Abitur Kurse wählen - Spaß oder Leistung?

vom 15.12.2008, 20:57 Uhr

Hallo,

ich werde bald vor der großen Frage stehen Kruse für die "Übergangsphase", sprich die 11. Klasse zu wählen. Nun weiß ich aber noch nicht so wirklich, für was ich mich entscheiden soll. Darum wollte ich hier einmal um HIlfe fragen.

Es gibt ja zwei Möglichkeiten Kurse zu wählen. Entweder man wählt die Fächer. in denen man gut ist und macht so viele Punkte, oder man wählt die Fächer, in denen man Spaß hat, abgesehen von der Leistung. Ich bin eigentlich in allen Fächern relativ gut (Durschnitt insgesamt: 1,7) und bin nur in einigen Fächern "sehr gut". Trotzdem machen mir manche Fächer mehr und andere weniger viel Spaß.

Vielleicht könnt ihr ja einmal etwas über eure Erfahrungen oder Meinungen zu diesem Thema offenbaren. Denn ich denke nicht, dass ich der einzige bin, den das interessiert.

Soll man ab der 11. Klasse Kurse wählen, die Spaß machen, oder soll man auf gute Noten verharren, oder eventuell eine Mischung von beidem wählen?

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» kiwitamin » Beiträge: 165 » Talkpoints: 1,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich habe das gewählt in dem ich Spaß habe und in dem ich gut bin ;) Letztlich ist bei mir Spaß und Leistung auch etwas verbunden. Ich kann in einem Fach in dem ich nicht sonderlich gut bin, sonderlich viel Spaß haben. Meine Leistungsfächer sind die Fächer, die mir am meisten Spaß machen und in denen ich am besten war.

Letztlich hängt es aber auch vom Bundesland und der Schule ab, was du überhaupt wählen kannst. Viele Schulen bieten nämlich nur vorgefertigte Profile an in die man sich einwählen kann. An meiner Schule hatte ich das Glück, dass zuvor eine Wahl durchgeführt wurde, um zu schauen was für Kurse eingerichtet werden sollen. Somit konnte jeder sein Profil weitgehend frei festlegen.

Du solltest dir auch überlegen, was du nach dem Abi machen möchtest. Ich zum Beispiel möchte etwas naturwissenschaftliches studieren. Dafür brauche ich letztlich keinen guten NC. Allerdings so gut wie überall Mathe. Aus dem Grund habe ich Mathe auf erhöhten Niveau gewählt, was zumind. an unserer Schule meist schlechte(re) Noten verspricht, dafür aber eine sehr gute Vorbereitung auf das Studium.

Ich habe auf erhöhten Niveau Physik, Informatik und Mathe, auf grundlegendem Niveau Politik und Deutsch.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Meine Antwort:

Definitiv Spaß! Ein Fokus auf die Fächer, die einem "zufallen" und die einem auch ohne Zwang Spaß machen, bringt mehr! Alle Bekannten und Verwandten haben es immer gesagt und meine eigene Erfahrung hat es bestätigt: Aufs Abiturkuckt kein Mensch mehr, wenn man es mal hat!

Die Frage oder den Wunsch nach dem Numerus Clausus für das Wunsch-Studienfach, sollte in dieser Zeit überhaupt nicht vor Augen haben. Viele Leute, die denken, die Nummer 1 bei den NC-Fächern, Psychologie, wäre etwas für sie, sollten erstmal reinschnuppern, anstatt sich blind in etwas zu stürzen, bloß weil die Note reicht. Genauso Medizin etc.: Kein Mensch kann sagen, ob einem das wirklich liegt, wenn man es noch nicht probiert hat! Wenn man aber wirklich eine "Berufung" für ein Fach mit hohem NC, den man nicht erfüllt, fühlt: In etwaigen Wartesemestern kann man Praktika schon machen, die dem Studium nützen; die Vorlesungen sind meistens nicht auf Immatrikulierte beschränkt, so das man gasthören kann. Das ist halb so wild! Das wichtigste ist, das richtige für sich zu finden.

Einem steht mit Abi erstmal die Welt offen! Man sollte sich dann selbst eine Zeit der Orientierung und Reifung gönnen, in der es nicht so wichtig ist, gleich Powerplay im erstbesten gewählten Studiengang zu machen. Die ersten Semester sind bei den wenigsten Fächern wirklich hart, so dass man mal Links und Rechts schauen kann, was die anderen Studenten eigentlich machen - aber einen guten Eindruck bekommt man doch immer, also ins kalte Wasser springen und sehen, wofür man geschaffen ist.

Ich kenne niemanden, der zu einem Studiengang, den er wollte, nicht zugelassen wurde, aber dafür ein gutes Dutzend Abbrecher und -wechsler! Manche wechselten sogar drei mal, bis sie zufrieden waren!

Ehrlich: Lieber kein Stress an der Falschen Stelle! Hochschulmathe ist was anderes als Abi-Pflichprogramm! Wenn es dort hapert, ist das Studium erst recht nichts für einen. Mathe ist da ein gutes Beispiel: Sehr wenige sind so gut darin, dass sie das Studium zu Ende machen, auch wenn sie im Leistungskurs auf "gut" oder so standen. Wer aber zum Beispiel mit Effi Briest nichts anfangen konnte, ist vielleicht trotzdem guter Jurist.

Schauen, was es in der Welt gibt!
Avsho

» Avsho » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,17 »



Hallo!
Ich habe meine Abiturfächer zwar grundsätzlich danach gewählt, was ich am liebsten mache, aber dies waren zum Glück auch solche Fächer, in denen ich schon immer gut gewesen bin. Ich denke deshalb, dass man sich in der Oberstufe seine Kurse mit einer guten Mischung aus beidem- also Spaß und Können- zusammenstellen sollte. Bei mir war es eigentlich immer so, dass ich in den Fächern, in denen ich richtig gut war, auch immer den meisten Spaß hatte, denn wenn man eine Bestätigung seiner Leistung erhält, macht das Lernen doch viel mehr Spaß. Um auf das Abitur sprechen zu kommen, würde ich dir aber grundsätzlich raten, doch nach deinem Können zu gehen, denn meiner Meinung nach ist das Abitur die wichtigste Grundlage für deine Zukunft und du solltest nicht allzu leichtfertig mit dieser Herausforderung umgehen. Je besser du am Ende abschneidest, desto leichter wird es dir fallen, die die Richtung zu gehen, welche du einschlagen möchtest und davon bin ich absolut überzeugt, auch wenn dies sicher sehr klischeehaft klingt.

Alles in allem musst du diese Entscheidung jedoch nach deinem eigenen Gefühl treffen. Worauf willst du in deinen letzen Schuljahren mehr Wert legen? Ein bisschen mehr Fun in der Schule für 2 Jahre oder die Möglichkeit, sich eine solide Basis für spätere Wege zu schaffen?!

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe die Leistungskurse gewählt, von denen ich mir am meisten Spaß versprochen habe, wobei das bei mir auch die Fächer waren in denen ich ziemlich gut war. Allerdings habe ich nicht auf eine bestimmte Abitur Note hingearbeitet, weil ich kein Fach mit hohem NC studieren wollte. Außerdem waren in meinem Bundesland auch längst nicht alle Fächerkombinationen erlaubt (ich weiß nicht ob das heute noch so ist). Mein erster Leistungskurs war Kunst und da war die Wahl bei dem zweiten Leistungskurs auf zwei oder drei Fächer beschränkt.

Und ich kenne sehr wohl Leute, die nicht zu einem Studium zugelassen wurden, bzw. nicht dort studieren konnten wo sie wollten, weil die Note nicht gut genug war. Klar kann man Wartesemester einschieben und ein Praktikum ist zur besseren beruflichen Orientierung sicher auch nicht verkehrt. Das hatte ich auch geplant, für den Fall, das ich keinen Studienplatz bekommen hätte und einigen Leuten, die ich kenne hätte ein Berufspraktikum sicher auch eine große Enttäuschung erspart.

Aber wenn man jetzt einen männlichen Abiturienten nimmt der eh schon ein Jahr Dank Zivildienst oder Bundeswehr verliert und der sich für ein Studium im naturwissenschaftlichen Bereich interessiert wo man eigentlich schon promovieren sollte wenn man später einen ordentlichen Job will dann würde ich dem raten sich für die Fächer zu entscheiden wo er die besten Noten bekommen kann und wenn möglich die Finger vom sprachlichen und kreativen Bereich zu lassen. Denn wenn man in Mathe alles richtig hat sind das 15 Punkte. Wenn man in Deutsch eine tolle Arbeit abliefert wird sich schon was finden warum es dafür nur 13 Punkte gibt. Denn irgendwann will man ja auch mal fertig sein mit studieren und Geld verdienen und ein langes Studium kann sich auch längst nicht jeder leisten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Hallo Avsho, wann hast Du denn Dein Abi gemacht? Warst Du einer der Schüler, denen das meiste zuflog? Denn Deine Erfahrungen, dass keiner auf das Abitur schaut kann ich (leider) nicht bestätigen. Und auch, dass die ersten Semester in den wenigsten Fächern total easy wären, konnte ich nicht beobachten.

Zu meiner Zeit war die Auswahl an Leistungskursen sehr beschränkt. Aus diesem Angebot habe ich dann zwei Kurse ausgewählt, die mir ohnehin Spaß gemacht haben und in denen ich auch ohnehin gute Leistungen erzielt habe. Also eine Mischung aus Spaß und Einfachheit.

Ich selbst habe überlegt erst eine Ausbildung zu machen. Dafür hatte ich mich entsprechend informiert und auch schon Kontakt mit den Ausbildern in (für mich) interessanten Unternehmen aufgenommen. Diese waren zunächst erst mal freundlich desinteressiert bis ich erwähnte welche Leistungskurse ich belegt habe. Die Antwort auf die Frage nach den Leistungen entzückte dann noch mehr. Daher sollte man sich meines Erachtens schon überlegen, was man nach dem Abitur beruflich machen möchte und das bei der Wahl der Leistungskurse nicht außer Acht lassen.

Aber auch im Studium hat sich die Wahl der Leistungskurse durchaus bewährt - sie waren eine gute Vorbereitung. Wobei gerade das auch vom Lehrer abhängt. Besonders habe ich diese Lehrer-Abhängigkeit in Englisch bemerkt, das ich nicht als Leistungskurs belegt habe. Trotzdem waren die Grundkursler den Leistungskurslern bei gleichen Voraussetzungen nach einem halben Jahr im Verständnis und alltäglichem Gebrauch der Sprache haushoch überlegen, was sich in einem einfachen Test zeigte (der dann auch andere Auswirkungen hatte). Daher würde ich auch schon mal schauen, welcher Lehrer die Kurse leitet und was bisherige Schüler so vom Lehrer halten.

Übrigens kenne ich einige Mathematik-Studenten, die trotz "nur guten" Leistungen in der Schule ihr Studium recht erfolgreich absolviert haben. Allerdings waren das diejenigen, die einen klaren Plan hatten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Generell denke ich, dass man die Fächer wählen sollte, die man auch gerne macht. Ich hatte Mathematik und Englisch als Leistungskurse sowie Sozialwissenschaften und Kunst als Grundkurse. Vor allem die beiden Leistungskursfächer habe ich immer schon recht gerne gemacht.

Ich habe nach der Schule zunächst eine Ausbildung absolviert und studiere nun. Ich muß aus eigener Erfahrung auch sagen, dass nach dem Abitur kaum noch jemand nach den Fächern der Hochschulzugangsberechtigung fragt, wichtig ist nur, dass man diesen Schulabschluß absolviert hat. Für meinen Ausbildungsbetrieb war das Abitur nur sekundär und bei meiner Einschreibung an der Uni, übrigens in einem NC-Fach, wurde das Abiturzeugnis nicht verlangt, da ich meinen Studienplatz ja über die ZVS beantragen mußte. Hier habe ich das Zeugnis vorzeigen müssen, was aber unkompliziert war. Mit einer naturwissenschaftlicheren Ausrichtung hätte ich es vielleicht im ersten Semester leichter gehabt, jedoch wäre das zu Schulzeiten einfach nicht mein Ding gewesen und ich habe an der Uni gelernt, dass man alles lernen kann, wenn man nur gewillt ist.

Einen wirklichen Einfluß auf das spätere Leben hat die Wahl der Abiturfächer in meinen Augen nicht.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Im Idealfall sollte sich die Wahl schwischen Spaß und Leistung erst gar nicht stellen. Und tatsächlich ist es auch bei vielen Schülern so, dass sie in den Fächern, die ihnen am meisten zusagen auch die besten Leistungen bringen.

Bei mir persönlich war dies jedoch nicht ganz der Fall. Deshalb habe ich mich aber für die Fächer entschieden, in denen meine Leistungen am besten waren. Ich persönlich denke, dass einem die Fächer zwar zumindest etwas liegen sollten, es aber nachher nichts bringt, wenn man die Fächer sehr gern gemacht hat, aber die Leistungen in Fächern, die vielleicht nicht so viel Spaß mit sich bringen, einfach besser sind. Letztendlich zählt für deinen zukünftigen Arbeitgeber die Note und nicht, wieviel Spaß du an den Fächern hattest.

Grundsätzlich sollte diese Entscheidung aber mit sich selbst ausmachen. Einen pauschalen Rat kann man hier nicht wirklich erteilen, da jeder seine Prioritäten anders setzt und auf andere Dinge Wert legt.

» sunny4590 » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir war es so, dass ich die Kurse danach ausgewählt habe, was mich am meisten interessiert. Wenn das Interesse da ist, hat man meistens auch Spaß an dem jeweiligen Fach und die Leistung stimmt. Zumindest ging mir das so. Geographie zum Beispiel hat mich schon immer interessiert, es hat mir Spaß gemacht und war deshalb auch eines meiner besten Fächer - habe ich als Leistungskurs gewählt. Gegenbeispiel Musik: dafür habe ich kein Talent, hatte keinen Spaß daran und war nicht gut - es wurde also abgewählt.

Wenn man schon weiß, was man später studieren oder überhaupt beruflich machen möchte, sollte man die Kurse auswählen, die am besten dazu passen. Weiß man das noch nicht, was sicherlich in den meisten Fällen so ist, würde ich die Kurse mit den besten Noten und die am meisten Spaß machen wählen. Sollte das auseinander fallen, eine Mischung aus Spaß und Leistung. Nur Spaß halte ich für keine gute Idee, denn wenn du zwar Spaß hast, aber nicht die entsprechenden Punkte bekommst, wird deine Abi-Note nicht so gut und du hast es schwerer, deinen Wunschberuf zu erlangen. Man sollte schon darauf achten, am Ende auch eine gute Punktzahl zu erreichen.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich rate dir, das zu wählen was dir Spaß macht. Denn nur wenn du wirklich Spaß bei der Sache hast, kannst du Erfolg haben.

Man muss in dieser "kritischen" Zeit einfach Prioritäten setzten, dabei musst du beachten, dass deine Leistung sich immer verändern kann. Wenn du Spaß daran hast, kannst du aber diese "schlechten" Phasen leichter (oder überhaupt) überbrücken und in die Zukunft schauen.

Ich habe zwar die 11 Klasse in Amerika verbracht, die 12 Klasse aber hier. Ich habe eine gute Mischung zwischen "Wunschfächern" und Fächern, in denen ich auf jeden Fall gute Leistung erbringen kann gewählt. Mein Durchschnitt wird sich auch im "Sehr guten" Bereich ansiedeln.

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» Aria » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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