unberechtigter Kindergartenplatz

vom 12.12.2008, 06:53 Uhr

Hallo

Gestern Abend trafen wir ein befreundetes Pärchen und ihre Tochter, wir kamen ins quatschen und irgendwann erzählte sie uns, dass sie ja ab Januar mit ihrer Kleinen zu Eingewöhnung geht, weil sie ab März wieder arbeiten geht.

Darüber haben wir uns gefreut, weil wir Kita echt wichtig finden und wir ja bei uns in der Siedlung eine Kita haben wo alle Kinder hin gehen und die Kleine somit ja all ihre Freunde wieder sieht und ihr es bestimmt gefallen wird. Da meinte unsere Freundin, dass sie in unserer Kita keinen Platz für ihre Tochter bekommen hat weil die Krabbelgruppe zum neuen Jahr schon mit zwei Kindern zuviel belegt ist und sie in die nächste Kita muss. Unsere Kita ist ungefähr 2 Minuten Fußweg von denen entfernt und die andere circa 30 Minuten.

Das ist eigentlich ja kein Problem, denn wenn die Kita voll ist kann man nichts machen aber im gleichen Atemzug erzählen sie uns von einem weiteren befreundeten Pärchen, dessen Sohn in diese Kita in die Krabbelgruppe geht. Was auch o.k. ist bis man hinter die Kulissen guckt. Der Papa von dem Kleinen geht arbeiten und sie hat wohl eine Scheinselbstständigkeit angemeldet, damit sie den Anspruch auf den Kitaplatz bekommt.

Sie bringt nun jeden morgen schön ihren kleinen Mann zur Kita und geht selber wieder nach Hause. Gemacht haben sie es wohl aus dem Grund weil sie nicht wissen wie sie ihren Sohn über Winter in der Wohnung sinnvoll beschäftigen sollen. Sie haben halt Angst, dass er nicht ausgepowert wird und in der Kita hat er ja das volle Programm.

Wie gesagt, ich finde es echt toll wenn die Kinder so mit 1,5 – 2 Jahre in den Kindergarten kommen weil sie da wirklich ganz anders gefördert werden aber in dem Fall finde ich es fies. Diejenigen die auf den Platz angewiesen sind weil sie wirklich arbeiten dürfen morgens noch durch die Weltgeschichte fahren aber der eigentliche Punkt ist halt dass die Kleine dann niemanden kennt was bei uns in der Krabbelgruppe ja nicht der Fall gewesen wäre. Sie wird sicher in dem anderen Kindergarten auch schnell Anschluss finden aber hier in der Siedlung wäre es praktischer gewesen.

Machen kann man ja leider nichts, denn man kann es der Einen nicht nachweisen, dass sie nichts macht und ins Gewissen reden bringt da ja auch nichts, wäre ja auch gemein dem Kleinen gegenüber wenn er wieder aus der Kita muss, er kann ja nichts dafür. Ich finde es halt rücksichtslos, weil wichtige Plätze weg genommen werden.

Lieben Gruß
stance

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Mit diesem Problem hatten wir damals schon zu kämpfen, als meine Kinder im Kindergartenalter waren. Bei uns gab es aber keine KiTa`s, wo die Kinder schon ab 1,5 Jahre hin durften. Bei uns ging es erst ab 3 los und da musste man wirklich Glück haben, wenn man einen Platz bekam, weil man arbeiten musste. Denn da hiess es immer "Wer zuerst kommt". Ich habe damals meine Kinder schon im ersten Lebensjahr im Kindergarten anmelden müssen, damit ich überhaupt noch ein Platz bekomme.

Ich finde es so traurig, dass man in einem solchen "sozialen" Staat wie Deutschland davon reden muss, dass ein Kindergartenplatz oder Kindertagesstättenplatz ungerechtfertigt ist. Ich finde es so traurig. Wir haben uns damals auch furchtbar geärgert, weil einige hingegangen sind und haben ihre Kinder gleich in 3 Kindergärten angemeldet. Da bekam man mitunter erst Bescheid, wenn das Kindergartenjahr schon angefangen hat, dass man das Kind nun doch in den Kindergarten bekommt. Eine Eingewöhnungszeit war da Glücksache.

Wenn das aber bei euch im Kindergarten oder in der Tagesstätte so ist, dass berufstätige Eltern vorgezogen werden, dann würde ich das mal bei der Leiterin ansprechen. Vielleicht lässt sich ja doch was machen, dass deine Bekannte ihr Kind noch in die Tagesstätte bekommt. Es ist ja schlimm, wenn heutzutage schon ein Auto vorausgesetzt wird, wenn man sein Kind in den Kindergarten bringen will. Wie kann denn deine Bekannte arbeiten gehen, wenn sie erst mal 30 Minuten fahren muss. Das finde ich schon fast unzumutbar.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


hi Diamante,

Also, die Entfernung des Kindergartens ist in 2 und 30 Minuten als Fußweg gerechnet. 30 Minuten fahren, das wäre ja der Hammer. Ich glaube nicht, dass berufstätige Eltern bevorzugt werden, sondern da geht es auch nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt mahlt zuerst.“ Es ist halt nur schade, denn alle Freunde von der Kleinen gehen da in die Babygruppe.

Die Kita selbst ist auch erst ab 3 Jahren aber in dem Gebäude ist noch die Kinderkrippe, wo die ganz Kleinen ab einem Jahr hin gehen aber eben nur wenn die Eltern Arbeit nachweisen, sonst bekommt man auch nur den gesetzlichen Kitaplatz ab 3 Jahre. Schade ist es auf jedem Fall, dass man so um einen Kindergartenplatz kämpfen muss, denn jedem Kind sollte es zustehen in die Kita zu gehen, vor allem ist es so wichtig, nicht nur wegen der sozialen Kontakte.

Ich fand es auch nur von den Eltern unfair, dem Kleinen kann man da keinen Vorwurf machen, es wäre auch das allerletzte ihn wieder raus zu nehmen, denn immerhin hat er sich ja auch schon eingelebt und Freunde gefunden. Ich glaube nicht, dass sie noch einen Platz in der Babygruppe bekommen denn die Angestellte der Kitastelle meinte ja, dass die Gruppe schon überbelegt wäre und irgendwann muss ja mal Schluss sein, sonst kommt immer wieder einer und am Ende sind da 50 Kinder drin. Das Einzige worauf sie hoffen können, ist das noch jemand abspringt und sie dann nachrutschen können.

Es ist echt schade, dass es nicht möglich ist, sein Kind unterzubringen jedenfalls nicht ohne vorher so einen Zickenzauber zu haben.

Lieben Gruß
stance

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo stance, Euren Ärger in allen Ehren, aber mich würde mal brennend interessieren, woher ihr so genau wisst , dass das andere Pärchen da scheinbar nicht ganz legal vorgegangen ist, um einen Platz zu bekommen? Und auch den Vorwurf, sie hätten das lediglich getan, weil sie ihr Kind sonst nicht so gut beschäftigen könnten finde ich hart, denn kennt Ihr das Kind so gut?

Und Zickenzauber macht doch scheinbar nur ihr. Mein Güte alle Kinder haben einen Krippenplatz bekommen, auch wenn es nicht in der Wunscheinrichtung ist. Und selbst wenn der eine kleine Junge keinen Platz bekommen hätte, wäre die Einrichtung ohnehin schon mit einem Kind überbelegt. Wer sagt Euch dann, dass das Kind Deiner Freundin noch in der Wunscheinrichtung untergekommen wäre?

Dass Krippenplätze nun mal Mangelware sind, auch im gut versorgten Osten, ist nun mal auch heute noch so. Ich habe meinen Sohn 6 Wochen nach der Geburt angemeldet, um ein knappes Jahr später auch wirklich einen Platz in der örtlichen Einrichtung zu bekommen. Und da der Jahrgang vor meinem Sohn sowie der meines Sohnes verhältnismäßig geburtenstark war ging es auch nach dem Motto, wer zuerst kommt mahlt zuerst , ein Kind hatte da das Nachsehen. Immerhin konnte es aber in der Nähe in eine Krippe gehen. Allerdings ist die nicht mehr zu Fuß erreichbar, lag aber wenigstens auf dem Arbeitsweg der Eltern.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich frag mich auch grad, wir ihr zu der Behauptung kommt, das die andere Mutter scheinselbständig ist. Oh, dann bin ich das ja auch, weil ich von 5 Kita-Tagen die Woche im Schnitt 4 wieder nach Hause gehe im Moment. Es geht nunmal nach dem Prinzip der Reihenfolge der Anmeldung. Ich musste damals auch über 3 Monate warten, bis ich meine in die Kita bringen konnte, weil ich ein bisschen spät dran war.

Übrigens können sich deine Bekannten in euerem Kindergarten vormerken lassen, das die Kleine noch wechseln kann, wenn was frei wird. Es verlassen ja auch jedes Jahr einige Kinder die Einrichtung, weil sie in die Schule kommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo

Ich behaupte nicht, dass die andere Mutter nur eine Scheinselbstständigkeit angemeldet hat und ich behaupte auch nicht, dass sie ihren Sohn nicht beschäftigen kann, ich weiß es.

Wenn man so was schon macht, dann sollte man nicht damit rumprahlen wie geschickt man es doch angestellt hat und welchen Weg man gegangen ist um einen Kitaplatz zu bekommen.

Sich wäre die Gruppe auch so überfüllt, aber wenn ich weiß, dass so was einmal passiert, dann kann das auch öfter vorkommen. Ich finde es allgemein blöd, dass man vor dem dritten Lebensjahr keinen gesetzlichen Platz bekommt und scheinbar zu solchen Mitteln greifen muss. Ich finde es halt ungerecht.

@ JotJot wenn wir Zickenzauber machen würden, dann hätte ich sie angezeigt, was ich nicht gemacht habe und nicht tun werden, ich habe lediglich kundgetan, dass ich es nicht gut finde. Sich kann nicht jeder Wunsch erfüllt werden, aber ein bisschen unfair ist es.

Einen Kitawechsel würde ich allerdings nicht machen, wenn sich das Kind erst mal eingewöhnt hat, die Kleine wird in der anderen Kita bestimmt auch ihren Spaß haben. Es ging ja auch ums Prinzip egal welches Kind und ob ein Kind benachteiligt ist, es ging einfach um den Egoismus nur weil man als Eltern sein Ruhe haben will. O-Ton der Eltern.

lieben Gruß
stance

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallöchen,

so ein Problemchen hatte ich damals auch, als ich meinen Sohn in die Krabbelgruppe in den Kindergarten in meinem Heimatort anmelden wollte. Da diese Krabbelgruppe schon voll besetzt war, konnte man mich nur auf die Warteliste setzen, doch man gab mir wenig Chancen. Die Leiterin des Kindergartens sagte selbst, das sicherlich noch einige Plätze frei werden würden, jedoch alle "Berufstätigen" vorgezogen werden würden "vor mir", da ich ja nur einer Ausbildung nachgehe. Ich war stinksauer, denn ich finde, das eine Ausbildung auch eine Vollzeitbeschäftigung ist und ich somit genauso darstehe wie einer berufstätigen Person die in einem normalen Arbeitsverhältnis steht.

Letzendlich bekam ich einige Tage später schon meine Absage - sehr komisch irgendwie, obwohl die Leiterin zu mir sagte, das es sich noch einige Wochen hinziehen kann. Ich habe letzendlich noch eine liebe Tagesmutter für meinen Sohn gefunden. Im Nachhinein bin ich sehr froh sie gefunden zu haben :)

Ich kann die Situation verstehen, in der sich deine Bekannte befindet, wenn man sein Kind woanders hingeben muss, weil man nicht als "berufstätig" gilt. Meine Mutter musste jeden Tag 10 Minuten weiter zur Tagesmutter fahren, weil der Kindergarten uns keinen Platz gab. Heutzutage muss man froh sein "wie ich mitbekommen habe" einen Kindergartenplatz zu bekommen.

lieben Gruß,
SybeX

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallöchen,

Ist eine Kita voll ist sie voll und dann hat man auch keinen Anspruch,wenn man noch so viel arbeitet. Die Kitas sind alle für eine bestimmte Anzahl von Kindern ausgelegt und das wurde von der Stadt so abgesegnet. Wenn die Grenze erreicht ist, kann man da nichts machen. Und legal schonmal gleich gar nicht.

Im übrigen wäre ich ganz vorsichtig mit solchen Anschuldigungen wie Scheinselbstständigkeit ;) sowas kann böse enden, wenn das die falschen Leute in den falschen Hals bekommen. Dewweiteren musst du das auch erstmal beweisenund vielleicht tut sie ja etwas, und wenn es Buchhaltungen für andere Menschen sind oder wenn sie Putzen geht. Das wird vom Amt überprüft und ich nehme an, dass weiß sie.

Man sollte sich an der eigenen Nase zupfen. Kita-Plätze sind überall begrenzt und wenn man das weiß,muss man sich eben rechtezeitig anmelden, dann klappt das nämlich auch mit dem Platz. Und dann ist man nicht derart neidisch auf Menschen, die einen Kitaplatz haben. Es gibt auch genug Paare, die tatsächlich sehr viel arbeiten!

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Kennt Ihr die Frau wirklich so gut? Nur weil niemand so richtig nachvollziehen kann, was ich beruflich mache, werde ich auch häufiger mal gefragt, was ich denn so mache. Und ich möchte nicht wissen, wie viele der Frager eigentlich denken, dass ich doch nur zum Schein selbstständig wäre. Aber das prüft auch das Finanzamt rechtzeitig. Außerdem habe ich auch einigen solcher Frager geantwortet jetzt könne ich endlich den ganzen Tag shoppen, als ich gefragt wurde, ob es nicht schön, dass mein Sohn den ganzen Tag in die KiTa gehen könne. Wer weiß, wie viele das für bare Münze nehmen.

Und ich empfinde es doch als Zickenzauber á la "Die Mütter-Mafia" :wink: Klar kann man sich ärgern, dass da jemand vielleicht geschummelt hat um einen KiTa-Platz zu bekommen. Aber anstatt auf diese Eltern loszugehen, die es gewagt haben, sollte man vielleicht mal überlegen, dass es doch eigentlich traurig ist, dass man wohl solche Tricks anwenden muss, um sein Kind in eine KiTa bringen zu können, statt einfach zu sagen, ja ich möchte mein Kind dort betreuen lassen und wenn ich den Betreuungsbedarf rechtzeitig anmelde, bekomme ich auch ohne Wenn und Aber einen Platz.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


JotJot hat geschrieben:Aber anstatt auf diese Eltern loszugehen, die es gewagt haben, sollte man vielleicht mal überlegen, dass es doch eigentlich traurig ist, dass man wohl solche Tricks anwenden muss, um sein Kind in eine KiTa bringen zu können, statt einfach zu sagen, ja ich möchte mein Kind dort betreuen lassen und wenn ich den Betreuungsbedarf rechtzeitig anmelde, bekomme ich auch ohne Wenn und Aber einen Platz.

Da gebe ich dir Recht, da kommt man sich doch irgendwie fast schon vor wie zu Zeiten des Sozialismus, wo man nur mit guten Connections an bestimmte Waren kam.

Ich finde, da besteht staatlicherseits Handlungsbedarf, es müssen einfach mehr Kindergartenplätze her! Ich habe zwar einen Krippenplatz, bekomme aber vielleicht erst, wenn mein Sohn 3 1/4 ist einen Kindergartenplatz, was ich schon reichlich spät finde. Und das bei derselben Einrichtung, die mein Sohn schon seit 1,5 Jahren besucht, weil schlichtweg zu wenige Plätze vorhanden sind.

Anstatt das Kindergeld um 10 EUR zu erhöhen, wäre mir persönlich mehr damit gedient gewesen, bereits im Frühjahr einen Kindergartenplatz zu bekommen, da würde ich nämlich über 100 EUR im Monat weniger zahlen und hätte längere Betreuungszeiten, mal ganz abgesehen davon, dass ich schon denke, dass mein Sohn sich zunehmend mehr für Gleichaltrige oder ältere Kinder interessiert, was anderen Eltern mit Kindern in seinem Alter auch so geht.

Ich denke allerdings schon, dass so eine Scheinselbständigkeit möglich ist. Mich hat jedenfalls nie irgendein Amt nach meiner Tätigkeit gefragt geschweige denn irgendetwas überprüft. Weshalb auch? Ich zahle ja schließlich den Beitrag von immerhin 250 EUR selbst und bekomme keine Zuschüsse oder dergleichen. Aber da die meisten dort mittlerweile wissen, was ich beruflich mache, wurden auch nie blöde Fragen gestellt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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