Studierende bei Eltern - Unselbstständig?

vom 07.12.2008, 19:19 Uhr

ich habe eben gehört dass 1/4 aller Studenten und Studentinnen noch bei ihren Eltern leben. Ich finde 1/4 nicht sehr viel, wenn man bedenkt dass dies gerade einmal 25 von 100 Studenten sind. Unselbstständig? Meiner Meinung nach kann man das nicht pauschalisieren. Häufig hängt es sicherlich auch von der finanziellen Lage ab. Denn wer das Studium finanziert hat oftmals kein Geld um sich eigenständig eine Wohnung zu leisten. Und wer nicht gleich in eine WG ziehen möchte hat es bei den Eltern wohl doch noch am besten. Wenn Geld keine Rolle spielt ist man sicher unselbstständig oder einfach nur faul- denn was könnte einem von einer eigenen Wohnung abhalten? Was meint ihr?

» nick1 » Beiträge: 373 » Talkpoints: -8,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe das gar nicht als unselbstständig oder faul an.Es ist doch oft sicher nur sinnvoll.Studieren ist eben teuer und da braucht man ja jeden Euro.man kann sicher sparen,wenn man während des Studiums bei seinen Eltern wohnt.

Vielen wohnen ja in Studenten-Wgs,um eben Geld sparen zu können.Denn man muss ja das Studium und seinen Lebensunterhalt finanzieren.Ich kann nachvollziehen,wenn man dann bei seinen Eltern wohnt.Ich würde es wahrscheinlich genauso machen,wenn ich studieren würde.Finde da nichts verwerfliches dran.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Natürlich kann man nicht pauschalisieren. Wie du schon schriebst, das Geld spielt eine große Rolle. Wer, der gerade vom Gymnasium kommt und dann studieren möchte, hat denn das Geld, die Studiengebühren und dann noch eine eigene Wohnung völlig ohne Hilfe der Familie zu zahlen? Leider sind es die wenigsten. Deswegen sollte man es Studenten nicht vorwerfen, wenn sie noch bei den Eltern leben. Anschuldigungen und Beschimpfungen, die manchmal leider vorkommen, sind erst recht fehl am Platz.

Ich denke aber auch nicht, dass es unbedingt Faulheit und Unselbstständigkeit sein muss, wenn jemand das Geld hätte, aber trotzdem noch in keine eigene Wohnung einzieht. Vielleicht wartet er ja auch auf eine bestimmte Situation? Vielleicht möchte er warten, bis der Lebensgefährte auch mit der Schule fertig ist, damit sie gleich zusammen die erste eigene Wohnung beziehen können. Vielleicht haben die Leute auch einfach Angst vor dem Alleinsein. Oder aber, sie mögen ihre Familie einfach sehr und verbringen sehr gerne Zeit mit ihr. Vielleicht möchten sie auch einfach nur Geld sparen, statt es für eine eigene Wohnung auszugeben. Ich habe von einigen Eltern gehört, dass es eine Geldverschwendung sei, wenn ihr Kind eine eigene Wohnung bezieht, wenn es von der Wohnung der Eltern genauso weit zur Universität ist. Denn da könne es dann ja auch wohnen bleiben und es würde insgesamt weniger kosten. Es sind ja nicht nur Mietkosten, auch eigener Hausrat müsste dann gekauft werden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich studiere in meiner Heimatstadt - wieso sollte ich also ausziehen? Nicht nur ich habe was davon,wenn ich daheim bleibe. Ich spare natürlich, weil ich keien Miete zahlen muss und mit meinen Haustieren käme ich auch schlecht unter. Und meine Eltern behalten dadurch das staatl. Kindergel. Das müssten sie mir im Falle des Auszugs geben (wobei das vermutlich das abdeckt, was ich verbrauche).

Es macht wirklich keinen Sinn und Semesterbeitrag und Bücher kosten mehr als genug Geld. Mit Unselbstständigkeit hat das auch wenig zu tun,weil ich hier auch meine Aufgaben habe, die ich erfüllen muss.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich kann meinen Vorredner nur zustimmen: pauschalisieren kann man das nicht. Ich selbst studiere und wohne noch zu Hause.

Trotz Nebenjob und wenig Faulheit kann ich es mir einfach nicht leisten, als Student eine eigene Wohnung zu haben. Auch eine WG wäre für mich viel zu teuer, da ich Studiengebühren, Bücher und Spritkosten plus Auto zu zahlen habe. Alles in allem wäre es da unmöglich auch noch etwas für Miete abzuzwacken.

Obwohl ich also noch zu Hause wohne, würde ich mich nicht als faul bezeichnen. Gut, ich helfe hin und wieder zu wenig im Hasuhalt mit, aber das liegt auch daran, dass ich selten zu Hause bin. Denn bin ich nicht in Seminaren, dann bin ich in der Arbeit, und wenn ich dort auch nicht bin, dann sitze ich in der Bibliothek und versuche bei meiner Magisterarbeit schnell voran zu kommen um bald fertig zu sein.

Ich glaube, hier gibt es wie überall einige wenige Ausnahmen, die dann das Image der gesamten Gruppe nach untern ziehen. Ich glaube nämlich schon dass einige Studenten wirklich zu Hause wohnen weil es im Hotel Mama so viel bequemer ist. Das wirft dann gleich auf alle Studenten ein schlechtes Licht und trifft auch die, die so wie ich einfach nicht die finanziellen Mittel haben um etwas zu ändern. Die aber dennoch hart arbeiten.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich als Mutter sehe es von zwei Seiten, auf der einen Seite würde ich es meinem Sohn echt gönnen, dass er seine eigenen vier Wände hat und mal tun kann, was er will, ohne dass einer von uns um Nachsicht bittet. Auf der anderen Seite weiß ich, dass wir uns sehr krum legen müssten (mein Sohn macht nächstes Jahr Abi und mein Mann geht nächstes Jahr im Dezember in Pension), was das Finazielle betrifft.

Ich hoffe natürlich auch, dass er mit dem Studium schnell fertig ist. Weil er, wenn er zu Hause wohnen bleibt, nicht extra nebenher arbeiten müsste um z.B. eine Wohnung zu finanzieren.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei mir ist es so, dass ich als Studentin leider gezwungen bin, bei meinen Eltern zu wohnen. Für Bafög bin ich leider nicht berechtigt und das Geld für eine eigene Wohnung habe ich leider auch nicht. Zudem kommt dazu, dass meine Eltern mir auch niemals eine Wohnung finanzieren würden. Stattdessen muss ich nebenher auch noch arbeiten gehen, um alles selbst bezahlen zu können.

Ich würde mich auf keinen Fall als unselbstständig sehen. Nur weil ich noch bei meinen Eltern wohne, heißt es nicht, dass ich nicht selbstständig bin. Stattdessen ist es ganz einfach so, dass ich nicht bei meinen Eltern wohnen würde, wenn es anders gehen würde. Da es aber nicht anders geht, bleibt mir nicht anderes übrig.

Ich selbst kann kochen, putzen und mir die Wäsche waschen. Von daher wüsste ich nicht, wieso ich unselbstständig sein sollte. Ich denke sogar, dass ich sehr gut mit einer eigenen Wohnung klar kommen würde.

Ich denke, dass diejenigen, die sich eine eigene Wohnung leisten könnten, aber trotzdem bei den Eltern wohnen, faul sind. Ansonsten würde mir wohl wirklich kein Grund einfallen, warum sie sonst bei ihren Eltern wohnen sollten. Möglicherweise möchten manche Leute aber auch einfach nur Geld sparen, da man zu Hause eben gratis wohnen kann. So lässt sich mit der Zeit doch einiges ansparen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn man bedenkt wie viele Studenten versuchen in ihrer Heimatstadt einen Studienplatz zu bekommen, dann bezeichne ich das eher als weitsichtig. Denn sie sparen damit Wohnraum, da sie den vorhandenen bei den Eltern nutzen. Und es gibt eben auch viele Eltern, die zwar den Kindern da gern finanziell helfen würden, aber es sich schlichtweg nicht leisten können.

Aus jetziger Sicht könnte ich da nämlich meine Kinder auch kaum unterstützen. Wie es dann in etwa acht Jahren bei mir finanziell aussieht, weiß ich ja nicht. Und nur weil man zu Hause wohnt, muss man nicht gleich unselbständig sein. Da kenne ich genug Leute, die zwar über eine eigene Wohnung verfügen, aber die jeden Schritt aufdiktiert bekommen müssen, damit sie alles auf die Reihe bekommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe während meinem Studium ebenfalls bei meinen Eltern gewohnt. Das hatte in erster Linie finanzielle Gründe. Ich habe noch zwei ältere Geschwister und meine Eltern konnten es sich nicht leisten, dass wir alle drei studieren. Mein Bruder wollte auch nicht studieren, somit war dieses Thema zumindest erledigt. Meine Schwester war bereits ausgezogen, da sie nach der Matura zum Arbeiten begonnen hat. Sie hat erst einige Jahre später zum Studieren begonnen, hat dies aber immer nebenberuflich gemacht.

Ich war nach meiner Matura zunächst einmal für ein Jahr im Ausland. Diesen Aufenthalt habe ich mir jedoch zur Gänze selber finanziert. Die Flugkosten habe ich mir durch Ferialpraktikas zusammen gespart und im Ausland habe ich dann als Au-Pair in einer Familie gewohnt. Auch die Studiengebühren habe ich mir selber finanziert.

Nach diesem Jahr habe ich in Österreich weiter studiert. Meine Eltern konnten mich nicht wirklich finanziell unterstützen, aber sie haben mir angeboten, dass ich zu Hause wohnen bleiben kann. So brauchte ich keine Miete zahlen, für alle anderen Kosten musste ich zum Großteil jedoch selber aufkommen. Ich habe mich auch an den Essenskosten beteiligt. Strom und Co haben aber meine Eltern übernommen.

Ich war während meinem Studium alles andere als faul, obwohl ich noch zu Hause gewohnt habe. Da ich keine Miete zahlen musste, konnte ich mich ganz auf das Studium konzentrieren und habe es dann in Mindestzeit hinter mich gebracht. Für diverse Kosten habe ich einen Nebenjob gehabt und auch privat Nachhilfeunterricht gegeben. So habe ich mein restliches Leben finanziert. Auf der faulen Haut bin ich kaum gelegen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Was bedeutet schon unselbstständig? Ich selbst bin ebenfalls Studentin und wohne noch zu Hause bei meiner Mutter, weil es finanziell einfach nicht anders funktionieren würde. Wenn sich Selbstständigkeit so definiert, dass man grundsätzlich für sich sorgen könnte, dann bin ich wohl trotz meiner Wohnverhältnisse schon selbstständig, immerhin koche, wasche und putze ich alleine, das teilen sich meine Mutter und ich recht erfolgreich. Trotzdem glaube ich schon, dass eine eigene Wohnung ein weiterer Schritt in die Selbstständigkeit ist, weil dennoch andere Aufgaben damit anfallen, sei es die Verantwortlichkeit für den Mietvertrag und diverse Versicherungen, oder auch ein gewisses finanzielles Risiko, das es stets zu tragen gilt.

Wie dem auch sei, eine Wahl habe ich sowieso nicht. Meine Eltern könnten eine eigene Wohnung kaum unterstützen und fänden sie wohl auch sinnlos, weil ich ohnehin in meiner Heimatstadt studiere. Würde ich die Wohnung komplett alleine finanzieren wollen, müsste ich neben meinem Studium mindestens 20 oder 30 Stunden arbeiten, das würde mein Fortkommen sehr einschränken und die Studienzeit vermutlich sogar verdoppeln. Somit beiße ich die Zähne zusammen, harre noch ein wenig zu Hause aus und versuche dennoch, meine Selbstständigkeit voranzutreiben, indem ich nicht das Hotel Mama verlange, trotzdem vermute ich fast, dass die eigene Wohnung mich doch noch ein bisschen selbstständiger machen würde.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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