Soviel sparen, dass man nicht mehr arbeiten muss - möglich?

vom 08.12.2008, 10:15 Uhr

Guten morgen zusammen,

jeden Tag geht man zur Arbeit um sein Geld zu verdienen und leben zu können. Ich habe mich jedoch schon oft gefragt, ob es vielleicht möglch ist, dass man so viel und so lange spart, bis man nicht mehr arbieten muss.

Glaubt ihr, dass es möglich ist sich jeden Monat soviel an die Seite zu legen, damit man nicht mehr jeden Tag aufstehen muss und seine Freizeit genießen kann? Ich hab mich auch schon oft gefragt wieviel Geld man dann eigentlich zur Seite legen müsste? Wie macht ihr das mit dem Sparen und aus welchem Grund spart ihr oder spart ihr nicht? Gibt es vielleicht jemanden, der glaube, dass es möglich ist soviel zu sparen, dass man genug Kapital hat um von den Zinsen zu leben?

Im Endeffekt macht der Staat es einem zusätzlich schwer dieses Ziel zu erreichen, da durch die Abgeltungssteuer von den Zinserträgen auch noch ordentlich was abgezogen wird.

Wieviel müssten man verdienen bzw. sparen um irgendwann von den Zinsen leben zu können?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich glaub mir den ZInsen wirste da nicht weit kommen. Überleg doch selber mal, wieviel Geld du im Monat benötigst. Und dazu kommen ja noch die Steuern und Abgaben, wenn du über deinen Freibeträgen liegst.
Ich glaube, da kommste eher zum Ziel, wenn du dein Geld investierst und von den Renditen lebst. Immobilien wären da für mich ein Stichwort.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Also ich denke, so viel sparen kann man nicht, wenn man vorher einen gewöhnlichen Beruf hatte. Wenn mal einmal im Lotto eine Million gewinnen würde, das habe ich mir mal ausgerechnet, sähe es schon anders aus. Bei meinem persönlichen sparsamen Lebensstil müsste ich dann bis zum Alter von 80 Jahren keinen Finger mehr krumm machen und könnte mich schön die gesamte Zeit meinen Hobbies widmen. Aber woher bekommt man schnell mal eine Million Euro? Mit gewöhnlichen Arbeiten geht das kaum und vor Allem nicht in wenigen Jahren.

Ich spare für nichts Bestimmtes. Aber ein wenig Geld zurückliegen zu haben, ist immer hilfreich. Was wäre sonst, würde es zu irgendeinem Notfall kommen? Leider habe ich aber allgemein ein sehr geringes Einkommen, das so kaum zum Leben reicht. Sparen kann man daher leider auch nicht viel. Beziehungsweise wird an jedem Ende gespart, um irgendwie mit diesem Geld zurecht zu kommen, aber zurücklegen kann man nie sonderlich viel, leider! Aber sinnvoll wäre es auf jeden Fall, denn man weiß nie, was für Probleme die Zukunft eventuell bringt. Den Beruf kann man heutzutage sehr schnell verlieren, auch, wenn man dafür gar nichts kann.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist doch ganz einfach auszurechnen: wie viel Geld braucht man im Monat muss man als erstes wissen (Miete, Lebenshaltungskosten, Auto, Urlaub, etc.).

Dann nimmt man eine sichere Verzinsung, die man über Jahre hinweg bekommen kann (ca. 3%). Zur Zeit sind es mehr, manchmal war es aber auch schon weniger. Sicher, weil man da nicht mit Ausfällen wie derzeit an der Börse rechnen braucht.

Und dann rechnet man zurück, wieviel Kapital man benötigen würde um diese Summe 12 mal (also in jedem Monat) für ein Jahr zu verdienen.

Beispiel:
Monatsausgaben eines Studis: ca. 900 Euro (inkl. Bier, Busticket und warmer Wohnung)
Jahresausgaben: 10.800 Euro (12x 900)
Anlagesumme: 360.000 Euro (verzinst mit 3% ergeben die Jahresausgaben)

Darauf fallen aber noch Steuern an - also müssteste mehr haben.

» Dennis76 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,64 »



Ich glaube nicht, daß man soviel sparen kann. Dann müsste man ja schon ein sehr hohes Einkommen haben, um jede Menge zur Seite legen zu können. Und wer hat das schon? Also ich spare auch, aber auf eine andere Art und Weise:
1. Grosse Flasche wo jeden Abend die 1,2,5 Cents reinkommen, und das wirklich jeden Tag.
2. Die Pfandflaschen von meinen Getränken, sammele ich immer, bis ich einen blauen Sack voll habe, das Geld kommt dann in die Spardose.
3. In die Spardose kommen auch jeden Abend alle 10 und 20 Cent Stücke.
4. Paar Euros die ich mit Paidmailern mache, kommen in die nächste Spardose.
5. Ebaygeld von Kleinigkeiten kommt auch in die Spardose.

So spare ich mir immer wieder ein wenig an. Wenn die Spardosen voll sind, kommen die zu Mama, die arbeitet im Einzelhandel, und wechselt mir das Geld schnell und problemlos um.

» Colognegirl0606 » Beiträge: 122 » Talkpoints: 0,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich glaube auch nicht, dass man so viel Geld sparen kann, um nicht mehr arbeiten zu müssen, aber ein schöner Traum wäre es allemal. Sollte es doch gehen, wirst du ziehmlich sicher, ein sehr hohes Monatsgehalt beziehen müssen.

Aber Steuern, Wohnung, Strom, Wasser, Lebensmittel, etc. müssen ja bezahlt werden. Und bei einem Zinssatz von 3% brauchst du schon einen Haufen Geld, um nur von den Zinsen leben zu können. Du weißt ja am Besten, was du monatlich an Geld brauchst. Rechne das doch mal aufs Jahr hoch. Wirst feststellen, dass das ganz schön viel ist.

Bei mir sähe die Rechnung so aus: Monatlich brauch ich ca 200 Euro (wohn glücklicherweise noch daheim). Im Jahr wären das 2400Euro +1250 Euro Studiengebühren, runden wir einfach mal auf 4000 Euro pro Jahr auf. Aber dabei wohn ich noch zu Hause und muss selbst keine Einkäufe bezahlen und hab noch nicht mal ein Auto, sodass Sprit, etc. anfallen. Selbst wenn du also mit 4000 Euro auskommen würdest jährlich, was ich zu bezweifeln mag, so bräuchtst du da doch auch schon rund 140.000 Euro, um nur von den Zinsen zu leben.

Könntest es ja noch in Ländern versuchen, wo du nicht so hohe Steuern zahlen musst und die Preise für Lebensmittel, etc. etwas niedriger sind. Ich denk da beispielsweise an Südamerika. Aber ich denke selbst da, bräuchtest du einen irre hohen Betrag.

» Leviathan » Beiträge: 26 » Talkpoints: 0,21 »


Mit guten Investitionen kann man sicher so viel sparen, dass man irgendwann nicht mehr arbeiten muss. Das klassische Sparbuch nehme ich mal aus :wink: Optimal wäre es, wenn Du 10 % Deines Einkommens sparen oder aber eben clever investieren würdest.

Allerdings wird Sparen allein nicht ausreichen. Optimal wäre auch ein passives Einkommen, wie es Künstler durch Veröffentlichung ihrer Musik oder Literatur verdienen. Dann müsstest Du auch nicht mehr arbeiten, müsstest aber nicht nur von Deinem Ersparten leben, sondern hättest regelmäßig neuen Geldzufluß.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Theoretisch sicher schon, praktisch ist es aber natürlich ein sehr langer Weg.

Da mich das Thema generell interessiert habe ich mal mit ein paar Zahlen jongliert und bin zu dem Schluss gekommen dass es geht, du musst aber bereits in jungen Jahren regelmäßig hohe Summen einzahlen und das konsequent Monat für Monat. Unter der Voraussetzung dass du einen gut bezahlten Job haben musst um diese Summen monatlich zu sparen ist anzunehmen dass du dafür ein abgeschlossenes Studiums benötigst. Es ist also ziemlich sicher dass du frühestens erst mit dem siebenundzwanzigsten Lebensjahr anfangen kannst zu sparen um dieses Ziel zu erreichen. Die aussichtsreichste Rendite ist, auch wenn es derzeit nicht so aussieht, beim regelmäßigen investieren in Wertpapiere zu erwarten.

Ich gehe mal von einem Rentnerdasein ab dem fünfzigsten Lebensjahr aus und dass du dreitausend Euro im Monat brauchst um gut über die Runden zu kommen. Das Geld sollte bis zum siebenundsechzigsten Lebensjahr reichen um dann nahtlos in die richtige Rentnerzeit und das Erhalten einer staatlichen Rente überzugehen. Das sind dann also dreiundzwanzig Sparjahre und siebzehn Auszahljahre. Unter der Annahme eines jährlichen Wertzuwachses von sechs Prozent kann folgendes herauskommen:

Monatliche Einzahlung 1000 Euro nach dreiundzwanzig Einzahljahren ca. 580000 Euro (276000 eingezahlt, Rest Wertzuwachs), macht eine monatliche Rente bei Verbrauch des Vermögens bis zum staatlichen Rentenalter monatlich 4486 Euro.

Monatliche Einzahlung 700 Euro nach dreiundzwanzig Einzahljahren ca. 405000 Euro (193000 eingezahlt, Rest Wertzuwachs), macht eine monatliche Rente bei Verbrauch des Vermögens bis zum staatlichen Rentenalter monatlich 3140 Euro.

Das würde nach heutigem Standart sicher locker ausreichen, da aber niemand weiß was diese Summe in dreißig Jahren noch an Kaufkraft besitzt habe ich dir noch eine Dynamisierung von drei Prozent eingebaut, das heißt unter Annahme dass du jedes Jahr die Sparsumme um drei Prozent erhöhst kannst du folgendes erreichen:

Monatliche Einzahlung anfangs 700 Euro und dann Dynamisierung, nach dreiundzwanzig Einzahljahren ca. 530000 Euro (272000 eingezahlt, Rest Wertzuwachs), macht eine monatliche Rente bei Verbrauch des Vermögens bis zum staatlichen Rentenalter monatlich 4100 Euro.

Sicherlich gibt es Ecken und Kanten bei der Berechnung. Es macht schon einen Unterschied ob die Summe nur für dich ist oder du noch für einen Haufen Kinder und eine Ehefrau zahlst, dein eigener Lebensstandart und dessen Ansprüche und so weiter. Bei Aktien ist auch dieser Wertzuwachs nicht garantiert, es kann mal mehr oder auch mal weniger sein, statistisch erwiesen sind allerdings durchschnittliche Wertzuwächse von acht Prozent in den letzten dreißig Jahren. Es gibt natürliuch auch Depotkosten und Ausgabaufschläge, die hier jetzt sicherlich vernachlässigt werden können. Völlig unberücksichtigt sind natürlich die steuerlichen Aspekte. Die Abgeltungssteuer würde hier so richtig kräftig einschlagen und es ist auch ungewiss was man in späten Jahren überhaupt an Steuern darauf berappen müsste.

Ich wollte mit dieser Zahlenspielerei eigentlich nur beweisen, das es durchaus machbar ist durch seine Hände Arbeit zum Millionär zu werden oder zumindest sich frühzeitig aus dem Arbeitsleben zu verabschieden. Also, dann los. Gruß Hooker

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei einer Geldanlage muss man immer noch bedenken, dass man nicht die kompletten Zinsen nutzen kann, um vom Geld zu leben.

Zum Einen musst du ja Steuern bezahlen. Das sind im Moment 25% auf die Kapitalgewinne. Zum Anderen musst du ja, damit dein Geld den Wert behält, die Inflation ausgleichen. Im Moment ist die natürlich nicht besonders hoch, aber ansonsten muss man schon damit rechnen, dass du 2% von deinem Kapital immer zurückhalten musst.

Damit bleiben unterm Strich von 3% Zinsen nicht besonders viel übrig. Bei diesem Kapital ist es aber sicherlich möglich, mehr Zinsen zu bekommen. Im Moment sind die Zinsen aber auch so im Keller, dass man selbst die 3% kaum erreicht. Vor der Krise waren aber sicherlich mit normalen Festgeld locker 5-6% möglich.

Andererseits sollte man sich natürlich Gedanken über Alternative Anlageformen machen. Aktien und Aktienfonds waren in den letzten Jahren natürlich keine schlechte Sache. Durch die Krise sind aber die Kurse in den Keller gerutscht. Wobei es natürlich sein kann, dass jetzt wieder ein guter Einstiegspunkt ist. Wenn man da geschickt ist, kann man sein Kapital schnell vervielfachen. Wenn man Pech hat, ist aber auch alles weg. Wobei es da natürlich Strategien gibt, wie man sein Risiko minimieren kann.

Wenn beide Ehepartner gut verdienen, kann man sicherlich so gut verdienen, dass man irgendwann genug Geld übrig hat. Aber ich denke, dass das in der Realität nicht so häufig vorkommt. Irgend eine Arbeit braucht man schon, ich glaube es wird sonst zu langweilig und man fühlt sich irgendwie nutzlos.

Man kann aber sich dann natürlich freier entfalten und zum Beispiel versuchen, mit seinen Hobbies etwas Geld dazu zu verdienen. Das reicht ja dann häufig nicht um zu leben, wenn man aber das nötige Kapital hat, ist das ja egal. So könnte man zum Beispiel eine Weltreise machen und dann durch Vorträge und eine eigene Homepage oder so etwas ein bisschen dazuzuverdienen. Oder man ist kreativ und malt oder bastelt etwas und verkauft dann seine Werke. Oder man schreibt gerne und bietet seine Bücher dann an. Da gibt es natürlich viele Möglichkeiten, die man mit einer normalen Arbeit kaum hätte.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke deine Frage lässt sich so einfach nicht beantworten. Auf alle Fälle müssen deine Zinserträge deine monatlichen Ausgaben decken. Wichtig ist, das das angelegte Geld nicht verzehrt werden darf, sondern du nur von den Zinsen leben kannst. Aber du musst auch bedenken dass du ja zusätzlich weiter sparen musst, um größere Anschaffungen, wie zum Beispiel einen Autokauf oder ähnliches, in der Zukunft bewerkstelligen zu können. Also muss dein Netto-Zinseinkommen (abzüglich der Steuerabgaben) sogar höher sein als deine monatlichen Ausgaben.

Andernfalls kommt irgendwann das Problem, das du für eine Anschaffung (Auto; Haushaltsgeräte etc.) an dein Erspartes musst. Ein niedrigeres Kapital führt zu niedrigeren Zinseinkünften. Das wiederum hat zur Folge dass deine monatlichen Lebenshaltungskosten nicht mehr gedeckt sind.

Nehmen wir mal ein Beispiel zu hättest also jetzt eine Million zum anlegen. Du musst eine sichere Anlageart wählen, in welcher du dein angelegtes Geld auf keinen Fall verlieren kannst. Für sichere Anlagen ist der Zinssatz meist nicht so toll. Wir sagen du bekommst 4% p.a. Das heißt du hast 40.000 Euro Zinsen im Jahr davon gehen 25% Zinsabschlagsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer ab. Um es einfach zu halten, sagen wir du hast Abzüge von rund 30%. Das heißt dir bleiben 28.000 Euro im Jahr bzw. 2.333 Euro im Monat.

Jetzt stellen sich eigentlich nur noch 2 Fragen
a) reichen 2.333 Euro im Monat zum sämtliche Kosten zu decken und zusätzlich noch Vorsorge zu treffen für größere Anschaffungen.

Solltest du diese Frage mit „Ja“ beantworten können, kommt die zweite Frage
b) Hast du eine Million zum anlegen ?

» zeberus » Beiträge: 39 » Talkpoints: 0,18 »


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