Während der Periode keine Blinddarm OP! Warum?
Hallo!
Eine Freundin von mir liegt im Krankenhaus, weil sie am Blinddarm operiert werden soll. Nun hat sie genau einen Tag vor der geplanten OP ihre periode bekommen und die Ärzte sagen nun, dass sie nciht operierenn können. Warum geht das nicht?
Sie wird jetzt mit Antibiotikum vollgesopft und bekommt auch Schmerzmittel. Ist es nciht gefährlich, wenn man die Blinddarmoperation nun aufschiebt? Immerhin handelt es sich um 5 Tage mindestens, weils ie immer 5 Tage ihre Periode hat.
Kann man während der Periode wirklich keine Blinddarm OP machen? Die Ärzte meinten, wenn es eine Mandeloperation wäre, wäre es nciht so schlimm. Aber eine Bauchoperation würden sie nciht durchführen, wenn die Frau ihre Periode hat.
Ich habe sowas noch nciht gehört. Aber ich lasse mich gerne mit Argumenten, warum es so ist eines besseren belehren. Meine Freundin ist ziemlich sauer, weil sie nun fast eine Woche länger im krankenhaus bleiben muss denn nach Hause darf sie nciht, weil sie Antibiotikum und Schmerzmittel intravenös bekommt.
Ich hab mich letzte Woche erst mit einer Bekannten zu dem Thema unterhalten. Die ist wegen Binddarmbeschwerden ins Krankenhaus gekommen und wurde trotz Regel am selben Tag noch operiert. Sie hat das auch prima überstanden. Also direkt ein medizinisches Problem zwischen Blinddarm-OP und Regel kann da nicht bestehen. Zumal man auch operieren müsste, wenn es ganz akkut werden sollte.
Ist also nicht wirklich nachvollziehbar, was die dort mit deiner Freundin machen.
Das Hinauszögern der OP halte ich auch für problematisch. Wenn der Blinddarm platzt, dann kann sie sterben und offensichtlich ist er entzündet, denn ansonsten wäre die OP nicht angesetzt worden. Ich frage mich jetzt, was das Verdauungssystem (wo ja der Blinddarm nutzlos dran hängt) und die weiblichen Fortpflanzungsorgane miteinander zu tun haben sollten.
Ich würde im Krankenhaus nachfragen und notfalls auch beim Hausarzt anrufen und dort nochmal nachfragen.
Hallo!
Ich werde sie heute am Nachmittag mal besuchen fahren und nachsehen, wie es ihr geht und ob sie nicht doch vorher operiert werden kann. Ich finde das auch völliger Quatsch und habe es auch noch nie gehört, dass es irgendwie zusammenhängt.
Vielleicht treffe ich ja zufällig ein Arzt und frage mal nach, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Ich sage euch dann mal Bescheid, wenn ich was rauskriegen soll. Der Blinddarm ist doch auch gefährlich, wenn er einmal entzündet ist. Und ich habe auch ein wenig Angst, dass er platzt und sie dann erst recht Schwierigkeiten bekommt.
Eigentlich wirklich bescheuert, aber nun gut, irgendeinen Grund wird es ja geben. Ich nehme an das es in der Tat damit zusammen hängt das der Blinddarm nicht sooo weit von der Gebärmutter entfernt ist und diese vllt bei der Periode vergrößert ist.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit das eine Frau eine nicht erkannte Endometriose hat die eine Blinddarm OP eventuell natürlich dann stören würde. Letztendlich sind dies ja auch nur Sicherheitsvorkehrung, denn wäre es eine Not OP wegen Durchbruch interessiert sich auch kein Mensch dafür ob du gerade deine Periode hast
Hallo!
Ich habe grade mit ihr telefoniert und nochmal nachgefragt. Sie darf angeblich nicht operiert werden, weil die Infektionsgefahr während der Periode zu groß wäre, wenn sie dann operiert wird. Sie hat jetzt irgendwelche Medikamente bekommen (ich denke Hormone) dass die Periode weggeht , weil der Blinddarm sich wohl vergrößert hat und kommt, wenn die Periode bis morgen weg ist , dann morgen unters Messer.
Wenn ich das nächste mal bei meinem Hausarzt bin werde ich ihn auf jeden Fall mal fragen, weil ich persönlich es für Humbug halte. Denn wenn es eine Not OP wäre müsste ja auch operiert werden. Und da fragt auch keiner nach. Ich denke fast, dass die Ärzte irgendwie keine Lust für die OP hatten.
Was ist eine Endometriose?
Jadzia hat geschrieben:Das Hinauszögern der OP halte ich auch für problematisch. Wenn der Blinddarm platzt, dann kann sie sterben und offensichtlich ist er entzündet, denn ansonsten wäre die OP nicht angesetzt worden. Ich frage mich jetzt, was das Verdauungssystem (wo ja der Blinddarm nutzlos dran hängt) und die weiblichen Fortpflanzungsorgane miteinander zu tun haben sollten.
Ach und du bist der Behandelnde Arzt wenn ich dich hier so lesen höre . Die guten Menschen haben mehrere Jahre Studiert, dazu viele Jahre Berufserfahrung und auch noch ein Team mit dem man sich beratschlagen kann - meinst du die würden einem Eingriff ablehnen der akut erforderlich wäre um das Patientenleben zu retten ?
Ich sage einmal nein, wenn sie die ganze Op aufschieben dann hat es seine Gründe und dazu gehört nun einmal auch das es nicht akut, sprich Lebensbedrohlich, im Moment zu sein scheint. Und ich bitte dich, es ist ein Krankenhaus - somit muss, je nach der Größe des Hauses, immer mindestens 1 Notoperationssaal vorbereitet sein der innerhalb von 10 Minuten loslegen kann. Viele Häuser sind schneller, und ich hab es selbst erlebt mit einer Patientin - von der Station aus angerufen mit einem Notfall, 3 Min zum OP gebraucht da stand die Anästhesie schon, die Op Schwester war gerade fertig mit dem richten der Instrumente und der Chirurg bereits am Waschen ... 6 Min nach dem Anruf von der Station aus, war die Patientin offen und nach 8 Min das Kind geholt ... jetzt sag das das keine gute Zeit ist. Und selbst wenn ein Patient widererwarten Reanimationspflichtig deswegen wird, das sind Fachleute die sich auskennen und in vielen Fällen beobachtet und damit ein gutes Outcome.
Zu deinem Verständnis der Blinddarm, Wurmfortsatz, Appendix und was es noch für tolle Namen dafür gibt, hängt mit am Dickdarm dran und zwar genau an der Stelle an der der Dünndarm in den Dickdarm übergeht. Das ganze ist ein Überbleibsel aus Prähistorischen Entwicklungen und hat, auch wenn es viele nicht vermuten, immer noch seine Mitwirkung am menschlichen Organismus durch die Baktierien die dort drinnen enthalten sind. Aus diesem Grund ist man schon seit Jahren dazu übergegangen, viele "akute Bäuche" konventionell mit Antibiotika, Schmerzmittel und Zeit zu kurieren. Sofern dieses nicht möglich ist, wird das ganze noch operativ entfernt, durch unterschiedliche Techniken.
Ebenfalls ist der Verdauungstrakt sowie die weiblichen Geschlechtsorgane schon miteinander verbunden, diese grenzen direkt aneinander bzw. übereinander und dazwischen liegt "das große Netz" eine gelbliche Fettschicht die alles kompakt zusammen hält. Und das hat jeder, der eine hat eine dickere Schicht und der andere eine dünnere.
Aber noch etwas zur Eingangsfrage - klassischerweise gibt es dort mehrere Gründe wieso sich die behandelnen Ärzte dagegen entscheiden können. Zum einen durch die Menstruation verliert die Frau Blut, welches bei einer Bauchraumoperation zum Problem werden könnte da man dort auch Blut verliert und die Patientin in den Volumenmangelschock abrutschen könnte. Die meisten geplanten Operationen werden deswegen gerne nach der Menstruation gemacht.
Zum anderen liegt beides recht dicht beeinander von den anatomischen Strukturen und durch die Operation im Bauchraum und durch die Entzündung haben sich dort Bakterien gebildet die ebenfalls durch den Uterus wandern können, da sie einen gemeinsamen versorgenden Blutkreislauf haben (Geschlechtsorgane und Verdauungssystem). Somit kann es sekundär zu einer Infektion mit Sepsis kommen, die man gerne verhindern möchte.
Oder als dritte Möglichkeit die mir einfällt, man wartet einmal ab wie sich das ganze entwickelt und strebt nach wie vor eine konventionelle Behandlung an.
Liebe Grüße
Sorae
Hallo!
Sie ist mittlerweile operiert und schon wieder zu Hause.
@ Sorae! Danke für deine ausführliche Erklärung. So ist es wirklich verständlich, dass sie nciht operiert wurde und ich werde meiner Freundin mal das rausschreiben, was du geschrieben hast. Denn sie versteht bis heute noch nicht, warum sie so hingehalten wurde. Die Ärzte haben es ihr wirklich sehr unverstädnlich erklärt und sie hatte den Eindruck, dass die Ärzte selber nciht wissen, warum sie das so machen.
Sorae hat geschrieben:Das ganze ist ein Überbleibsel aus Prähistorischen Entwicklungen und hat, auch wenn es viele nicht vermuten, immer noch seine Mitwirkung am menschlichen Organismus durch die Baktierien die dort drinnen enthalten sind.
Wichtig sind aber nicht die Bakterien, sondern die sehr große Ansammlung von lymphatischem Gewebe, die Appendix ist somit eine Art große Abwehranlage des Körpers. Wenn dort Fremdkörper oder Bakterien in großer Zahl eindringen kommt es zu einer Entzündung und durch das Anschwellen kann die Öffnung zum richtigen Blinddarm verlegt werden und die Entzündungsreaktion somit triggert.
Wichtig sind also nicht die Bakterien da drin, sondern die Abwehrzellen
Wissen vom Internet oder kennste dich doch aus, momentan kann man das nicht wirklich einschätzen.
Die Bakterien sind wichtig und wirken mit an der Verdauung mit, deswegen kann es danach auftreten das Patienten Probleme mit der Verdauung bekommen und häufiger Durchfall bekommen als jemand der den Blinddarm noch hat oder auch die aufgenommene Nahrung nicht komplett zerlegt werden kann und Verstopfungen treten auf. Insbesondere ältere Patienten sind davon betroffen, denn in jungen Jahren kann das noch gut kompensiert werden vom Körper.
Das lympatische System beeinhaltet zwar auch den Wurmfortsatz, jedoch ist dieser im Vergleich zu den anderen um ein vielfaches kleiner und demnach nicht sehr ausschlaggebend auf den restlichen Organismus, wenn dieser Entfernt wird. Deswegen habe ich dieses Vernachlässigt in dem Text oben.
Statistisch gesehen haben normal, gesunde Patienten nach einer solchen Operation mehr Komplikationen im Bezug auf die Verdauung bekommen. Wirklich relevant mit dem lypmatischen System ist das ganze für Patienten die Immunsupressiva nehmen, allgemein schon recht Anfällig sind (Alte Leute und Kinder) oder eben Krankheiten haben die das lympatische System betreffen.
Liebe Grüße
Sorae
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