Wie viel Respekt den Lehrern entgegenbringen?

vom 25.11.2008, 20:45 Uhr

In letzter Zeit denke ich immer wieder an die Respektlosigkeit, mit der viele Schüler ihren Lehrern entgegentreten. Seit kurzem haben wir beispielsweise eine Schülerin in der Klasse, die mit Lehrern teilweise genauso umspringt, wie mit ihren Freunden - und schlimmer! Ein Beispiel: Sie malt Figuren auf ihren Tisch, der Lehrer kommt und weist sie zurecht: "Was soll das?! Spinnst du?!" und sie antwortet nur frech: "Tja, Herr XY, der Lehrer färbt eben immer auf die Schüler ab!".

Oder um ein anderes Beispiel zu nennen: Sie kaut während des Unterrichts Kaugummi, obwohl sie weiß dass das verboten ist. Die Lehrerin merkt dies und sagt: "Würdest du bitte deinen Kaugummi herausnehmen?". Sie reagiert nicht und meint schließlich: "Ich hab' ihn herunter geschluckt!". Ein wenig besorgt antwortet die Lehrerin "Aber das ist schlecht für deinen Magen!". Woraufhin die Schülerin nur sagt: "Aber ihnen kann eigentlich sch*** egal sein, wie es meinem Magen geht!"

Vom Prinzip her finde ich es ja gar nicht schlimm, wenn Schüler nicht immer nur die dummen Marionetten der Lehrer spielen und sich auch ab und zu 'wehren' oder zumindest ihre Meinung sagen - aber findet ihr nicht auch, dass die oben beschriebene Schülerin zu weit geht? Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass diese Schülerin erst vor kurzem an unsere Schule gekommen ist - sie hat ihre alte Schule nur verlassen, weil sie den Lehrern sehr unsymphatisch war, da sie durch ihr Verhalten auch dort schon negativ auffiel. Ich verstehe nun beim besten Willen nicht, warum sie ihr Verhalten in der neuen Schule nicht ändert und genauso weitermacht wie sie aufgehört hat.

Wie oben schon kurz erwähnt, finde ich es gut, wenn sich Schüler trauen, etwas zu sagen, jedoch nicht übertrieben! Weil ihr könnt euch ja vorstellen, dass die Lehrer von solchen Schülern alles andere als begeistert sind! Und jetzt meine Fragen an euch: Wie findet ihr das Verhalten dieser Schülerin? Wart ihr vielleicht selbst einmal so - oder so ähnlich? Und wie viel Respekt sollte man einem Lehrer (also quasi seinem Vorgesetzten) entgegenbringen? Ich freue mich schon auf eure Antworten!

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» Carolinchen » Beiträge: 347 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde das Verhalten deiner neuen Mitschülerin total daneben. Wie alt ist sie eigentlich? Von meiner Schulzeit kenne ich so ein unmögliches Verhalten auch von anderen Schülern, vorallem so im Alter von 13-15 ist da der "Höhepunkt". Oft haben diese Schüler Probleme zuhause und müssen deshalb in der Schule irgendwie auffallen. So war es zumindest bei uns meistens.

Ich selbst bin in meiner Schulzeit vermutlich auch dem ein oder anderen Lehrer ein bißchen auf die Nerven gegangen, aber ich war nie richtig frech oder gar respektlos. Selbst wenn der Lehrer ein totaler Idiot ist, sollte man sachlich bleiben, wenn man sich wehrt, und in einem normalen Ton reden.

Sicherlich gibt es viele Lehrer, die nicht gerade als gutes Beispiel für die Schüler dienen, aber die meisten sind doch eigentlich ganz nett. Oft rasten sie nur aus, weil die Schüler total ausflippen. Einem Lehrer sollte man genauso Respekt entgegenbringen wie jeder anderen Person auch. Leider respektieren viele Leute heute ihre ganzen Mitmenschen nicht mehr.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meiner Meinung nach kommt das ganz auf den Lehrer an. Bei jungen Lehrern ist die "Beziehung" natürlich lockerer aufgebaut, weil sie einfach noch nicht so lange im Amt sind und noch nicht so viele Erfahrungen haben. Da trauen die Lehrer sich auch nicht streng zu sein oder wollen das auch gar nicht. Wirklich strenge Lehrer werden eben mit der Zeit entwickelt, wenn sie merken, dass es als strenger Lehrer am einfachsten geht, weil jeder einem gehorcht.

Das ist der springende Punkt. Autorität und Respekt manifestiert sich am besten durch Angst; wenn der Schüler den Lehrer einmal auslacht und dann ordentlich angemekert wird, dann wird er sich hüten das noch einmal zu machen. Es reicht auch schon, wenn man sieht, wie ein anderer zur Sau gemacht wird.

In der Regel sollte man aber unabhängig von der Strenge des Lehrers Respekt vorbringen, weil es der Erzieher ist, den man gehorchen sollte (solange er sinnvolle Dinge verlangt). Sicher muss man sich nicht alles gefallen lassen von Lehrern, aber das gibt einen nicht das Recht einfach zurück zu motzen; es ist ratsamer das entweder nach der Stunde mit dem Lehrer zu klären oder den Direktor einzuschalten.

Viele Schüler sind es auch gar nicht gewöhnt Erwachsenen Respekt vorzubringen oder zu gehorchen, weil sie es zu Hause auch nicht machen und damit "gewinnen". Zu diesen Jugendlichen gehört wahrscheinlich auch deine Mitschülerin. Ihr Verhalten ist auf jedenfall falsch und selbst wenn es der Lehrerin zum Beispiel egal ist, was mit ihrem Magen passier, dann sollte sie es denken und nicht laut aussprechen.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich finde das Verhalten, das deine MItschülerin an den Tag legt, auch ziemlich unverschämt. Eigentlich sollte man meinen, dass sie aus dem vorherigen Schulverweis etwas gelernt hat.

Man muss ja nicht jeden Lehrer lieben und man muss sich auch nicht alles gefallen lassen, aber respektieren sollte man doch jeden. Denn schließlich erwartet ein Schüler im Gegenzug ja auch, dass man vom Lehrer respektiert wird. Wenn der nämlich einen Fehler begeht und den Schüler mal ungünstig von der Seite anspricht, ist jeder sofort dabei, den Lehrer anzuprangern. Bei sich selbst fangen die wenigsten Schüler zu suchen an.

Ich weiß aus meiner Schulzeit, dass wir uns oft daneben benommen haben und die vor allem die Jungs manchmal richtig ausfallend wurden. Bereits damals habe ich das nicht gut gefunden und öfter mal was gesagt. Leider eine sehr fruchtlose Aktion. Nichtsdestotrotz hatten wir es Anfang der elften Jahrgangsstufe geschafft, dieses Rowdyverhalten abzulegen und auch der letzte hatte begriffen, dass man durch eine tolerante Arbeitsweise mehr erreicht. Die Qualität des Unterrichts und vor allem der Diskussionen hat sich deutlich gebessert und das Klassenklima war deutlich entspannter.

Ich kann nur hoffen, dass deine Kollegin auch irgendwann zu dieser Einsicht kommt, denn ein Störenfried beeinflusst das Ansehen der ganzen Klasse und kaum ein Lehrer schafft es, unvoreingenommen in eine solch vorbelastete Klasse zu gehen. Da ist Ärger vorbestimmt und die ganze Klasse muss darunter leiden.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja es ist wirklich so, dass der Respekt etwas nachlässt an Schulen. Vor allem natürlich an Hauptschulen (Rütli oder im allgemeinen Vorstadthauptschulen).

Ich bin in der 12. Klasse und bei sind eigentlich keine Respektlosen Menschen in den Kursen. Klar der ein oder andere Kasper ist schon dabei, aber alles noch auf einem Niveau das nicht unter die Gürtellinie geht. Ich persönlich bin jemand, der gerne in Frage stellt und sehr kritisch Probleme hinterfragt. Das alles aber auf einem Niveau das einem Gymnasiasten auch entsprechen muss, auch wenn es das bei den meisten nicht so ist. Ich finde mich selbst nicht als frech. Aber ich muss zugeben, das es Lehrer gibt, die sich jeglichen Respekt vor mir verschisse* haben. Ich sage auch zu einigen Lehrern aus Protest "du", denn ich kann genauso auf mein "sie" bestehen.

Allgemein kann man aber sagen, dass der Respekt vor den Schülern sehr wichtig ist. Vor allem junge Lehrer haben sich ganz schnell ihren Respekt verspielt. Wenn man nämlich zu sehr den "Freund" raushängen lässt, merken das Schüler sehr schnell. Zur Folge hat das dann natürlich freche Kommentare oder gar kollektives Fehlen im Unterricht. Man muss die Mischung aus Freund und Lehrer finden und dazu einen Anspruchsvollen und Interessanten Unterricht liefern. Das klingt jetzt wirklich schwer, aber ich muss sagen, dass ich einige solcher Lehrer kenne. Wer das kann, der braucht sich um seinen Respekt nicht kümmern, denn der bekommt ihn ganz von selbst.

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» [oO] » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Lehrer vermittelt euch wissen, welches ihr später für euer weiteres Leben verwenden könnt. Man sollte den Lehrer in seinem Lehrauftrag mit solchen Mätzchen nicht stören. Deine neue Mitschülerin stört nicht nur den Lehrer bei seiner beruflichen Ausübung, sondern verhindert auch die Lehrstoffverarbeitung bei den Mitschülern.

Somit wäre die Lehrstunde nur vertanene Zeit. Besser wäre es da, wenn die störende Mitschülerin den Unterricht verlassen würde, da sie eh noch nicht so weit ist, den Lehrstoff zu verarbeiten. Vermutlich hat sie andere Probleme, die sie über Unterrichtsstörung abläßt. Das müßte dann von anderer Seite her begutachtet und gelöst werden.

» laskall » Beiträge: 129 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde das Verhalten deiner Mitschülerin auch absolut unangebracht und frech. So darf man sich den Lehrern gegenüber wirklich nicht verhalten. Wie reagieren denn die Lehrer darauf? Bekommt sie denn auch Strafen, wenn sie sich so unverschämt äußert? Wenn sie dafür nicht bestraft wird, probiert sie vielleicht einfach, wie weit sie gehen kann, ohne dafür bestraft zu werden. Wenn sie noch nicht so lange an eurer Schule ist, versucht sie auf diese Weise vielleicht auch, ihren Mitschüler zu beweisen, dass sie einfach "cool" ist.

Dass sie ihre alte Schule aufgrund ihres Verhaltens verlassen musste, wundert mich irgendwie gerade gar nicht. Ich sehe es auch so, dass man als Schüler durchaus mal etwas sagen kann, wenn man sich z.B. ungerecht behandelt fühlt. Aber auch das sollte dann immer in einem respektvollen, höflichen Ton erfolgen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich muss zugeben, dass ich auch eine Schülerin bin, die oftmals respektlos gegenüber den Lehrern erscheint. Bereits in der siebten Klasse hat mein damaligen Klassenlehrer zu meiner Mutter gesagt, dass ich früher oder später mal Probleme damit bekommen könnte, wenn ich nicht ab und zu mal den Mund halte. Er versteht zwar meine Art von Humor, aber manch anderer Lehrer in Zukunft könnten das nicht tun.

Mittlerweile bin ich in der dreizehnten Klasse und erwachsen genug, um zu erkennen, mit welchem Lehrer ich wie umgehen kann. Wenn ich einen neuen Lehrer bekomme, warte ich die ersten paar Schulstunden erst einmal ab. Man lernt die Lehrer ziemlich schnell kennen und kann sie dann auch einschätzen. Ich weiß genau, bei welchem Lehrer ich was machen kann. Bei dem einen würde mir sofort das Handy abgenommen werden, wenn er mich damit erwischen würde, bei dem anderen eben nicht. Bei dem einen kann ich problemlos Kreuzworträtsel während des Unterrichts lösen, der andere würde mir dafür mündlich einige Punkte abziehen. Und genauso wie ich das weiß, weiß ich auch genauso, bei welchem Lehrer ich wie direkt und ehrlich und auch wie frech sein kann. Und das nutze ich natürlich auch aus.

Natürlich bin ich in erster Linie ein Mensch, der schon konstruktive Kritik bevorzugt. Bei uns an der Schule gibt es sogar sogenannte Feedback-Bögen. Jeder Lehrer muss einmal im Jahr an jede seiner Klassen so einen Feedback-Bogen austeilen, sodass er bemerkt, was er aus Sicht der Schüler gut macht und was nicht. Ich hab bei einem meiner Lehrer einen halben Aufsatz mit - konstruktiven! - Verbesserungsvorschlägen geschrieben, aber ich habe das Gefühl, dass er das gar nicht ernst nimmt. Und dann kann ich ihn auch nicht sonderlich ernst nehmen. Er macht einen Unterricht, über den ich wirklich nur lachen kann (siehe Bei Direktor über Lehrer beschweren – bringt es etwas?) und da bleibt es bei mir nicht aus, dass ich mal einen schnippischen Kommentar im Unterricht abgebe. Bei kompetenten, guten Lehrern mache ich das aber nicht.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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