Ausbildungen im öffentlichen Dienst
Hallo zusammen,
wenn man früher bei einer Behörde die Ausbildung absolviert hat, dann hatte man danach eigentlich einen sicheren Arbeitsplatz, der auch fast immer auf Lebenszeit garantiert war, außer man hat sich eben etwas zu schulden kommen lassen, was den Rauswurf gerechtfertigt hat.
Mittlerweile ist es aber wohl so, dass man nicht unbedingt übernommen wird. Auch hat man keine Garantie mehr auf eine Lebenslange Arbeitsstelle, wenn man im öffentlichen Dienst arbeitet. Welche Erfahrungen habt ihr?
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Heutzutage werden im öffentlichen Dienst mehr Leute ausgebildet, als dann tatsächlich auch übernommen werden. Was ja auch richtig so ist, um die Leistung der Azubis zu fördern. Da fast überall im öffentlichen Dienst Personal abgebaut wird oder werden soll, wird es sogar immer schwieriger für junge Leute, dort hinein zu kommen. Was allerdings inzwischen in einigen Behörden schon zu einer Überalterung führt. Ich bin bei mir in der Behörde noch immer mit Abstand der Jüngste, weil nach mir noch niemand wieder eingestellt wurde. Unser Durchschnittsalter müsste so jenseits der 50 liegen.
Die Garantie des Jobs auf Lebenszeit gibt es nur für Beamte und die Beamten wiederum sind vorwiegend in den alten Bundesländern zu finden, im Osten gibt es da deutlich weniger. Hier sind hauptsächlich Angestellte im öffentlichen Dienst beschäftigt, und die haben keine Jobgarantie auf Lebenszeit. Das sieht auch, anders als in den alten Ländern, der Tarifvertrag gar nicht vor.
Richtig ist allerdings, dass der Job schon ziemlich krisensicher ist, da die Verwaltungsaufgaben keinen größeren konjunkturellen Schwankungen unterworfen sind, sodass man eine Kündigung wirklich nur befürchten muss, wenn man sich etwas zu schulden kommen lässt. Im Gegenzug ist die Bezahlung im öffentlichen Dienst allerdings auch schlechter als in der freien Wirtschaft. Also es hat nicht alles nur Vorteile.
Hi,
meine Mutter arbeitet seit ca. einem Jahr im öffentlichen Dienst. Sie berichtet mir oft davon. Das ist alles nicht mehr so, wie es einmal war. Ich habe dann dort auch ein Praktikum absolviert und man bemerkt schon ein deutlich höheres Durchschnittsalter. Von einer Verbeamtung ist schon gar nciht mehr zu reden. Das passiert sehr sehr selten. Viel mehr findet man auch viele absolvierte Studenten dort oder Leute die schon viel Praxiserfahrung haben. Meine Mutter ist immerhin mit 44 dort eingestellt worden. Auch meine Praktikaleiter meinten, dass Verbeamtungen gar nicht zur debatte standen. Einer davon der jüngste im Gesundheitsamt mit 31 Jahren(!).
Viele Azubis werden auch nicht mehr übernommen, da auch einfach radikale Kürzungen im System durchgeführt werden. Meine Mutter muss öfters mal eine Schicht Ziviuntersuchungen übernehmen. Das Problem ist meiner Meinung auch da, dass man immer Interessenten für den öffentlichen Dienst bekommt, was durch das Image folgt. So kann auf den einen oder anderen Arbeiter, die natürlich nciht verbeamtet sind, Druck ausüben kann.
Dies sind meine Erfahrungen.
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