Städtereise Madrid - Tipps und Empfehlungen

Wer sich für die Geschichte Spaniens interessiert sollte neben Andalusien auch Zentralspanien einen Besuch abstatten. Anfangen sollte man auf jeden Fall mit Madrid der quirligen Hauptstadt Spaniens. Den Stadtrundgang kann in der Altstadt mit der Gemäldegalerie in der königlichen Kunstakademie beginnen. Hier gibt gibt es viele Werke großer spanischer Künstler, wie Goya, Velasquez und andere zu besichtigen. Als nächstes steht der Palacio Real auf dem Plan. Er war ursprünglich eine Maurenfestung, seine heutige Form erhielt er nach dem Brand von 1734. Die majestätischen Räumen dienen der spanischen Königsfamilie heute nur noch zu repräsentativen Zwecken. Interessant sind das Wagenmuseum, die königliche Apotheke und die Waffensammlung.

Eines der größten Wahrzeichen Madrids ist natürlich der Prado, er ist für die Madrilenen das was für die Pariser der Louvre ist . Er entstand im Laufe der Jahrhunderte als Kunstsammlung der spanischen Krone. Man kann hier natürlich vor allem wieder spanische Malerei bestaunen, Greco, Goya, Velasquez, Jose de Ribera und andere aber auch italienische Künstler wie Tizian, Raffael, flämische, niederländische und andere Meisterwerke. Im „Centro de Arte Reine Sofia“ findet man vor allem zeitgenössische Kunst in wechselnden Ausstellungen. Hier hängen Picassos „Guernica“,Dalis, Miros und andere Werke moderner Künstler. Die grüne Lunge der Stadt ist der „Parque de Oeste“ mit den königlichen Gärten. Hier verbringen viele Einwohner Madrids ihre Freizeit. Es gibt einen Zoo und einen Vergnügungspark.

Im Umland von Madrid findet man die Orte , wo die spanischen Könige wohnten bevor sie Madrid zu ihrer Hauptstadt machten. Toledo südlich von Madrid auf einem Granitfelsen liegend und von der Schlucht des Tajos umgrenzt,ein majestätischer Anblick. Toledo ist ein eindrucksvolles Zentrum für die Kultur Spaniens im Mittelalter. In der Altstadt sieht man die berühmte Kathedrale Santa Maria, diese wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert erbaut und steht wie andere kleinere Kirchen in Toledo auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbe. Auch sehenswert sind die beiden Synagogen die vom Wohlstand der jüdischen Gemeinde Toledos erzählt bis zu ihrer Vertreibung 1492. Im Jahre 1503 verlor Toledo seine Vormachtstellung weil Felipe der Dritte seinen Hof nach Madrid verlegte und so Madrid zur Hauptstadt des spanischen Reiches aufstieg.

Auch sehr sehenswert ist El Escorial , er ist eine einzigartige Verbindung Zwischen Kloster und Palast, hier konnte der spanische König sowohl seine weltlichen und kirchlichen Aufgaben erledigen ohne das Gebäude verlassen zu müssen. Im Sommer zog sich der spanische Hof in die Sommerresidenz nach Aranjuez zurück. Hier findet man das Sommerschloss mit einen riesigen und prachtvollen Gartengelände , welcher auch in Schillers „Don Carlos“ Erwähnung fand. Auch Aranjuez findet man in der Liste des UNESCO Welterbe.

Ich finde neben Andalusien, wo man sehr viel über die maurische Vergangenheit erfährt, steht hier mehr die europäische Seite mit den kastilischen, bourbonischen und habsburgischen Königshäusern im Mittelpunkt es ist auch sehr interessant.

Inzwischen kann man ja auch schon seit einiger Zeit wieder beruhigt nach Madrid gehen, da es dort praktisch zu keinen erwähnenswerten Straßenschlachten oder Auseinandersetzungen mit der Polizei kommt. Ich kann mich noch gut an meinen letzten Besuch dort erinnern, welcher 2011 war.

Dort konnte man sich aufgrund der vielen Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzung einiger Demonstranten mit der Polizei kaum durch die Viertel der Stadt bewegen, die die meisten Sehenswürdigkeiten beinhaltet haben. Das ist heute glücklicherweise nicht kein Problem mehr, auch wenn man sich im Vorfeld eines Madrid Besuchs durchaus darüber informieren sollte, ob währenddessen möglicherweise eine große Demonstration anstehen könnte.