Banken ohne Kontoführungsgebühr - Versteckte Kosten?

vom 30.11.2008, 17:21 Uhr

Hallo zusammen,

habt ihr euch nicht auch schon gewundert, warum man bei einigen Banken immer Kontoführungsgebühren anfallen, bei anderen Banken diese nicht erhoben werden, wenn ein gewisser Geldbetrag monatlich auf das Konto eingezahlt wird und wieder andere Banken ganz auf die Erhebung der Gebühren verzichten? Doch nicht nur für die Führung eines Kontos werden Gebühren erhoben, oftmals fallen Gebühren auch für die Inanspruchnahme einzelner Serviceleistungen an.

Was viele nicht wissen, das Erheben von Gebühren ist bei einigen Leistungen der Bank unzulässig, dazu gehören solche Aufgaben, die die Bank gesetzlich wahrnimmt (beispielsweise die Bearbeitung von Nachlassfällen, Pfändungen etc.), die lediglich dazu dienen, den Herausgabeanspruch des Kunden zu erfüllen (hierzu zählen beispielsweise die Barauszahlungen am Schalter, Depotüberträge und das Auflösen von Konten und Sparbüchern) und solche Aufgaben, die die Bank nicht im Auftrag des Bankkunden ausführt. Eine Auflistung mit den entsprechenden Urteilen findet ihr unter Klick.

Wie sieht es bei euch aus: verzichtet ihr auf persönlichen Service uns spart ihr euch dafür die Gebühren oder ist euch ein Ansprechpartner die Gebühren wert? Sind bei euch schon einmal Gebühren angefallen, die die Bank nicht hätte erhebn dürfen? Wenn ja, was habt ihr gemacht?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Kontoführungsgebühren und Co. halte ich persönlich für eine Frechheit der Banken, allein schon deswegen, weil heutzutage jeder quasi gezwungen ist, ein Girokonto zu haben. Welcher Arbeitgeber drückt seinen Leuten noch Lohntüten in die Hand? Deshalb bin ich bei einer Bank, die keine Gebühren für Serviceleistungen erhebt. Ist zwar eine Onlinebank, aber im Vergleich zu meiner alten Bank erhalte ich sogar mehr Service - allein schon, weil ich nicht mit unfreundlichem Personal sprechen muss und jederzeit, wann ich es will, Überweisungen usw. tätigen kann (Öffnungszeiten find ich auch immer lästig).

Und Urteile gegen Banken haben ja - wie man in der Liste sieht - eine lange Tradition. Soweit ich weiß, hat man ja jetzt auch verschiedene Bearbeitungsgebühren von Bauspar- und Versicherungsverträgen (u.a. Lebensversicherungen) auf dem Kieker. Da werden sicher noch Urteile hinzukommen.

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Laufmasche hat geschrieben:Wie sieht es bei euch aus: verzichtet ihr auf persönlichen Service uns spart ihr euch dafür die Gebühren oder ist euch ein Ansprechpartner die Gebühren wert? Sind bei euch schon einmal Gebühren angefallen, die die Bank nicht hätte erhebn dürfen? Wenn ja, was habt ihr gemacht?

Ich spare mir die Gebühren sehr gern. Deswegen bin ich auch von der Sparkasse zur Diba gewechselt. Wobei ich aber nicht sehe, dass ich dabei auf persönlichen Service und auf Ansprechpartner verzichte.

Klar, ich habe keine Filliale vor Ort, aber da war ich bei der Sparkasse auch äußerst selten mal. Wenn ich etwas wollte, dann habe ich angerufen. Das kann ich bei der Diba auch. Bei der Sparkasse sah ich das Problem, dass eben nur ein bestimmter Berater für mich zuständig war. War der nicht im Haus wurde es schwierig und ich musste ihm hinter her telefonieren. Da habe ich jetzt schnellere Beratung. Wen ich am Endeffekt am Teflefon habe ist ja egal, solange derjenige kompetent ist und mir helfen kann. Und ob ich in der Filliale um die Ecke oder bei einer zentralen Nummer anrufe ist mir auch egal.

Man muss also nciht zwangsläufig auf gute Beratung verzichten, nur weil man keine Gebühren zahlen mag.

Bei der Übertragung meines Sparkassendepots zur Diba wollte die Sparkasse übrigens unverschämt hohe Gebühren haben. Im Endeffekt habe ich es gezahlt. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust mich rumzuärgern. Es ist auch schon ein paar Jahre her und damals war das gerichtlich grade etwas umstritten ob dafür Gebühren anfallen dürfen oder nicht. Das Urteil kam ja erst 2003 raus, da hatte ich mein Depot dann schon übertragen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe schon seit 10 Jahren mein Girokonto bei der Sparda-Bank und muss da auch keine Kontoführungsgebühren bezahlen. Die nächste Filiale ist zwar nicht gleich um die Ecke, aber auf meinem Arbeitsweg liegt eine, und außerdem erledige ich die meisten Dinge per Online-Banking. Alles, was ich brauche, ist bei der Sparda-Bank kostenlos, sogar eine Kreditkarte.

Ich wundere mich immer, wenn mir andere Leute erzählen, welche Beträge an Kontoführungsgebühren die bei anderen Banken bezahlen. Sie sind aber einfach zu bequem, die Bank zu wechseln. Da kann man nichts weiter tun, als denen einen guten Rat zu geben.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Noch witziger finde ich die Sparkassen: bei einer muss man Gebühren zahlen für alles und jeden, bei der gleichen Sparkasse, aber deren Online-Ableger bekommt man es dann komplett umsonst, muss nicht aus dem Haus und obendrauf noch ne Kreditkarte geschenkt. Verrückt, wenn ihr mich fragt!

» Dennis76 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,64 »


Hallo,
ich habe ein Konto bei der Sparkasse und bin zum Glück noch in der Ausbildung und deshalb ein Recht auf Kontogebühren-Befreiung - was ich sehr gut finde.

Wenn es denn dazu kommt, dass ich mit meiner Ausbildung fertig bin, werde ich mir auf jeden Fall ein Konto suchen, wo ich keine Kontogebühren bezahlen brauche, also wohl von der Sparkasse zu einer anderen Bank wechseln.

Liebe Grüße

» kassiopeia » Beiträge: 157 » Talkpoints: 3,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Na ob es wirklich ein "Recht" auf Gebührenbefreiung gibt bezweifele ich. Das sind alles die üblichen Lockangebote, damit man dann irgendwann zu faul ist zu wechseln. Deswegen bekommt man in jungen Jahren umsonst-Konten.

Aber ich kann nur empfehlen, sich umzuschauen. Wer gerne bei einer Sparkasse sein will, der sollte sich mal beim Online-Ableger der Frankfurter Filiale umschauen. Schliesslich haben die immer noch die meisten Automaten in Deutschland.

» Dennis76 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,64 »



Estrella78 hat geschrieben:Ich wundere mich immer, wenn mir andere Leute erzählen, welche Beträge an Kontoführungsgebühren die bei anderen Banken bezahlen. Sie sind aber einfach zu bequem, die Bank zu wechseln. Da kann man nichts weiter tun, als denen einen guten Rat zu geben.

Ich zahle auch Kontoführungsgebühren, weil ich allerdings auch den Service einer Bank mit Filialen vor Ort brauche und nutze. Aus diesem Grund ist nicht jeder, der von Kontoführungsgebühren spricht auch beratungsbedürftig.

Nothlia hat geschrieben:Kontoführungsgebühren und Co. halte ich persönlich für eine Frechheit der Banken, allein schon deswegen, weil heutzutage jeder quasi gezwungen ist, ein Girokonto zu haben.

Was soll daran eine Frechheit sein? Es gibt doch inzwischen genügend Alternativen?

Dennis76 hat geschrieben:Na ob es wirklich ein "Recht" auf Gebührenbefreiung gibt bezweifele ich.

Sicher nur bei diesem Geldinstitut, aber das ist doch heute gang und gäbe, dass für Jugendliche in Ausbildung kostenfreie Konten angeboten werden.

Zum Eingangsbeitrag ist auch noch zu ergänzen, dass es auch Banken gibt, bei der nur der bargeldlose Geldeingang monatlich zählt, also keine Bareinzahlungen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo JotJot,

was meinst du mit Alternativen? Girokonto ist Girokonto. Und wenn ich die Wahl habe, dafür zu zahlen oder nicht zu zahlen (Kontoführungsgebühren, EC-Kartengebühren oder was es an Varianten sonst noch so gibt), dann nehme ich mir ein Konto ohne Gebühren. :)

Kleine Anmerkung nebenbei: Eine Bekannte, die einige Jahre in einer Bank gearbeitet hat, meinte bezüglich Kontoführungsgebühren nur: Wer die zahlt, ist selber Schuld. Ist sicher ein bisschen überspitzt formuliert, aber einige Banken lassen sogar diesbezüglich mit sich reden.

"Frechheit" war von mir sicher ebenso überspitzt formuliert, aber die Zeiten von Lohntüten oder Barauszahlungen vom Amt sind vorbei - ohne Girokonto wird es also schwierig. Und die Banken verdienen "ihr Geld" schließlich "mit unserem (täglichen) Geld" - unsere Anlagen (vom Girokonto angefangen) sind die Geschäftsgrundlage der Banken, ohne würden sie also gar nicht existieren. Da erschließen sich mir Sachen wie Kontoführungsgebühren nicht.

Ich möchte keinen falschen Eindruck erwecken, das Bankensystem halte ich für enorm wichtig und ich habe auch kein Problem damit, diese Milliardenbürgschaften seitens des Staates zu akzeptieren - so, wie es im Moment steht, ist meiner Meinung nach diese Maßnahme in Ordnung. Auch andere Gebühren halte ich für berechtigt, zum Beispiel das Disagio bei Krediten aufgrund der Bonitätsprüfungen u.ä.

» Nothlia » Beiträge: 102 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nothlia hat geschrieben:Hallo JotJot,

was meinst du mit Alternativen? Girokonto ist Girokonto. Und wenn ich die Wahl habe, dafür zu zahlen oder nicht zu zahlen (Kontoführungsgebühren, EC-Kartengebühren oder was es an Varianten sonst noch so gibt), dann nehme ich mir ein Konto ohne Gebühren. :)

Ich meinte Alternativen zum Girokonto mit Kontoführungsgebühren. Da gibt es eben genug Banken, die Kontomodelle ohne solche Gebühren anbieten. Nur sollte man da eben genauer hinschauen, denn nicht alles was glänzt ist auch Gold.

Zum Thema mit den Banken reden, wegen der Kontoführungsgebühr - da sollte man als Kunde schon einige Pfunde in die Waagschale werfen können. Wer nur ein Girokonto bei dem entsprechenden Kreditinstitut hat, der dürfte mit Forderungen eher schlecht da stehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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