Schaffner raucht auf Bahnsteig
Das Rauchverbot und Die Deutsche Bahn, das ist so eine Sache. Was den Schaffner betrifft, bin ich der Meinung, dass man da nicht päpstlicher als der Papst sein muss. Vermutlich darf sich der Schaffner nicht einmal von seinem Arbeitsplatz entfernen, sich also nicht mal eben in eine Raucherzone verdrücken. Was soll er also machen? Klar ist er irgendwo Vorbild, aber meistens ist die Welt eben nicht schwarz oder weiß und ich finde, dass jeder an irgendeiner Stelle eine Art 'Ausnahmegenehmigung' haben darf. Solange er nicht im Zug raucht oder die Fahrgäste vollqualmt, kann er meinetwegen sein Zigarettchen unter freiem Himmel durchziehen. Hauptsache er sammelt die Kippe hinterher ein und wäscht sich die Hände - an der Stelle wird es aber wohl haken.
Dieses Rauchverbot auf den Bahnsteigen ist ja sowieso nichts weiter als eine 'Hausanweisung'. Ein Verstoß wäre also höchtens ein Verstoß gegen die 'Hausordnung'. Die Durchsetzung ist sowieso eher eine Lachnummer, weil kaum möglich. Der Witz ist, dass es diese Raucherzonen nur auf 330 großen Bahnhöfen gibt und auf etwa 5400 Bahnhöfen eben nicht, weil die einfach zu klein sind. Vielleicht wollte man auch einfach nur die Farbe sparen. Die Folge ist, dass auf den kleinen Bahnhöfen weiter geraucht wird, wie es den Leuten eben passt, Meckern und Streit inklusive. Es gibt sowieso kaum Personal, dass da etwas ändern könnte.
Ich finde, an kleinen Bahnhöfen nervt es eigentlich nur, wenn sich Raucher auf den Bänken niederlassen und einen vollquarzen, statt sich dann wenigstens weiter weg zu stellen, wenn es schon keine Raucherzone gibt. Ansonsten ist es mir egal. Klar, natürlich ekele ich mich auch vor diesem Geruch und den gelben Fingern.
Also ich finde es nicht gut, dass sich nicht einmal Bahnangestellte an die Regelung halten. Aber der Schaffner darf seinen Zug ohne abzuschließen nicht verlassen oder sich nicht weit davon entfernen. Deswegen stellt er sich lieber vor die Türe. Ist leider auch nicht so gut aber ihm bleibt keine andere Wahl. Und ich finde es besser als andere Lokführer, vorzugsweise bei Güterzügen, die vorne im Führerstand rauchen. Als wir mit dem IC gefahren sind hat der Lokführer sich vorne eine Zigarette angemacht und dann gleich den Vorhang zugezogen als er gesehen hat, dass die Leute nach vorne schauen.
Ich bin Nichtraucherin. Wenn ich auf dem Bahnsteig auf einer Bank auf den Zug warten würde und jemand setzt sich neben mich auf die Bank, oder stellt sich daneben und raucht, würde ich auf jeden Fall diese Person ansprechen und sie bitten, anderweitig zu rauchen, weil ich den Qualm und Gestank nicht vertragen kann.
Als Nichtraucher kann ich nicht beurteilen, wie dringend es ist, dass jemand während eines kurzen Zugaufenthaltes rauchen muß. Aber da der Aufenthalt meistens nur wenige Minuten dauert, würde ich dem Schaffner keine Vorhaltungen machen, wenn er neben dem Zug auf dem Bahnsteig raucht. Anders könnte er es nicht schaffen. Das dürfte bei der luftigen Überdachung wirklich kein Problem sein. Man darf es auch nicht zu genau sehen.
Ich bin zwar Nichtraucher, kann es aber irgendwo verstehen. Bei uns sind die Raucherfelder irgendwo mittendrin auf dem Bahnsteig und ich finde es ziemlich sinnlos, wenn man dann dort hinein läuft. Vor allem wenn der Bahnsteig sehr überfüllt ist, macht es irgendwie überhaupt keinen Sinn sich da hinein zu stellen. Es stehen dort überall Menschen herum und dann ist es doch blöd, wenn man sich dazwischen stellt. Darauf achtet auch kaum einer und deswegen ist es mir auch egal. Nur wenn jemand genau neben mir stehen würde und ich den ganzen Rauch abbekommen würde, wäre ich wohl etwas sauer und würde diese Person auch darauf ansprechen. Ansonsten ist mir das komplett egal und es stört mich auch nicht.
Nochmal zur Information, wie ich oben bereits erwähnt habe, gibt es kein gesetzliches Rauchverbot auf Bahnsteigen - das Nichtraucherschutzgesetz gilt nur in fest umschlossenen Räumen, also im Bahnhofsgebäude oder im Warteraum auf dem Bahnsteig. Man begeht also beim Rauchen auf dem Bahnsteig höchstens einen Verstoß gegen die Hausordnung der Deutschen Bahn. Für ein Bußgeld gibt es also nicht mal eine Rechtsgrundlage. Mehr als ein Hausverbot ist faktisch nicht drin. Wofür man ein Bußgeld kassieren kann, ist das Wegwerfen der Zigarettenkippe. Meist unternimmt die Deutsche Bahn da aber auch nichts, wenn man sich einfach weigert zu zahlen. Weil es eben einen relativ großen Aufwand bedeutet, die Personalien der Person festzustellen und dann das Bußgeld einzutreiben. Kostendeckend dürfte das nicht sein.
Von der Seite aus, wird also faktisch niemand dem Schaffner ans Bein pinkeln. Theoretisch könnte die Deutsche Bahn vermutlich aus arbeitsvertraglicher Sicht gegen den Schaffner vorgehen, aber das kann ich mir kaum vorstellen, solange der Schaffner diskret vorgeht, seinen Müll einsammelt und fertig.
Dass sich viele nicht an die Regelung halten, dürfte auch daran liegen, dass der Unsinn der Regelung dadurch offensichtlich wird, dass man mitten auf dem Bahnsteig in einem gelben Feld steht und trotzdem alle vollgequalmt werden. Zugleich empfinde auch ich als Nichtraucherin, diese gelben Felder als Affenzirkus. Aber Regelungen, die offensichtlich schon unsinnig erscheinen, werden eben gerne auch nicht befolgt.
Na ich denke mal, dass der Schaffner da kein Ausnahmefall ist. Die Raucherbereiche werden bei uns am Bahnhof sowieso nicht genutzt. Die sind zwar eingezeichnet, aber niemand hält sich dran. Da von Seiten der Deutschen Bahn keinerlei Kontrolle erfolgt, wundert mich das als Nichtraucher auch in keinster Weise. Die Raucherinseln sind ja auch ganz ungünstig angeordnet. Sie befinden sich immer neben den spärlich vorhandenen Sitzmöglichkeiten.
Nun kann man ja denken, was man will. Aber warum sollen sich die Raucher immer neben den Sitzmöglichkeiten postieren, damit sie die vielen Nichtraucher, die sich um die wenigen Plätze scharen, dann doch noch mit ihrer Qualmerei stören. Da ist es mir schon lieber, wenn der Schaffner direkt neben dem Zug seine Zigarette raucht. Er
hat wahrscheinlich auch nicht so viel Zeit, um sich erst eine der wenigen Raucherinseln zu suchen.
Wenn die Deutsche Bahn allerdings das mit den Nichtraucherbahnhöfen ernst nehmen würde, so dürfte auch der Schaffner keine Ausnahme machen. Dann müssten sich die Angestellten der Deutschen Bahn ja wohl als erste an ihre eigenen Regeln halten. Missachtungen des Rauchverbotes müssten dann aber auch rigoros geahndet werden. Wenn alle sich an das Rauchverbot hielten, würden die Bahnhöfe dann auch wieder ein bisschen sauberer aussehen. Und da müssten dann die Bahnangestellten mit gutem Beispiel vorangehen.
Ich bin ehrlich gesagt für ein rigoroses Rauchverbot auf dem Bahnhofsgelände. Für Raucher könnten abgetrennte Raucherbereiche eingerichtet werden. Doch diese müssten so von den Nichtraucherbereichen getrennt sein, dass eine Rauchbelästigung unmöglich wäre. Doch das ist wohl so einfach nicht umzusetzen. Da es aber eine andere Lösung nicht gibt, müssen wir wohl damit leben, dass unsere Bahnhöfe immer noch verqualmt sind. Da stört dann
ein rauchender Schaffner neben dem Zug auch nicht mehr. Besser er raucht neben dem Zug als in demselbigen.
Soweit wie ich das mit bekommen habe, raucht dort nicht nur der Schaffner. Ich habe schon öfters dort Angestellte gesehen, auch aus den umliegenden Shops die sich auf dem Bahnhof befinden, die sich einfach dort hin stellen um zu rauchen. Eigentlich gilt ja das Rauchverbot für alle, aber gerade die Leute die dort arbeiten nehmen die ganze Sache nicht so ernst und das finde ich nicht in Ordnung, schließlich müssen sich hier alle an die Regeln halten.
Ich habe bisher erst einen einzigen Zugbegleiter gesehen, der auf dem Bahnsteig geraucht hat, allerdings kann das auch damit zusammenhängen, dass ich mittlerweile kaum noch Zug fahre. Als wir aber vor einigen Wochen nach Nürnberg gefahren sind und zweimal umsteigen mussten, stand irgendwann eine Schaffnerin in der Raucherzone und hat gemütlich ihre Zigarette gequalmt und sich währenddessen mit uns und einem anderen Bahnreisenden unterhalten, vor allem über die Verspätungen der Bahn, über die sie sich sehr herzhaft aufregen konnte.
Als dann der Zug, in den wir alle einsteigen sollten, am Einfahren war, war sie mit ihrer Zigarette noch nicht ganz fertig und hat diese die letzten drei Züge über noch auf dem Weg mitgenommen, den sie auf dem Bahnsteig zurücklegen musste. So richtig viel dagegen hatte ich natürlich nicht, allerdings dachte ich mir auch, dass diese Raucherzonen reichlich unsinnig sind, wenn man sich nicht daran hält. Allerdings bezweifle ich deren Sinn ohnehin ein wenig, und insofern habe ich dann auch nicht mehr weiter darüber nachgedacht, wie ich das nun finden soll.
Genauso geht es mir allerdings ganz generell mit den Raucherzonen auf Bahnsteigen und insofern auch mit der hier diskutierten Grundsatzfrage, ob ich was dagegen habe, wenn ein Schaffner auf dem Bahnsteig raucht. Natürlich sollte man davon ausgehen, dass ein Mitarbeiter der Bahn hier mit gutem Beispiel vorangeht und man kann sich fragen, ob nicht, wenn er ohnehin auf dem Bahnsteig raucht und die Raucherzone missachtet, auch andere Bahnreisende eher dazu tendieren, ihren Glimmstengel mitzunehmen und auf dem Bahnsteig weiterzurauchen.
Allerdings meine ich, wie gesagt, dass die Raucherzonen eher wenig Sinn machen, weil die Rauchschwaden doch ohnehin auch zu den Nichtrauchern weitergetragen werden. So richtig viel Sinn im Sinne des Nichtraucherschutzgesetzes würde also eher ein komplett rauchfreier Bahnhof machen, ganz ohne die Raucherzonen dann allerdings. Ansonsten hält man sich auf dem Bahnsteig allerdings an der freien Luft auf, in die der Rauch einer Zigarette zieht. Kommt ein Windhauch, so trägt dieser den Rauch überall hin, also auch zu den Nichtrauchern. Dass diese nicht so viel von Rauchern umgeben sind, wenn es spezielle Raucherzonen gibt, ist der einzige Vorteil, den ich an diesen speziell gekennzeichneten Bereichen erkennen kann, und insofern sollte sich ein Raucher, egal, ob Mitarbeiter der Bahn oder nicht, sicherlich auch daran halten.
Ich sehe solche Bilder, wie im Eingangsposting beschrieben, regelmäßig. Im Zug darf nicht mehr geraucht werden, die Zeit auf dem Bahnsteig ist knapp und die Sucht umso stärker. Das Nichtraucherschutzgesetz ist kein Einfall eines einzelnen, rauchenden Schaffners und ebenso eine Idee der Bahn, sondern kommt von weiter oben.
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