Gegensätze ziehen sich an? Wie ist das bei euch?

Hallo!

Man hat ja früher immer gesagt, dass sich Gegensätze in einer Beziehung anziehen und das eine Beziehung besser läuft, wenn der Partner total gegensätzlich ist. Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Denn ich denke, wenn man wirklich total gegensätzlich ist, hat man viel zu wenig Gemeinsamkeiten um eine einigermaßen gute Beziehung zu führen.

Mein Mann und ich denken oft das gleiche. Wir haben die gleichen Hobbies und wir haben auch fast den gleichen Geschmack. Meinungsverschiedenheiten sind so auch äusserst selten und wir ergänzen uns viel. Langweilig wird es trotzdem nciht.

Wie ist das bei euch? Ist euer Partner eher gleich oder gegensätzlich? Und wie kommt ihr mit eventuellen Gegensätzen klar? Oder mit Gleichheit? Ist es langweilig oder eher beruhigend?

Mein Lebensgefährte und ich sind uns was Hobbies, Interessen und Geschmack betrifft, sehr ähnlich. Charakterlich haben wir aber einige Unterschiede. Ich denke, es ist wichtig, die richtige Mischung zu finden. Die Frage ist nur: Wie sieht die richtige Mischung aus?

Meinungsverschiedenheiten gibt es bei uns fast nie. Das ist kein oberflächlicher Harmoniewille, sondern wir trauen uns schon immer, alles, was wir wirklich meinen, auszusprechen, egal, was der andere Partner darüber denken könnte. Denn wir wollen ehrlich zueinander sein, da gehört soetwas einfach dazu. Ich denke, auf so einer Basis müssen die Partner natürlich sehr tolerant sein. Das sind wir auch, deswegen gibt es auch bei Meinungsverschiedenheiten, wenn sie denn mal auftreten, eigentlich nie wirkliche Probleme. Es können sogar sehr ernste Themen sein, sei's drum. Wieso sollte mein Lebensgefährte denn nicht einfach meinen können, was er möchte? Mir gegenüber ist er ja auch tolerant. Über irgendwelche Kleinigkeiten streiten wir uns übrigens gar nicht. Wozu sollte man das auch? Ich rege mich doch nicht über jeden Fliegendreck auf und schaffe mir Probleme, wo keine bestehen. Dafür ist das Leben so schon zu ernsthaft.

Außerdem finde ich gleiche Interessen zumindest bei Partnern, die gerne viel miteinander machen, sehr wichtig. Wir persönlich sind beispielsweise so ein Paar, das die Freizeit am liebsten nur miteinander verbringt. Langweilig ist das nicht unbedingt, da wir nicht nur ein Paar, sondern auch die besten Freunde sind, auch, wenn das blöd klingt. Ich sehe in meinem Lebensgefährten schließlich nicht nur meinen Lebensgefährten, sondern auch einfach einen anderen Menschen mit seinem Charakter und seinen Interessen. Also kann man doch auch ruhig "gewöhnlich" miteinander befreundet sein, zusätzlich zur Beziehung. Wir sind übrigens mittlerweile bald sechs Jahre ein Paar. Und das bei einem Lebensalter von im Moment gerade einmal 21 und 24 Jahren. Es funktioniert auch alles perfekt und ich sehe kein Ende dieses Zustandes kommen, worüber ich auch sehr froh bin.

Ich denke übrigens auch, dass eine Beziehung mit zwei absolut gegensätzlichen Partnern auf Dauer nicht gut funktionieren kann. Irgendeine gemeinsame Basis, gemeinsame Interessen, gemeinsame Auffassungen muss man schon haben.

Hallo Diamante,

bei uns ist es auch so, dass wir eher ähnlich sind, denn gegensätzlich. Wir denken sehr oft das gleiche, sagen dann auch das Gleiche (im gleichen Moment), so dass es wirklich manchmal beunruhigend sein kann Mein Lieblingssatz, den ich in solchen Situationen zu meinem Freund sage ist: Hör doch auf, meine Gedanken zu lesen

Ich finde es sehr angenehm, dass wir uns so ähnlich sind, denn ich kenne es aus früheren Beziehungen, dass es viel häufiger scheitert, wenn die Partner zu unterschiedlich sind. Wir verbringen auch sehr viel Zeit miteinander und es ist nie langweilig. Streit gibt es eigentlich auch keinen zwischen uns, eben weil wir uns so ähnlich sind. Aber wir sagen uns auch immer, was wir denken, denn das ist, wie ich finde, die Basis jeder Beziehung (abgesehen von Vertrauen natürlich).

Also ich finde, dass es schon wichtig ist, dass man gewisse Ähnlichkeiten hat und sich nicht zu sehr unterscheidet. Aber das wird mit Sicherheit auch von einigen anders gesehen, die wirklich nach dem Motto "Gegensätze ziehen sich an" leben. Ich hingegen kann es mir auch nicht mehr anders vorstellen, und das, wo ich anfangs echt daran gezweifelt habe, dass es bei uns klappen kann.

LG P-P

Ich denke es kommt darauf an auf welchen Bereich des Lebens sich die Gegensätze beziehen. Also es gibt bei mir Unterschiede mit denen ich sehr gut leben kann, die ich sogar begrüsse, und solche, die jemanden direkt aus der Traummann Liste befördern.

Ich finde es zum Beispiel gut, wenn mein Partner und ich nicht die gleichen Hobbies haben, denn mir ist ein Leben ausserhalb der Beziehung sehr wichtig, ich brauche meine Freiheit, möchte meinen eigenen Freundeskreis haben und auf gar keinen Fall zum Teil eines "wir" Paares mutieren (das sind die Leute, die prinzipiell nur in der Wir Form sprechen, wenn man sie fragt was sie heute Abends machen oder was sie am Wochenende geplant haben). Ausserdem hat man sich einfach viel mehr zu erzählen wenn jeder trotz Beziehung sein eigenes Leben lebt.

Aber was ich mir überhaupt nicht vorstellen könnte wäre zum Beispiel ein Partner mit einer grundlegend anderen politischen Meinung, oder jemanden, dessen Meinung sich auf Stammtisch Niveau bewegt. Ich könnte mir auch nicht vorstellen mit jemandem zusammen zu sein, der mir intellektuell unterlegen ist. Aber zum Glück merkt man so was ja eigentlich immer recht schnell und deshalb habe ich nur einmal überhaupt versucht eine Beziehung mit so jemandem zu führen. Was natürlich prompt gründlich schief gegangen ist.

Hallo,
mein Mann und ich sind auch sehr gegensätzlich. Ich bin dick, er ganz schlank. Ich bin klein, er gross. Ich gehe gern mit Freundinnin tanzen, er macht es sich Zuhause gemütlich oder würde mal mit einem Freund ein Bier ruhig trinken. Ich bin die entspannte vom Gemüt, er eher impulsiv. Ich bin leise, er ist laut. Also wir haben viele Gegensätze und kommen prima damit klar. Bei uns entstehen auch so gut wie keine Reibungspunkte.

Aber ich denke jedes Paar ist verschieden. Manche sind fast wie Zwillinge und verstehen sich prima, andere wiederrum sind völlig anders und haben auch keine Probleme.

Meine Freundin und ich haben sehr viele Gemeinsamkeiten. Wir haben teilweise die gleichen Hobbys und Interessen und auch vom Charakter her sind wir uns sehr ähnlich. Wir wollen auch beide einen Partner, der die gleichen Interessen hat, weil es uns wichtig ist, vieles gemeinsam unternehmen zu können. Das wäre nicht gegeben, wenn wir total gegensätzlich wären.

Trotzdem hat natürlich auch jeder noch seine eigenen Freiräume für Interessen, die wir nicht teilen. Das ist genauso wichtig, denn man muss auch nicht immer alles gemeinsam machen. So macht auch mal jeder etwas für sich und wenn wir uns dann wiedersehen, können wir uns auch intensiv über unsere Erlebnisse austauschen.

Insgesamt heißt es bei uns also nicht, Gegensätze ziehen sich an, sondern gleich und gleich gesellt sich gern.

Mein Mann und ich haben definitiv mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze. Aber es funktioniert seit 8 1/2 Jahren trotzdem alles bestens. Vom Aussehen her unterscheiden wir uns vielleicht ein wenig. Ich bin zum Beispiel dunkelhaarig, er ist blond. Aber wir haben die selben Interessen. Wir verbringen beide lieber eine ruhigen Abend zu Hause als auf die Piste zu gehen, wir haben ähnliche Hobbies, wir verstehen uns mit den gleichen Leuten gut und wir teilen den selben Musikgeschmack.

Ich finde es generell gut wenn man mehr gemeinsam hat. Denn ich möchte in meiner Freizeit gerne Sachen zusammen mit meinem Partner machen. Da würde ich es blöd finden wenn einer auf dem Sofa sitzt und der andere in der Disco rum fliegt.

Ich denke auch das sie totale Gegensätze irgendwann auseinander leben. Wenn der eine eine Couchpotatoe ist und der andere ein Partymensch oder der eine ein Chaot und der andere Sauberkeitsfanatiker ist es schon vorprogrammiert das es häufig Streit gibt, ausser beide sind sich einige das es ok ist, wenn der andere z.B. jedes Wochenende Party machen geht.

Allerdings sollte man sich auch nicht zu ähnlich sein, ich für meinen Teil halte ein gesundes MIttelmaß für am besten, wenn man einige Dinge gemeinsam hat, gemeinsam lachen kann und ähnliches, aber auch seine eigenen Hobbies hat, wo man auch ohne Partner viel lieber hingeht und auch mal anderer Meinung ist, dann denke ich passt das schon sehr gut. Wenn man alles nur gemeinsam hat, hat man sich auch irgendwie garnichts mehr zu erzählen, der andere war ja dabei. Von daher ist ein bisschen Gegensatz auch nicht schlecht

Ich finde da muss eine gesunde Mischung zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden herrschen. Zu viele Gegensätze sind für eine harmonische Beziehung sicher nicht förderlich, man sollte auch einige Gemeinsamkeiten haben, da diese ja auch verbinden. Sich zu ähnlich zu sein, kann wiederum auf Dauer langweilig werden, da man sich dann gegenseitig nicht mehr wirklich überraschen kann und das macht eine Beziehung schnell eintönig, denke ich.

Bei meinem Freund und mir ist es so, dass er so der lockere Typ ist, der Dinge nicht ganz so genau nimmt, gerne mal auch einige Dinge vor sich her schiebt oder auch komplett ausblenden kann. Irgendwie macht er sich nie viele Gedanken und Sorgen, er ist da eher so eine Art Frohnatur. Ich dagegen nehme Dinge schon genauer, mache mir um Dinge und Angelegenheit viel mehr Gedanken und bin auch sonst eher gründlicher oder korrekter.

Das ist bei uns aber kein Problem, im Gegenteil wir ergänzen uns in dieser Hinsicht hervorragend. Er übernimmt hier und da mal einige Verhaltensweisen von mir und versucht dann machmal Dinge gründlicher oder gezielter anzugehen. Und ich lerne von ihm mehr Ruhe und Gelassenheit und das Gefühl mal alle viere grade sein zu lassen, was mir manchmal auch ganz gut tut. So ergänzen wir uns ziemlich gut in unseren Eigenschaften. Wir haben irgendwie gelernt, die Unterschiede zwischen uns zu aktzeptieren oder sie einfach auch mit Humor zu nehmen. Stören tun sie uns jedenfalls nicht wirklich. Darüber hinaus haben wir aber auch ähnliche Interessen bzw. lassen dem anderen den Freiraum seinen eigenen Hobbys etc. nachzugehen, ohne den Partner darin zu involvieren

Mein Freund und ich haben ebenfalls viele Gemeinsamkeiten. Wir mögen die gleiche Musik, die gleichen Filme, die gleichen Bücher und auch bei den bevorzugten Spielen, sind viele dabei, die wir beiden lieben. Wir haben einen ähnlichen Humor und teilen auch viele andere Ansichten. Natürlich haben wir auch manchmal kleinere oder größere Meinungsverschiedenheiten, man kann ja nicht immer alles ganz gleich sehen und empfinden. Aber in den gravierenden Punkten sind wir uns einig. Unsere Freunde sind zum großen Teil gemeinsame Freunde, die sich auch untereinander meistens recht gut verstehen, auch wenn der Kontakt unter denen nicht immer ganz so eng ist.

Gleichzeitig hat aber jeder noch eigene Interessen. So tanze ich z.B. Standard, was mein Freund versucht hat, ohne richtig Gefallen daran zu finden. Er heimwerkert total gerne, wofür ich mich nur mäßig begeistern kann. Ich bastele zwar viel, aber mit seinem richtig großen, lauten Werkzeug kann ich eher weniger anfangen. Das ist auch ganz gut so, weil dadurch jeder seinen eigenen Bereich hat. Man hat etwas, das einem allein gehört und außerdem auch öfter mal was zu berichten, was der andere dann noch nicht weiß. Insofern wird es dann auch nie langweilig.

Gegensätze sind vielleicht ganz nett, aber nur für eine kurze Zeit. Das macht das Leben dann spannender. Aber für eine dauerhafte Beziehung wäre es mir zu anstrengend nie miteinander konform zu sein. Das führt dann nach der ersten Verliebtheit doch eher zu Streit und Stress und das wäre auf die Dauer nichts für mich. Da habe ich dann lieber eine vielleicht manchmal etwas langweilige Beziehung, in der ich mich aber sicher und aufgehoben fühle, als eine die dauerhaft aufregend und unvorhersehbar bleibt und dann in Streitigkeiten mündet.