Frage an Nichtlinuxianer
Da hier im Forum wohl die meisten Leute reine Windowsbenutzer sind würde ich mal gerne in die Runde fragen, wie es dazu kommt, dass ihr noch nie Linux verwendet habt. Schließlich sind die meisten Installationen komplett kostenfrei und bieten vergleichbaren Umfang wie ein Windows. Ich würde auch diejenigen, bei denen es darum geht dass sie mit Linux nicht die Spiele machen können, die sie wollen, bitten das mal außen vor zu lassen. Darüber können wir mal noch an anderer Stelle diskutieren.
Mich interessiert hauptsächlich, warum die Leute, die ganz normal an ihrem Computer sitzen, surfen, ein paar Emalis tippen und ab und an mal etwas ausdrucken, Musik hören und Filme schauen so viel Geld für ein Betriebssystem ausgeben.
Ich habe auf meinem Computer Windows und Ubuntu installiert, aber ich habe mich nach der Installation von Ubuntu nie wirklich dazu bewegt auf Ubuntu umzusteigen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist deutlich sicherer als Windows, es ist kostenlos, es gibt ein umfangreiches Kontingent an kostenloser Software und es hat sehr schöne (grafische) Funktionen, die unter Windows so nicht möglich sind.
Auch Treiber sind für den Großteil aller Hardware verfügbar, allerdings nicht in originaler Form. Ich war zum Beispiel nicht in der Lage nach längeren probieren meinen Fernsehr als 2. Monitor einzustellen.
Der wohl größte Nachteil, der mich auch von der Nutzung abhält ist, dass es sehr viele Programme (und Spiele) gibt, die es in dieser Form nicht für Linux gibt. Grundlegende Funktionen sind eigentlich in jedem Gebiet durch Software abgedeckt, jedoch vermisse ich oft Programme mit sehr nützlichen Features. Das Angebot an Software ist einfach in keiner Weise mit dem für Windows zu vergleichen. Dazu kommt das Angebot an Spielen. Es ist zwar möglich Windows-Software unter Linux zum Laufen zu bringen, dies funktioniert aber nie so leicht und oft so gut, wie unter Windows (verständlicherweise).
Ich bin zur Zeit auch auf Windows. Also bin ich kein Linuxianer, wie du das so schön nennst. Ich selber hatte früher auch Linux auf meinem Rechner und wollte es letzte Woche wiederdrauf machen. Doch so schön das alles ist, Windows funktioniert besser.
Direkt nach meiner Installation öffnet sich grub in der minimalen Line-Console. Das hat mich aber gefreut. Schnell habe ich wieder zur Windows CD gegriffen und XP installiert. Ich hatte schon Ubuntu und Suse installiert gehabt, mit einem alten Rechner, bei dem es Hardware mäßig funktioniert hatte (unter Suse gab es bei mir allerdings keine W-Lan Treiber).
Genau aus solchen Gründen, kann ich dem normalen Anwender nur Windows empfehlen. Mit Linux muss man sich beschäftigen und man muss ein wenig Kenntnisse mitbringen. Für die einfache Textverarbeitung reicht Windows doch völlig aus. Mit XP hat Microsoft eine stabile Version, die jede Software unterstützt.
Unter Linux gibt es dagegen allerlei Probleme mit i386 und x64 Windowssoftware. Mit Programmen wie Wine kommen die meisten Leute nicht klar.
Zu der Frage mit dem Geld: Sogut wie alle Computer, die man im Laden kaufen kann, haben bereits ein installiertes Windows. Windows ist auch gut, wenn man nicht unbedingt programmieren will oder dichter am System hantieren will. Also für die meisten Computeruser konzipiert. Man kann problemlos Treiber und Software installieren, wogegen man bei Linux sich erstmal mit den befehlen der Console auseinandersetzen muss.
Dazu hat nicht jeder die Zeit. Wozu Linux installieren, wenn man Filme gucken und Musikhören auch unter Windows ohne Probleme machen kann? Die Kommunikation unter den einzelnden Rechnern ist auch auf Windows basierend. Wenn man eine Textdatei aus der Schule bekommt, oder ein Programm ist das meistens eine *.exe oder *.doc (ich weiß, geht auch mit OO) Wäre die Entwicklung am Anfang der OS anders verlaufen, würden wir nun vielleicht alle an Linux oder Mac hängen.
listen_and_talk hat geschrieben:Da hier im Forum wohl die meisten Leute reine Windowsbenutzer sind würde ich mal gerne in die Runde fragen, wie es dazu kommt, dass ihr noch nie Linux verwendet habt.
In der Menge betrachtet magst du mit dieser Aussage sicherlich recht haben, dass die meisten Windows-Nutzer noch nie Linux verwendet haben. Aber nur weil ich kein Linuxianer bin brauchst du nicht davon ausgehen dass ich es nie probiert hätte. Denn stell dir vor: Manche, die Linux ausprobiert haben, wechseln trotzdem wieder zu Windows zurück! Schon klar, für den durchschnittlichen Linuxbenutzer scheint sowas absolut unmöglich, ich habs mir oft genug angehört.
Mein schöner Asus EEE PC kam bei mir mit standardmäßiger Linuxdistribution ab Werk an. Schön, dachte ich mir, so kommst du ohne jegliche Umstände auch mal in den Genuss, Linux auszuprobieren. Aber von "schön" blieb nur noch "Pustekuchen!" nachdem ich relativ einfach und ohne Umstände, das WLAN konfiguriert hatte wollte ich mich über das (ebenfalls vorinstallierte) Pidgin mit dem ICQ-Server verbinden, surfen und chatten sollten ja (neben Textverarbeitung) die Hauptaufgabe des EEE werden. Erstes Problem: Pidgin sagt mir nur, dass seine Version zu alt ist und ich mir unter nachfolgender URL den neusten Client besorgen soll.
Nagut, geht doch alles einfach, leg los! Ich surfe auf die Seite und weiß erstmal nicht, welchen Client ich mir eigentlich runterladen muss. Windows-Version wohl kaum, MAC sicher auch nicht. Source? Ähm, naja, "Fedora Core" oder "CentOS / RHEL" hab ich meinen Lebtag nicht gehört, also wohl das? Das Ende vom Lied, um die Story abzukürzen, ich kriegs nicht hin und nehms mit zur Arbeit und bitte unsere Systemadministratoren um Hilfe. Die erzählen mir stundenlang dass mein Linux kein Linux ist und zudem noch fehlerhaft installiert (wohlgemerkt, es war ja vorinstalliert so wie es war) woraufhin ich gebeten wurde die WiederherstellungsCD mitzubringen und dann würde man sich dem nochmal annehmen. Ab dem Moment hab ich mir gleich gedacht Sch... drauf, WinXP draufgepackt und das Teil funktioniert.
Übrigens, die Linuxversion ist uns bis heute unbekannt "normal war sie jedenfalls nicht", so die Herren. Toll, wenn mir ein "unnormales" Linux mir als super-tolles-Betriebssystem verkauft wird unter dem ich nichtmal ein Programm installieren kann (der Sys-Ad brauchte eine halbe Stunde Googles Hilfe um die Befehlskonsole zu finden und dann festzustellen, dass man nichts darüber installieren kann!).
Fazit: Wenn die erste Begegnung mit einer Marke (was Linux ja mehr oder weniger ist) SO abläuft, schreckt mich das jawohl mehr als ab! Der Asus funktioniert auch wunderbar mit WinXP, undzwar wirklich, und noch dazu kann ich damit auch selber mal ne neue Software installieren und sonstige eventuelle Probleme beheben.
Was denken sich denn Linux-Entwickler bei einer solchen Aktion, irgendeine scheinbar unbekannte (vielleicht kennt sie ja mittlerweile jemand) Version ohne jeglichen kommentar oder Hilfestellung dazu zu verkaufen? Wohlgemerkt, die interne Hilfe war definitiv auf eine andere Version ausgelegt, nirgends waren die angesprochenen Elemente auffindbar. Das ist mehr als nutzerunfreundlich und deswegen ist es wohl auch kein Wunder, dass man als Otto-Normal-User nicht umsteigt.
Auch ich hatte schonmal Linux auf meinem Rechner, und das auch über mehrere Monate. Das ist aber schon eine ganze Weile her. Ich glaube, das war damals Linux SuSE 5.0 oder so. Naja grundsätzlich hatte ich keine Probleme damit, weil es viel gute Software zum Nulltarif gibt und mit ein bissl Gewöhnung ist die grundlegende Bedienung auch schnell verstanden und gelernt.
Allerdings hatte ich parallel auch noch Windows auf dem PC, schon allein für die Spiele und bestimmte Software. Naja jedenfalls hab ich dann irgendwann Linux wieder runtergeschmissen, weil ich das nach und nach immer weniger genutzt habe und ich muss sagen, ich vermisse jetzt auch nix. Mit Windows kann ich auch alles schnell und einfach erledigen und somit stellt sich die Frage nach Linux für mich im Moment einfach nicht mehr.
Ich bin weder LInux- noch Windoofbenutzer, mit meinem Mac bin ich einer der Guten. Wenn ich mir etwas nicht antun würde, dann ist das ein Windows-System. Es kommt immer wieder mal vor, dass ich mich damit auseinandersetzten muss, man wird in Kursen damit belästigt oder Kollegen kommen mit Fragen zu mir und meinen ich könne Ihnen helfen, da mein Output am Computer doch relativ gross ist, nur ist es eben ein Mac.
Warum ich nicht Linux draufhabe? Einerseits habe ich alles auf meinem Mac was ich mir wünschen kann. Durch den Wechsel von OS9 auf OSX mit dem Unix-Unterbau gibt es sehr viel mehr Software für den Mac. Und der Mac hat jetzt noch den Vorteil, dass man, wenn doch einmal die spezielle Software für den Tauchcomputer nur für Windows erhältlich ist, dieses unglückliche System auf einer separaten Partition laufen lassen kann. Software entwickeln liegt mir nicht, ich bin nur ein kleiner User der den Computer und die Software als Werkzeug sieht und nicht dran rumschrauben will.
Also hat Linux keinerlei Pull-faktoren für mich, und OSX keinerlei Push-faktoren. Also bleibe ich bei OSX.
Eine Frage noch. An der Uni sehe ich immer wieder mal Veranstaltungen mit dem Namen "Linux-Installationstag". Braucht man denn zum Linux installieren wirklich externe Hilfe? Beim Mac werfe ich die DVD rein, mache zwei, drei Klicks, und das System installiert sich. In Nullkommasehrwenig habe ich einen Mac am Laufen. Bei Linux hört sich das immer nach einer Heidenarbeit an und scheint höllisch kompliziert zu sein.
Es geht bei mir nicht um die Spiele, da ich nicht wirklich der Gamer bin, ist das nicht das Problem. Wobei es natürlich schon schön wäre, wenn Plattformen wie Steam auf Linux laufen würden, ob das so ist, weiß ich jetzt zugegeben gar nicht. Der Hauptgrund bei mir ist, dass ich rein arbeitstechnisch auf ein Programm angewiesen bin, das leider nur unter Windows läuft, eine spezielle Software zur Erstellung medizinischer Gutachten.
2 Partitionen wären ja rein theoretisch möglich, das ist mir aber doch irgendwie zu aufwändig. Wenn ich jemanden kennen würde, der ein Linux-Freak ist und mir das machen würde, okay, aber ich selbst traue mich da nicht so ran und habe da einfach auch nicht die Nerven, mich damit richtig zu befassen.
Interessant wäre es, zu wissen, ob es für Linux auch wie für Mac OS eine Art "Virtual PC" gibt und ob darauf wirklich ausnahmslos alle Windows-Programme laufen, ohne dass ständig Probleme auftreten.
Ich stehe dem Thema Linux also offen gegenüber, aber es ist halt eine Frage der Zeit und Nerven.
Ich denke ein gravierender Grund, warum die meisten ein teures, kostenpflichtiges Microsoft-Betriebssystem ist der, das dieses für die meisten überhaupt nichts kostet. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne, da wenn man sich einen neuen PC kauft, dieses Betriebssystem in 99% aller Fälle vorinstalliert ist. Da die meisten sich mit der Thematik nicht auskennen, lassen sie das vorhandene Betriebssystem bestehen. Spielt für sie ja keine Rolle, da sie finanziell nicht anders dastehen würden, wenn sie sich ein Linux installieren würden. Und hat man sich erstmal an ein Betriebssystem gewöhnt, möchte man sich nicht die Mühe antun, die Betriebsweise eines anderen Systems an zu gewöhnen. So einfach ist das.
listen_and_talk hat geschrieben:Mich interessiert hauptsächlich, warum die Leute, die ganz normal an ihrem Computer sitzen, surfen, ein paar Emalis tippen und ab und an mal etwas ausdrucken, Musik hören und Filme schauen so viel Geld für ein Betriebssystem ausgeben.
Ich denke den meisten Leuten ist gar nicht bewusst, dass sie für das Betriebssystem mit bezahlen, wenn sie einen Computer kaufen. Ich meine, wenn du zum Beispiel zu Media Markt gehst steht da ja nicht der gleiche Computer einmal mit Windows und einmal ohne Betriebssystem oder mit Linux. Also diesen direkten Vergleich, den man bei anderen Produkten hat, hat man hier ja überhaupt nicht.
Aber mal ganz davon abgesehen - ob es einem nun gefällt oder nicht, die meisten Leute machen ihre ersten Computer Erfahrungen mit einem Windows PC. Und ich glaube eine ganze Reihe dieser Leute sind froh, dass sie überhaupt in der Lage sind diesen Windows PC zu benutzen - da ist es doch wohl klar, dass sie ihr mühsam erworbenes Wissen nicht über Bord werfen und sich ein neues Betriebssystem zulegen.
@Taline: Ja, so ein eeePC ist schon was cooles. Schade, dass Du anfangs so einen Stress damit hattest. Bei mir lief das mitinstallierte Linux da recht gut darauf. Das Problem mit Pidgin hatte ich damals auch. Da darf man sich als Windows Benutzer selbstverständlich wunder, dass das nicht klappt. Nur traurig für den Admin, dass er es nicht geschafft hat im Asus Forum nachzuschauen. War bei mir der erste Treffer bei Google als ich: " Xandros Linux Pidgin Problem" eingegeben hatte. Du musstest lediglich eine Datei austauschen oder alternativ ein Programm herunterladen das das für dich erledigt. Und bis auf das Pidgin Problem war Xandros fast schon Idiotensicher. Aber ich hatte über das Problem mit Pidgin auch böse geärgert, das stimmt.
Wie man eine Konsole öffnet stand sogar im Handbuch. Ich meine es war mit Alt und einer F Taste. Oder alternativ über einen der Reiter im Starter. Und Software zu installieren ist wirklich sehr einfach geworden. Du musst nur noch Synaptic starten, (Entweder über die Konsole oder über ein Icon. Wie man will) dort den Name des Programmes eingeben und schon wird es automatisch heruntergeladen und installiert.
@asuckau: Aber für mich würde ein Preisunterschied von 70€. Allerdings stimmt es, das Leute sich sehr schwer tun umzulernen. Wobei ich denke, dass es schneller geht als wenn man noch nie etwas mit Computern zu tun hatte und auch nicht wirklich die Welt ist.
@thisnamewasfree: Ja, der Mac ist eine Alternative zum PC. Da hast Du wirklich recht. Wenn ich das nötige Kleingeld hätte würde ich mir auch einen zulegen. Nur ist mir für den hohen Aufpreis momentan noch zu wenig mehrwert drin. Aber es ging mir ja eher um das Betriebssystem als um den Computer selbst. Quasi darum, warum viele Leute noch nie Linux auf ihrem PC ausprobiert haben.
Zu den Installationsparties. Ich verstehe das genaugenommen auch nicht. Gängige Linux zu installieren ist nicht mehr wirklich schwer. Ich habe erst heute eine Version auf einem Rechner installiert. Das funktioniert in etwa so:
USB Stick in den PC Stecken. PC anschalten. Warten bis der PC hochgefahren ist. Dann läuft er unter einem vom Stick laufenden Linux. Dort musst Du auf dem Desktop noch das Installieren Symbol anklicken und das wars. Es erscheint ein Wizzard der dich noch ein paar Sachen wie Benutzernamen und Sprache abfragt und der Rest geht von allein. Ich meine eher, das bei solchen Parties auch erste Einweisungen stattfinden. Denn weder an einen Mac, noch an einen PC mit Windows kann man einen Menschen setzen, der noch nie damit gearbeitet hat und erwarten, dass er seinen (Netzwerk)Drucker auf Anhieb installiert bekommt un sofort weis welche Komfortfunktion man wo einstellen kann.
@mich: Das mit dem Monitor kann ich mir vorstellen. Hatte ich auch schon. Aber das lag eher an der Grafikkarte. Die wollte nämlich weder unter Windows noch unter Linux ein vernünftiges Bild auf den Fernseher schmeißen...
@netti78: Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit zu virtualisieren. Und zwar vom Marktführer im Bereich der Virtualisierung selbst. von VM Ware. Seit 2006 gibt es eine Linuxversion, die nebenbei bemerkt für Linux sogar kostenlos ist. Diese hat die selben Möglichkeiten wie die Version die unter Windows läuft.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-48514.html
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