Weihnachten Bräuche - Essen gehen oder selbst kochen?

Wir sind bisher seit ich denken kann noch nie auswärts zum Essen gegangen, wenn Weihnachten war und das galt auch für alle Tage, also Heiligabend selbst, was ich übrigens selbstverständlich finde, und die beiden Weihnachtsfeiertage auch. Bei uns zu Hause wurde an diesen Familienfesten immer zu Hause gekocht und ausgedehnt zusammen gegessen, und ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, Weihnachten anders zu feiern als hauptsächlich mit einem ausgedehnten, leckeren Essen. Das gehört für mich so einfach zur feierlichen Stimmung dazu und wenn ich mir nun überlege, dass ich vielleicht auswärts Essen gehen würde, dann würde mir ein großer Teil der Stimmung fehlen, eben, weil man das Haus verlassen und sich in eine Umgebung begeben würde, die für mich nicht familiär-feierlich ist, sondern vorwiegend fremd und damit auch gehemmt.

Man muss sich, wenn man außer Haus Essen geht, eben anders benehmen als das zu Hause möglich ist, muss noch mehr auf seine Umgangsformen achten und ist um ein kultiviertes Auftreten doch deutlich bemühter als in seinen eigenen vier Wänden. Das beeinflusst aber durchaus meine Stimmung und an Weihnachten würde ich das so nun nicht mögen, denn da steht für mich Gemütlichkeit und familiäre Wärme doch immer noch an erster Stelle. Diese würde ich verloren gehen sehen, wenn ich auswärts essen würde.

Insofern kann ich mir nicht vorstellen, irgendwann in der Weihnachtszeit über diese drei Tage mal ein Restaurant aufzusuchen und ich wüsste nun auch gar nicht, ob eines davon überhaupt geöffnet hat. Dass wir manchmal an den Feiertagen zu meinen Großeltern gefahren sind, wüsste ich nun übrigens auch nicht, denn das ist immer erst im neuen Jahr, also nach Silvester, passiert. Besuche gab es erst, als ich aus meinem Elternhaus ausgezogen bin, denn in den ersten Jahren habe ich damals noch meine Schwestern oder meine Eltern besucht oder man hat sich an einem der Feiertage bei einem von uns gesammelt getroffen. Das hat sich nun aber auch vor geraumer Zeit geändert und nun feiern alle von uns Weihnachten getrennt und essen dann auch jeweils bei sich zu Hause.

Wir gehen Weihnachten nie essen. Heiligabend gibt es bei uns immer saure Bratwürste mit Sauerkraut (für meinen Bruder normale Bratwürste). Am ersten Feiertag dann ein aufwändigeres Essen. Meistens eine Suppe als Vorspeise, letztes Jahr gab es Kürbis. Dann Salat, entweder einen Gänse- oder Entenbraten mit Knödel und Zimtparfait als Nachspeise. Am zweiten Weihnachtsfeiertag kommt meine Familie zum Essen vorbei, dann gibt es meistens Wild.

Bei uns gibt es nach den Geschenken am 24. immer Fondue, die anderen garen dann halt diese kleinen Fleischstückchen in Brühe. Da ich aber Vegetarierin bin, esse ich stattdessen meistens so einen von diesen kleinen Ofenkäsen, das ist auch ziemlich super. Drumherum gibt es immer ganz viele verschiedene Saucen, da gibt es Cumberland, Thousand Islands, Banane-Curry, Rote Sauce...alles mögliche. Baguette darf dann natürlich zum Dippen auch nicht fehlen, meistens gibt es auch noch Kroketten und einen grünen Salat dazu. Der Teil ist bei uns eigentlich jedes Jahr genau gleich, beim Nachtisch überlegen wir uns immer irgendwas, was etwas ausgefallener ist, wie zum Beispiel Creme Brulee.

Unser Weihnachtsbrauch ist wirklich traditionell, denn seit vielen Jahren läuft es gleich ab. Sowohl was gegessen wird, als auch wann sich getroffen wird ist fest geregelt. Kirchgang, Bescherung, Weihnachtssingen, Festessen - alles ist gleich geblieben und genau das ist das angenehme: Es gibt keinen Stress und keine Hektik, weil die Abläufe seit Jahren gleich sind und die Mutter aus der Zubereitung des Essens entfernt wurde. Das klingt gemein, aber es war der größte Stressfaktor.

Am Heiligen Abend trifft sich nachmittags die Familie zum Kaffee und Kuchen, es wird geredet und Kuchen gegessen. Irgendwann, wenn es ruhig wird, fangen wir an zu singen und anschließend gibt es die Bescherung. Nach der Bescherung gibt es ganz traditionell Würstchen mit Kartoffelsalat, in Berlin ist das ein nicht ungewöhnlicher Brauch. Am ersten Weihnachtsfeiertag findet man sich dann ebenfalls wieder im Elternhaus ein, wo wir Kinder inzwischen das Essen vorbereiten. Es gibt Truthahn mit Klößen, Kartoffeln und Rotkohl, ganz traditionell, wie jedes Jahr. Am zweiten Weihnachtsfeiertag würde sich dann meistens ein Resteessen anbieten, doch stattdessen gibt es Hase mit verschiedenen Salaten. Nach diesen Mahlzeiten gibt es jedesmal einen mindestens genauso traditionellen, sehr langen Spaziergang und bevor das neue Jahr eingeläutet wird noch ein Eislaufen oder Garagenhockey, weshalb uns die deftigen Speisen auch in keinem Jahr sonderlich auf die Hüften geschlagen sind.

Ich kann mich eigentlich nicht daran erinnern, dass ich mit der Familie mal an Weihnachten Essen gegangen bin. Auch mit Freunden und Beziehungspartnern bin ich an diesen Tagen eigentlich nicht Essen gegangen. Ich hätte wohl auch nicht so ein großes Interesse daran, ausgerechnet an Weihnachten ein Restaurant aufzusuchen. Man kann davon ausgehen, dass die Restaurants sehr voll sind. Darauf hätte ich schon keine Lust und das würde mich auch davon abhalten, mich Weihnachten in ein Restaurant zu setzen.

Ob gekocht wird oder nicht, hängt unter anderem davon ab, ob Gäste kommen. Außerdem spielt natürlich mein persönliches Interesse am Kochen eine Rolle. Ich koche nicht ein größeres Menü nur weil der Kalender mir sagt, dass Weihnachten ist. Mir ist dieses Fest nicht wichtig und ich finde auch nicht, dass man nicht so einen riesigen Aufwand betreiben muss. Wenn ich aber Lust habe zu kochen und Gäste zu mir kommen, dann koche ich natürlich etwas größeres – natürlich auch an Weihnachten, aber nicht primär wegen dieses Festes.

Ich gehe eigentlich gerne Essen, aber Weihnachten bleibe ich dann doch lieber zu hause und genieße meine Ruhe. Im Restaurant wäre ich vermutlich genervt, weil es so voll ist und weil man daher sicher auch etwas länger auf seine Bestellungen warten muss. Vielleicht hat man in manchen ausländischen Restaurants Glück, weil die Betreiber keinen christlichen Hintergrund haben und daher auch nichts mit dem Weihnachtsfest zu tun haben. Vielleicht sollte ich Weihnachten mal ein persisches Restaurant aufsuchen. Zum Italiener würde ich an diesem Datum aber nicht unbedingt gehen und auch nicht in ein deutsches Restaurant.

Zu Weihnachten wird bei uns immer selbst gekocht, Das ist schon traditionell und es gab hier schon die verschiedensten Gerichte. Von Hasen-, Wild- oder auch Geflügelgerichten gab es hier schon so ziemlich alles und sowohl meine Mutter als auch mein Vater konnten sehr gut kochen. Dass wir Weihnachten auswärts gegessen haben, ist uns dabei nie in den Sinn gekommen und wäre auch mit mehreren Personen viel zu teuer geworden.

Bei uns ist es immer so, dass meine Mutter alle drei Tage selbst kocht. Wir waren an Weihnachten noch nie essen und ich denke nicht, dass das sich so bald ändern wird. An Heilig Abend gibt es bei uns traditionell meist Fisch und dazu dann Kartoffeln oder Reis. Da ich Fisch nicht sonderlich mag, gibt es für mich alternativ oft Fischstäbchen oder ähnliches. Die mag ich eigentlich ganz gerne.

Am zweiten Weihnachtstag gibt es bei uns dann meistens Ente. Da mir Ente allerdings nicht schmeckt, esse ich oft nur die Beilagen. Am zweitenTag gibt es dann immer die Reste vom ersten Weihnachtstag. So muss meine Mutter dann nicht noch einmal kochen. Außerdem bleibt auch immer etwas vom ersten Weihnachtstag übrig, das man ja auch loswerden muss.

Also essen gehen wir nicht. Wir bleiben die Feiertage immer zu Hause oder sind bei Verwandten eingeladen. Am Heiligen Abend gibt es bei uns meistens etwas anderes, aber eben selbst gekocht und am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es oft Raclette oder auch nur eine Wurstplatte. Man ist sowieso vom Heiligen Abend noch vollgefuttert. Zumindest geht es uns allen so. Da macht es gar nichts aus wenn man einen Tag lang weniger gegessen wird. Und eine Wurstplatte ist auch super. Sogar wenn Verwandte kommen gibt es das und ist noch immer gut angekommen.

Meine Mama kocht jedes Jahr an Weihnachten und bisher habe ich auch jedes Weihnachten bei meinen Eltern verbracht. An Heiligabend gibt es bei uns meistens Würstchen, Kartoffelsalat und Obstsalat zur Nachspeise. Am ersten Weihnachtsfeiertag bin ich meist bei den Eltern meines Freundes und da kocht die Dame des Hauses auch selbst. Ein Ritual gibt es hier nicht und meistens ist das Mittagessen eine große Überraschung. Am Abend oder auch am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es bei meiner Mama oft Gans und da kommt die ganze Familie nochmals zusammen.

Im Restaurant würde ich an den Feiertagen nicht essen wollen, da es mir zu unpersönlich wäre. Mir reicht es, kurz vorher mit meinen Arbeitskollegen in ein Restaurant zu gehen. Aber an den Feiertagen oder an Weihnachten selber möchte ich lieber in einer familiäreren Atmosphäre essen.

Mir persönlich gefallen beide Varianten sehr gut. Ich koche gerne, aber gehe auch gerne mal etwas in einem Restaurant essen. Üblicherweise ist es an Heiligabend bei uns so, das ich zu Hause koche. Dann koche ich aber auch kein schnelles Gericht, sondern etwas festliches wie zum Beispiel Pute mit Kartoffeln und Klößen, Gemüse nach Geschmack (kommt darauf an, wer Lust auf was für ein Gemüse hat) und leckere Soße. Dann versammelt sich die ganze Familie bei mir und dann wird zusammen gegessen.

Am ersten Weihnachtstag sieht das dann so aus, dass meine Mutter für die ganze Familie kocht. Dann kocht sie aber ein festliches Gericht. Zwar nichts ähnliches, wie wir schon am Vortag hatten, da es sonst zu eintönig wäre, aber sie kocht schon etwas leckeres. Da versammelt sich dann auch die ganze Familie und dann wird zusammen gegessen.

Und am zweiten Weihnachtstag wird eigentlich wieder ganz normal gegessen und gekocht, es sei denn wir sind gerade irgendwo eingeladen oder wollen in ein Restaurant essen gehen, weil es in der Familie so abgesprochen wurden ist. Aber so etwas machen wir dann auch nur wirklich ausschließlich am zweiten Weihnachtstag. Meist treffen wir uns noch irgendwo bei Verwandte und essen zusammen Torte.