Ausgestopfte (Haus)Tiere? Was haltet ihr davon?
Hallo,
der Thread mit den Geweihen http://www.talkteria.de/forum/topic-49526.html hat mich an eine Familie erinnert, die früher neben uns gewohnt hat und ihre ganze Wohnung mit ausgestopften Tieren "dekoriert" hatte. Die Leute hatten wirklich alles, von Schlangenhäuten über Greifvögel bis zu ihren eigenen Haustieren wie z.B. einem Hamster. Die Wildtiere hatten sie alle schon ausgestopft gekauft, weil sie selbst nicht gejagt haben, und viele davon stammten auch aus Afrika, wo der Vater früher einige Jahre gearbeitet hatte. Wenn ein Haustier starb, haben sie das direkt auch ausstopfen lassen.
Für uns Kinder war die Wohnung wirklich interessant und wir waren oft dort, obwohl ich das damals schon irgendwie eklig fand. Die Tiere sehen eben doch alle tot aus.
Vor einiger Zeit habe ich mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, in dem es um das Ausstopfen von toten Haustieren ging. Eine Frau z.B. hatte ihren Hund ausstopfen lassen und ihn auch nach seinem Tod ständig dabei und hat ihn gestreichelt. Was mich am meisten gewundert hat, war dass sich die Leute immer total gefreut haben, dass ihr Haustier genau wie im Leben aussieht. Ich frage mich da, ob die Leute blind sind oder ob sich unsere Wahrnehmung nur ganz immens unterscheidet. Ich finde, ein Tier wie Hund oder Katze sieht ausgestopft nie so aus wie lebend.
Ein Freund von mir hat sich seine verstorbene Boa ausstopfen lassen und ich finde, die sieht ganz gut aus. Er hat sie um einen Ast "stopfen" lassen und manche Besucher haben nicht mal gemerkt, dass das Tier nicht mehr lebt (er hat das Terrarium noch, wollte aber keine neue lebende Schlange). Aber ein Tier wie ein Hund kann doch mit einem festen Gesichtsausdruck und starren Augen nicht schön aussehen. Ich zumindest würde meinen Hund nie ausstopfen lassen, weil mich der starre Blick sehr viel trauriger machen würde, als wenn der Hund überhaupt nicht mehr da ist.
Auch andere ausgestopfte Tiere würde ich mir nie kaufen. Abgesehen davon, dass mir tote Tiere als Deko nicht gefallen, werden die meisten überhaupt dafür geeigneten Tiere wohl nur zu diesem Zweck getötet. Ein Tier, dass normalerweise als Nahrungsmittel dient, wird wohl eher seltener ausgestopft.
Was haltet ihr von ausgestopften Tieren? Habt ihr welche? Würdet ihr eure verstorbenen Haustiere ausstopfen lassen?
Also ich persönlich finde es nicht gut so etwas zu machen! Wie du schon sagst - erstens mal ist ein ausgestopftes Tier, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht immer noch tot. Zweitens würde auch mich schon alleine die Vorstellung, ein Tier was ich unter Umständen jahrelang lebendig erlebt (und geliebt) habe plötzlich hohl und regungslos zu sehen, schon etwas anwidern. Mal davon abgesehn finde ich sowas auch vom Stil her etwas angestaubt, wie auch die Geschichte mit den Geweihen. Ich meine einerseits versucht man heute Wohnungen und Häuser offen und luftig zu gestalten, mit viel Helligkeit, Glas, Licht und so - andererseits stellt man sich dann solche düsteren und leicht schaurig wirkenden Staubfänger hin, also mir sagt das in keinster Weise zu - ist aber meine persönliche Meinung - wer es mag soll es machen!
Ganz anders sehe ich das beispielsweise bei Museen oder Ausstellungen. Dort werden die Tiere ja einer grossen Masse von Menschen präsentiert, was durchaus einen Sinn und Zweck erfüllt. Man geht hin - guckt sich alles an und staunt - vieles sieht man zum ersten und vielleicht auch letzten Mal in seinem Leben - geht wieder nach Hause und gut ist. Wenn auf die Art bedrohte oder sprichwörtlich "ausgestorbene" Tierarten zumindest teilweise "weiterleben" können, studiert werden können oder aber sinnloses Jagen reduziert werden kann bin ich voll und ganz dafür! Ausserdem sorgt es ja auch dafür, dass man sich wieder etwas mit seiner belebten Umwelt auseinandersetzt und einem vielleicht bewusst wird, dass der Mensch die Erde keineswegs allein gepachtet hat!
ich würde mir auch kein ausgestopftes Haustier aufhängen beziehungsweise in der Wohnung halten. Ich finde es nicht schlimm wenn so manch einer an den Tieren hängt und diese auch entsprechend bei sich "hält", aber die Vorstellung ein noch vor kurz oder auch längerer Zeit lebendiges Tier zu halten ist für mich nicht vereinbar. Ich will doch später auch nicht irgendwo aufgehängt rumhängen, genauso wenig ein Tier. Besonders geschmacklos finde ich die Tiere in den Restaurants. Für mich ist das kein Schmuck, das Tier ist in einem Speisesaal einfach Fehl am Platz.
Genauso wenig halte ich von der Hygiene bei den toten Tieren. Im Laufe der Zeit werden sich allerlei Milben und andere Parasiten angesammelt haben. Für mich ist die Vorstellung absolut ekelhaft.
Naja, ich wäre auch nicht der Typ, der sich ausgestopfte Haustiere in die Wohnung stellen würde. Ich kann aber Leute verstehen, die sowas machen. Wenn man sehr an seinem Haustier hing und es am liebsten nie loslassen möchte, dann fine ich es okay, wenn man einen guten Tierpräperator findet und es ausstopfen läßt. Für mich käme das aber nicht in Frage. Ich finde es besser, verstorbene Tiere nach Möglichkeit zu bestatten und nicht die Wohnung damit zu dekorieren.
Hallo!
Erst mal muss ich sagen, dass das Wort "ausgestopft" völlig falsch ist. Die Tiere werden präperiert. Sie haben im Prinzip nur noch das Fell, was ihnen gehört. Das Fell wird über einen Korpus gestülpt und dann haltbar gemacht. Die Augen sind aus Glas.
Aber was diese präperierten Tiere angeht, finde ich es wirklich schlimm, sich das in die Wohnung zu stellen. Meine Tante hat auch viele solcher Tiere in der Wohnung. Sie sammelt sogar Eichhörnchen und Co auf der Straße auf, wenn sie nicht zu platt gefahren sind und bringt sie dann zu einem Mann, der ihr das macht. Sie wollte auch mal ein paar Haustiere, die verstorben sind von mir haben, Aber ich wollte nciht, dass sie die ins Wohnzimmer stellt.
Die Tiere sehen zwar alle nicht aus, als ob sie tot sind, sondern schauen sehr klar durch die Gegend, aber die Vorstellung alleine tote Tiere bzw. die Hülle der toten Tiere in der Wohnung zu haben finde ich schon schlimm.
Es käme mir nie in den Sinn meine Katze nach ihrem Ableben präparieren zu lassen. Es wäre ja nur ein Abklatsch ihres Körpers. Das an ihr, was sie ausgemacht hat, ihre Präsenz, ihr Wesen, ihr Charakter, ihre prägnante Stimme, ihr Schmusebedürfnis, ihre Dickköpfigkeit, das alles ist ja weg. Nur die Hülle ist dann noch da und erinnert jeden Tag daran was man verloren hat. Das kann ja sicherlich nicht der Sinn der Sache sein. Ich habe keinen Bezug zu meiner Katze als Sache. Klar mag ich ihr seidiges Fell, aber noch mehr mag ich die Art wie sie mit ihrer Zunge hochkonzentriert die Flanken wäscht. Das kann ich mir so nicht erhalten.
Etwas weniger ausgeprägt ist meine Abneigung bei Wildtieren die ausgestopft werden. Ich sehe die Vorteile für Museen oder sonstige Ausstellungen. Ich kann auch, bis zu einem gewissen Grad, nachvollziehen, warum ein Jäger den Kopf seines Zwölfenders an der Wand haben möchte. Auch wenn ich mir das niemals in die Wohnung hängen würde. Aber hier gilt es zu beachten, dass diese Tiere nicht zu Schmuck degradiert werden dürfen. Das Ausstopfen wilder Tiere, nur um diese dann in den eigenen vier Wänden als Raumschmuck und Dekoration zu verwenden, das scheint mir doch verfehlt und mit der Würde der Tiere nicht zu vereinbaren. Zudem haben gewisse Tiere dadurch einer künstlich produzierten Nachfrage "nachzukommen". Als Beispiel sollen mir hier die Schmetterlinge dienen. Diese sind ja sehr dekorativ und werden häufig in Massen gesammelt. Leider ist es bei sehr vielen Arten so, dass sie nicht aus Zuchten kommen, sondern in der Wildnis gesammelt werden. Je seltener, je gesuchter. So kommt es dazu, dass die seltenen Exemplare, die ja unseren speziellen Schutz geniessen sollten, durch ihre Seltenheit noch mehr unter Druck kommen. Was letztendlich in ihrer Ausrottung münden kann.
Ebenfalls unglaublich Rücksichtslos finde ich zudem die sogenannten Eierräuber bei Greifvögeln. Um eine "schöne" Garnitur von Greifvögeln bei der Brut zu erreichen braucht es neben den Vögeln, die ja auch als Stromschlagopfer von Hochspannungsleitungen anfallen können, auch die entsprechenden Eier. So kommt es auch zum Eierraub durch Menschen. Diese rauben die Eier aus den Nestern der Greifvögel und verkaufen die dann an die Präparatoren. Dieses Vorgehen kann sogar in Deutschland gefunden werden. Und all dies nur um dann als Dekomaterial in den guten Stuben zu landen.
Daher gilt für mich eigentlich eine Nulltoleranzpolitik. Ausgestopfte Tiere haben ausserhalb der Lehre und der Forschung nichts zu suchen. Es wird dadurch eine stetige Nachfrage produziert die mittelfristig nicht befriedigt werden kann.
Hallo Studia,
Ich finde auch, dass tote präparierte Tiere durch die Kunstaugen nie sonderlich echt aussehen. Ein Unterschied lässt sich zumindest bei Tieren mit Fell oder Gefieder fast immer feststellen. Denn das Fell sieht dann meistens auch irgendwie anders aus, als bei einem lebenden Tier. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber ich habe diesen Eindruck. Von daher kann ich auch nicht nachvollziehen, wie Besitzer meinen können, ihr Tier sähe "ausgestopft" genau so aus, wie damals, als es noch lebendig war. Vielleicht ist es Wunschdenken, denn der Tod eines geliebten Tieres dürfte den meisten Menschen sehr zu schaffen machen und für sie daher schwer zu akzeptieren sein.
Ich bin in der Hinsicht aber tolerant. Wenn jemand sein totes Tier präparieren lassen möchte, dann soll er das ruhig tun. Es ist seine Angelegenheit, nicht meine. So lange das Tier nicht extra für die Präparation getötet wurde, das habe ich auch im Thread über Geweihe bereits geschrieben, dann finde ich das in Ordnung. Der "Spaß" hört für mich aber bekanntlich da auf, wo Tiere alleinig für solche Objekte getötet werden. Denn diesen Tod empfinde ich als unnötig.
Wissenschaftlich betrachtet finde ich Präparate aber eigentlich recht interessant. Aber, wie gesagt, bleibt da leider auch immer der Zweifel, ob das Tier nicht etwa nur dafür getötet wurde und das würde mir absolut nicht gefallen. Vom Naturkundemuseum in Berlin weiß ich aber, dass sie zum Beispiel an Altersschwäche, Krankheiten oder Unfällen verstorbene Zootiere präparieren. Die wurden also nicht extra für die Präparation getötet. Das finde ich dann in Ordnung.
Ein Trockenpräparat von einem Tier besitze ich persönlich nicht. Ich habe aber einige Versteinerungen, was ja irgendwie auch "Tierleichenteile" sind, aber dann doch eher im entfernteren Sinn. Außerdem besitze ich einige Nasspräparate (da besteht auch keine Gefahr von irgendwelchen Milben oder Parasiten) von Aquarienfischen, die auch jahrelang bei mir gelebt haben. Angefangen hat es mir einem wunderschönen Fisch, der tatsächlich für seine Art sehr alt wurde, dann aber natürlich auch irgendwann starb. Ich habe ihn experimentell in hochprozentigem Reinalkohol eingelegt, in einem Einmachglas, das sich möglichst luftdicht verschließen lässt. Hätte ich ihm irgendwo begraben, dann wäre er sowieso zerfallen und verwest. Und Tiere in den Müll oder gar die Toilette zu werfen, wenn sie tot sind, finde ich auch "nur" bei Fischen sehr geschmacklos.
Von daher dachte ich, könne man ja mal versuchen, wie es wird, wenn man ihn in Alkohol konserviert. Es ging mir dabei nicht nur unbedingt um das Gedenken an das tote Tier, sondern auch um diese interessante, fast schon etwas wissenschaftliche, Betrachtung des konservierten Körpers. Ich habe das Präparat heute noch. Und es sind ein paar dazu gekommen. Allerdings verlieren solche Präparate die ursprüngliche Farbe, weshalb ich darüber nachdenke, ob man in Zukunft nicht vielleicht auch mit Kunstharz konservieren könnte. Ich habe die Materialien schon hier, habe aber noch nie damit gearbeitet. Und das werde ich natürlich auch nicht, so lange kein Fisch von alleine stirbt. Ehrlich gesagt bin ich auch froh darüber, wenn ich möglichst lange warten muss, denn lebende Tiere liegen mir weitaus mehr am Herzen, als irgendwelche Präparate.
Ob einen das nicht noch trauriger macht? Vielleicht schon ein wenig, weil man dann immer an das Tier denkt. Bei einem Hund oder einer Katze ist es wahrscheinlich auch noch viel schlimmer als mit Fischen oder vielleicht auch Mäusen. Meine Präparate stehen daher in ihrem Glas in einem von außen nicht einsehbaren Kasten. Wenn ich sie ansehen möchte, nehme ich sie gezielt dort heraus. Andererseits ist und bleibt das Tier ja so oder so tot und das, was man noch da hat, ist nur die leere Hülle. Also eigentlich besteht daher ja kein Grund, mit Präparat länger oder mehr zu trauern, als ohne. Man könnte sich beim Anblick des Präparates ja auch jedes Mal vor Augen führen, was für schöne Zeiten man einmal mit dem Tier erlebt hat und dass es ein schönes Leben hatte. Das wären dann ja eher positive Empfindungen.
Hallo!
Ich würde meine verstorbenen Tiere niemals ausstopfen lassen. Ein ausgestopftes Tier hat für mich keine Seele. Es hat auch nichts mehr mit dem Tier gemeinsam, was ich Jahre lange hatte. Ich habe anderes, um mich an das verstorbene Tier zu erinnern.
Allgemein finde ich ausgestopfte Tiere nicht schön. Ich grusel mich ehr vor ihnen und finde sie ekelig. Meine Großeltern haben auch 3 ausgestopfte Vögel im Flur hängen. Als Kind bin ich daran immer schnell vobei gerannt. In einer Gaststätte standen und hangen auch überall ausgestopfte Tiere. Ein Rehkitz, ein Fuchs, verschiedene Vögel und noch mehr. Dort habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Bei mir würde sowas nicht in die Wohnung kommen.
Aber wenn Tiere für Museen ausgestopft werden dann finde ich, dass es etwas anderes ist. Da ist es auch gut, dass es so etwas gibt. Wie zum Beispiel Tiere, die vielleicht schon ausgestorben sind.
Hallöchen,
eine Interessentin hat sich vor einigen Monaten ein Meerschweinchenbock bei mir gekauft, kastriert für ihre Weibchen. Leider verstarb dieser Bock nach einigen Monaten aus unerklärlichen Gründen (er nahm aufeinmal ab) und auch der Tierarzt konnte ihm nicht mehr helfen, das nur noch das Einschläfern der letzte Weg war. Sie hat dieses Meerschwein trotz der kurzen Lebensdauer so geliebt, das sie lange lange getrauert hat, jedoch hat sie das Meerschwein in ihre Gefriertruhe getan.
Nach wenigen Tagen des Trauern hat sie sich erkundigt, wer Tiere "präperiert" und sie fand jemand, der ihr den Meerschweinchenbock präperiert. Es war kein günstiger Spaß und da ihr Freund mitbekam wie sehr sie an diesem Tier hing, da es ihr Traumschwein war, bezahlte er die Präperation. Seitdem steht das Meerschwein in ihrem Zimmer auf der Vitrine.
Ich finde es nun nicht verwerflich, jedoch wäre das nicht meine Art und ich könnte das nicht. Ich beerdige meine Tiere auf normale Weise und verabschiede mich von ihnen. Aber jeder hat einen anderen Geschmack und nimmt von dem Tier auf andere Weise Abschied, sodass ich es verstehen kann.
lieben Gruß,
SybeX
Da schaudert es mich aber gewaltig. Nee, das käme für mich überhaupt nicht in Frage. Wir haben bereits einige Haustiere gehabt und alle habe ich wirklich sehr liebt gehabt. Nie bin ich aber auf den Gedanken gekommen sie ausstopfen zu lassen. Das wären dann nicht "meine" Tiere gewesen. Lieber weiss ich sie irgendwo begraben. Auch stelle ich es mir schrecklich vor einem geliebten Tier alles herauszureißen und durch fremde Stoffe zu ersetzen. Ich finde einfach, das man das nicht machen sollte.
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