Mädels "Organisation" beibringen

vom 14.12.2008, 20:20 Uhr

Hallo!

Es geht um das Problem der Organisation von Terminen und der inneren Uhr meiner Nichte, die nach Tokyoer Zeit gestellt zu sein scheint:

Die Jeans ist zu enganliegend, um Geldbörse, Uhr, Handy etc... zu halten. Es muss alles aus dem Ranzen geholt und wieder verstaut werden. Der Ranzen wird übrigens nicht Abends gepackt, sondern in Hektik zwei Minuten vor der Abfahrt des Busses. Alte Klamotten haben ihren Platz auf dem Bett, ob man noch drauf schlafen will oder nicht. Wenn jetzt ein Termin nicht eingehalten werden kann, bin ich plötzlich der "doofe Hetze Macher" und nicht sie die Trine, die es verbummelt hat, rechtzeitig zu packen. So sieht sie es jedenfalls. Sie sagt dann: "Lass mich - Ich kann nicht so schnell".

Es muss was passieren! Sie braucht endlich feste Plätze für ihre Sachen. Und zwar feste Taschen in ihrer Kleidung für Schlüssel etc pp. Feste Ordnung im Zimmer für schmutzige Wäsche, einfach eine stehende Organisation!
Mein Problem geht aber in der Richtung weiter, dass ich nicht hin gehen kann und bestimmen: "Diese Hosentasche ist ab jetzt für XY" oder ähnliches, sondern ich muss mir was anderes überlegen.

Sie kann mir zwar vorhalten, dass es unordentlich in meinem Zimmer aussieht: Ü-Eier, die eigentlich von ihr sind und mehr oder minder wichtige Zettel und der gleichen fliegen rum. ABER wegen mir verpassen wir grundsätzlich keine Termine oder Busse oder kommen zu spät. Das Genie braucht keine Ordnung, sondern Übersicht!

Die Frage ist, wie schafft man Übersicht bei einem Kind, das es noch nicht gelernt hat. Bitte um Rat! Ein Buch, ein Guide - etwas in der Richtung!?

Schönen Gruß,
Avsho

» Avsho » Beiträge: 27 » Talkpoints: 0,17 »



Ich würde damit anfangen eine auswischbare Schreibtafel ins Zimmer zu hängen, wo dann gegen Abend immer drauf geschrieben wird, was zum nächsten Morgen noch alles erledigt werden muss, dies wird dann nach und nach abgehakt oder ausgestrichen. Damit lässt sich das rechtzeitige packen der Schulsachen und zurechtlegen der Klamotten sicherlich schon einmal ein wenig besser organisieren.

Für Termine könnte vielleicht ein ordentlicher Wochenkalender zum aufhängen helfen und eine Uhr mit Datumsanzeige, oder sie notiert sich die Termine einfach mit einem rechtzeitigen Alarm im Handy?

Zur Organisation von dem ganzen Gerümpel im Zimmer ist es sicherlich sinnvoll mehrere Krimskramskisten zu besorgen, dort kann man den Krempel erst einmal wild reinwerfen, aber immerhin zwischen den verschiedenen Kisten eine gewisse Ordnung halten, so funktioniert es in meinem Chaos immerhin ganz gut.

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für das Problem mit der Kleidung gibt es eine einfache Lösung, die meine Mutter genutzt hat. Einfach nicht mehr fragen, was in die Wäsche gehört, sondern das Chaos lassen. Ich hab damit schnell gelernt meine Schmutzwäsche von der sauberen zu trennen. Damit wusste dann auch meine Mutter, was in die Wäsche muss und hat sie auch wieder mitgewaschen. Ist als Kind/Teenie schon doof, wenn man plötzlich merkt, das man keine sauberen Sachen mehr findet.

Zum Problem mit den Terminen. Lass sie auflaufen, wenn sie sich sowas weder notieren, noch merken will. Erst wenn sie sich oft genug deswegen blamiert hat, wird sie es lernen. Genauso eben morgens mit Ranzen packen und Bus bekommen. Sie muss sich die Standpaucken in der Schule gefallen lassen und nicht du.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Hallo zusammen,

erstmal @Punktedieb: Es geht hier um ein Kind und nicht um einen eigenverantwortlichen Teenie oder Halbwüchsigen. Da fällt ein "Auflaufen lassen" immer auf die Eltern zurück. Und welche Mutter (oder Erziehungsberechtigter) läßt sich gerne nachsagen, dass er sich nicht um das Kind kümmert? Denn darauf läuft es hinaus, wenn das Kind ohne wichtige Dinge in der Schule erscheint oder die Hausaufgaben nicht da sind. Und das kann als Mutter sehr unangenehm werden.

@Threaderstellerin: Ich würde versuchen, ihr das zu erklären. Ich meine, es ist ja nichts schlimmes, wenn sie ihren Ranzen abends bereits packt, dann hat sie morgens etwas mehr Zeit und muß nicht so hetzen. Auch mit den Terminen würde ich versuchen ihr zu erklären, dass man eben nicht immer jemanden an der Seite hat, der einen zur Eile antreibt und dass es unangenehme Folgen haben kann, wenn man zu spät erscheint. Die Idee mit einer Tafel erscheint mir da auch sehr sinnvoll und auch ein Kalender wäre hilfreich. Ich hoffe, dass ihr das in den Griff bekommt und sie es lernt.

LG P-P

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Elternhaus und Schule sollen zusammenarbeiten. Ich würde dann mit dem Klassenlehrer reden, um diesen darüber zu informieren. Damit fällt nichts mehr auf die Mutter oder wer verantwortlich ist zurück. Und auch bei Kindern kann man eine gewisse Grundordnung üben, wo das eigenständige und vorallem rechtzeitige packen vom Ranzen dazu gehört.

Selbes gilt bei Hausaufgaben. In den ersten zwei Schuljahren sehe ich es als normal an, das man eben auch daneben sitzt, wenn die Kinder ihre Hausaufgaben erledigen. Ab der dritten Klasse, sollte das schon so ziemlich alleine funktionieren. So das man dann nur nochmal drüber schaut.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Um ihr die Ordnung etwas schmackhafter zu machen, würde ich ein paar Kisten besorgen, z.B. die XL Boxen von Reisenthel, die sehr stylisch und praktisch sind, oder ein Fängst von IKEA für Kleinkram, damit dieser wenigstens nicht überall auf dem Boden liegt.

Wegen des Packens des Ranzens würde ich ihr halt vorschlagen, es am Vorabend zu machen. Vielleicht kann man ihr das so schmackhaft machen, dass man sagt, dass sie ja dafür morgens etwas länger ausschlafen kann. Und wenn das gar nicht geht, vielleicht einfach früher wecken und ihr sagen, dass sie ihren Ranzen packen soll. Vielleicht immer wieder nachfragen, ob der Ranzen gepackt ist, könnte mir vorstellen, dass sie das dann so nervt, dass sie freiwillig gleich den Ranzen packt, um das zu vermeiden.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallöchen,

Eigentlich halte ich es für effektiver, mit den Eltern zu reden. Die sollten durchaus in der Lage sein, ihrem Kind einen festen Ablauf beizubringen. Du als Onkel besitzt sowieso nicht unbedingt die Autorität dazu. Es sei denn, sie macht mit ihren Eltern was sie will. Dann wäre eine dritte Person durchaus ratsam.

Das hat dann auch nichts damit zu tun, dass sich die Eltern nicht kümmern, sondern sie nehmen sich lediglich die Zeit nicht für solche scheinbar nicht notwendigen Dinge. Und man sollte den Eltern vielleicht auch sagen, dass das Kind so Probleme bekommen könnte. Es ist schließlich nicht hilfreich,wenn man was vergisst, weil man den Ranzen 2 Minuten vor der Angst packt.

Solche Abläufe muss man einfach fest üben damit ein schludriges Kind sich das behält. Desweiteren sollten die Eltern darauf achten, dass der Ranzen nach den Hausaufgaben gepackt wird und zwar am Abend. Am besten vor der Lieblingsfernsehsendung, die es eben nur gibt, wenn der Ranzen ordentlich gepackt wird.

Einem Kind muss weiterhin einfach klar gemacht werden, dass es selbst einen Vorteil daraus zieht, wenn es den Ranzen eher packt, weil es früh dann nämlich erheblich mehr Zeit für anderen Dinge hat und auch nicht die Hälfte vergisst. Das beweist man dem Kind 2-3 mal und für gewöhnlich sieht es es dann nämlich auch ein.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wie alt ist denn "das Kind"? Davon würde ich auch die Maßnahmen abhängig machen. Selbst bei einem kleineren Kind kann man schon mal die schmutzigen bzw. angeschmuddelten Kleidungsstücke liegen lassen. Wenn dann die Lieblings-Kleidungsstücke schmutzig sind und nicht getragen werden können, dann hilft nur die Kleidung beim nächsten Mal gleich ins Bad zu bringen.

Wo lebt das Mädchen derzeit? Inwieweit leben die Personen das vor, was sie von dem Mädchen verlangen? Und hat das Mädchen überhaupt genug und passende Utensilien um Ordnung halten zu können? An mir selbst und auch bei meinem Sohn ist aufkommende Unordnung oft auch ein Zeichen dafür, dass die Utensilien, die man zum Ordnung halten nicht mehr passend oder einfach zu wenige davon vorhanden sind. Alternativ hat sich einfach zu viel Müll angesammelt oder Dinge, die nicht mehr gebraucht werden. Die müssen dann eben aussortiert werden.

Warum eigentlich Tokyoer Zeit? Ist das Mädchen erst vor kurzem nach Deutschland gekommen und hat zuvor lange in Japan gelebt? Unterscheiden sich die Lebensweisen so sehr? Vermisst das Kind etwas?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hmm, also Ranzen packen morgens, find ich völlig normal hab ich auch immer gemacht :D Irgendwann will man morgens aber mehr Ruhe und packt ihn dann abends. Das kommt von alleine denk ich. Ich bin auch ein Mensch der die Leute auflaufen lassen würde, learning by not doing quasi :lol:

Mein Zimmer sah auch immer wüst aus, das hat sich dann gegeben als der erste Freund im Anmarsch war, da war das Zimmer auf einmal sauber und wie. Das mit der Schmutzwäsche, meine Mutter hat nur das gewaschen was in den Wäschetonnen war, hatte ich nix reingeworfen, hatte ich Pech oder musste halt alleine waschen.

Mit den Termine, ich würde 10 Minuten vorher Bescheid sagen oder vllt auch ne Eieruhr hinstellen, damit sie es sieht, und dann wenn du aus der Tür rausgehst noch mal tschö rufen und gehen. Vielleicht kannst du ihr noch mal erklären das ständiges Zuspät kommen weder in der Schule noch im späteren Berufsleben besonders toll ist. Das wird ihr bestimmt auch die Lehrerin dann noch mal sagen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wie alt ist denn deine Nichte? Beziehungsweise: Suchst du das Buch / den Guide eher für dich (dass du es ihr beibringen kannst, was dort drin steht) oder für sie (wenn sie denn schon alt genug dafür ist)?

Ansonsten finde ich, dass sie vielleicht morgens einfach mehr Zeit braucht. Wenn sie die Tasche noch packen muss, frühstücken und Sachen wie Schlüssel und Handy suchen, dann noch die (passenden) Klamotten anziehen dauert eben seine Zeit, da kann ich deine Nichte durchaus verstehen. Aber dann muss sie eben abends früher ins Bett und morgens (mindestens) eine halbe Stunde früher aufstehen.

Wenn die Klamotten auf dem Bett liegen, kann das auch daran liegen, dass der Schrank nicht groß genug ist. Ist da denn genug Platz drin für alle ihre Sachen? Vielleicht mag sie auch einfach nicht die Klamotten, die schon mal getragen wurden zu den frisch gewaschenen in den Schrank hängen. Da könnte vielleicht eine Garderobe Abhilfe schaffen, auf der solche Kleidungsstücke dann zwischengelagert werden.

Bei der Sache mit den Ü-Eiern wäre ich aber konsequent: Die müssen in ihr eigenes Zimmer! Pack doch die Ü-Eier in eine Kiste und stell sie vor ihre Zimmertür. Denn für die Ordentlichkeit in deinem Zimmer bist nun mal du selbst verantwortlich! Und wenn deine Nichte ihr Spielzeug darin verteilt, musst du eben Abhilfe schaffen.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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