Neuanschaffung von Holz Zentralheizungen werden gefördert
Sparsame Menschen wird es freuen, ökologisch orientierte Menschen ebenso. Holz-Zentralheizungen sind im Kommen. Daran sind aber nicht nur die relativ günstigen Brennstoffe (Pellets, Scheitscholz oder Hackschnitzel) "schuld".
Durch die Förderung von Biomasseverfeuerungsanlagen kann man einige Tausend Euro Förderung pro errichteter Anlage erwarten. Dazu sollte man sich aber schon vor der geplanten Anschaffung der Anlage informieren, ob die geplante Anlage überhaupt förderfähig ist. Außerdem sollte man unbedingt die aktuellen Formulare für Antrag und Fachunternehmererklärung nutzen. Außerdem muss der Antrag spätestens 6 Monate nach Inbetriebnahme der Anlage gestellt sein.
Das wird die Besitzer solcher Anlagen und die Menschen, die schon planen, sich eine anzuschaffen, sicherlich freuen.
Ich hätte da aber noch eine Frage zu diesen Anlagen an sich. Nun bin ich ein Laie, aber wenn man Holz zum Heizen verbrennt, dann müsste das doch sehr stark qualmen. Ist dieser Rauch nicht schädlich für die Umwelt? Fordert man nicht deswegen eigentlich auch ständig, man solle auf Energielieferanten umsteigen, die eben keine Dinge in die Atmosphäre ausstoßen, sei es nun Brikett-Ruß oder Rauch aus verbranntem Holz? Beispielsweise werden Solarenergie, Wasser- und Windkraft immer sehr angepriesen. Wäre es in dieser Hinsicht dann nicht eigentlich sogar schädlich für die Natur, würde es immer mehr Holz-Zentralheizungen geben? Und wäre es dann nicht merkwürdig, dass das dann auch noch gefördert wird?
Nun bin ich ein Laie, aber wenn man Holz zum Heizen verbrennt, dann müsste das doch sehr stark qualmen.
Holz qualmt nur dann, wenn es noch zu viel Wasser enthält. Das Kaminholz, dass man zum Beispiel im Baumarkt kaufen kann ist aber abgelagert und wenn man selber vom Forstamt oder Privatanbieter Kaminholz kauft muss man es nach dem Kauf eben auch erst mal eine ganze Zeit lang lagern, bis es trocken genug zum verbrennen ist.
Mal ganz davon abgesehen dass bei den Zentralheizungen, die mit Holz betrieben werden, in der Regel gepresste Holzabfälle und ähnliches verbrannt wird und dass diese natürlich ausreichend getrocknet sind - und bei richtiger Lagerung auch bleiben.
Und dass Solarenergie und Co. ohne jegliche Abgase auskommen ist doch auch ein Trugschluss. Solarzellen stellen sich doch nicht von selber her, der Aufwand zur deren Herstellung ist auf jeden Fall grösser als der Aufwand, der zur Herstellung einer Holzheizung nötig ist.
Solarzellen und Windkraftanlagen müssen hergestellt und gewartet werden, das ist klar. Aber wenn man mit begrenzten Rohstoffen heizt, die auch mal zuende sind, dann muss man sie neu anbauen. Beispielsweise wäre in dem Fall, dass man mit Holzscheiten, Holzabfällen oder was auch immer heizt, notwendig, regelmäßig Holz herbei zu schaffen. Dazu bräuchte man dann eine funktionierende Forstwirtschaft. Und dass die nichts kosten würde, wäre eine sehr blauäugige Annahme.
Da wäre der Anbau, die Maschinen zum Anbau, die Maschinen schließlich zum Abbau, die Gerätschaften zum Zerlegen der Bäume, und so weiter. Die Geräte müssen auch irgendwie hergestellt und gewartet werden und verbrauchen im Betrieb auch Strom. Ich weiß nicht, ob das so viel naturschonender ist, als wenn man einfach ein Windrad irgendwo stehen hat, das bloß alle Jahre mal kontrolliert und eventuell repariert wird. So schnell gehen die Dinger nämlich nicht kaputt.
Was ich in diesem Zusammenhang ebenso sehr bedenklich und Besorgnis erregend finde ist, das seit Holzheizungen wieder so stark in Mode gekommen sind, auch das Stehlen von Holz aus Wäldern sehr stark zugenommen hat. Schließlich wächst dieser natürliche Brennstoff ja sprichwörtlich an jeder Ecke, was offensichtlich für etliche Zeitgenossen eine große Verlockung ist.
Ich selbst kenne aus meinem Umfeld sicherlich eine Hand voll Personen, die genau dies praktizieren. Meinen Augen ist es aber keineswegs ein Kavaliersdelikt oder mit übertriebener Sparsamkeit zu rechtfertigen, sondern schlicht und ergreifend Diebstahl. Leider sehe ich das so, dass mit der zusätzlichen Förderung dieser Heizungen eben dieses noch weiter zunehmen wird.
Das Problem mit der Luftverschmutzung und -belastung sehe ich als nicht ganz so kritisch an, da in Deutschland recht strenge Regelungen hinsichtlich der Abgaswerte bestehen. Meiner Ansicht nach ist es nicht mit den ungefilterten Holz- und Kohleabgasen zu vergleichen die noch vor 20 Jahren in die Luft geblasen worden sind. Wer allerdings Probleme mit der Atmung (beispielsweise Asthmatiker) hat, für den wird auch dies schon eine ausreichende Belastung sein.
Hallo wawa, Cloudy verglich erst mal die Herstellung und nicht den Betrieb der verschiedenen Anlagen. Außerdem sollte man nicht versuchen Äpfel mit Birnen vergleichen, genau das ist aber der Fall vergleicht man die Wärmeerzeugung per Holzheizung mit der Stromerzeugung per Wasser-, Wind- oder Solarenergie.
Die Luftverschmutzung durch Holzheizungen sollte man daher mit Heizungen vergleichen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Dabei sollte man dann auch nicht Herstellungskosten vergleichen sondern auch Umwandlung und Transportkosten berücksichtigen. Übrigens wird bei der Verbrennung genau so viel CO2 freigesetzt wie bei der Verrottung von Holz in den Wäldern.
@misterinkognito: Holzdiebstahl ist wohl wirklich ein Problem, gerade nach Kyrill war das ja fast Volkssport. Allerdings sehe ich in meinem Umkreis etliche Waldbesitzer, die wohl der Meinung waren mit viel Wald viel Geld verdienen zu können und nun völlig überfordert sind den Wald in Ordnung zu halten. Ich hole unser Holz zum Heizen auch aus einem solchen Wald, allerdings in Abstimmung und mit ausdrücklicher Erlaubnis des Besitzers. Der ist froh, dass jemand Interesse hat, denn zu Zeiten des Borkenkäfers drohen saftige Bußgelder für vernachlässigte Wälder.
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