Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt
Ich hab ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass ich oft die Unterschiede zwischen meinem Kind, mit 4 Jahren und meinen Halbbrüdern mit 6 und 7 Jahren beobachte. Und jetzt brauch ich mal wieder eure Meinung.
Also bei uns ist das so, dass alles was auf dem Tisch steht probiert werden muss. Nur einen kleinen Löffel und wenn unser Sohn es dann gar nicht mag, brauch er es auch nicht zu essen. Aber er muss zumindest mal probieren ob es nicht doch schmeckt. So, bis jetzt ist er auch gut, auch Gemüse und die Methode funktioniert ganz gut.
So und jetzt waren wir bei meinen Eltern zum Essen und es gab Kroketten, Gemüse und Fleisch. Unser Sohn hat alles brav gegessen. Nur meine Halbbrüder haben ein sehr komisches Essverhalten. Der eine hat nur die Kroketten gegessen und der andere nur Fleisch. Man muss dazu sagen, sie müssen gar nichts essen oder bekommen noch extra Nutellabrot gemacht usw. Meine Stiefmutter verwöhnt sie da total und sie lernen überhaupt nich richtig zu essen. Ich hab es jetzt eine Weile mit angesehen, aber mittlerweile bekomm ich zuviel wenn ich das sehe, wie die essen. Und zum Nachtisch, dann noch 3mal Sahne aufs Eis, weils ja so lecker ist.
Wenn Kinder mal was nicht essen wollen, kann ich das total nachvollziehen, es gibt ja Lebensmittel, die ich auch nicht mag. Mir wird gesagt, mein armes Kind. Ich würds ja so streng erziehen und ihn zum essen zwingen etc. Aber meine Steifmutter verzieht die Kinder da total und es tut mir auch für die Kinder leid, die es sowieso schon nicht einfach haben.
Soll ich sie darauf ansprechen? Eigentlich ist es ja ihre Sache, wie sie die Kinder erzieht, aber gesund ist das doch nicht. Und wie gehe ich am besten vor? Ich möchte ihr eigentlich nicht direkt vor den Kopf knallen, dass sie ihre Kinder verzieht und es mich anekelt, denen beim essen zu zugucken.
Meine Kinder mussten auch immer wenigstens probieren um erst mal zu merken, ob sie es wirklich nicht mögen. Denn dabei ist schon oft rausgekommen, was nicht lecker aussieht kann aber trotzdem sehr lecker sein.
Meine Kinder haben sich selber auf den Teller genommen und sie haben dann auch das gegessen, was auf dem Teller war. Wenn die Augen größer waren als der Magen und sie den Teller nicht leer gegessen haben, dann haben sie aber auch kein Nachtisch bekommen. Denn dafür hatten sie ja dann auch keinen Platz mehr im Bauch.
Und ich habe ihnen nie eine Extrawurst gemacht. Wenn sie das Mittagessen partout nicht wollten, habe ich ihnen auch kein Brot gemacht. Denn ich wusste, dass sie es immer gegessen haben. Zum Beispiel, wenn mal ein Gemüse dabei war, was sie nicht mochten, dann haben sie nur Kartoffeln und Fleisch gegessen.
Sie mussten auch nicht unbedingt die Teller leer essen, aber auf Nachtisch mussten sie dann eben auch verzichten.
Also ich würde mich da nicht einmischen. Ich finde jeder soll das so machen, wie er(sie) es für richtig hält. So lange sie das bei deinem Kind nicht macht wenn ihr zu Besuch seid, kann es dir doch egal sein.
Es würde dir doch sicher auch nicht passen, wenn jemand ankäme und dir Vorträge hielte, wie du dein Kind zu erziehen hast. Solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist (und das ist es dabei nun mal nicht, kein Kind stirbt, weil es kein Fleisch ist und dafür ein Nutellabrot bekommt), finde ich sollte man den Eltern die Wahl überlassen, wie sie ihr Kind erziehen.
Als ich noch ein Kind war, wurde es ähnlich wie bei dir gehandhabt. Man sollte die Sachen zumindest mal probieren und konnte sich danach dann entscheiden ob man es mochte oder nicht. Allerdings war es so, dass einmaliges Probieren reichte. Ich musste also zum Beispiel Rosenkohl nicht jedes mal wieder neu probieren. Nachdem ich ein mal gesagt hab, dass mir das zu bitter ist, brauchte ich es nicht mehr essen.
Ich war aber ein recht unkompliziertes Kind und mochte bis auf Rosenkohl so ziemlich alles. Ok, mit Feigen und Rosinen hatte ich auch noch Probleme und habe die Rosinen dann auch beim Sauerbraten immer rausgepickt. Aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen, auf den ganzen Sauerbraten zu verzichten, deshalb.
Probiert werden musste schon, aber wenn es nicht geschmeckt hat, dann musste es auch nicht gegessen werden. Und zwar auch nicht beim nächsten oder übernächsten Essen oder den darauf folgenden.
Aber es gab auch Ausnahmen. So hab ich als Kind keine Erbsen gegessen,weil "Murmel" isst man nicht . Da hab ich mich dann also wirklich geweigert und bis meine Mutter mich davon überzeugen konnte, dass es keine Murmeln waren, vergingen auch ein paar Essen. Sie hat sie dann kleingemacht und so habe ich sie auch gegessen.
Aber zwingen sollte man kein Kind,wenn es probiert hat, das zu essen. Mein Bruder hat Rosenkohl egal in welcher Form gehasst. Die Kindergärtnerin wusste davon und hat ihm das trotzdem reingezwungen. Da hat er gespuckt das hat sie nur einmal gemacht.
Mein Sohn mochte noch nie weichgekochte oder vermischte Speisen , weswegen bei uns auch sehr selten Fertigprodukte auf den Tisch kommen. Er hat uns also mit seinen Vorlieben zu einer gesunden "Ernährung" gezwungen. Wenn wir nun bei anderen zu Besuch waren, dann guckt er mich immer von der Seite an, bevor er etwas auf den Teller nahm, denn wenn man etwas genommen hat, dann muß man es auch essen, so ist unsere Devise.
Dadurch hat er gelernt, dass er ersteinmal nur wenig nimmt, wenn es dann nicht schmeckt, dann kann er immer noch fragen, ob er es stehen lassen kann. Allerdings hat sein fragender Blick mir auch das Urteil eingebrockt, ich wäre wohl sehr streng, da er sich nicht trauen würde ohne zu fragen etwas zu essen. Dabei wollte er sich nur vergewissern, ob es etwas ist, was er ohne würgen zu müssen probieren kann.
Mittlerweile ist es so, dass er alles probiert und so auch Vorlieben entwickelt hat, die ich ihm nie zugetraut hätte, allerdings immer noch bissfest und nicht mit Saucen zugekleistert.
Bei mir müssen die Kinder ihren Teller nicht aufessen und wenn sie was gar nicht mögen, dann lasse ich sie. Leider mögen die zwei sowieso nicht viel und es bleibt kaum was übrig was sie gerne essen.
Aber ich sage ihnen das sie wenigstens mal probieren müssen. Wenn sie dann "Bähh" sagen dann muß ich es akzeptieren. Reinzwingen kann und will ich es den zweien nicht. Ärgere mich dann zwar schwarz aber räume dann einfach ihren Teller weg und sie müssen bis zum Abend warten.
Ich habe zwar keine Kinder und werde auch nie welche haben, daher kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.
Zuhause mußte ich nicht essen, was auf den Tisch kommt, was auch problematisch gewesen wäre, da ich schon immer recht wählerisch war. Vor Fleisch hatte ich z.B. schon immer einen ausgeprägten Ekel, der sich später noch verstärkt hat. Auch verschiedene Gemüsesorten (Spargel, Rote Beete, Kohlrabi) esse ich nicht, weil sie mir einfach nicht schmecken.
Bei meiner Oma galt die oben genannte Regel. Fleisch mußte ich zwar dort nicht probieren, was ich auch nicht gemacht hätte, allerdings mußte ich das Gemüse essen, auch wenn es mir nicht schmeckte. Da ich meistens nur die Beilagen gegessen habe, ist meine Oma dazu übergegangen, mehr Sachen zu kochen, die ich auch mag, und seitdem war das Essen nie mehr ein Problem.
Ich würde einen Menschen niemals dazu zwingen, etwas zu essen oder auch zu probieren, was er nicht mag. Manche Dinge sehen für einen selbst so unappetitlich aus, dass man sie nicht einmal ausprobieren möchte, z.B. würde ich niemals Muscheln oder Austern probieren. Anderen Leuten geht das vielleicht mit Fleisch oder auch mit Schimmelkäse ebenso. Geschmäcker sind einfach sehr verschieden.
Bei uns musste nur einmal probiert werden und wenn es nicht schmeckte nie wieder. Wobei die Neugier doch dazu führte, dass verschmähte Nahrungsmittel wieder probiert wurden.
Meinem Sohn ist das "wenigstens einmal probieren" so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sich in dieser Woche in der Kita einen Löffel Spinat geben ließ und auch brav gegessen hat, obwohl er Spinat zur Zeit gar nicht mag. Die Erzieherin war zunächst sehr verblüfft, aber dann doch amüsiert, als mein Sohn ihr erklärte, dass man ja zumindest probieren müsste, dann kann immer noch sagen, dass man das Essen nicht mag.
In diesem Fall würde ich mich aber nicht in die Erziehung der Stiefmutter einmischen. Vielleicht haben die Jungs das Essen ja schon probiert und in der Familie wird es so gehalten: einmal probieren reicht fürs ganze Leben
Ein kleines bisschen probieren ist auch an unserem Esstisch Pflicht. Denn wenn man etwas nicht kennt, dann weiss man auch nicht ob man es nicht mag! Wenn es meinen Kindern aber wirklich nicht schmecken sollte, dann müssen sie auch nicht weiter essen.
Ich koche aber auch nicht nur nach den Wünschen meiner Kinder, denn sonst hätten wir vermutlich jeden Tag Spaghetti auf dem Tisch. Ich koche ganz normal und die Kinder essen davon, oder eben nicht. Ich mache es da genauso wie meine Mutter, wer nicht essen will was auf den Tisch kommt, der hat keinen Hunger. Wenn das Essen einen Bestandteil enthält den die Kinder nicht mögen, dann essen sie eben davon nur wenig oder gar nichts. Ich habe ihnen noch nie eine Alternative angeboten.
Wenn die Kinder bei meiner Oma sind (und ich bin nicht dabei) und es gibt etwas zu essen was sie nicht mögen, dann kocht die Uroma eben schnell was anderes. Also Schokopudding oder Pfannkuchen. Bei mir gibt es diese Extrawürste aber nicht.
Eine weiter Regel bezüglich des Essens gibt es aber bei uns auch noch. Wer kein Gemüse ist, der bekommt den Rest des Tages auch nichts zu naschen.
Bei uns gibt es da keine Probleme. Ich habe 5 Kinder und kann keine 5 verschiedenen Essen kochen. Da werde ich ja nie fertig. Als die Kinder noch klein waren, haben sie gesehen, wie ihre Geschwister und wir Eltern am Tisch gegessen haben. So kam es dann auch, dass sie schon als Baby das Essen, was wir anderen gegessen haben, selber essen wollten. Ich habe dieses Essen dann püriert und die Kinder haben es gegessen. So haben sie sich sehr zeitig an unser Essen gewöhnt und haben auch alles gern ausprobiert, weil ich gern mal neue Sachen ausprobiere.
Ich glaube, das hat auch was mit Erziehung zu tun. Kinder schauen sich viel das Essverhalten ihrer Eltern ab. Mäkeln die Eltern und sagen, nein das will ich nicht, werden sie es auch machen. Und ganz wichtig finde ich, dass von Anfang an eine grosse Vielfalt auf dem Tisch steht. Bei uns gibt es z. B. nicht nur einfach Nudeln, sondern es gehört eine leckere Sauce dazu und Käse darüber. Ausserdem mache ich meistens noch Salat dazu und als Nachtisch gibt es ein Schälchen mit Kompott. So werden die Kinder satt und lernen sehr vielfältiges Essen kennen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-48649.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3461mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Kosmetik in München 1452mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Sumapede · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Kosmetik in München
- Lohnen sich Asien Fonds? 4530mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 6010mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen