Stundenausfall - bleiben oder gehen?

[Gio]

Ich bin ja selber noch Schüler und kann diene Situation gut nachvollziehen. Ich wäre an deiner Stelle einfach mitgegangen, da wenn alle wirklich mitmachen und wirklich alle gehen, schätzt der Lehrer den einzelnen nicht schlechter als den anderen und wenn es eine Strafe geben sollte, dann trägt diese Strafe die ganze Klasse und nicht nur die halbe.

Außerdem stört es das gesunde Klassenkameradenverhältnis, wenn einer aus der Reihe tanzt und da einfach nicht mitmacht. Dies hat hier nichts mit Gruppenzwang zu tun, sondern ich denke, dir macht Schule nicht Spass, oder?!

Unterrichtsausfall ist meistens gut für die Schüler und wenn wirklich alle mitmachen, braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben. Da ist es schlimmer alleine zu stehen und in den Unterricht zu gehen oder einfach da zu bleiben. Außerdem ist es ja so, dass ja wirklich Unterrichtsausfall war und ihr habt die Schule nicht einfach geschwänzt.

Wir stehen in der Schule (weiterführende Schule) auch immer genau vor demselben Problem. Wir sind eine Privatschule und da gibt es noch drastischeren Lehrermangel als an staatlichen Schulen. Somit haben wir öfters mal Ausfall oder ganz unmögliche Stundenpläne, z.B. Unterricht von um 11 bis um 3 und das eine Woche lang oder so.

Da heißt es dann auch immer: ach kommt, wir schwänzen. Aber ich habe bei solchen Aktionen noch nie mitgemacht. Letztendlich gibt es immer nur Ärger hinterher. Klar ist es blöd, wenn sich die Klasse dann so spaltet, aber Unterricht ist wichtig. Ok, mal eine geschwänzte Ethik- oder Religionsstunde ist noch keine große Sünde , aber wenn es dann an Prüfungsfächer geht, ist es einfach nur dumm, wenn geschwänzt wird aus Faulheit. Die Lehrer juckt das nicht, aber wir haben dann das Problem. Man schießt sich damit eigentlich nur ein Eigentor.

Also ich denke, dass kommt auf die Regeln der Schule an. Bei uns war das so geregelt, dass man in Freistunden nach Hause gehen konnte. Jedoch musste man dann zu den Stunden danach wieder da sein. Man konnte also nicht den ganzen Tag blau machen. Ich würde wahrscheinlich auch nach Hause gehen, wenn ich keinen all zu langen Schulweg hätte, würde aber zur nächsten Stunde wiederkommen.

Denn einfach den ganzen Tag daheim zu bleiben würde wohl eine Menge Ärger bringen. Ich finde, das Ganze hat auch nichts mit Klassengemeinschaft zu tun, denn es ist ja jeder selbst dafür verantwortlich ob und wie lange er geht. Nur weil andere keine Lust auf Schule haben ist es doch dumm für jemanden, der gerne zur Schule geht auch zu schwänzen und sich dann Ärger einzuhandeln.

Wenn der Unterricht bei uns ausfällt, dann bleibt einem meistens keine andere Wahl. Entweder man geht zu sich nach Hause, oder man gammelt eben in der Pausenhalle herum, das kann man immer machen wie man gerade Lust hat. Ich persönlich ziehe meistens das Nachhausegehen vor, weil die andere Möglichkeit sowieso nichts bringt und man sich dann nur langweilt, wenn man denn in der Schule bleibt. Kommt allerdings eine Lehrerin, dann muss man natürlich hingehen, sonst ist es, wie schon richtig erwähnt, ein Verstoß gegen die Schulordnung und da musst du dann schon mindestens mit Anrufen rechnen.

Ich denke in diesem Fall hast du schon richtig gehandelt. Es verstoßt gegen die Schulordnung einfach nach Hause zu gehen. Fakt ist Schule ist wichtiger als die Klassenkameradschaft. Du wirst wohl nach der Schule nicht mehr mit vielen Kontakt haben aus deiner alten Klasse. Was zählt sind dann nur noch die Schulnoten. Das ist die Zukunft.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich es ziemlich lächerlich von der Schule finde, wenn sie es einfach nicht gebacken bekommt die Schüler morgens anzurufen, dass der Unterricht ausfällt. Bei mir war das einige Wochen so, da die Lehrerin krank war. Vertretung gab es keine, aber es wurde auch nie angesagt, dass sie eben für länger ausfällt und auf Nachfragen hieß es immer, dass sie zur nächsten Stunde sicher wieder da wäre, also ist man mal wieder zwei Stunden früher aufgestanden um dann zu merken, dass sie doch wieder fehlt. Das finde ich ziemlich bescheuert, deswegen bin ich nach dem zweiten Mal einfach Zuhause geblieben, während manche eben weiterhin zur Schule gefahren sind.

Es war aber bei uns nicht so, dass dann Unterricht stattgefunden hätte. Wir haben dann nur die zwei Stunden in der Schule gegammelt und das konnte ich mir echt sparen. Nach einer Woche ist keiner mehr hingegangen und drei Wochen später, als die Lehrerin dann endlich wieder da war, stand sie alleine in unserem Klassenraum. Sie fand das zwar auch nicht so toll, konnte uns aber dann auch verstehen, da die Schule dermaßen unorganisiert war.

Am Ende muss es jeder selber wissen. Wenn man nicht zum Unterricht geht, zieht man eben eindeutig den kürzeren. Mir war es aber während der Schulzeit immer wichtiger, dass ich noch was schlafen konnte und habe es dann in Kauf genommen zwei Stunden vom Leistungskurs zu verpassen. Wenn du das anders siehst, finde ich das auch in Ordnung und die Personen, die dann einfach nach Hause gegangen sind, haben eben Pech gehabt und müssen mit den Konsequenzen leben.

Ich kenne das auch, das ist wirklich sehr ärgerlich. Bei uns fällt der Unterricht allerdings sehr selten auf, stattdessen haben wir dann „SOL“, was soviel wie „Selbstorientiertes Lernen“ oder auch „Schule ohne Lehrer“ bedeutet. Unsere Schulleitung setzt uns bewusst nicht darüber in Kenntnis, wenn Stunden ausfallen werden, weil sie wissen, dass die meisten dann von vorne herein zu Hause bleiben. Daher verschweigen sie uns das dann meistens und teilen uns erst am Tag, an dem die Stunden ausfallen, mit, dass der Lehrer nicht da ist und geben uns dann Aufgaben, die wir selbstständig bearbeiten müssen.

Ich kann es schon verstehen, dass man sich da ärgert, aber ich bleibe dann für gewöhnlich auch in der Schule. Zum einen ist es auffällig, wenn plötzlich alle schwänzen und wir bekommen dann auch oft Ärger und da möchte ich kein Teil davon sein. Wenn richtig viele fehlen, dann haben manche unserer Lehrer auch kein Problem da mit, mal eben als mündliche Note null Punkte einzutragen und einmal haben wir den Unterricht sogar aufgeholt, als wir alle mal gefehlt haben. Ich habe außerdem immer die Hoffnung, dass der Lehrer sagt, dass wir die Stunde ausfallen lassen können, wenn sowieso alle nach Haus gegangen sind und wir nur noch wenige Schüler sind. Denn nach den ausgefallenen Stunden haben wir ja oftmals noch Unterricht und da herrscht dann wieder Anwesenheitspflicht.

Ich bin sowieso nicht der Typ, der oft und gerne schwänzt. Ich habe da schon immer ein schlechtes Gewissen dabei und mir ist es auch egal, wenn die anderen mich dann als „Streber“ oder ähnliches bezeichnen.

Klassengemeinschaft hin oder her. Da die Klasse sowieso geteilt war, da einige Schüler nach Hause gegangen sind und der Rest mit dir zusammen in der Schule blieb, kann man nicht mehr von Klassengemeinschaft sprechen. Aber ich meine auch, dass es wichtiger ist, in der Schule zu bleiben, so wie du es gemacht hast.

Bei einem Stundenausfall würde ich nur nach Hause gehen, wenn sich der Nachhauseweg lohnen würde. Danach würde ich wieder erscheinen, wenn dann noch Unterricht stattfinden würde. Wenn es sich um die letzten Stunden handeln würde, würde ich natürlich sofort nach Hause gehen und den restlichen freien Tag genießen. So etwas hat man ja nicht oft.

Ich kann deine Reaktion aber schon verstehen, denn wenn seit Wochen immer wieder der Unterricht ausfällt, muss meist der Unterricht auch nachgeholt werden. Und wer hat schon gern darauf Lust? Vielleicht hätte man ja auch von der Schule einen Ersatzunterricht organisieren können.

Wenn mehrere Stunden hintereinander ausfallen, würde ich vielleicht auch nach Hause gehen - je nachdem wie viele und was für Stunden ich hinter den ausgefallenen Stunden habe. Damals hatte ich auch zwei Stunden frei vor der letzten Schulstunde und ich bin da niemals heimgegangen, obwohl es sich gelohnt hätte. Ich hatte gewusst, dass ich sonst nicht mehr wiedergekommen wäre.

Wenn die gesamte Klasse schwänzt, würde ich wohl auch mit schwänzen. Ich fände es ehrlich gesagt blöd, wenn nur einer oder zwei nicht mitmachen würden, weil man dann gar nicht mehr richtig von Klassengemeinschaft reden kann. Natürlich ist schwänzen keine gute Sache, aber wenn alle mitmachen, würde ich mitziehen. Immerhin bringt es ja nichts, alleine im Unterrichtsraum zu sitzen und mit sich selbst Unterricht zu führen. Wenn es jedoch nur ein paar wenige sind die schwänzen und die generell nicht allzu viel von Schule halten, würde ich wohl mit den Verbleibenden in der Schule bleiben und mit ihnen lernen.

Im Endeffekt kann ich sagen, dass ich wohl je nach Lust und Laune und den Leuten, die schwänzen, entscheiden würde. Hört sich ein wenig nach "Mitläufertum" an, aber das finde ich eigentlich nicht allzu schlimm.