Verhütung: Implantat im Arm
Letztens habe ich davon gehört dass Frauen sich so eine Art Kunststoff-Kapsel (etwa halb so groß wie ein Tictac) in den Arm implantieren lassen können, dass dann jeden Tag eine ganz kleine Menge von einem Verhütungsmittel in den Blutstrom abgibt. Angeblich ist das für den Körper weniger belastend als die Pille und so ein Implantat hält für 3 oder 6 Monate.
Kennt jemand nähere Details dazu?
Was Du meinst heißt Implanon, ein Hormonimplantat.
Dies wurde auf Basis der Minipille entwickelt und kann nahezu unsichtbar im Oberarm getragen werden. Implanon soll jedoch bis zu 3 Jahre verhütend wirken. Der Pearl Index soll bei 0,0 % liegen, auch wenn es trotzdem nicht 100%ig wirken soll, also es kann u. U. trotzdem, wie bei der Pille zu einer Empfängnis kommen, auch wenn diese extrem unwahrscheinlich ist. Implanon gilt trotzdem als das zuverlässigste Verhütungsmittel.
Ja deine Vermutung war richtig: Das Stäbchen ist ungefähr so groß wie ein Streichholz, biegsam, aus Kunststoff und gibt täglich geringe Dosen Gestagen ab. Die Implantation soll nur eine Minute dauern und wird von dafür geschulten Frauenärzten vorgenommen unter die Haut des Oberarmes. Schon nach der Implantation setzt, laut Hersteller und Studie, die Wirkung ein, wenn man doch Kinder will, kann man es wieder entfernen, dann wäre man innerhalb weniger Wochen wieder Empfängnisfähig.
Die Verträglichkeit wird als gut bewertet, da weniger Hormone abgegeben werden als z. B. von der Pille, da das Hormon direkt in den Blutkreislauf gelangt, ohne den Umweg über Magen-Darm wie die Pille. Außerdem wird nur Gestagen abgegeben und kein Östrogen welches den Stoffwechsel geringer belastet und Nebenwirkungen minimiert. Es soll sich für alle Frauen egal welchen Alters eignen oder für Frauen, welche die Pille schlecht vertragen.
Implanon gibt es seit knapp 7 Jahren bei uns (15.06.2000) und kostet um die 300 € - meines Wissens wir es von fast allen Praxen / Frauenarztpraxen angeboten, die Kasse zahlt allerdings nichts dazu Verhütung ist eben Privatsache.
Kennt sich damit noch jemand weiter aus, hab jetzt ein bisschen recherchiert und auf manchen Seiten findet man "wird von der Kasse gezahlt" "bis zur vollendung des 20 Lebensjahres" etc.. Hat jemand ein Stäbchen im Arm und hat von der Kasse was erstattet bekommen oder sogar komplett gezahlt ?
Am Anfang (2000) war es ja noch unklar von der AOK her ob sie es übernehmen und etwas aktuelleres hab ich nicht gefunden. Werd mich morgen jedenfalls mal bei meiner Kasse erkundigen gehen.
Eine gute Freundin von mir hat sich dieses Stäbchen implantieren lassen und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings ist ihre Menstruation während der Zeit, in der das Stäbchen implantiert war, völlig ausgeblieben, was mich wiederum beunruhigt hätte. Vor der Implantation musste sie drei Monate eine Pille mit dem gleichen Wirkstoff nehmen, um zu testen, ob sie diesen verträgt.
Das Stäbchen wurde dann in einer kurzen ambulanten OP in die Außenseite eines Oberarm eingesetzt. Danach konnte sie gleich weiter zur Arbeit, einen Tag später sollte sie allerdings nochmal zur Nachuntersuchung, und danach die Routineuntersuchungen. Es gab allerdings keine Probleme.
Die gesetzliche Kasse hat nichts erstattet, sie hat ca. 320 € bezahlt. Auf einen Schlag ist das zwar eine ganz Menge, allerdings über die 3 Jahre gerechnet doch wieder ziemlich günstig. Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Erstattung für Implanon die gleichen Regeln gelten, wie auch für andere Verhütungsmittel.
Hab heute mit der Krankenkasse telefoniert, also normal übernehmen sie das nicht außer es besteht eine Unverträglichkeit auf Kondome oder die Pille. Vorraussetzung dabei ist aber auch noch, dass alle andere Methoden zur Verhütung ebenfalls aus medizinischer Sicht nicht zu vertreten sind - nur dann bekommt man etwas erstattet. Finde ich jetzt zwar etwas verwirrend, denn die Kasse zahlt ja auch nichts von den anderen Dingen wieso sie dann aufeinmal einen Teil der Kosten erstatten ?
Werde jetzt mal gucken was ich mache, finde das Stäbchen halt am einfachsten und vom Preis her, ist es günstiger als die Pille (pro Monat 30 € / 3 Jahre 1080 € ) und das Stäbchen zwischen 300-350 € für 3 Jahre.
Ist halt nur die Frage, wenn man im Internet sucht findet man viel darüber das manche Frauen über 1 Jahr Blutungen hatten und ehrlich gesagt möchte ich genau das nicht haben. Nur jede 5. Frau mit Implantat hat gar keine Regel mehr, dann ist deine Freundin wohl eine der glücklichen.
Sorae hat geschrieben:Werd jetzt mal gucken was ich mache, find das Stäbchen halt am einfachsten und vom Preis her, ist es günstiger als die Pille (pro Monat 30 € / 3 Jahre 1080 € ) und das Stäbchen zwischen 300-350 € für 3 Jahre.
Bei der Pille gibt es ja durchaus auch Preisunterschiede. Ich bezahle für meine Dreimonatspackung bei medikamente-per-klick.de 21,21 Euro. Das macht 254,52 Euro in drei Jahren. Vielleicht ist das nicht die richtige Pille für Dich, aber da ich noch nie eine so teure Pille wie Deine hatte (und ich hatte schon einige!), denke ich, dass sich auch für Dich eine günstigere finden ließe. Der Großteil scheint doch bedeutend günstiger zu sein.
Ich hab die Pille abgesetzt da eigentlich Nachwuchs gewünscht war. Wegen einem neuen Job und momentanen örtlichen Distanz die deswegen zwischen mir und meinem Partner herrscht, wäre es aktuell kein so guter Zeitpunkt.
Die Pille fand ich immer unpraktisch da ich Schichtdienst arbeite und die dann mal Morgens, mal Abends und mal Nachmittags genommen habe. Dazu hab ich immer nach einigen Monaten drauf reagiert mit Magenschmerzen, Migräne und Akne, weswegen ich so oft wechseln musste und nun schon fast alle durch habe. Die letzte die ich hatte hat für eine 3-Monatspackung knapp 90 € gekostet (88,76 €) also würde mich dann das Stäbchen erheblich günstiger kommen. Spirale kommt nicht in Frage, da ich noch keine Kinder habe und so kein Frauenarzt die gerne einsetzt.
Das Stäbchen fänd ich halt praktisch, muss man nichts einnehmen kann man auch mal "vergessen" und nach 3 Jahren denk ich da schon mal dran. Das Implantieren ist bestimmt nicht schlimmer als ein Piercing stechen lassen davor hab ich keine Angst. Habe nur bedenken ob ich das Stäbchen dann vertrage wenn es vorher schon Probleme mit der Pille gab. Hab deswegen heute mal einen Termin bei meinem Frauenarzt gemacht um das mit ihm durchzusprechen und auch einen Kostenvoranschlag zu holen.
JotJot, weißt du ob deine Freundin nochmal extra etwas für die 3 Monate vorher gezahlt hat als sie die Pille mit dem Wirkstoff genommen hat und was hat sie dafür hingelegt ?
Sorae hat geschrieben:Ich hab die Pille abgesetzt da eigentlich Nachwuchs gewünscht war. Wegen einem neuen Job und momentanen örtlichen Distanz die deswegen zwischen mir und meinem Partner herrscht, wäre es aktuell kein so guter Zeitpunkt.
Und wie sieht es innerhalb der nächsten drei Jahre mit dem Kinderwunsch aus? Denn logischerweise wird das Stäbchen ja sozusagen umso teurer, je früher Du es wieder entfernen lässt.
Sorae hat geschrieben:Die Pille fand ich immer unpraktisch da ich Schichtdienst arbeite und die dann mal Morgens, mal Abends und mal Nachmittags genommen habe. Dazu hab ich immer nach einigen Monaten drauf reagiert mit Magenschmerzen, Migräne und Akne, weswegen ich so oft wechseln musste und nun schon fast alle durch habe.
Bei Schichtdienst ist die Pille natürlich unpraktisch. Hast Du schon mal von diesem Vaginalring (Nuvaring) gehört? Der wird für drei Wochen eingesetzt, bleibt auch drin, um dann für eine Woche entfernt zu werden. Danach kommt dann wieder ein neuer Ring dran. Zur Erinnerung an die entsprechenden Zeitpunkte bietet der Hersteller sowohl kostenlose Benachrichtigungsservices per Mail und SMS wie auch eine Art kleinen (elektronischen) Kalender, der dann zu gegebener Zeit piepst. Kostenfaktor für den Ring: 40,- Euro/Dreimonatspackung (einzeln 20,- Euro)
Sorae hat geschrieben:Die letzte die ich hatte hat für eine 3-Monatspackung knapp 90 € gekostet (88,76 €) also würde mich dann das Stäbchen erheblich günstiger kommen.
Ich hoffe, ich habe nicht den Eindruck erweckt, Dir nicht zu glauben! Ich meinte nur, wenn von den vielen Pillen, die ich schon hatte, keine so teuer war, gäbe es halt noch eine ganze Menge günstigerer Alternativen.
Sorae hat geschrieben:Habe nur bedenken ob ich das Stäbchen dann vertrage wenn es vorher schon Probleme mit der Pille gab.
Das ist in der Tat ein Risiko, wenn Du schon so oft die Pille wegen unangenehmer Begleiterscheinungen wechseln musstest. Für mich war das jedenfalls unter anderem ein Grund gegen das Implantat.
sorae, also ich weiß nur, dass sie die Pille extra bezahlen musste, und das lag wohl bei so 40 €, ist allerdings auch schon 4 Jahre her. Außerdem ist sie bei einem Frauenarzt, der hauptsächlich private Patienten behandelt, ich weiß nicht, ob da vielleicht auch Unterschiede zu einem Kassenarzt sind.
Bei meiner Freundin war es auch so, dass sie nach drei Jahren von ihrer Frauenärztin (ich schmeiße gerade ein wenig die Geschlechter durcheinander, ist aber immer der gleiche Arzt) zum Termin gebeten wurde, eben weil das Stäbchen ja raus musste. Und da wurde eben auch darüber gesprochen, wie sie sich künftig die Verhütung vorstellt/wünscht.
Wenn Du wegen Deiner Verhütung nicht so recht weißt, dann lass Dich doch mal ganz unvoreingenommen beraten. Es gibt sicher auch noch andere Möglichkeiten der Verhütung.
Eine Bekannte hat sich eine zeitlang die Drei-Monats-Spritze geben lassen. Über Kosten weiß ich nichts. Die vertrug sie wohl auch ganz gut. Nur musste sie dann regelmäßig alle drei Monate zum Arzt und sich die Spritze abholen, was ihr dann mit Schichtdienst, krankem Mann und pubertierenden Teenies zu viel geworden ist.
Also von dem Ring hab ich schon gehört, aber alle 3 Wochen hab ich dann Stress damit und muss dran denken. Ob das genau zum Schichtdienst passt weiß ich auch nicht, wenn der Hersteller anklingelt "bitte Ring wechseln" wenn ich grad am Reanimieren bin (Sorry, erinnert mich an etwas aus der letzten Woche laufende Rea und dann klingelt das Handy "du hast den schönsten Arsch").
Ich such wirklich jetzt was dauerhaftes was 3-5 Jahre reicht, solang hab ich die Stelle erstmal sicher und solange werd ich wohl auch mit meinem Freund eine Fernbeziehung führen da er demnächst für ein paar Monate ins Ausland muss und ich 300 km weiter nördlich Arbeite und nur selten Heimfahre um ihn oder meine Familie zu sehen. Und ein Kind quasi alleine aufziehen, möchte ich auch nicht wenn ich mit dem Vater noch zusammen bin.
Die 3 Monats Spritze hab ich auch schon überlegt gehabt, aber das Problem ist ich muss alle 3 Monate zum Frauenarzt. Wegen Schichtarbeit etc. ist es schon schwierig einen Termin halten zu können und ich erfahre meine Schichten meistens 3 Tage im vorraus, so kurzfristig hat mein Frauenarzt des Vertrauens keinen Termin frei, und der ist immer noch 300 km weiter südlich, wo ich bis vor 3 Wochen gewohnt habe. Am neuen Arbeitsort hab ich noch keinen guten Empfohlen bekommen, und einfach so "durchprobieren" hab ich auch nicht wirklich die Lust und Zeit dazu.
Für das Stäbchen alle 3 Jahre mal runterfahren wäre noch ok und kann man ja mit einem Besuch bei Freunden/Bekannten oder so was verbinden danach. Also wie gesagt ich such was für 3-5 Jahre und das sich gut mit dem Schichtdienst vereinbaren lässt, beim selbstinformieren im Internet ist mir da nur das Stäbchen (Favorit) untergekommen. Sterililisieren wäre auch noch so ein Ding das lange hält, aber da ich noch irgendwann Kinder möchte auch nicht so sehr zu Empfehlen.
Muss ich mal gucken, für die übernächste Woche hab ich einen Termin gemacht da bin ich eh in der Gegend wegen Fortbildung.
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