Steigende Gehälter bei Managern sorgen für Unruhe

vom 17.08.2007, 17:52 Uhr

Die gleich bleibenden bzw. sogar sinkenden Gehälter sind bei vielen ja schon kein Grund zur Freude - doch dass sich im Gegenzug deutsche Top Manager nach dem Durchdrücken dieser „Forderungen“ ihres Unternehmens immer öfter kräftige Gehaltsanstiege genehmigen, da man das Unternehmen ja saniert habe (auf Kosten der Arbeitnehmer) sorgt für wenig Begeisterung bei den Beschäftigten.

Nach Berechnungen des DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) stiegen die Gehälter bei Deutschlands Managern im Schnitt um 7,7% auf durchschnittliche 1,9 Millionen € pro Jahr an - Spitzenreiter Josef „V“ Ackermann mit 13,2 Millionen € laut DSW Berechnung - was bei einem Erfolg des Unternehmens ja verständlich wäre, wenn diesen man nicht diesen auf dem Rücken der Arbeitnehmer „erkauft“. Die Manager der 30 DAX unternehmen bekommen sogar im Schnitt 3,4 Millionen € pro Jahr (Vorjahr: 3,2 Millionen €)

Jedoch: „Klar ist: Wenn die Performance der Unternehmen wieder schlechter wird, muss auch weniger gezahlt werden", so Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer des DSW, was bei vielen Unternehmen in den Führungsetagen wohl anders gesehen wird.

Zudem sei das ganze Vergütungssystem der Konzerne und ihrer Manager immer noch, laut DSW, sehr undurchschaubar - obwohl es gesetzliche Verpflichtungen gibt, die genau das fordern. "Notwendig ist, dass die Unternehmen offenlegen, was den Vorständen tatsächlich zugeflossen ist", so Hocker weiter.

Am kräftigsten erhöhte übrigens die Metro die Gehälter ihrer Vorstände (60 %), bei der Allianz (30% - 45%), bei Siemens, der Deutschen Börse, der Postbank und bei MAN. Lediglich bei DaimlerChrysler und SAP wurden die Gehälter deutlich gekürzt. Die Barvergütung in Form des Gehalts sind aber längst nicht alle Zuwendungen, die ein Vorstand erhält - zusätzlich gibt es auch noch variable Vergütungen wie Gewinnbeteiligungen, Aktienoptionen oder Provisionen bei einem geschäftlichen Erfolg.

Dadurch wird die von Hocker angesprochene Offenheit mehr oder weniger schlecht nachvollziehbar, weil es Fachleuten die Berechnung all dieser Faktoren erschwere. So gibt die DSW die Durchschnittsgehälter, siehe oben, der 30 DAX Unternehmen mit 3,4 Millionen im Schnitt an, die SdK (Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger) mit 4,6 Millionen und die Hans Böckler Stiftung (gewerkschaftsnah) setzt den Schnitt bei 5,1 Millionen € an - es fehle derzeit einfach an Vergleichsstandards.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das undurchsichtige Vergütungssystem der Vorstandsvorsitzenden und Manager wird auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen, die gefeuert werden, um den Gewinn insgesamt zu erhöhen. Ich bin der Meinung, dass hier die Regierung mal für eine Änderung zu sorgen hat und sich dafür sehr stark machen muss. Natürlich kann das niemand verstehen. Das Einkommen richtet sich aber nicht nur nach der Firmengröße und dem erwirtschafteten Gewinn, sondern auch nach der Stadt. In größeren Städten wird mehr verdient und am meisten in Düsseldorf, Frankfurt oder Köln.

Während die Manager vor 30 Jahren etwa das 14-Fache der durchschnittlichen Mitarbeiter-Einkommen erhielten, bekommen sie jetzt 57 mal mehr als der normale Mitarbeiter und denkt man an Herrn Winterkorn, ist es das 132-Fache. Das nenne ich richtig unverschämt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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