewegen. Ich bin wirklich mal gespannt, wieviele öffentliche Gebäude und Institutionen noch angeschrieben werden, da sie ja meist nach irgendwelchen berühmten Persönlichkeiten benannt sind.
Also so peinlich finde ich das nun nicht. Es gibt ja durchaus Leute, die "Friedrich Schiller" heissen ohne Dichter oder Schriftsteller zu sein. Spasseshalber habe ich mal im Telefonbuch geschaut, in Berlin und Hamburg gibt es jeweils drei und in München immerhin zwei "Friedrich Schiller". Hamburg, München und Berlin waren jetzt so die erstbesten Großstädte, die mir eingefallen sind. Deutschlandweit gibt es bestimmt noch 100 weitere "Friedrich Schiller", sollen die jetzt alle nicht mehr von offizieller Stelle angeschrieben werden, weil der Dichter "Friedrich Schiller" schon lange nicht mehr lebt?
Dass die GEZ die Schule mehrfach angeschrieben hat, könnte mit dem Datenschutz zusammenhängen, ich könnte mir vorstellen, dass sie keine weiteren Daten speichern dürfen, wenn dazu keine Grundlage wie eine Anmeldung von Rundfunkempfangsgeräten gegeben ist.
Viel kurioser fand ich die Reaktion der GEZ auf diese Panne: Man arbeite dort mit riesigen Datenmengen und da ist Friedrich Schiller wohl auch kein völlig ungewöhnlicher Name. Außerdem habe man in diesem Fall die Adresse von einem Adressenanbieter mit Zielgruppe "Haushalte" gekauft.
Im übrigen passieren solche Pannen viel häufiger, nur eben werden sie bei solch prominenten Beispielen halt hoch gekocht.
Haha.
Sehr gut. Sowas konnte ja nur von unserer Lieblingsbehörde kommen. Da weiß ich wenigstens, dass meine 51 € vierteljährlich für ARD und ZDF gut investiert sind. Die schicken mir auch immer lustige Briefe mit lustigen Fristen. Vor kurzem habe ich einen Brief am 17.12.2008 bekommen und zahlen solle ich doch bitte bis zum 15.12.2008. Na klar, ich mach mich schnell in die Vergangenheit und überweise noch ganz fix das Geld.
Was soll's. Gefällt mir aber, dass denen solche blöden Fehler passieren, bitte mehr davon .
Ich meine, das ist einfach ein aufgrund der Automatisierung aufgetretener Fehler. Jedenfalls kann ich mir kaum vorstellen, dass die da die Adressen alle per Hand eintippen und sortieren sollten. Stattdessen haben sie fertige Datenbanken und die Mahnschreiben gehen mit Sicherheit auch automatisch heraus, nachdem sie automatisch mit den Daten aus der Datenbank bedruckt worden sind.
Und wenn dann da eben einer diese Schule unter dem Namen "Friedrich Schiller", aber mit richtiger Adresse, Postleitzahl und Ort, eingetragen hat (spaßeshalber, als Versehen, oder durch eine falsche Übernahme aus einer anderen Datenbank), na, dann kommt da eben auch ein Brief an. Das prüft doch keiner extra vorher nach, ob es die Person mit der Adresse auch wirklich gibt.
Demnach bin ich mir sicher, dass es auch schon GEZ-Briefe an einen "Claus, Santa" oder meinentwegen auch an "Frank Furter" gegeben hat. Nur normalerweise kommen Briefe an solche Fake-Adressen ja niemals an, also fällt auch niemandem so eine Kuriosität auf.
Außerdem habe man in diesem Fall die Adresse von einem Adressenanbieter mit Zielgruppe "Haushalte" gekauft.
Also das finde ich eigentlich an der ganzen Geschichte das bedenklichste. Adresshandel halte ich eh für etwas, das hart an der Grenze ist, aber das dann dafür auch noch Gebührengelder ausgegeben werden?
Allerdings haben die sich auf die Weise auch schon Adressen von Putzi Meier, Goldie Fischer oder Peterle Jäger eingehandelt - Fälle in denen Leute spaßeshalber die Namen ihrer Haustiere angaben.
In einem (aber schon ziemlich lange zurückliegenden) Fall hatte einer den namen seines Katers und dessen Geburtsdatum bei einer Aktion angegeben, deren Ergebnisse schließlich bei Adressenhändlern landeten. Propmt bekam das Tierchen Post u.a. von GEZ, welche daran erinnerte, das auch Geräte von erwachsenen Kindern die bei ihren Eltern leben gebührenpflichtig werden können. Na ja, bei guter Pfelge wird ne Mietze ja auch schonmal 18 Jahre alt.
Der Hintergrund aber (das ersten mit den Daten gehandelt wurde und zweitens die GEZ dafür die Gebührengelder raushaut) ist schon ziemlich grenzwertig.
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