Ausbildung als Industriekauffrau/-kaufmann -Erfahrungen?

vom 23.11.2008, 19:07 Uhr

Ich brauche mal ein paar Erfahrungsberichte zur Ausbildung als Industriekauffrau oder -kaufmann. Ich bewerbe mich im Moment um einen Ausbildungsplatz im Sommer. Dabei bin ich schon paarmal auf Stellenanzeigen als Industriekauffrau gestossen. Hört sich interessant an, kann ich mir aber so gar nichts drunter vorstellen.

Hat das von euch jemand vielleicht gelernt, oder arbeitet in dem Beruf? Auf was kommt es an und was erwartet einen so im Berufsalltag? Was lernt man in der Ausbildung? Und welche Vorraussetzungen braucht man?

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin gerade als Auszubildende zur Industriekauffrau bei einem großen Laserhersteller angefangen und werde dort in den nächsten drei Jahren alles über diesen Beruf hoffentlich erlernen. Vorher habe ich mich natürlich schlau gemacht, worum es sich bei diesem Beruf überhaupt dreht. Dazu kann ich dir bereits aus meinen ersten Erfahrungen im Berufsalltag erzählen.

Ganz allgemein gesagt, sind Industriekaufleute für die kaufmännischen Belange in Industriebetrieben verantwortlich. Du sitzt also in der Administration, sprich in den Büros des Betriebs, und kümmerst dich zum Beispiel um Personalangelegenheiten, Steuerung der Finanzen, den Einkauf der benötigten Güter für deinen Betrieb oder bist mitverantwortlich für den Verkauf der Endprodukte. Natürlich gibt es noch mehr Abteilung, aber dies sind mit die wichtigsten Abteilungen.

Als Voraussetzung wird von den meisten Betrieben mindestens ein sehr guter Realschulabschluss erwartet, wobei sich die Erwartungen der Firmen immer mehr Richtung Fachhochschulreife und Abitur entwickeln. Die wichtigen Kernfächer für diesen Beruf sind vor allem Mathematik, Deutsch und Englisch. Wirtschaft ist natürlich auch nicht unwichtig. Zusätzlich können natürlich noch weitere Fächer hinzukommen, die von Firma zu Firma unterschiedlich sind. Manche Maschinenbaufirmen sehen zum Beispiel gern gute Kenntnisse in Physik auf deinem Abschlusszeugnis. In international ausgerichteten Unternehmen sind sehr gute Englischkenntnisse das A und O im Umgang mit Kunden.

Das erste Jahr in der Berufsschule läuft für mich mit den 7Fächern ab: LF1, LF2, LF3, LF5, LF6, Politik und Wirtschaftsenglisch. LF ist die Bezeichnung für Lernfeld und hat die früher genutzten Fächer abgelöst. Aber für uns Schüler sind sie dennoch wie Fächer zu sehen. In LF 1 besprichst du allgemeine und eher formelle Sachen wie das Ausbildungs- und Jugenschutzgesetz, während du in LF 2 wiederum mit Geschäftsprozesse konfrontiert wirst. Lernfeld 3 ist Rechnungswesen und Lernfeld 6 hat mit Beschaffungsprozessen zu tun. Wirtschaftslehre ist das LF 5, wo du das Verständnis über wirtschaftliche Zusammenhänge erlernen sollst. Die Fächer Politik und Wirtschaftsenglisch erklären sich wohl von selbst. ;)

Momentan sitze ich in der Personalabteilung und habe viel Kontakt mit den Angelegenheiten der Mitarbeiter. Ich kontaktiere die ausländischen Kontakte aus Asien über den neuesten Stand ihrer Visumsangelegenheit und kläre Rückfragen mit ihnen, stelle ihnen Einladungsschreiben seitens der Firma aus, sodass ihr Visum überhaupt bewilligt werden kann. Ich arbeite hauptsächlich am Computer, wo ich am meisten die Office-Programme MS Word und Excel benötige. Meist erstelle ich Briefe auf Bewerbungen oder kläre Probleme mit Kollegen. Auch das Telefon brauche ich recht häufig, wenn ich Bestellungen und Reservierungen durchführen, beziehungsweise Nachfragen habe.

» nathie1 » Beiträge: 36 » Talkpoints: 25,26 »


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