Mit Arbeitskollegen nach Feierabend etwas unternehmen, gut?

vom 18.12.2008, 12:26 Uhr

Die Frage, von der du es allein abhängig machen solltest, ob du auch mal nach Feierabend etwas mit deinen Arbeitskollegen unternimmst, lautet: Sind sie dir sympathisch. Es sind zwar deine Arbeitskollegen, aber was hältst du von ihnen als Menschen, möchtest du etwas mit ihnen unternehmen. Wenn du sie wirklich gerne magst und nicht nur als Arbeitskollegen sondern auch als Person schätzt, spricht eigentlich nichts dagegen. Gerade wenn man fest angestellt ist, hat man meistens über Jahrzehnte immer mit den selben Leuten zu tun, dabei sollte man dann schon darauf achten, dass das Arbeitsklima nicht ganz so schlecht und die Beziehung zwischen den Kollegen nicht die schlechteste. Aber daraus können auch genau so gute Freundschaften entstehen.

Meistens reicht es für diese Art von Freundschaften eigentlich schon aus, wenn man sich den ganzen Tag im Büro sieht, aber natürlich kann man auch einmal etwas gemeinsam unternehmen. Allerdings ist das natürlich nicht jedermanns Sache. Ich beispielsweise komme mit all meinen Arbeitskollegen sehr gut zu recht, bei einigen würde ich wirklich sagen, dass ich mit ihnen befreundet bin, über die Jahre habe ich sowieso alle meine Kollegen immer besser kennen gelernt, sodass man wirklich auch sagen könnte, dass wir alle eine große Familie sind, ein perfekt eingespieltes Team. Allerdings unternehme ich nicht regelmäßig etwas mit ihnen.

Ich sehe sie den ganzen Tag und man hat zwischendurch auch einmal etwas Zeit für persönliche Gespräche, aber gerade, weil diese Beziehungen so gut laufen, möchte ich sie auch einfach nicht überbelasten. Zwar sieht man sich ab und zu auch mal nach Feierabend, allerdings wirklich nicht oft: mal bietet man seine Hilfe beispielsweise beim Umzug an, mal trifft man sich wirklich einfach noch abends, um noch ein wenig über bestimmte Sachen zu quatschen, die man so nicht ganz geschafft, bei einigen Leute ist man durchaus auch mal auf der Geburtstagsfeier, aber vielmehr Termine gibt es da im Jahr nicht. Und ich vermisse da auch nichts. Meine Kollegen sind meine Freunde, aber wir übertreiben es einfach nicht.

Ich kann mir auch vorstellen, dass einige sich allerdings schon aus dem Grund nach einem arbeitsreichen Tag nicht noch mit ihren Kollegen treffen wollen, weil sie damit einfach die Arbeit verbinden. Die meisten haben dann doch nicht solche Sympathien für ihre Kollegen, sodass die Erinnerung an die Arbeit vollkommen von der Sympathie überdeckt würde. Ich kann das gut verstehen, wenn das gar nicht einmal direkt eine Tat gegen die eigenen Kollegen ist, sondern eher eine Art Selbstschutz, einfach weil die Leute dann auch irgendwann einfach einmal mit ihrer Arbeit abschließen wolle und ihr „Leben nach Feierabend“ einfach einmal auskosten wollen, ohne daran erinnert zu werden.

Aber natürlich gibt es auch wieder den ganz anderen Typ: einige Leute finden an ihrer Arbeitsstelle auch die Freunde fürs Leben und das ist ja eigentlich schön. Wenn diese Freundschaften wirklich halten, hat das sogar Vorteile für die Arbeit selber: bessere Zusammenarbeit und besseres Arbeitsklima. Bei so etwas muss man aber auch vorsichtig sein: Freundschaften gehen schnell einmal zur Bruch, aber zusammenarbeiten muss man ein Leben lang. Wenn es da einmal richtig großen Streit gibt, dann wirkt sich das bestimmt auch auf das Arbeitsklima aus. Bei solche Freundschaften ist es einfach wichtig meiner Ansicht nach, dass man berufliches und privates trennt.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn es mal ist, würde ich es nicht schlimm finden. In unserer Firma sind wir nur neun Leute, so dass die Frage da gar nicht aufkommt. Das Einzige, wo wir mal zusammensitzen, ist die Weihnachtsfeier. Aber ich habe mal in einer größeren Firma gearbeitet, wo die Damen aus dem Büro, in dem ich auch saß, ziemlich oft zusammen waren und irgendwelche Aktivitäten unternommen haben.

Zum Beispiel haben sie zusammen irgendwelche, meiner Ansicht nach, vollkommen überflüssigen Seminare besucht oder sind zusammen ins Fitneßstudio gegangen. Für mich wäre das eh nicht in Frage gekommen, weil ich einen Arbeitsweg von 58 km hatte und somit froh war, wenn ich endlich nach Hause fahren konnte. Aber die Damen kamen alle aus der Nähe des Ortes, so dass die nach Feierabend öfter was zusammen gemacht haben. Für mich wäre das allerdings schon zu viel des Guten, denn Arbeit ist Arbeit und privat ist privat. Mal was trinken gehen, wäre für mich okay, aber eben nicht zu oft.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei mir kommt es darauf an wie gut ich den Menschen kenne und wie gut ich ihn leiden kann. Wenn ich ihn zum Beispiel sehr sympathisch finde und viele Gemeinsamkeiten mit ihm habe, dann hätte ich nichts dagegen mich auch in der Freizeit regelmäßig mit ihm zu treffen.

Wenn das jedoch nicht der Fall ist und ich die Person und die Personen nicht sonderlich spannend finde, dann würde ich auch vielleicht ein mal in der Woche mitgehen, aber ansonsten darauf verzichten. Es würde mir dann zu viel werden und ich könnte die Leute irgendwann nicht mehr sehen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Warum soll man sich denn nicht mit den Mitarbeitern außerhalb der Arbeit treffen, wenn man sich gut versteht? Ich wüsste jetzt spontan eigentlich keinen Grund, der dagegen spricht. Dass das Probleme auf der Arbeit geben sollte, weil man sich verkrachen könnte, halte ich ja für Schwachsinn, wir reden hier immerhin von erwachsenen Personen, die so etwas voneinander trennen können sollten und auch bei einem Streit noch normal miteinander arbeiten können sollten.

Dass man die Leute irgendwann nicht mehr sehen kann halte ich für weit her geholt. Man muss ja nicht ständig was miteinander machen und jede Woche wäre mir sicherlich auch zu häufig, da ja sicher jeder auch ein Privatleben hat. Aber wenn man sich alle paar Wochen mal trifft, dann sollte das kein Problem sein. Wenn das von den Stunden, die man sich sieht, zu viel an einem Tag sein sollte, dann kann man das Treffen ja auch am Wochenende machen, denn dann sieht man sich nicht 8+3/4 Stunden an einem einzigen Tag.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In meinem ersten Job war es auch so, dass wir uns zum gemeinsamen Beisammensein trafen. Es war wohl mit die beste Abteilung der ganzen Fima, wo wir uns super verstanden und uns auch gegenseitig geholfen haben. Zu fünft aus der Abteilung haben wir uns einmal im Monat abwechselnd bei jemandem getroffen und haben Karten gespielt und erzählt. Den Arbeitgeber und Arbeitsprobleme haben wir an solchen Abenden nicht erwähnt. Es war immer sehr schön und unterhaltsam. Keiner hat gezickt oder dergleichen. Gab es mal Probleme, wurden die gleich geklärt. Teilweise sind wir zwischendurch auch mal ausgegangen oder haben andere Dinge unternommen.

Als ich nach einigen Jahren meine Arbeitsstelle wechselte, weil ich eine bessere Stelle bekam, haben wir auch weiterhin diese Treffen beibehalten, bis ich keine Zeit mehr hatte. In der neuen Bank hatten wir auch einen sehr freundlichen Umgangston, aber es war alles distanzierter. Klar, man wurde mal hier oder dort gefragt, ob man zu irgendwas Lust hatte, aber es blieb eine andere Atmosphäre. Im Nachhinein möchte ich diese gemeinsame Zeit mit den Kollegen nicht missen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Natürlich, nach der Arbeit mal die Sau rauslassen, aber ich empfehle nur(!) am Freitag und am Wochenende so richtig die Sau rauslassen, denn welcher Arbeitgeber mag schon einen Arbeitnehmer mit einem Kater, der nicht mal grade stehen kann? :lol:

» Emre50 » Beiträge: 15 » Talkpoints: 0,00 »


Ich finde es auf jeden Fall sehr gut, wenn man auch außerhalb des Betriebes etwas mit seinen Arbeitskollegen zu tun hat. Bei mir im Betrieb waren einige meiner Azubi-Kollegen und einige andere Mitarbeiter zusammen auf einem Konzert. Dort kann man sich meiner Meinung nach lockere mit den Kollegen unterhalten und man lernt sie besser kennen. Auch im Betrieb lockert es die Atmosphäre etwas auf.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich persönlich unternehme sogar morgen Abend etwas mit meinen Arbeitskollegen. Wir feiern auch unsere Weihnachtsfeier immer zusammen. Nach einem gemütlichen Essen und Beisammensein wird dann mit einigen, die Lust dazu haben, noch etwas feiern und trinken gegangen. Ich finde solche Abende stärken den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl im Team und sind besonders gut.

Auch bin ich mit einigen Kollegen so gut befreundet, dass ich ab und zu auch freizeittechnisch etwas mit denen Unternehme. Ich sehe da kein Problem drin, da wir gleichrangig sind innerhalb des Unternehmens. Ich würde da schon eher ein Problem drin sehen, wenn der Vorgesetzte dabei wäre, aber auch da gibt es bestimmte Verhaltensregeln, die einfach eingehalten werden sollten und dann gibt es da auch keinen Stress und dann kann das auch nicht peinlich werden, so ein Treffen. Man muss eben bedenken, dass der Vorgesetzte in zwei Rollen auftreten kann. Einmal als Vorgesetzter und einmal als ganz normaler Mensch/Gast/Partyteilnehmer, mit dem man ebenso gut feiern und Spaß haben kann, wie mit den anderen.

Ich finde, wenn man so etwas im Hinterkopf behält und sich angemessen verhält, dann sind solche Unternehmungen mit Kollegen super für die Abteilung oder die Firma.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mit meinen Schulkollegen hänge ich ebenfalls am Tag viele Stunden ab. Allerdings ist man bei der Arbeit doch eher auf seine eigentliche Arbeit und auf seine Aufgaben konzentriert und achtet nicht so darauf, wer gerade mit einem im Raum ist. Wenn du natürlich einen Job hast, bei dem Teamarbeit die ganze Zeit angesagt ist, dann ist das natürlich etwas Anderes. Allerdings ist es durch aus normal, auch nach der Arbeit mit ausgewählten Leuten, mit denen man sich gut versteht, etwas auszumachen.

So hat man dann am Tisch oder in der Kneipe an der Bar auch gleich wieder etwas zum Reden. Über die nervige Sekretärin lästern, sich über die Gehaltserhöhungen des Chefs ärgern, über solche Dinge kann man schließlich oft nur mit Arbeitskollegen sprechen und so entsteht eine gute Atmosphäre und Stimmung. Auch kann man sich neben der oft tristen Arbeitswelt weiter kennenlernen und neue Erfahrungen machen. Was macht denn der andere so in der Freizeit, hat man gemeinsame Interessen, hat der andere Familie, Kinder, in welchen Vereinen ist er tätig oder ist er einfach ein Stubenhocker, der nur zufällig mal mitgekommen ist. Alles Fragen, um die man sich bei der Arbeit nie richtig kümmern kann, höchstens in den Pausen, wo man aber auch mal entspannen will und seine Ruhe haben will.

Zum Rhythmus kann ich sagen, dass sich der einfach finden muss. Mal eine Fahrradtour, mal Schwimmen gehen, mal einfach in die Kneipe aus der Ortschaft gehen, da kann man sich ganz flexibel gestalten und dies auch kurzfristig entscheiden, da man sich ja grundsätzlich jeden Tag sieht und über den Weg läuft. Da kann man dann einen speziellen Tag festlegen und sich darauf einigen, zum Beispiel immer Freitag Abend, dann kann sich die Frau und die Kinder auch darauf einstellen und es gibt keine Probleme. So geht man sich auch nicht zu sehr auf den Geist und hat immer noch 6 andere Tage in der Woche, an denen man etwas mit anderen Freunden machen kann.

Was du auch einmal ausprobieren solltest, ist etwas mit deinen Arbeitskollegen, vielleicht nur einer kleineren Selektion und deinen guten normalen Freunden zu machen. So entstehen weitere Verknüpfungen und es schließen sich weitere Freundschaften. Außerdem entsteht eine noch bessere Atmosphäre bei den Ausflügen oder in der Kneipe.

Später im Leben ist es meines Erachtens nach wichtig, dass solche Freundschaften nämlich nicht durch einen Standortwechsel, einen Umzug oder aber den Verlust einer Arbeitsstelle verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, zu seinen Kollegen auch außerhalb des Arbeitsalltags Beziehungen aufzubauen. Eventuell bringt man dann auch mal die Frauen und älteren Kinder mit, sodass die Anderen diese auch kennenlernen können. So zerbrechen Freundschaften nicht sofort, wenn man sich mal für ein halbes Jahr lang nicht gesehen hat.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich halte das für unangebracht, auch wenn man sich sonst auf Arbeit gut miteinander versteht. Ich finde einfach Arbeit sollte man nie mit Privatem verbinden, das kann einem immer schnell auf die Füße fallen. Meistens tratscht man dann wegen mangelnder anderer Themen im Suff doch über andere Kollegen oder den Chef die dann weiter gegeben werden können.

Auch möchte ich niemanden von der Arbeit bei mir zu Hause einladen, hier kann man immer schnell enttäuscht werden. Auch ist es so dass selbst die dicksten Freundschaften auf Arbeit nie lange halten, vor solchem Insiderwissen bei einer plötzlichen Feindschaft würde ich mich echt fürchten. Mag sein dass ich auch nur Angst habe enttäuscht zu werden, ich fange im Allgemeinen aus diesem Grunde auch nicht viele Freundschaften an.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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